Nachdem die ersten Zahlen zum neuen WAZ-Portal Der Westen veröffentlicht wurden, gibt es eine Diskussion im Pottblog, an der auch Westen-Chefin Katharina Borchert teilnimmt und sich der Kritik stellt.
Kölner ohne Ahnung
Die Lage auf dem „rheinischen“ Immobilienmarkt ist das Thema eines Artikels im Kölner Stadtanzeiger – und zu dem zählt wegen der idiotischen Einteilung des Landes auch der westliche Teil des Ruhrgebiets. Nun wissen wir, dass sich Köln spätestens seit dem 11.11. in einem geistigen Ausnahmezustand befindet, aber ab und an einmal zu recherchieren, tut auch den Kollegen einer Kölner Zeitung ganz gut – auch im Karneval:
„Im bundesweiten Vergleich ist Bergisch Gladbach ein teures Pflaster und gehört zu den 30 teuersten Städten. Und es wird immer noch mit Zuzug gerechnet. Im Gegensatz etwa zum Ruhrgebiet, wo die Mietpreise purzeln und ganze Viertel leer stehen.“
Schön, dass Bergisch-Gladbach als Düsseldorfer Vorort zu den teuersten Städten Deutschlands gehört – wobei die Top-30 wirklich nicht allzu beeindruckend sind. Trotzdem stehen im Ruhrgebiet nicht „ganze Viertel“ leer – wer so etwas sehen will, muß sich wohl besser in die Ostzone begeben. Auch „purzeln“ hier nicht die Mietpreise, sie sind im Durchschnitt stabil. Die Preise von minderwertigem Wohnraum sinken, die von hochwertigem steigen tendenziell eher. Was stimmt, ist: Es gibt einen Renovierungsstau in einigen Stadtteilen. Aber was sollen solche Details, wenn man ein schönes Vorurteil pflegen kann – oder liegt es an dem widerlichen Bier aus Reagenzgläsern, das die armen Menschen in unseren Vororten auch im Karneval trinken müssen?
Ruhrpott süß sauer
Die Chinesen der Welt haben darauf gewartet. Auf eine Landeskundliche Betrachtung des Ruhrgebietes auf Kantonesisch. Das gibt es jetzt. Auf 90 Seiten "mit über 200 Abbildungen" zeigen die Beamten und Angestellten der Industrie- und Handelskammer und des Regionalverbandes Ruhr Infos über den Strukturwandel im Pott. Aufbereitet für das Publikum im Reich der Mitte.
Aha, 200 Pix? Ein Bilderbuch für die Chinesen, können eher besser linsen als lesen.
Die drei IHK des Ruhrgebietes geben das raus, Angeblich, weil chinesische Investoren "nach seriösen und belastbaren Infomationen" über das Ruhrgebiet suchen würden.
Wer soll DAS glauben? Die Chinesen bauen ihre Industrie gerade auf und nicht ab. Wen juckt das in Shanghai, ob in Duisburg der Hochofen abgeklemmt wird und jetzt in den Trümmern Kinder klettern. Oder ob irgendein Fuzzi Al Jones in der Jahrhunderthalle auf einer Ukulele rumklampft. In Xijang wird in den Hallen noch Eisen gehämmert.
Die Direktoren des Landespracheninstitutes, Jochen Peines, und des Regionalverbandes Ruhr, Heinz-Dieter Klink, sowie der "Hauptgeschäftsführer" der IHK im mittleren Ruhrgebiet, der ubiquitäre Tillmann Neinhaus, stellen den Pamp vor. Bei Schnittchen und Milch in der IHK zu Bochum.
Was mich besonders beeindruckt hat, war die "Anpassung an naturräumliche Gegebenheiten" und die "Krisenbewältigung durch Attraktivitätssteigerung". Spannend auch, dass "Abbildungsnachweise" (sic!) "die Erschließung des Textes" erleichtern. Wow.
