Hagen bleibt im RVR

Es hat auch in Hagen nicht für eine 2/3-Mehrheit für den RVR-Ausstieg gereicht.

In Geheimer Abstimmung entschied sich der Rat der Stadt zwar mit 36 zu 19 für einen RVR-Austritt, aber die magische Zahl von 40 Stimmen für den Austritt wurde nicht erreicht. in einer ersten Stellungnahme erklärte RVR-Chef Klink: „Wir freuen uns, dass die Stadt Hagen im Regionalverband Ruhr (RVR) bleibt. Sie ist ein wichtiger Teil der Metropole Ruhr mit landschaftlich reizvollen Gebieten, aber auch urbanen Qualitäten. Nach der kontroversen Diskussion der letzten Wochen, blicken wir nun nach vorne. Die Frage lautet künftig wieder: Welche Vorhaben kann der RVR zusammen mit der Stadt Hagen für die Metropole umsetzen? Ein Anfang ist bereits gemacht. Erst am Montag haben die RVR-Gremien und die Bezirksregierung in Arnsberg grünes Licht gegeben, das neue Hagener Kunstmuseum unter Federführung des RVR regional zu vermarkten.“ 

Endlich kommt die internationale Schule

Der Initiativkreis Ruhr wird eine internationale Schule im Ruhrgebiet finanzieren – das ist löblich, aber peinlich für die hiesige Bildungspolitik, denn eine  solche Schule hätte auch eine öffentliche Schule werden können. Nur die Städte und die  Landesregierung haben es nicht geschafft.   

Foto: Flickr/Filmmaker

Dass das Ruhrgebiet eine internationale Schule benötigt steht ausser Zweifel. Eigentlich müßten es mindestens drei sein, eine im mittleren, eine im östlichen und eine im westlichen Ruhrgebiet. Internationale Schulen sind kein Teufelszeug. Sie gehören weltweit zur Standarausstattung von Wirtschaftszentren, denn es gibt längst Familien, die permanent ihren Standort wechseln: Eine Zeit lang wohnen sie in New York, dann  in Warschau und.. ja und bislang nicht im Ruhrgebiet, denn für ihre Kinder konnten sie keine passende Schule finden, denn es gab hier nie eine internationale Schule (Bis auf eine sehr kleine in Duisburg). Internationale Schule heißt: Die Lehrpläne sind international vergleichbar, die Schulsprache ist Englisch und die Abschlüsse weltweit anerkannt. Eine solche Schule hätte auch staatlich sein können, aber die Versuche solche Schulen zu etablieren sind in Dortmund und Essen gescheitert. Wenn nun der Initiativkreis tätig wird ist das kein bildungspolitisches Engagement des IR, sondern einen Investition, um auch zukünftig für internationale Fachrkräfte attraktiv zu sein. Die Unternehmen investieren also in die eigene Zukunft. Bei aller Feude über die Schule ist es wenig hilfreich wenn der Chefredakteur der größten Tageszeitung des Reviers seinen Kommentar mit der Überschrift "Schule für die soziale Elite" versieht, denn so wird das Thema unter Garantie auf eine Art und Weise diskutiert, die der Sache nicht gerecht wird. Ein Normalbürger kann das nur so verstehen, dass seine Kinder mindere Auftstiegschancen ausserhalb dieser Schulen haben – aber darum geht es bei internationalen Schulen nicht.          

Auch Zollverein-Blase geplatzt

Offen gesagt, ich bin froh, dass  die Luftnummer „Zollverein als Design und Kreativstandort“  endlich beendet ist.  Eine  der  teuersten   Wir sind eine Metropole – Komme was da wolle – Fehlinvestitionen  der  letzten Jahrzehnte ist endgültig in den Sand gesetzt. Vom Kreativquartier Zollverein ist im Programm der Kulturhauptstadt nicht mehr die Rede.

Foto: RTG

Und natürlich sind wieder alle, die damit zu tun hatten,  unschuldig.  So wie die Bankmanager, die jetzt alle betreten schweigen anstatt sich für den Mist, den sie gebaut haben, wenigsten in aller Form zu entschuldigen. Und zwar bei denen, die das alles mit ihren Steuergeldern ausbaden müssen.  

