Post von der Rentenversicherung

Ich habe Post von der Deutschen Rentenversicherung bekommen.

Die Summe, die mir da als künftige Rente prognostiziert wurde, ist nicht wirklich der Rede wert. Aber nun muß ich mir überlegen, wie ich damit umgehe. Ich glaube, es wird Zeit für mich, ein paar Konsequenzen zu ziehen:

1. Ich werde nicht mit dem Rauchen aufhören, sondern künftig statt halbschwarzen schwarzen Tabak rauchen. Auch die Filter fliegen in den Müll.
2. Kein Sport mehr. Sucht jemand gerade ein gut erhaltendes Mountainbike?
3. Nie mehr Bier mehr. Ab jetzt gibt es Schnaps!
4. Eigentlich mag ich ja Gemüse, aber im Zentrum meiner Ernährung sollte künftig fettiges Schweinefleisch stehen.
5. Ich konnte doch als Kind so schön zeichnen. Ob ich noch ein paar Mohamed-Karrikaturen hinbekomme?
Wenn ich mich an diese guten Vorsätze halte, brauche ich keine Angst mehr vor der Rente zu haben.

Die Grüne Partei will Blogger kaufen

OK. Die Überschrift ist hart. Sie ist reißerisch. Aber sie ist nichts weiter als zugespitzt. Und irgendwie wahr. Es geht um ein ethisches Problem. Wie weit dürfen Parteien gehen, um in relevanten Blogs aufzutauchen? Dürfen Sie sich Raum im geschriebenen Teil von Blogs kaufen? Ist das Schleichwerbung?

Seit gut fünf Jahren gibt es im professionellen Journalismus eine Debatte darüber, wie Journalisten in eigenen Reihen mit Korruption umgehen sollen. In Konsequenz der Debatte haben Verlage wie die WAZ oder Springer eigene Ehren-Codexe beschlossen. So dürfen keine Umsonst-Reisen mehr angenommen werden. Etwa wenn der Bundesminister für Verteidigung nach Afghanistan fährt. Denn, so die Befürchtung, die Unabhängigkeit der Gedanken könnte  zugunsten eines netten Trips in netter Gesellschaft flöten gehen. Doch die Grünen wollen dieses Denken offenbar durchbrechen und zumindest unter Bloggern wildern.

In der ethischen Debatte wird heute schon über die bevorzugte Nähe zu Gesprächs- und Interviewpartnern diskutiert. Ob auch das als Bestechung ausgelegt werden kann. Soweit würde ich nicht gehen. Aber es ist sicher richtig, dass ein Journalist nicht fahren darf, wenn sich ein Verlag eine Reise nicht leisten kann. Sonst wird es kompliziert mit der Unabhängigkeit. Diese Erkenntnis muss man lernen. Auch als Reporter. Früher wurde das anders gesehen. Auch ich war da vor ein paar Jahren nicht so strikt drauf. Ich glaube, ich bin mal vor ein paar Jahren nach München zur Expo Real gefahren und der RVR hat bezahlt. Aber in der Debatte habe ich gelernt. Heute würde ich das nicht mehr tun. 

Ich will jetzt aber nicht die Diskussion aufreißen, ob Blogger Journalisten sind und sich an die gleichen ethischen Grundsätze halten sollten. Also an die Grundsätze der Meinungsunabhängigkeit und Unbestechlichkeit. Ich weiß auch, dass es viele Graubereiche gibt. Und die Grenze zwischen gut und böse nicht immer scharf zu sehen ist.

Aber eines gilt es fest zu halten: Blogger schaffen Öffentlichkeit in einem modernen Medium. Sie gelten als ehrlich und unbestechlich, da sie von unten kommen, nicht aus einer wie auch immer verbrämten Journalistenclique, sondern aus der Gruppe der freien Bürger, die ihre eigene Gegenöffentlichkeit schaffen.