6000 Stück dieser Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Sinologen wurden produziert . Wenn jemand einen Chinesen kennt, der für 5 Euro für den Schrömp ausgeben will, kann sich an den Regionalverband Ruhr (RVR), Bereich Öffentlichkeitsarbeit wenden. Ich glaube, in China kriegt niemand mit, dass die IHK und der RVR das Werk herausgegeben haben. Wie sollen die das auch beim RVR bestellen? Per Internet, Versand über Deutsche Post?
Aber OK, das Heftchen interessiert da auch keine Sau. 6000 Hefte mit ganzen 90 Seiten Strukturwandel für 1,5 Milliarden Menschen – was ein Schrott. Massenkommunikation sieht anders aus.
Ich frage, was hat das gekostet? Und haben IHK oder RVR öffentliche Mittel aus Abgaben oder Steuergeldern hier verschwendet? Ich finde ja, sie haben das getan.
Hoffentlich sind wenigstens die Bilder schön.
posh man!
(Der web.de Gemeinde)
willnurweg.de,
wenn ich diesen Poschi seh.
Log dich endlich aus, Wolf-Dieter,
oder zieh die Schutzbrille tiefer.
Du nervst schon im TV,
so grausam flach und flau.
Du obereitler Fernsehmann,
bitte verlass mein Mailprogramm.
Erinnerung: Pink Slip Party im Mandragora
Im Dezember haben die Kollegen aus der WAZ-Gruppe erfahren, dass in ihrem Betrieb über 200 Stellen abgebaut werden sollen. Es soll ohne "betriebsbedingte Kündigungen" ablaufen. Also wie gehabt: über Altersteilzeit, Abfindungen und Almosen. Oder wie es heute auf der Betriebsversammlung der WAZ hieß: "So sozialverträglich, wie möglich." Egal.
Floto: Flickr/kuddlyteddybear2004
Die WAZ-Kollegen sie sind nicht die einzigen, die freigesetzt werden. Es hat die Jungs von Gruner und Jahr erwischt. Es wird die Frankfurter Rundschau treffen und andere. Selbst die dpa ist nicht sicher. und beim WDR sind die Freien seit jeh her unter Druck und am Existenzminimum. Kurz: machen wir uns nichts vor, kaum einer von uns hat im Augenblick noch einen sicheren Job.
Erinnern wir uns an die Kollegen von den Ruhr Nachrichten und der Buerschen Zeitung, an das Team der taz-nrw und viele andere. Wir haben uns überlegt, für alle eine Pink Slip Party zu veranstalten. Pink Slips – das ist der spöttische Name der Kündigungsschreiben in den USA – und daher kommen auch die Pink Slip Partys: Auf ihnen treffen sich Jobsuchende und – wenn es klappt – Leute, die einen Job anzubieten haben. Oder einfach nur Kollegen, die Kollegen treffen wollen.
Wir laden jedenfalls alle Leute, die im Revier schreiben oder drehen, am 13. Januar 2009 ab 20.00 Uhr ins Mandragora im Bochumer Bermudadreieck ein. Bermudadreieck-Gründer Leo Bauer hat uns das Lokal zur Verfügung gestellt. Getränke muss man allerdings selber zahlen.
Wie es wird? Wir wissen es nicht. Wir haben so etwas noch nie gemacht. Man wird sehen. Wenn es klappt, haben ein paar Leute nach dem Abend einen neuen Job, vielleicht aber auch nur das gute Gefühl, nicht alleine zu sein, oder sie treten den Heimgang mit ein paar frischen Kontakten und Ideen an.
Wenn es nicht klappt, trinken wir ein paar Bier. Auch nicht schlimm. 🙂
Es wäre schön, wenn Ihr Kollegen ansprechen könnt und mitbringt – und die Leser der Ruhrbarone, die Jobs für Presseleute haben, sind natürlich ganz besonders herzlich eingeladen.
