Shop-Test: Die kleine Apple-Kirche in Langendreer

Foto: Flickr/Sigalakos

Früher kaufte man Macs in Apple-Centern wie Schröder in Essen oder Kamp in Oberhausen: Lichte Räume, gefüllt mit schönen Rechnern und dazu Verkäufer, die einen beim Namen nannten. Heute kauft man Macs bei Gravis – oder bei Trytec in Bochum.

Ich: „Ich möchte gerne meine E-Gitarre an mein iBook G4 anschließen. Haben Sie da einen Adapter? Es gibt doch da so etwas für 42 Euro.“
Gravis-Berater: „Das geht leider nicht, dafür brauchen Sie ein externes Audiointerace, das kostet 250 Euro. Das iBook ist von sich aus nicht in der Lage, analoge Signale zu verarbeiten.“
Ich: „Das kann nicht sein. Könnte das iBook keine analogen Signale verarbeiten, würde das integrierte Mikrofon nicht funktionieren.“
Gravis-Berater: „Ich frag da mal meinen Chef!“
Pause…
Gravis Berater: „Mein Chef sagt, sie haben recht…“
Ich will mich nicht allzu laut über Gravis beklagen. Die Läden sind für ein Computergeschäft schön eingerichtet, strahlen zwar nicht das Flair der alten Apple-Center aus, aber dafür ist die Atmosphäre nicht mehr so arrogant. Vorbei die Zeiten, als mir eine Verkäufer bei Schröder erklärte, Apple sei wohl nicht meine Marke, weil ich nicht einsehen wollte 1991 900 Mark für einen 9-Nadel-Drucker auszugeben. Kurz drauf gab es Tintenstrahler von Apple für 710 Mark und der Verkäufer war immer wieder froh mich zu sehen.
Dann schlossen die Apple-Center und lange Zeit glaubte ich, dass es zu Gravis keine Alternative mehr gab. Bis ich Trytec entdeckte.
Im Verlag bekam ich vor wenigen Tagen einen neuen iMac, den ich natürlich, kaum war er da, abholen wollte. Geduld ist, gerade wenn es um Macs geht, nicht wirklich meine Stärke – und der neue Mac stand bei Trytec.
Also fuhr ich hin. Der Laden liegt in Bochum-Langendreer, der Eingang an der Seite eines Ärztehauses und dann muss man auch noch einen steile Treppe runter. Ich war skeptisch, entsprach doch dieses Ambiente nun wirklich nicht dem, was ich mit einem Apple-Händler traditionell verband.
Doch als ich die Tür öffnete, hatte ich ein Mac Paradies gefunden. Hier arbeiteten keine Verkäufer, hier waren Evangelisten am Werk, Prediger der reinen Apfel-Lehre. Als ich freundlich ablehnte, mir die neuen Bootcamp Funktionen erklären zu lassen („Ich brauche Bootcamp nicht. Warum soll ich einen nagelneuen Mac mit Windows besudeln?“) schlug mir eine Welle menschlicher Wärme entgegen.
Mit Begeisterung nahm ich die beiden Schreine an der Wand wahr, in denen seltene Apple-Relikte aus allen Jahrzehnten präsentiert wurden: Der Ur-Mac, Tassen mit Apple-Logo, die alte Steve Jobs Biografie aus dem GFA-Verlag und vieles mehr wurde hier liebevoll hinter Glas vor den Unbilden der Welt geschützt. Schnell kam man ins Gespräch. Ich lernte, das nicht nur das Powerbook 5300c, das ich 1996 erwarb und sdas päter noch lange bei Jamiri rumstand, richtig schlecht war, sondern auch das 190er – beide, so wurde mir erklärt, wären ja auch bei Acer gebaut worden. Acer, – Oh Gott, ich ahnte nicht, dass es damals, bevor St. Steve wiederkam, so schlecht um Apple gestanden hatte.
Es war nett bei Trytec. Ein ganzer Laden voller Mac-Experten, denen man die Begeisterung ansehen konnte. Trytec ist kein einfacher Laden sondern eine kleine Apple Kirche in Bochum Langendreer – und der wohl beste Ort im Ruhrgebiet, um einen Apple zu kaufen. Ich bin sicher, dass sie auch zu Konvertiten, Switchern, freundlich  sind – obwohl ich kein Taufbecken gesehen habe.