Etliche Blogger teilen hart aus, wenn es um Fehler geht und Schleichwerbung. Zum Beispiel auf Bildblog.de

Das ist gut. Und ich will das nicht angreifen. Aber ich will etwas anderes angreifen.

Und zwar hat die Grüne Partei für ihren Bundesparteitag fünf Blogger eingeshoppt. Diese bekommen:

Anfahrtskosten (per Bahn) und Übernachtungskosten, Internetzugang während der Veranstaltung und den Zugang zum Pressezentrum sowie der Eröffnungspressekonferenz. Auf Wunsch wird versucht Hintergrundgespräche mit GRÜNEN Spitzenpolitiker/innen zu organisieren. Außerdem gibt es eine inhaltliche Betreuung durch Bundesvorstandsmitglied Malte Spitz

Dafür sollen die Blogger als Gegenleistung auf ihrer eigenen Seite und auf der Seite der Bundesgrünen über den Parteitag berichten.

Die Grünen wollten für diese Propagandaaufgabe nicht irgendwelche Blogger. Sie wollten gute Blogger. Blogger, die was drauf haben, die relevant sind. Die Grünen wollten keine Spinner.

Deswegen sollten sich die Blogger um die Anfahrtskosten, die Übernachtungskosten, den Internetzugang, den Zugang zum Pressezentrum, die Eröffnungspressekonferenz, die Hintergrundgespräche und die INHALTLICHE BETREUUNG durch Malte Spitz bewerben. Es heißt auf der Seite:

Bewerben können sich alle politisch Interessierten mit einem eigenen Weblog. Bekanntheitsgrad und politische Couleur spielen keine Rolle. Ausgewählt werden die interessantesten Bewerber/innen. Die Bewerbung sollte mit einem kurzen Motivationsschreiben begründet werden.

Ausgewählt wurden unter anderem zwei der Blogs, die ich sehr gut finde:  Der Pottblog und Coffee and TV.

Die beiden gehen offen mit ihrem Engagement für die Grünen um. Das finde ich gut. Ich glaube auch nicht, dass sie sich inhaltlich was vorschreiben lassen.

Aber geht es darum? Geht es darum, Ihnen etwas inhaltlich vorzuschreiben? Ich denke nein. Die Grünen wollen ihre Partei modern darstellen. Deswegen wollen sie in diese verdammten Blogs rein, die Obama so erfolgreich gemacht haben. Sie wollen ihren Staublangweiligen Parteitag in angesagten, ehrlichen und deswegen relevanten  Blogs platzieren. Mehr noch, sie wollen die Nummer inhaltlich betreuen und zielgruppengerecht in den für sie wichtigen Regionen platzieren. Oder warum werden zwei Leute aus NRW ausgewählt?

Die Grünen wollen ihre Mantra in der Blogger-Welt viral einspritzen. Diskussionen anregen und dazu noch die Blogger auf die eigene Seite lotsen, damit sie ihr Publikum auch dorthin mitbringen. So wird Parteiwerbung maximal im Netz gestreut. Und gleichzeitig die Grüne Partei als fortschrittlich, internetaffin, modern gelabelt.

Das ist in meinen Augen der Versuch der Grünen Schleichwerbung zu platzieren. Und für was? Für ein Bett, ein Butterbrot und ne Fahrt 2. Klasse.

Ich frage mich, ob hier von PR-Profis im Dienst der Grünen die Naivität von Blogger ausgenutzt werden soll, die nicht im Kurs der ethischen Debatte stehen. Die ihren Wert nicht kennen. Die sich auch noch freuen, wenn sie billig eingeshoppt wurden.

Natürlich kann sich ein Blogger eine Reise nach Erfurt nicht wie ein Verlag einfach so erlauben. Aber wenn er sich das nicht leisten kann, muss er sich dann den Trip ausgerechnet von den Leuten bezahlen lassen, die ihn inhaltlich betreuen wollen und über die er kritisch schreiben will?