Bandenmäßiger Betrug
Der DFB hat seinen ehemaligen Bundesliga-Schiedsrichter Robert Hoyzer auf 1,8 Millionen verklagt. Heute begann der Prozeß vor dem Berliner Landgericht. klick
1,8 Millionen sind ein hübsche Stange Geld für einen, der für seine Schiebereien auf dem Sportplatz gerade mal einen Plasmafernseher und nicht mal 70.000 Euro bekam. Aber der DFB ist nicht etwa fies gegen den Spielmanipulierer Hoyzer, der DFB will nur sein Geld zurück. Hat zumindest der Richter erklärt, und das geht so:
1,8 Mio, das wären zum einen die 1,5 Millionen Euro, mit denen der Verband seinerzeit den Hamburger Sportverein abfand. Der HSV flog im August 2004 unter Hoyzers Spielleitung auswärts gegen den kommenden Zweitligaaufsteiger Paderborn mit 4:2 aus dem Pokal. Ohne Hoyzer und die beiden zweifelhaften Elfmeter für die Ostwestfalen wäre das nie und nimmer passiert. Denn merke: A) der HSV scheidet auswärts nie gegen unterklassige Clubs aus dem Pokal. Und B) Paderborn kann im Pokal nicht gegen Höherklassige gewinnen; deshalb gehört auch hinter den Folgesieg über den MSV Duisburg zumindest ein dickes Fragezeichen.
1,8 minus 1,5, es fehlen noch 300.000 Euro. Die macht der Verband für den "Außerordentlichen Bundestag" am 28. April 2005 geltend, den es ohne Hoyzer ja nicht gebraucht hätte. Eine Versammlung, 300.000 Euro. Hui. Und eine super Idee, das Verursacherprinzip auf politische Debatten und Zusammenkünfte anzuwenden: Wenn also der Bundestag die Hartz-VW-Affäre bespricht, flattert nachher eine Forderung an den ehemaligen VW-Mann. Wenn der NRW-Landtag das WestLB-Boxclever-Desaster diskutiert, geht einfach eine Rechnung an Herrn Sengera. Und die Plenardebatten über Schäubles Überwachungswahn, muss der Innenminister selbst blechen. Toll. Noch geschickter ist, dass der DFB bei diesem Außerordentlichen Bundestag auch gleich Ausbildungsordnungen und Oberligastatuten behandelte. Wenn alle schon mal da sind. Der Hoyzer zahlt ja!
Ach ja, Robert Hoyzer war selbst übrigens nicht im Gericht. Er sitzt im Knast und schreibt offenbar gerade ein Enthüllungsbuch über Schiedsrichterbestechungen, was der DFB natürlich nicht so gut findet, aber mit seinen Schadensersatzforderungen doch wahrscheinlicher macht. Der 28-jährige Berliner braucht schließlich Geld. Und mit seiner Domain allein wird er wohl auch nicht satt.
Ich frage mich übrigens schon sehr lange, was Hoyzer eigentlich in den Knast gebracht hat, außer Brothaftigkeit und die Freundschaft zu Axel Kruse. Dass er Spiele verschoben hat, dass seine Mitwisser respektive Kumpanen ein paar Wetten gewonnen haben, macht ihn nicht zum Verbrecher an der Menschheit, nicht zum bandenmäßigen Betrüger. Oft genug erreichte Hoyzer trotz merkwürdiger Entscheidungen nicht das gewünschte Resultat und die Kohle war futsch. Und gehört nicht zum Betrug ein Geschädigter? Mir will außer www.robert-hoyzer.de (hihi) aber partout keiner einfallen. Und der klagt ja bekanntlich über und gegen viel größere Trickbetrüger: klick !
Gott sei Dank gibt es das Wasser
Es gibt nicht viel, was mich im Ruhrgebiet hoffen lässt. Leider. Aber jetzt gibt es eine Entwicklung, die echt Anlass zur Freude bringt.
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Wenn die Ruhr-Oberbürgermeister dem geschenkten Geld aus der EU hinterher hecheln, besteht Hoffnung, dass ein paar Krümmel vom Ziel-2-Kuchen auch für sinnvolle Projekte fallen gelassen werden.