Stattdessen bis zur letzen Minute,  auch auf Zollverein,  „große Fresse“, wie wir das hier klar und deutlich zu nennen lieben.  Kritiker sind schon mal per se inkompetent,  zumindest aber  Miesmacher.  Probleme werden durch neue Köpfe und noch mehr Geld ,  aber nicht durch neue Lösungen an gegangen,  d.h. sie bleiben  ungelöst . Denn bei entsprechendem Gehalt  und weiterem Spielgeld  findet sich immer einer,  der Licht am Ende des Tunnels herbeiredet und dafür natürlich (von immer denselben Leuten)  beklatscht wird. Vor allem natürlich von denen, an die die neue „Kohle“  verteilt wird. Mit einem Satz: Das ganze Projekt hat  (im Gegensatz zu vielen anderen in Ruhr)  an zu viel und nicht an zu wenig Geld gekrankt.

 Dabei  hätte ein relativ simpler Standort- und vor allem Standortumfeld vergleich  mit  den etablierten Designzentren  in Europa sehr schnell  klar machen können,  dass  der Essener Norden keine ernst zunehmende Chance hatte.  Weitere Zeichen dafür waren aber schon bei der Suche nach renommierten Professoren zu erkennen,  die man, wenn überhaupt,  nur  mit erheblichen finanziellem Zusatzzucker und  ungestraften  Abwesenheitsoptionen   zu locken in der Lage war.

Dazu gab es als ästhetische Zugabe den „White Cube“ als Lehr- und Lerngebäude,  der zwar wundervoll aussieht, aber in seinem schönsten (Haupt)Raum  eine so grottenschlechte Akustik hat,  dass  ein kommunizierendes  Arbeiten, sprich Lernen,  dort nur sehr bedingt möglich ist.

Die gleiche massive Subventionsmentalität beherrschte die Vermietungspraxis an die praktizierenden Designer  die das kommunikative-kreative Umfeld bilden sollten.  (Dazu wurde  in diesem Blog schon ausführlich berichtet)  Wer wäre denn auch ohne Staatsknete  freiwillig  in diese  antiurbane Wüstenei  gezogen.  So war das ganze Konzept von Anfang an genauso hohl wie der weiße Würfel  der als sein  ästhetisches Symbol  galt.  Form follows function sozusagen als gebaute Ironie.

Und natürlich prallte, wie bei unseren Elite-Bankern,  die systematische, von wunderschön gedruckten Broschüren  dekorierte Auto- und Fremdsuggestion irgendwann gegen die Wand der ökonomischen Realität.  Genauso wie  Kredite  möglichst  ganz zurückgezahlt  werden müssen , wenn Banken Gewinne machen wollen,  mussten  ja am Ende auch auf Zollverein irgendwann die  Realmieten und reale  Studiengebühren bezahlt werden.  Und spätestens dann fangen die, die „löhnen“ müssen an,  das Preis-Leistungs-Verhältnis   (und zwar durch Standortvergleich) zu überprüfen.  Und gehen dahin,  wo sie mehr von dem bekommen, was sie sich als kreatives Umfeld  für ihr Geld  wünschen.

 

Ruhr: Stadtgründung am 5.11. um 16.30 Uhr

Gerade wurde ich zu einer Stadtgründung eingeladen.

"Fünf Millionen Menschen lassen sich nicht länger übersehen. Das Ruhrgebiet muss eine Einheit werden, demokratisch regiert. Nur so vollendet sich der Wandel von Europas kraftsvollstem Industriegebiet zu Deutschlands größter Stadtlandschaft. 
Es ist höchste Zeit, das Ruhrgebiet auf eigene Beine zu stellen und Stärken zu betonen. Geeint – aber auch nur dann – hat das Ruhrgebiet das Zeug, zu einer der ersten Adressen Europas zu werden. Davon profitieren alle Städte an der Ruhr und drumherum.

Wir warten nicht länger – Wir gründen Deutschlands grösste Stadt und laden Sie herzlich ein, an diesem historischen "Zusammenraffen" teilzunehmen. Im Musiktheater im Revier wollen wir uns gemeinsam mit Ihnen zu Bürgern der Stadt Ruhr erklären – wie auch immer diese Stadt der Städte eines Tages heißen mag. Seien Sie dabei!"

Die Initiatoren haben groß aufgefahren: Lammert wird eine Rede halten, was immer gut ist, ex-WAZ/onruhr-Chef Uwe Knüpfer Kurztstatements von Dietrich Grönemeyer, Elmar Weiler, Christoph Zöpel moderieren und ein Aufruf wird auch noch verlesen. Dazu gibt es die Uraufführung einer "Ode an die Ruhr". Und: Um 18.00 Uhr Imbiss. Ich geh hin 🙂

Mehr zu den Initiatoren unter stadtruhr
(Dank an Marc für den Hinweis)

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Ausstellung zu Israels 60. Geburtstag

Das Museum Bochum feiert den  60. Geburtstag des Staates Israel mit einer  Fotoausstellung über Kibbuze. Doch auch im Ruhrgebiet ist Israel immer wieder polemischen Angriffen ausgesetzt.

