In wenigen Wochen startet die Europameisterschaft in Frankreich. Auf Partymeilen, in Kneipen und an Autos wird man dann wieder schwarz-rot-goldene Fahnen sehen, das Symbol der Party-Patriotismus, der ein er Legende nach nichts mit Nationalismus zu tun hat. Aber nicht allen reicht das Wedeln mit der Deutschlandfahne und auch für jene, die es etwas härter mögen, gibt es entsprechende Angebote: Zum Beispiel das obige T-Shirt mit zwei Landserköpfen und dem Aufdruck „Frankreichfeldzug 10. Juni bis 10. Juli 2016. Der Anbieter des Shirts, das Unternehmen Shirtzshop hat auch Odin-Motive und Friedenstauben im Angebot.
Party-Patriotismus: Frankreichfeldzug reloaded
Wie bescheuert (oder geldgeil) muss man für so etwas eigentlich sein?
Wo die letzten beiden schon so ein großer 'Erfolg' waren?
Als Nazi muss man schon sehr masochistisch und vergesslich sein …
Bei Nazis, Fußball und Deutschland fällt mir irgendwie auch immer jenes herrliche (oft fälschlicherweise Margaret Thatcher zugeschriebene, aber aus 1966 stammende) Zitat ein: "Germany may beat us at our national sport today, but that would be only fair. We beat them twice at theirs."
In London verkaufte man vor einigen Jahren an jeder Straßenecke T-Shirts mit Hitler-Konterfei und Beschriftung ‚European Tour 1939-45‘. Dazu gab es auf der Rückseite des Shirts eine Europa-Karte mit den Frontverläufen. Widerlich!
Die Findigkeit sportlich-nationalistischer Dummheit ist nun mal unerschöpflich.
Beim Teaser fiel mir sofort ein Name ein: Daniel Nivel.
Auch wenn thematisch derzeit mehr die Terrorgefahr im Vordergrund steht, hoffe ich auf ein faires Turnier – auf dem Rasen und drumherum.
Thomas Weigle,
und deshalb habe ich seit jeher grundsätzliche emotionale Probleme, wenn es um " u n s e r e
N a t i o n a l–Mannschaft" geht und um den "richtigen, den angemessen" Umgang" mit ihr, mit ihren Erfolgen, mit ihren Niederlagen durch mich.
Das bedeutet u.a., daß ich als bekennender Verfassungspatriot nie auf den Gedanken kommen würde, mich während einer EM oder einer WM in den Nationalfarben "einzukleiden", schwarz-rot-goldene Fahnen zu schwingen oder gar irgend wie Verständnis zu entwickeln für den hier kritisierten sog. "Party-Patriotismus". Letzterer dürfte allerdings ehe das heutige emotionale Verhältnis eines -großen ?- Teiles unserer Gesellschaft zu "ihrer deutschen Nation" widerspiegeln als das, was mich diesbezüglich "umtreibt".
Mir ist schon jetzt unwohl, wenn ich daran denke, was den selbsternannten " deutschen Patrioten" der AFD, von Pegida pp. alles einfallen dürfte, wenn es gilt, Erfolge "der deutschen Nationalmannschaft" öffentlich zu feiern, auch als "Akt deutscher Überlegenheit" -und das dann trotz einiger Spieler, die weder nach ihrer Hautfarbe noch nach ihrer Abstammung dem "Bild eines deutschen Mannes" entsprechen, wie es sich die völkisch Bewegten in diesem unserem Lande ausmalen.
@Walter Stach
Das Gefühl kenne ich nur zu gut. Allerdings bestand mein Sohn während der WM 2006 nur in seinem Multikulti-Kindergarten darauf mit seinem Özil Deutschlandtrikot und Deutschlandfarben auf den Wangen. Warum ?
Die anderen Kinder taten das mit ihren Nationen genauso.
Da musste ich feststellen, dass eine Generation heranwächst die entspannter mit den deutschen Symbolen umgeht.
Nicht jeder Fahnenschwenker ist ein rechter Idiot. Die schwenken übrigens noch ganz andere Fahnen….
Oder wie mein Sohn damals sagte: Chill mal….
[…] ebenso zu sehen wie das Datum der Europameisterschaft. Der Schriftzug sieht nicht nach Party aus: Frankreichfeldzug. Und im Netz, sagt Gensing, könnte sich jederzeit ein rechtsradikaler Mob organisieren: […]