 

Linkspartei will Nokia verstaatlichen

 
Die Bochumer Abgeordnete der Linkspartei, Sevim Dagdelen, will das Nokia-Werk in Bochum verstaatlichen. Auf diese durchaus orginelle Idee kam Dagdelen wohl auch durch die großen Erfolge der DDR-Staatsbetriebe, deren Überlegenheit über die westlichen Konzerne ja 1989 offensichtlich wurde: Wo wäre Bayer heute, wenn es nicht von den Leuna-Werken übernommen worden wäre? Und VW? Haben nicht die modernen Produktionsmethoden und die ausgebuffte Managementtricks aus dem Haus VEB Sachsenring die Wolfsburger vor dem Abgrund gerettet? Und waren wir nicht erstaunt als die Mauer fiel und wir das erste Mal nach „Drüben“ durften? Ich erinnere mich noch gut daran, wie es war, als ich 1990 das erste Mal in Zittau ein DDR-Obstgeschäft betreten durfte: Es gab Äpfel und Weißkohl, aber auch eine große Zahl an Äpfeln. Wer wollte konnte natürlich auch Weißkohl bekommen. Und schließlich gab es ja auch noch Äpfel. Und die Weißkohlfreunde kamen sowieso auf ihre Kosten.

In den 80er Jahren war für mich auch der Besuch des Robotron-Standes auf der CeBit der Höhepunkt jedes Messebesuches: Mechanische Schreibmaschinen und erfahrene Kämpferinnen der Erntefront als Messehostessen – das hatte sonst niemand zu bieten. In Bochum werden sie sich auf jeden Fall freuen, wenn sie Dank der Beratung durch eine erfahrene Kaderleitung dann bald statt schnöder Handys flotte tragbare Röhrentelefone bauen dürfen.

Going Underground #13

Going Underground #13Am Freitag, 8. Februar um 23.00 Uhr startet in der Eve Bar – im Keller des Schauspielhauses Bochum – die 13. Ausgabe von GOING UNDERGROUND, der Rock-, Indie-, Punk- und Ska-Party mit DJ Championvinyl.

Eintritt ist frei. Ende offiziell um 3.00 Uhr, inoffiziell open end, halt so lange wie getanzt wird.

Absolut empfehlenswert für alle Freunde von 60s Mod+Garage, 70s Punk-Rock, 80s Indie-Classics, 90s BritPop oder gar aktuellem Alternative Pop/Rock.

Das einzige potentielle Luxusproblem: es wird zu Beginn mal wieder so kuschelig voll, dass man ausladende Tanzbewegungen auf 1.00 Uhr verschieben sollte und etwas Geduld bei der Getränkeversorgung aufbringen muss.

Röhren um die Wette

Trojanischer Hirsch. Foto: Flickr/Spalti

Die schönste Pressemitteilung des heutigen Tages:

Meisterschaft der Hirschrufer
Am Freitag, dem 8. Februar 2008, findet auf der Ausstellung JAGD & HUND in der Messe Westfalenhallen Dortmund die Deutsche Meisterschaft der Hirschrufer statt. Um den Meistertitel röhren Teilnehmer aus Wedemark (Postleitzahl 30900), Lohmar (53797), Hannover-Münden (34346), Bad Laasphe (57334), Neuenwalde (27607), Wernigerrode (38855), Rommerskirchen (41569), Kalenborn-Scheuern (54570), Roetgen (52159), Theilheim (97534), Schliersee (83727) und Burgsinn (97775). Die Jurymitglieder stammen aus Bad Hönningen (53557) und Lenne (37627). Bei der Hirschrufer-Meisterschaft geht es darum, ohne oder mit Hilfsmitteln – in den Vorjahren zum Beispiel Hörner, Gläser oder Plastikschläuche – den Sprengruf des Hirsches möglichst originalgetreu zu imitieren. Der Wettbewerb beginnt am Freitag um 14 Uhr in der Westfalenhalle 4.

