Peer der unsozialste Sozialdemokrat aller Zeiten

steinbrueck_LPA_kleinPeer Steinbrück will von uns Menschen im Ruhrgebiet gewählt werden – hier seine Gedanken, für wen er danach da sein will. Nicht für die Schwachen, nicht für die Alten, nicht für die Kranken und nicht für die Chancenlosen, nicht für die Abgeschlagenen, nicht für die, die Hilfe und Mitgefühl brauchen, nicht für die, die unsere Solidarität zum Atmen nötig haben. Peer Steinbrück hat seine eigene Definition von sozialer Gerechtigkeit:

Soziale Gerechtigkeit muss künftig heißen, eine Politik für jene zu machen, die etwas für die Zukunft unseres Landes tun: die lernen und sich qualifizieren, die arbeiten, die Kinder bekommen und erziehen, die etwas unternehmen und Arbeitsplätze schaffen, kurzum, die Leistung für sich und unsere Gesellschaft erbringen. Um die – und nur um sie – muss sich Politik kümmern.

http://www.zeit.de/2003/47/Steinbr_9fck/seite-5

Und auf die anderen wird geschissen, oder was Peer?

Alles was Peer Steinbrück heute sagt, ist Schöntuerei, damit er unsere Stimmen kriegt. Seine alten Worte sind seine Überzeugung. Und die ist schäbig.

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Tim
Tim
11 Jahre zuvor

Fragt sich, in wie weit eine fast 10 Jahre alte Äusserung, die aktuell heraus gekramt wurde, heute noch Gültigkeit hat???

Dürfen wir Politikern keine Weiterentwicklung zugestehen?

Ich hätte es besser gefunden, wenn Ihr zuvor eine Stellungnahme eingeholt hättet, statt von vornherein zu schreiben, Peer Steinbrücks heutige Äusserungen seien nichts anderes, als „Schöntuerei“! So machen es sich Journalisten leicht, ich finde, zu leicht! Das hätte ich als Privatmensch in meinem Blog genauso machen können.

Im Übrigen wundere ich mich darüber, wie viele mediale Berichterstatter immer und immer wieder auf Steinbrück herum hacken, statt sich mal intensiver mit der Amtsinhaberin auseinander zu setzen und ihre Fehler und Verbalwindungen aufzulisten. Auch da gibt es genügend…

Bei mir entsteht der Eindruck, Steinbrück gilt bei den Medien als „leichtere Nachrichtenbeute“ und daher ist er häufiger mit negativen Meldungen in den Nachrichten!

Der Stadtfuchs
11 Jahre zuvor

Aus dem selben Interview: „Das bedeutet zunächst: Wir müssen alles tun, um Armut zu vermeiden. Das System der sozialen, bedarfsgerechten Grundsicherung muss so ausgestaltet werden, dass es wirksam vor Armut schützt, aber gleichzeitig Anreize bietet, neue Arbeit aufzunehmen. Die Gesellschaft hat ein Recht darauf, dass jeder das in seinen Kräften Stehende tut, um auf Leistungen der Allgemeinheit nicht angewiesen zu sein. “ Was ist daran schäbig, bitteschön?

Schäbig ist es, Zitate aus dem Zusammenhang zu reißen und desterwegen „Skandal“ zu rufen. Eigentlich man das auf der Journalisten-Klippschule, dass man sowas nicht macht, oder?

Müller
Müller
11 Jahre zuvor

@ Stadtfuchs

Dann hat man aber keinen Aufreger in seinem One-Minute-Blogbeitrag.

Ulrich
Ulrich
11 Jahre zuvor

Von Journalisten, Bloggern und anderen Herdentieren

Es ist halt sehr einfach das Gehirn auf Standby zu schalten und der großen Herde der Steinbrück-Basher hinterher zu trotten.

Die Zustimmung der anderen Herdentiere ist einem gewiss.

Joel
Joel
11 Jahre zuvor

Aus dem Kontext gerissene Zitate zum Aufreger hoch zu stilisieren ist Schmierenjournalismus auf dem Niveau einer Blöd-Zeitung. Das mal kurz angemerkt von einem Nicht-SPD-Wähler.