Ich finde eine Diskussion über ethische Grundsätze unter Bloggern wichtig. ich weiß, es gibt sie schon ein paar Tage. Aber es kann nicht alles OK sein. Und wir müssen die Diskussion weiter führen. Ich weiß, es ist schwierig, mit bloggen Geld zu verdienen. Aber es gibt so viel schlimmes. Pro-Blogger, die für Geld für Coca Cola bloggen. Und so Sachen.

Leute, denkt doch nochmal drüber nach.

Denn sonst könnte es sein, dass der WAZ-Geschäftsführer Bodo Hombach recht hat, wenn er sagt, anders als in der Anarchie des Internets unterlägen klassische Medien einer gewissen Kontrolle und fühlten sich moralischen Kriterien verpflichtet. Die wichtigste Funktion der Medien bleibe auch in Zukunft "die Schaffung von Transparenz und dadurch die Kontrolle der Macht und der Mächtigen".

Mit Macht und Mächtigen sind auch die Grünen gemeint.

WAZ – OVERKILL AM KARNEVAL

Wie man liest, soll die WAZ-Geschäftsführung am 11. November, 11 Uhr nicht Party Feiern gehen, sondern in der Essener Lichtburg Kettwiger Straße 36 erklären, wie sie sich das vorstellt, das Ding mit den 300 Leuten entlassen,  Vest-Redaktion dichtmachen, 30 Mio sparen und so. Eingeladen sind alle Blogger, Reporter diverser Redaktionen, die Betroffenen von WAZ, WR, NRZ und WP und sonst alle.

Jaja, war nur Spaß, nur die WAZ, WR, NRZ und WP-Mitarbeiter sollen kommen. Aber man schmeißt bestimmt niemanden raus, oder?

Am heutigen Donnerstag werden übrigens die Beriebsräte von den WAZ-Gruppen-Chefredakteuren über die Pläne informiert. Allerdings nur darüber, was im Mantel redaktionell passiert. Wie es in den Lokalteilen aussieht, bleibt weiter ungeklärt.

Das ist eine Siegesrede

Ich bin echt geplättet. Vergleicht das mit irgendeiner Siegesrede in Deutschland. Change Has Come.

This Is Our Moment

Und vergleicht diese großartige Verlierer-Rede mit dem, was Schröder gesagt hat. So geht Demokratie. Das kommt tief aus dem Herzen.

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Stadt Ruhr gegründet – Jetzt sind wir Bürger gefragt

400 Bürger des Ruhrgebiets gründeten heute um 18:20 Uhr im Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen die Stadt Ruhr. Es ist die größte Stadt Deutschlands – zumindest virtuell.

Vorher beschworen zahlreiche Redner – unter ihnen Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert, Gelsenkirchens OB Frank Baranowski (SPD) und der Vorsitzenden des Vereins "pro Ruhrgebiet" Roland Kirchhoff – die Einigkeit des Ruhrgebiets. Die sozialdemokratischen Redner nutzten jedoch die Gelegenheit, um gegen die Pläne der Landesregierung, dem Land NRW eine neue Struktur zu geben, Stellung zu beziehen. So betonte Baranowski die Notwendigkeit der Gründung einer Stadt  und machte sich über die Versuche einzelner Städte lustig, "sich mit ihrem schwachen Umland zusammen zu tun, um stärker zu wirken". Dann wendete er sich gegen die Strukturreform des Landes. Baranowski malte das Schreckgespenst eines Regierungsbezirks Ruhr an die Wand, der vom Land gesteuert und dem Revier aufgezwungen werde.

Nun hat allerdings das Land nicht vor, einen neuen Regierungsbezirk zu gründen, sondern neue Strukturen zu schaffen, die mit den heutigen nicht mehr viel zu tun haben. Und die CDU-Ruhr fordert längst die Wahl eines Ruhrparlamentes.

