Wer dachte, die Krise bleibt auf Opel und die anderen Autobauer beschränkt, der hat sich getäuscht. Nun spart auch ThyssenKrupp, ein wichtiger Lieferant von Opel.
Der Stahlkonzern will seine Kosten um über eine Milliarde Euro senken; möglich schnell, wie Vorstandschef Ekkehard Schulz beteuert. Wo er das Messer ansetzt, ist noch offen. Speck sieht er offenbar in allen fünf Sparten der Gesellschaft. In allen Bereichen solle gespart werden. Zugleich stellt er einen Teil der geplanten Investitionen zurück. Damit will er weitere 500 Millionen Euro in der Kasse behalten.
Die Maßnahmen machen Sinn, da die Nachfrage nach Stahl massiv eingebrochen ist. Die Abnehmer aus der Bau- und Automobilindustrie haben ihre Order zurückgefahren. Vor allem die letzte Kundengruppe macht ThyssenKrupp Sorgen. Rund 40 Prozent des Stahls der Gesellschaft wird von den Autobauern gekauft. Nimmt man die Dienstleistungen und die Automobilzulieferer dazu, dann sind es sogar über 50 Prozent, rechnet ein Konzerninsider vor.
Was passiert nun mit den Arbeitsplätzen? Droht Kurzarbeit oder gar ein Stellenabbau? Die Festangestellten brauchen sich keine Sorgen zu machen, wie Schulz sagt. Dank Arbeitszeitkonten könne man auf die Krise flexibel reagieren. Dies gilt aber nicht für die rund 3700 Leiharbeiter; ein Großteil von ihnen konnte sich schon die Papiere holen.
Die Hoffnung von Schulz: Auch wenn das erste Quartal wohl nicht so gut werden soll, könnte das Stahlgeschäft im zweiten Quartal anziehen. Immerhin müssten die Autokonzerne neue Fahrzeuge bauen und dazu benötigen sie Stahl, lautet die Rechnung. Könnte klappen, wenn denn noch jemand bei Opel & Co da ist, um die Bestellung abzuschicken.