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schurians runde welten: Global Player

Foto: Ruhrbarone 

"Jetzt gewinnen wir hier immer." (Martin Maltritz)

Dass Fußball spielen auch nur eine Arbeit ist, weiß, wer sich Spiele in Schottland ansieht. Es ist deshalb überhaupt kein Zufall, dass es ein schottischer Profi war, der für dieses denkwürdige Urteil am Internationalen Sportgerichtshof gesorgt hat: Dank Andrew Webster wird die Macht der Clubs über ihre Spieler eingeschränkt. Der moderne – auf reichlich Schmerzensgeld fußende – Menschenhandel wird etwas fairer, die Freizügigkeit der balltretenden Angestellten gestärkt.

Fortan dürfen Profis nach zwei, maximal drei Jahren ihren Arbeitsvertrag einseitig kündigen. Der bisherige Club erhält keine Ablöse mehr, sondern eine Entschädigung, die sich am Gehalt des Abgängers orientiert. Einzige – höchst fragwürdige – Einschränkung: Der Spieler muss ins Ausland wechseln.

Foto: Ruhrbarone


Da, wo Andrew Webster dem Ball hinterher läuft, fühlt sich alles etwas kälter, feuchter, schwerer an. Auch dieses Pokalspiel in Paisley war nichts als harte Arbeit für alle Beteiligten: Die Maskottchen, Pandabären mit Bierbauch, mussten sich in der Halbzeitpause mit den Ersatzspielern warm machen. Die Zuschauer warteten bis zum Schlusspfiff auf einen Treffer und warteten und warteten. St. Mirrens Mittelstürmer namens Mehmet unterlief tatsächlich jeden Abschlag seines Torwartes. Nur die leise aufkeimende Angst meiner deutschen Kleingruppe vor einer Verlängerung war natürlich unbegründet. Das unentschiedene Spiel muss wiederholt werden. St. Mirren muss nach Dundee. Ohne deutsche Kleingruppe.

Schwierig zu sagen, was das Webster-Urteil auslösen wird. Ich glaube, dort wo Fußball Arbeit ist, wird es immer hektischer zugehen. Ein Verein, der mit Spielern und Ablösesummen spekuliert, weil ihm nichts anderes übrig bleibt, als die besten Spieler mit Gewinn zu verkaufen, um weiterhin ein konkurrenzfähiges Team aufbieten zu können, sprich: der VfL Bochum wird förmlich zum Spielerverlauf gezwungen. Wenn Profis schon nächste Saison kündigen können, müssen sie an den Mann gebracht werden, so lange es Geld für sie gibt.

Ich glaube, hier irrt der eigentlich so angenehm unaufgeregte Bochumer Geschäftsführer Ansgar Schwenken, wenn er auf deutsches Arbeitsrecht pocht. Was im Arbeitsplatzwechsel zwischen EU-Staaten gilt, wird auch in Deutschland durchgesetzt. Zum Schaden der kleineren Clubs. Und der noch kleineren. Und der noch kleineren…

Andererseits, ein Verein, der in Bremen gerade eines der ehernen Naturgesetze des Fußballs aus den Angeln gehoben hat, der wird wohl auch dieses Erdbeben auf dem Transfermarkt überstehen. Wir anderen müssen uns dank Globallisierung daran gewöhnen, das wir, kaum das wir einen Spielernamen stolperfrei, unfallfrei, stotterfrei aussprechen können, schon einen nächsten lernen müssen.

Revier: Gemeinsame Gewerbesteuer!

Udo Mager, der Chef der Dortmunder Wirtschaftsförderung, hat einen Vorschlag gemacht, der Bewegung ins Ruhrgebiet bringen kann: Mager schlägt vor, dass sich die Städte im Revier die Gewerbesteuer teilen. Es wäre ein gewaltiger Schritt zur Überwindung des Kirchturmdenkens im Ruhrgebiet. Eine gemeinsame Gewerbesteuer für das Ruhrgebiet würde nicht nur das gegenseitige Abwerben von Unternehmen untereinander beenden, es wäre auch ein starke Signal für eine stärkere Zusammenarbeit der Städte untereinander – die könnten dann verstärkt zusammen auf Investorensuche gehen, ohne jeweils mit einem Auge auf den Nachbarn zu schielen. Bislang gibt es eine Zusammenarbeit im Bereich der Gewerbesteuer nur zwischen Essen, Bottrop, Herne und Gelsenkirchen. Zudem existieren Pläne für den Kreis Recklinghausen. Magers Vorschlag würde die Insellösungen konsequent verbinden. Das wäre wirklich mal ein großer Wurf!