Foto: Patrick Faigenbaum

"Kunst zum Kibbuz"  ist der Name  einer Ausstellung, die am 18. Oktober im Museum Bochum beginnt und dort bis zum 11. Januar kommenden Jahres zu sehen sein wird. Zu sehen sind Werke der beiden international renommierten Künstler Patrick Faigenbaum und Penny Hes Yassour.  Der Fotograf Faigenbaum stellt 30 Fotos aus über Menschen, die im Kibbuz Ein Harod leben, während Penny Hes-Yasssour den monumentalen Kautschuk-Abdruck einer Theaterwand und Landschaftszeichnungen vorstellt.

Während also in Bochum aktuelle israelische Kunst zu  besichtigen ist, wird nur ein paar Meter weiter gegen Israel agitiert. Dr. Viktoria Waltz, Mitarbeiterin am renommierten Institut für Raumplanung, betreibt einen Blog, an Einseitigkeit und Polemik kaum zu überbieten ist.  Zionismus – Raumplanung – Israel ist der Name dieses Blogs, und wer ihn liest, bekommt den Eindruck als ob der einzig demokratische Staat des Nahen Ostens eine einzige Ausgeburt des Schreckens ist: Die Israelis enteignen beim Mauerbau die Palästinenser (Die vorher indes beinahe täglich Selbstmoranschläge verübten), Israel sabotiert  die Veranstaltung "Jerusalem, Arabische Kulturhauptstadt 2009" (Weil Jerusalem nun einmal nicht nur eine arabische Stadt ist) und dann  fantasiert Waltz noch davon, dass der Spiegel-Autor und Blogger Henryk M. Broder dabei ist, ein zionistisches Blognetzwerk zu schaffen, um Israelkritiker mundtot zu machen.  Bei Frau Waltz, die immer noch im öffentlichen Dienst tätig ist, scheint das ja nun so wenig wie bei ihren Unterstützern geklappt zu haben, zu denen Norbert Blüm, Claudia Roth und Thilo Bode gehören. Verfolgte sehen irgendwie anders aus.  Bei allem, was man am Umgang der Israelis mit den Palästinensern kritisieren mag  – für sechs Jahrzehnte im nahezu andauernden Kriegszustand ist Israel ein demokratischer Traumstaat. Ich möchte nicht wissen, was in Deutschland los wäre, wenn wir jeden Tag mit Rakten beschossen werden würden.

McCain führt in Georgien

Obama oder McCain – die Frage, wer nächster Präsident der USA wird, bewegt die Welt. Dank dem Magazin The Economist kann jeder wählen.

Das Magazin hat auf eine E-Voting-Site angelegt, auf der jeder an der Präsidentaschaftwahl teilnehmen kann. Das ergibt ein interessantes Meinungsbild: Obama führt in allen Ländern – mit einer Ausnahme: Georgien ist in republikanischer Hand. In Deutschland würden danach übrigens 88 % Obama wählen.

Mülheimer Kabale – Oder wer war nicht auf der Expo Real

In Mülheim ist ein interessanter Streit entbrannt, der ein Schlaglicht auf den vielleicht spannensten Wahlkampf im Pott – nach Dortmund – wirft. Und damit Auswirkungen auf das Geschehen im ganzen Ruhrgebiet hat.

Derzeit wird Mülheim von der SPD beherrscht. Oberbürgermeisterin ist Dagmar Mühlenfeld. In ihrem Selbstverständnis ist die Dame Chefin der Stadtkanzlei und Vorsitzende des Konzernes Stadt. Auf dem Foto der Stadt Mülheim ist die Stadtkanzleiherrin und Vorstandsvorsitzende Oberbürgermeisterin die Dame in der Mitte vorne mit der Blume und dem blonden Seitenscheitel.

Tja. So kann das gehen mit der Selbsteinschätzung: Stadtkanzlei.

Vergaß ich zu erwähnen, dass Mühlenfeld auch im RWE-Aufsichtsrat sitzt und sich lange weigerte das Geld, dass sie dort ausgeschüttet bekommt, an die Stadtkasse  weiterzureichen? Dann habe ich das hier getan.