Denn im Hintergrund wird an den wirklichen strukturellen Verbesserungen des Reviers gebaut. Es geht um Wasser. Um Wasserlandschaften und die Kraft einer klugen Planung. Im Kern des Ganzen stehen ganze Seenketten, die entlang der Emscher entstehen sollen. Dabei rede ich nicht von so Traumprojekten, wie dem Phönix-See, der kommen mag oder auch nicht. Ich finde die bescheidenere Variante toll. Die kleiner, dafür aber auch realistischer sind.
Den ersten Teich findet man in Essen-Karnap. Der Stadtteil im Essener Norden ist seit Jahrzehnten benachteiligt. Arbeitsplätze sind verschwunden, die Bausubstanz geht den Bach runter und die Emscher stinkt neben dem Müllkraftwerk. Genau hier. Wo eigentlich alles am Ende ist soll ein See mit Wäldchen entstehen. Eine Freizeitlandschaft mit Wasserskiern. Cool. Mit diesem Projekt wird nicht nur der Essener Norden über eine schöne Landschaftskette mit dem besser gestellten Süden verbunden. Auch der Norden selbst bekommt die Chance, sich zu stabilisieren. Eigenheimsiedlungen werden in der Nähe des Karnaper Sees in ihrem Wert gehoben. Wohnsilos werden attraktiver auch für Leute, die mehr Taschengeld als ein Grundschüler haben. Eine positive Entwicklung wird angestoßen. Und das ganze kostet auch nur 3 Mio. Euro. Im Gegenzug bekommt man Lebensqualität nach Karnap, die mehr zählt, als die paar Taler.
Die Marina Essen gleich hinter dem Nordsternpark an der Schurenbachhalde führt in die gleiche Richtung. Oder der Töttelbergsee in Bottrop oder der Tenderingssee in Hünxe oder der Haarener See in Hamm. Es wird besser. Langsam aber stetig.
Dabei geht es nicht um diese verrückte Tourismusidee. Also ob der Pott mit Berlin mithalten könnte, wenn hier ein paar Teiche gebuddelt werden.
Es geht um die Menschen im Revier. Sie werden sich wohler fühlen, baden gehen, vielleicht auch angeln, mit ihren Kindern spielen oder Steine schmeißen.
Vor allem aber werden sie lieber in ihren Städten bleiben, als abzuwandern. Wenn die Entwicklung ersteinmal einsetzt, werden die Leute Geld in ihre eigenen Häuser stecken. Vielleicht sogar den Verfall stoppen. Das ist doch eine Idee vom Ruhrgebiet , die funktioniert. Die Teiche sind für alle da.
Geld her!
Foto: Flickr/Hagengraf
1,6 Milliarden will das Ruhrgebiet vom Land NRW, um in den kommenden zehn Jahren insgesamt 274 Projekte an den Start zu bringen. Erstmals trat man in einem Brief gemeinsam gegenüber Düsseldorf auf und – man höre und staune – ging offen miteinander um, was Förderwege etc. betrifft. Nötig geworden war die Zusammenarbeit, an der sich der Kreis Wesel nach langen Beratungen nicht beteiligt hat, weil das Land künftig nur noch Projekte fördern will, die in ein regionales Konzept eingebunden sind.
Das Spektrum der Projekte geht von der Renovierung des Glückaufkinos in Essen über das Stadtteilprojekt Gelsenkirchen Bismarck bis zum Masterplan zur Erneuerung der Duisburger Innenstadt.
Grössere gemeinsame Projekt wie eine Werbekampagne für das Ruhrgebiet gab es allerdings nicht. Da kooperiert die Wirtschaftsförderung des Ruhrgebiets und ihr Chef Hanns-Ludwig Brauser mit den Initiativkreis Ruhrgebiet, der eine solche Kampagne auf seinem Zukunftskongress im vergangenen Oktober angekündigt hat.
Neues aus dem Fahrerlager
Schöne Scheiße, es ist Anfang Januar, kein Fußball außer klick und klick. Stattdessen laufen Randsportarten mit pseudoakademischen Titeln: Kombinierer, Biathlon, Klassischer Stil.
Wie gut, dass es wenigstens Trainingslager gibt, denn da passieren die dollsten Dinger . . .