Doch auch dem erteilte Baranowski eine Abfuhr. Er wolle eine richtige Stadt, dann könnte es neben einem direkt gewählten Parlament auch eine zweite Kammer mit den Bürgermeistern geben. Und das Land, so seine Idee, sollte diese Stadt finanzieren – und damit die Städte ablösen, die im Moment den Regionalverband Ruhr bezahlen.

Alles leider ein wenig unkonkret. Doch so wird die Linie der SPD zum Thema Ruhrgebiet deutlich: Verbale Zugeständnisse, Forderungen, die weit in der Zukunft liegen und mauern, wenn es konkret wird.

Schade. Aber sind wir ehrlich: Es war schon schlimmer. Zumindest wird jetzt anerkannt, dass das Ruhrgebiet verbindliche Strukturen benötigt und auch Direktwahlen sind nicht mehr tabu. Nur dass Grüne, CDU und FDP programmatisch viel weiter sind als die SPD, werden die Genossen dauerhaft auch mit flotten Sprüchen nicht übertönen können.

Eher launig war die Rede von Bundestagspräsident Norbert Lammert. Er forderte die Bürger zu mehr Engagement für die Region auf und befürwortete eine Diskussion über die Perspektiven der Region. Lammert war in Festtagsstimmung – ich habe ihn schon kämpferischer erlebt.

Aber ich will nicht zu kleinkrämerisch sein: Die Idee, das Ruhrgebiet zu einer Einheit werden zu lassen, steht wieder auf der Agenda – und die Initiative davon ging von den Bürgern aus. Ein gutes Zeichen. Die sollen sich auch künftig an der Diskussion beteiligen – und Bürger der Stadt Ruhr werden. Auf der Internetseite Stadt Ruhr.de kann man der Stadt Ruhr beitreten, morgen eine Aufzeichnung der Veranstaltung sehen und  in einem Forum seine eigenen Ideen einbringen.

Auf  erste Forderungen, wie die Direktwahl eines Ruhrparlamentes, ein einheitliches Nahverkehrssystem und einen Regionalbezirk Ruhr haben sich die Initiatoren der Veranstaltung schon geeinigt – und, nein, niemand will einen Staatskommissar aus Düsseldorf, den RVR Chef Klink als Schreckgespenst an die Wand malte. Was der im Musiktheater zu suchen hatte, gehört für mich zu den großen Geheimnissen eines ansonsten gelungen Abends, durch den der ehemalige WAZ-Chef Uwe Knüpfer führte.

 

Aus der Kohle politisches Kapital schlagen

Heute war eine Veranstaltung der Gewerkschaft IGBCE mit der SPD in Bottrop. Die Kumpel stellten ihre Kampagne zum Erhalt der deutschen Steinkohle vor. Wie bekannt ist, sollen ja alle deutschen Zechen bis 2018 dicht gemacht werden. Es gibt allerdings im Jahr 2012 die theoretische Möglichkeit diesen Beschluss zu revidieren, wenn die politische Mehrheit dafür da ist.

Foto:  Kraft ist die Dame ganz rechts und für Kohle und Wählerstimmen. Quelle: http://www.europa-helene.de.

Doch die Veranstaltung war mehr der Versuch poltische Unterstützung für die Chefin der NRW-SPD Hanelore Kraft zu organisieren. Unverholen forderte die Politikerin die Bergleute auf, sie bei den kommenden Wahlkämpfen zu unterstützen. Das Gegenangebot der SPD-Chefin: Sie werde sich dafür einsetzen, dass die Zechen im Revier nicht alle dicht machen müssen. Hannelore will weiter für einen Sockelbergbau kämpfen, obwohl dafür keine politische Mehrheit mehr in Deutschland zu holen ist. Und ohne weite politische Mehrheit kann Kraft ihr Versprechen nie umsetzen. Denn der Ausstiegsbeschluss wurde von der CDU und SPD gemeinsam mit der IGBCE im Bund, in NRW und im Saarland gefasst. Alle diese Gruppen müssten jetzt dem Ausstieg aus dem Ausstieg wieder zustimmen.