Jedenfalls: Dagmar Mühlenfeld wird herausgefordert vom CDU-Oberbürgermeisterkandidaten Stefan Zowislo. Der Mann war mal Chef des Mülheimer Marketings und einer der Vordenker von  Schwarz-Grün in Mülheim. Heute ist Zowislo bei der  WAZ beschäftigt und immer noch Vordenker von Schwarz-Grün.

Vor wenigen Tagen nun hat Zowislo den ersten tiefen Pfeil in den Harnisch der Stadtkanzleiherrin und Stadtvorstandsvorsitzenden Mühlenfeld gesetzt. Denn Dagmar war nicht bei der Expo Real, um ihre Stadt zu verkaufen. Zowislo war da. Er hat dort geredet über den Verfall der Mülheimer Innenstadt und was man dagegen tun kann. Er hat sich Ideen besorgt.

Nun kann man darüber streiten, was die Expo Real bringt. Aber man kann nicht darüber streiten, dass es klug ist als Herausforderer dort zu sein. Und dass es dumm ist, als Favorit nicht hinzufahren, wenn der Underdog da ist. In der Politik nennt man das wohl den Stoiber-Flut-Mistake.

Noch besser war aber der zweite Pfeil Zowislos gesetzt, der Mühelnfeld genauso unvorbereitet traf. Und zwar warf Zowislo der Stadtkanzleiherrin vor, einen Besuch von NRW-Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers (CDU) zum Schaden der Stadt geschwänzt zu haben. Statt mit dem Landesvater in Tradition von Rau (noch so ein Pfeil) über die Zukunft der Stadt zu verhandeln, habe sie es vorgezogen, Urlaub zu machen. Und dann brachte Zowislo den bösen Satz, der hängen bleibt: "Das Amt des Oberbürgermeisters ist nicht dazu gedacht, Urlaub in Lehrer-Intervallen zu machen." Paff.

In der SPD gingen Messer auf. In der Tasche und darüber. Der SPD-Fraktionschef von Mülheim versuchte mit Dreck zurückzuwerfen. Aber es misslang. Ich habe sogar schon den Dreck vergessen. Mühlenfeld aber, und das ist der zweite Stoiber-Fehler konnte auf den Angriff nicht wechseln. Sie schwieg. Bis heute. Sie hat nicht verstanden, dass sie kämpfen muss.

Denn Zowislo ging es nicht nur um den Säbel-Angriff. Er setzte gleichzeitig ein Wahlkampfthema mit dem Florett: Die Entwicklung der Mülheimer Innenstadt, die am Ende ist, wie jeder erkennt, der mal da war. Dieses Thema kann Zowislo nun immer spielen. Und wenn Mühlenfeld sagt, ich mach was, kann er immer sagen: Wenn Sie was tun würden, wären sie bei der Expo Real gewesen. Sie haben ja nicht mal mit potentiellen Investoren gesprochen. Und wenn Dagmar dann antwortet, ach, die Messe ist doch Mist, kann er fragen: "Und warum gibt dann Mülheim dafür viel Geld aus, wenn das nichts bringt?"

So einfach schafft man sich Vorteile. Vorteile, die man ausbauen kann, im Gespräch mit den Bürgern.

Ich bin gespannt, ob es Zowislo gelingt Mühlenfeld zu stürzen. Ich denke er hat sehr gute Karten, bei der politischen Instinktlosigkeit der ehemaligen Deutschlehrerin.

Sollte Mülheim aber an die CDU fallen, droht der SPD ein vernichtendes Desaster im Ruhrgebiet. Mülheim ist eine der wenigen Städte mit Perspektive, da die Stadt über viele enorm starke Konzerne auf enorm kleinen Raum verfügt. Zudem droht nach den Langemeyer-Festspielen auch in Dortmund ein Debakel für die SPD. Und niemand erwartet, dass die CDU Duisburg verliert. Auch in Essen liegen die Konservativen weiter vorne.

Im Extremfall bliebe der SPD ein geschwächtes Bochum, und ein belangloses Oberhausen. Von Bottrop und den anderen Restgemeinden brauchen wir eigentlich gar nicht sprechen, da diese Städte finanziell total am Ende sind.

Es gibt tatsächlich nur einen Hoffnungsschimmer für die SPD im Revier und das ist Frank Baranowski. Er wird Gelsenkirchen verteidigen, denke ich. Schließlich hat er es geschafft, die marode Stadt vom letzten Platz der Arbeitslosenstatistik in NRW wegzuführen und diese rote Laterne an Dortmunds Langemeyer weiterzugeben.