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Nokia Betriebsrat widerspricht Rodenstock

Der Betriebsrat der Nokia GmbH in Bochum ist erstaunt über die Äusserung von Randolf Rodenstock, dem Vizepräsidenten der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände. Rodenstock hatte die Schließung des Standortes Bochum aus Nokias Sicht als "sachlich richtig" bezeichnet. „Herr Rodenstock tut so, als wäre der Bochumer Standort unwirtschaftlich: das ist ja anerkanntermassen nicht der Fall. Er hätte sich hier nur vor Ort informieren müssen.“, so Silvano Guidone, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender der Nokia GmbH, „Die Tatsache, dass Bochum einer der Hightechstandorte von Nokia ist, verschweigt er ebenfalls.“
Insgesamt 136 Arbeitsplätze in der Entwicklung von Multimediatelefonen sowie das komplette Bochumer Nokia Research Center mit 38 Mitarbeitern sollen geschlossen werden. Gleichzeitig werden Ingenieure aus diesen Bereichen von Nokia in Ulm gesucht. „Da sollte gerade Herr Rodenstock als Unternehmer verstehen, dass die finnische Entscheidung wirtschaftlich unzureichend durchdacht ist.“ so Guidone, “Nicht jedem ist es vergönnt, in eine Unternehmerfamilie hineingeboren zu werden. Umso mehr sollte sich Herr Rodenstock auf die Tugenden seines Vorfahren und Unternehmensgründers Josef Rodenstock (1846-1932) besinnen: Erfindergeist und Wagemut. Ersteres findet er in der Forschung und Entwicklungsabteilung in Bochum zur genüge. Jetzt ist der Wagemut der finnischen Manager bei der Suche nach innovativen Lösungen gefragt.“

Jugend Kultur Zentren 2010 – Teil 3: Druckluft in Oberhausen (2)

?: Und wie entscheidet man dann über die Vergabe von Räumen und Zeiten und die Inhalte?

!: Entscheidend sind dazu gar nicht mal die Strukturen, sondern die Tatsache, dass jeder Mitarbeiter verinnerlicht, was Anspruch und Konzept des Ladens ist. Junge Leute werden hier ernst genommen und können hier etwas umsetzen. Punkt. Insofern sehen wir uns auch als Dienstleister, als Ermöglicher. Denn so ein Konstrukt lebt natürlich vom Input, sogar von Reibereien und Konflikten zwischen den unterschiedlichen Nutzern. Das Engagement junger Leute ist aber auch nicht mehr so groß wie es vielleicht einmal vor zehn Jahren war. Da wollte man immer eher Druckluft als gesamtes machen, mittlerweile wird eher gezielt Druckluft aufgesucht, um bestimmte Sachen umzusetzen. Die engagierten Leute mit künstlerischem Ansatz haben ja nicht mehr nur ein Haus, auf dass sie sich konzentrieren. Und gesellschaftlich ist der Druck ja auch gestiegen, ältere Jugendliche sind Karriere orientierter. Da würde ich mir schon mehr Beteiligung und Engagement wünschen.

?: Gerade bei der Integration von einigen Jugendlichen fragt man sich ja oft was zuzulassen ist, von Sexismen über von rechts gefährdete bis hin zur Debatte wer was essen oder sonst wie zu sich nehmen darf.

!: Die Ska Disco der Antifa Duisburg war ein Beispiel. Skinhead-Kultur nicht den rechten überlassen. Dann bekommen die Gäste schon mit, dass dies in einem Laden passiert, der sich als antifaschistisch versteht und das auch deutlich macht. Die Aktiven hier kennen sich ja auch in der Szene aus. Und bei niedrig schwelligen Formaten wie der Open Stage oder im Metal-Bereich muss man dann öfter auch aufpassen, was man da eigentlich macht. Das gehört dazu. Im HipHop kamen beim Open Mic irgendwann nur noch Frauen oder Schwulen feindliche Sprüche von der Bühne – um aufzufallen. Daraufhin haben wir ein Konzept erarbeitet, wie das zu vermeiden ist. Das gefiel der Szene dann nicht, also zieht man letztlich die Konsequenz.