Doch Kraft will diese Mehrheit mobilisieren. "Wir dürfen nicht nachlassen. Wir müssen aufrecht stehen, auch wenn viele gegen uns sind", sagte Kraft. Ich kann nicht glauben, dass Kraft das schafft. Eher wird der Papst evangelisch.

Das erste was mir bei der Veranstaltung auffiel: Es waren rund 100 Leute da – in einem Saal in den über 200 Menschen reinpassen. Dann fiel auf, dass der Oberbürgermeister von Bottrop nicht da war, obwohl der in der SPD ist. Es war auch kein Bundespolitiker da, der was zu sagen hat, nicht einmal ein Vertreter der IGBCE-Zentrale, der Bedeutung hat. Es war ein Familientreffen von Kraft und Leuten von der IGBCE aus NRW. Nachher wich Kraft der Frage aus, ob sich den einer aus der Bundespolitik für die IGBCE-Kampagne einsetzen werde – irgendwann einmal später. Kraft wollte nichtmal sagen, dass es ihre Kampagne ist. Sie sagte nur sie werde die Kampagne der Gewerkschaft "inhaltlich" unterstützen. Ohne Bundesbeteiligung aber ist die Kampagne zum Misserfolg verdammt, denn es wird keine politische Mehrheit geben.

Dann ist aufgefallen, dass da keine auffallende, öffentlichkeitswirksame Kampagne vorgestellt wurde, wie einst die Kampagne "400 Jahre – ab heute". Hinterher hieß es, so etwas sei auch nicht geplant, Vielmehr gehe es darum, die Köpfe der Menschen durch Diskussionen zu erreichen.

Nun gut. Auch das kann man ja wollen.

Aber dann braucht man gute Argumente. Kraft setzt auf drei:

Zunächst sei die deutsche Kohle eine "Versicherungspolice" für die deutsche Energieversorgung, sagte Kraft. Aha: im Jahr 2012 wird es planmäßig noch drei Zechen geben. Die Pütts werden dann noch ungefähr neun Mio Tonnen Kohle im Jahr liefern, wenn es gut läuft. Dagegen verbraucht Deutschland schon heute Energie im Gegenwert von rund 140 Mio Tonnen Steinkohle. Die Versicherungspolice ist wohl nicht viel wert, oder?

Dann sagte Kraft, die steigenden Energiepreise der vergangenen Wochen hätten gezeigt, dass die Kohle wirtschaftlich werden könne. Schließlich könnten jetzt die Subventionen wegen der hohen Preise von 2,4 Mio Euro um 500 Mio Euro auf 1,9 Mio Euro gesenkt werden. Nun ja. Es ist richtig, dass die Preise für Importkohle in den vergangenen Monaten gestiegen sind. Allerdings räumte der Vorstand des Gesamtverbandes Steinkohle, Franz-Josef Wodopia ein, dass nach dem Platzen einer Spekulationsblase die Kohlepreise im kommenden Jahr wieder sinken werden. Allein in den vergangenen drei Wochen sind die Preise an der Kohlebörse in Rotterdam um rund 20 Prozent eingebrochen. Tendenz weiter fallend.

Und nochmal zum Nachdenken. Selbst auf dem Höhepunkt der Spekulationsblase waren die Preise der Importkohle immer noch niedriger als heimische Subventionskohle. Und die Subventionen liegen immer noch im Milliardenbereich.

Zuletzt sagte Kraft, sie wolle den Zugang zu Kohle in Deutschland erhalten. Da frage ich mich, ob es nicht klüger wäre, die heimische Kohle solange unter der Erde zu lassen, bis es sich irgendwann mal lohnen würde, die Kohle zu heben. Etwa das Feld Donar bei Hamm. Wenn mans chon weiß, wo es ist. Laßt es liegen, bvis man es mit Gewinn ausbeuten kann. So frißt es wenigstens kein Geld.