"Unterschiedliche Reaktionen löste dann gestern vormittag das Missgeschick von Lars Laser aus, als die Spieler schon auf dem Rasen waren. Der 33-jährige Fahrer des Mannschaftsbusses, der sich schon am vergangenen Mittwoch auf den 3500-Kilometer-Weg in die Türkei gemacht hatte, übersah beim Wendemanöver den Basketball-Korb auf dem Parkplatz des Arcadia-Football-Centers. "Korb im Bus", rief ein Fan. Und die Reste der Heckscheibe, die Lars Laser komplett herausschlug, ehe er lächelnd zum Staubsauger griff, waren beliebt – vor allem die des Schriftzuges FC Schalke 04. "Ich habe die 0", sagte die Düsseldorferin Anne Bühner. "Er hat die 4." Er ist Marc Alexander und Schalke-Fan aus Weyhe bei Bremen. Die Fahrt zum Spiel gegen den SC Freiburg in Kundu wollten die Schalker erst mit einem Ersatzbus bestreiten. Laser ahnte, dass das Warten auf die neue Heckscheibe länger dauern würde. Das Mercedes-Werk in Istanbul wurde informiert. Aber nach notdürftigem Herrichten des Gefährtes ging es dann zur Partie.copyright derwesten.de klick
"Ich habe die Null, er hat die vier!" Aber sonst geht’s noch!
Ach ja, Lieblingsreiseziel der Erstligisten ist diesmal wieder Spanien mit sieben Clubs, vor der Türkei (5), Portugal (4) und Dubai (3).
Wanderer, kommst Du nach Bochum?
Bochum bekommt ein Jugendgästehaus. Wie schön. Jugendgästehäuser zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht so sehr in der Pampa liegen wie Jugendherbergen, dafür aber nicht so hip sind wie Backpacker Hostels.
Gerne erinnere ich mich an Erlangen zurück. Ich wusste nichts Wissenswertes über Erlangen, also quartierte ich mich ein im dortigen Jugendgästehaus, um meine Einschreibungswoche („Warum stehen Sie hier und nicht in der anderen Schlange?“ – „Ich hab ein außerbayerisches Abiturzeugnis“ – „Ah. Da muss ich den Chef holen.“). Ähnlich freundlich war meine Unterkunft, Kiefernmöbel, Karovorhänge und ein winziges Einzelzimmer. Das Frühstücksbüffet war ebenso übersichtlich wie die pulsierende City der fränkischen Metropole. Immerhin konnte man zwischen Pfefferminz- und Hagebuttentee wählen, ein Vorzug gegenüber den Jugendherbergen meiner „Jugend“, welchen sich das Jugendgästehaus ebenso wie das luxuriöse Einzelzimmer auch entsprechend bezahlen ließ.
Jahre später – mein Erlangen-Gastspiel dauerte genau eine Woche – lese ich jetzt also, dass Bochum eine Jugendherberge im Bermudadreieck bekommen soll. Diese im Vorbeigehen aufgeschnappte Schlagzeile stellte sich als ungenau heraus, handelt es sich doch erstens um ein Jugendgästehaus und liegt es zweitens nur am Bermudadreieck. Das ist ein bedauernswerter Unterschied, denn ein DJH-Etablissement beispielsweise in der Kortumstraße hätte immensen Charme gehabt. Astra statt Hagebuttentee, Hooters-Girls statt Herbergsmuttis, das wäre es gewesen.
Da das Haus aber in der Humboldtstraße entstehen soll, haben die Gäste mehr Gelegenheit, sich auf die Attraktionen zu stürzen, die Joachim Barbonus, Chef des Jugendherbergs-Landesverbandes, den Bochum-Besuchern schmackhaft machen will: „Starlight, Symphoniker, Theater: da gibt es interessante Verknüpfungen wie auch zu VfL, Bogestra und Planetarium. All diese Dinge wollen wir Gruppen als Programm anbieten.“. Ob dies reicht, die Massen anzulocken wird sich zeigen, falls nicht, bleibt ja noch das gute alte Bermudadreieck. Und die Hooters-Girls sind bis zum Sommer hoffentlich auch eingezogen.