?: Im Gegensatz dazu: Erfolgreiche Eigengewächse? Jetzt mal ab von der erfolgreichen Jugendarbeit?

!: Da kann man zum Beispiel die „Textverarbeitung“-Reihe nennen. Eine etwas andere Literaturveranstaltung, mit Musik gekoppelt und eben nicht in einer Buchhandlung, aber auch kein Poetry Slam. So etwas macht inzwischen jedes größere Haus, und wir waren ganz früh dabei und haben das mitentwickelt, bevor es das Genre überhaupt gab. Aber wir lassen halt auch manche Formate dann wieder weg, wenn sie zu groß werden. Um Platz für neues zu schaffen. Denn umso mehr sich ein Thema etabliert, desto weniger kann Druckluft einfach zu einer Abspielstätte werden. Zu nennen ist auch die Beatplantation, die ein bestimmtes Verständnis von Party mit Kunst und Lesungen und Konzerten zusammen bringt. Und natürlich gibt es Proberäume, Werkstätten und Kurse, aus denen viel erwächst. Aber, wie gesagt, im Bereich kultureller Bildung würde ich mir noch mehr wünschen. Dass da Leute kommen und sagen: Ich will Theater spielen, oder etwas ähnliches. Und da sollte Druckluft dann auch jemand dafür bereit haben, um bei der Umsetzung zu helfen. Genau in diesem Bereich zwischen Jugendarbeit und Kulturprogramm. Diese Akzente können wir mit den bisherigen Mitteln leider noch nicht setzen.

?: Nun steht ja auch ein Umbau (Grafik) an, aber die Stadt ist gerade pleite. Wie sieht da die Situation aus, und wie werden sich die Strukturen ändern?

!: Nun, wir sind seit ein paar Jahren in einer ganz schwierigen Situation. Das Gelände drum herum wurde gerodet und hier wird Gewerbe angesiedelt. Wir sind dadurch präsenter, und die Stadt hat ein Interesse an einer Aufwertung dieses Standorts, nicht mehr nur wegen der akzeptierten Inhalte, sondern auch baulicher Art. Also arbeiteten wir mit Jugendamt und Stadtteilbüro ein Konzept aus, das beinhaltet, dass wir unsere Angebotspalette erweitern, zum Beispiel hin auf den Wohnpark Bebelstraße, ehemalige Neue Heimat. Für die Jugendlichen dort gibt es bislang keine Angebote, aber um das zu leisten müssen wir uns inhaltlich, baulich und strukturell etwas anders aufstellen. Die Hauptausrichtung wird also erhalten bleiben, aber von energetischen Fragen bis hin zur Nutzung der verschiedenen Räumlichkeiten wird sich einiges ändern. Es soll verschiedene Anlaufpunkte für verschiedene Gruppen geben, die übrigens auch alle in die Arbeit am Konzept einbezogen wurden – schon um Zielgruppenkonflikte von vornherein zu verhindern.

Der Bewilligungsbescheid hierzu vom Land ist da, aber in Oberhausen gibt es eine Haushaltssperre aufgrund der hohen Verschuldung der Stadt. Der 20%ige Eigenanteil kann daher jetzt nicht aufgebracht werden. Dafür muss es eine Lösung geben. Gerade Städte die unter Haushaltssicherung stehen sind auf die Teilhabe an Förderprogrammen des Landes angewiesen. Die Verbesserung der räumlichen Situation und der Infrastruktur bei Druckluft ist notwendiger denn je. Wir stoßen mittlerweile an unsere Grenzen, den Eigenanteil zur Finanzierung unserer Arbeit selbst zu erwirtschaften. Die Infrastruktur hier muss den aktuellen Ansprüchen genügen, sonst ist genau das mittelfristig nicht mehr möglich. Wir möchten in Kooperation mit der Stadt eine Aufwertung gerade der inhaltlichen Arbeit, und die Grundprinzipien von Druckluft werden bestehen bleiben.