Auch die technologischen Argumente von Kraft ziehen bei mir nicht so richtig. Wenn ich den Chinesen deutsche Technik verkaufen will, dann muss ich den Chinesen das in China zeigen. Ich kann ja meine Maschinen in Polen testen oder in Russland, wenn ich will. Dafür muss ich aber nicht 2,4 Mrd Euro Subventionen im Jahr unter dem Ruhrgebiet verbuddeln.

Mir tun die Bergleute leid, die sich von Kraft verführen lassen, an die Zukunft der Zechen über 2018 hinaus zu glauben. Aber ehrlich, so naiv ist doch keiner, oder?

Ruette: „Wir sollten Obama helfen“

Gestern erhielten wir doch diese SMS von Jürgen Rüttgers, dass unser Ministerpräsident heute sein "Statement" zu den US-Wahlen geben wird. Und zwar schwer bundespräsidential vor der Villa Hammerschmidt. Wir konnten es kaum aushalten, so gespannt waren wir. Euch wird es ja genauso gegangen sein, deshalb hier der besondere Service. Das hat R. heute morgen gesagt: "Barack Obama muss jetzt anpacken, aber darin besteht eine Chance und wir sollten ihm helfen». Natürlich geht Ruette selbst mit gutem Beispiel voran. Wie auf dem Bild zu sehen ist, wird er jetzt Hilfssheriff in New York. Congratulations!

Foto: Mediendatenbank.NRW.de

Die Nacht zum nachlesen

Lange Nacht gewesen? Noch kleine Augen? Dann fragen Sie mal Lukas Heinser von Coffee And TV wie es ihm geht.

Der hat sich nach der gestrigen Plogbar an den Rechner gesetzt und von Mitternacht bis 6.20 Uhr live berichtet.  Wer also nicht so lange durchgehalten hat (Bei mir war um drei Schicht im Schacht) kann jetzt also alles noch in Ruhe nachlesen

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Der unwahrscheinliche Präsident: Obama im Weißen Haus

Vorläufiges Wahlergebnis um 7:00 Uhr deutscher Zeit: Obama gewinnt mit einem komfortablen Abstand auf John McCain mit 338 Wahlmännerstimmen.

Sieben Staaten sind noch nicht ausgezählt aber Barack Obama steht bereits jetzt als Gewinner und neuer Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika fest. Er wird am 20. Januar ins Weiße Haus einziehen. Die Demokraten verfügen über eine Mehrheit in Senat und Repräsentatenhaus.

USA: Do the right thing

Die Ruhrbarone frohlocken: Der Wandel nähert sich, smart, romantisch und stylisch, gepflastert mit politischen Plattitüden – aber was soll man machen? Wer den Wahlkampf zu differenziert bestreitet, muß mit Wählern rechnen, die schnell abschalten.

obama wahl

Ist man zu ehrlich, also zu unbequem, kriegen sie’s mit der Angst. Dürfen wir also tatsächlich erwarten, dass ein guter Mensch in Amerika gute Politik macht? Fern aller Sachzwänge, fern des angestammten Großmachtstrebens innerhalb des sich zu Ungunsten der USA verschiebenden Machtgefüges? Jedenfalls immerhin etwas, wenn ein Demokrat Präsident würde. Eine richtige Alternative zu Barack Obama haben die amerikanischen Wähler aus unserer Sicht ja auch gar nicht. Da ist George Bush, der den hässlichen Amerikaner verkörpert. John McCain steht zu sehr in dessen Tradition, wirkt politisch ungelenk und hätte für den Posten des Vize ein sorgfältiges Assesment-Center durchführen sollen. Aber wie wäre das: Von jedem ein bißchen? Die Coolness von Obama? Die Klarheit von Bush? Die Unbeirrbarkeit von McCain? Stellen wir uns mal vor, wie dann das politische Personal aussehen könnte…