Ich bin gespannt, wie sich Baranowski in dieser Situation verhält. Wird er die Organisation der Ruhr-SPD stärken, um so den anderen schwachen Genossen im Revier Halt zu geben? Oder wird er schnell den Pott verlassen und in der Landes- oder Bundespartei Karriere machen. Nach Langemeyer jedenfalls ist Baranowski der spannenste Parteimann im Ruhrgebiet.

Verlässt Hagen das Ruhrgebiet?

Am Donnerstag entscheidet Hagen, ob es im RVR bleibt oder nicht. Der Verband versucht noch schnell sich etwas gute Stimmung zu kaufen. Ob es reicht?

Hagen. Foto: Wikipedia

40 Stimmen brauchen die Austrittsbefürworter in Hagen, um die zweidrittel Mehrheit im Rat  zusammen zu bekommen, um aus dem RVR auszutreten und  glaubt man  der Westfälischen Rundschau, stehen die Chancen nicht schlecht, dass diese 40 Stimmen am Donnerstag, wenn die Entscheidung fällt, auch stehen werden: RVR Austritt von Hagen steht bevor, so die Überschrift eines Artikels über die nahe Ratsentscheidung. Die WR rechnet:  Von der CDU könnten 18 Austrittsstimmen kommen, von der SPD (19 Stimmen) wird wohl mehrheitlich einem Votum des Unterbezirks folgen und auch für den Austritt stimmen. Bei den Grünen gibt es einen Austrittsbefürworter, die vier Ratsmitglieder von Bürger für Hagen sind wohl auch für den Austritt. Drei weitere Gruppen im Rat mit insgesamt sechs Sitzen haben sich noch nicht festgelegt. Ein Austritt ist also wahrscheinlich – und wenn nicht, wird es wieder sehr knapp. Auch dass der RVR im letzten Augenblick  eine Marketingkampagne für die Hagener Museen mit 85.000 Euro unterstützen will, wird daran kaum noch etwas ändern. Viele Hagener Politiker glauben, dass es sich für Hagen finanziell nicht lohnt, im RVR zu bleiben. Hagen ist pleite.  Die gleichen Politiker, die jetzt mit dem Pfennig fuchsen haben allerdings lange eine riskante Politik mitgetragen, die mit SWAP-Geschäften die Stadt an den Rand des Ruins und vielleicht sogar einen Schritt weiter geführt hat. Über 50 Millionen hat Hagen dabei verloren.

Wenn Hagen austritt, haben wir eine klare Entscheidung. Mit der kann man leben. Hagens Austritt aus dem Ruhrgebiet wird für Hagen schlimmer sein als für das Revier. Mehr Sorgen mache ich mir, wenn Hagen mit einer knappen Mehrheit im RVR bleibt. Dann haben wir neben dem Kreis Wesel ein weiteres RVR Mitglied, dass mehrheitlich nichts mit dem Ruhrgebiet zu tun haben möchte. Ich will aber Städte und Kreise, die zusammen arbeiten wollen und nicht durch reinen Zwang zusammen gehalten werden.  Statt einem knappen Verfehlen der 2/3 Hürde wünsche ich mir ein klares Votum für das Ruhrgebiet (Das es nicht geben wird) – oder einen Austritt  Hagens.  Dann haben wir klare Verhältnisse und können unseren Weg gehen – auch bei der Kulturhaupstadt, die dann ohne Hagen stattfinden sollte.

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Die Unis platzen aus allen Nähten…

Trotz Studiengebühren wächst die Zahl der Studenten in NRW. Grund: Die Karriereaussichten sind phantastisch.

Über 70.000 Erstsemester stürmen die Hochschulen in NRW. Insgesamt studieren im Land damit fast eine halbe Million Menschen. Auch alle Hochschulen im Revier wachsen – nur doe Ruhruni nicht. Vielleicht sollten sich die RUB-Verweigerer den Film von Lukas ansehen – immerhin gibt es regelmäßig Feuerspieße in der Mensa (und von dem Film drei Teile!)

Schön auch, dass die Zeiten vorbei sind, in den Literaturwisschenschaftler sich als Taxifahrer, Lagerarbeiter oder Journalisten verdingen mußten. Heute bekommen sie schnell eine eigene Fernsehsendung – vorausgesetzt, sie beleidigen alle, die beim Fernsehen arbeiten – aber die sind das ja wahrscheinlich gewohnt und verdient haben sie es eh.  Wie sagte schon Hape Kerkeling? Das ganze Leben ist ein Quiz – und wir sind nur die Kandidaten.