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

Wenn es der SPD gelingen sollte, nach der Bundestagswahl den Kanzler zu stellen,das ist das eine, und wenn es der SPD -das wäre das andere-zudem gelingen sollte, in einer Koalition, mit wem auch immer, zumindest Einiges von dem durchzusetzen, was Inhalt und Ziel dessen ist, was Steinbrück (und die SPD) aktuell erklären, dann wäre das zweifelsfrei ein Schritt zu mehr sozialer Gerechtigkeit;streiten kann man sich dann darüber, ob dieser Schritt ein zu kleiner wäre.

Kritikwürdiger als das, was Peer Steinbrück gesagt hat, ist m.E., was sich derzeit als Wahlkampfstrategie von Frau Merkel erkennen läßt. Sie versucht, noch mehr als vor 4 Jahren, wichtige sozialdemokratische Themen zu besetzen, z.B.jetzt die Einführung eines bundesweit geltenden gesetzlichen Mindestlohnes. Das geht dann für Frau Merkel nicht nur in Richtung „unterlaufen von SPD-Positionen“, sondern sie schafft damit zugleich dem Koalitionspartner FDP die Möglichkeit, sich gegenüber der CDU/CSU zu profilieren.Nach der Wahl kann die Kanzlerin, wenn es bei der CDU/CSU/FDP Mehrheit bleibt, wie gehabt, „zutiefst bedauern“,daß sie ihr Ziel nicht erreichen kann, weil der Koalitionspartner FDP nicht mitmacht.
So einfach, so simpel macht Frau Merkel Wahlkampf, aber, bedauerlicherweise aus meienr Sicht, vermutlich gerade deshalb erfolgreich. Und wenn Frau Merkel dabei von Frau Springer und ihrer Medienmacht und von Frau Mohn und deren Mediemacht bedingunslos unterstützt wird, ist es nun ‚mal für „meine“SPD und für den Kanzlerkandidaten Steinbrück außerordentlch schwer, eine Parlamentsmehrheit und damit eine Regierugsbildung ohne CDU/CSU hinzubekommen.

(Das hat nichts damit zu tun, daß ich mir als Mitglied der SPD das Eine oder das Andere an SPD-Positionen poentierter herausgearbeitet und überzeugter vermittelt wünsche als bisher geschehen;insbesondere zu „meinem Gerechtigkeitsthema Nr.1“, nämlich der kostenlosen Bildung für alle von der KITA bis zur UNI -u.a.eingeschlossen eine flexible Ganztagsbetreuung in der Kindertagsstätten und an den Schulen, kostenlose Zuverfügungstellung von Lehr-und Lernmitteln an den Schulen und wesentlich(!!) kleinere Gruppen/Klassen in den Kindergärten und -zumindest-an den Grundschulen.)

Müller
Müller
11 Jahre zuvor

Das „PeerBlog“-Argument hätte so auch im SpiegelOnline-Forum stehen können und diesen Weg wollen die Ruhrbarone doch nicht gehen, oder ?

Sich an einem Zitat aus einem ziemlich langen Interview aufzuhängen, dass durch andere Aussagen relativiert wird, entspricht jedenfalls nicht dem Niveau der meisten Artikel, die hier zu finden sind.

Zudem sollte man auch so fair sein einen Politiker an aktuelle und nicht an 10 Jahre alten Aussagen zu messen. Des Weiteren wählt der Bürger im Herbst die SPD und nicht den Peer.

Stefan Laurin
Admin
11 Jahre zuvor

@Müller: Ich weiß nicht ob Steinbrück die damalige Aussage ernst meinte oder er an das glaubt, was er heute sagt. Steinbrück hat sein gesamten Arbeitsleben im politischen Umfeld verbracht – er wird immer das sagen, von dem er glaubt, dass es gerade günstig ist für ihn. Und günstig kann es auch sein, mal den Querdenker zu geben. Und mal eben auch nicht. Es ist reiner Opportunismus und reines Machtkalkül. Das macht es allerdings unter dem Strich nicht besser. Weder die alten noch die aktuellen Aussagen.

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

-10-Stefan, wenn Du und andere meinen, Peer Steinbrück als d e n extrem opportunistischen Politiker hinstellen zu müssen, frage ich mich, wie ihr denn gedanklich damit fertig werdet, daß Frau Merkel in kürzester Zeit in der Lage ist, von ihr vorher so bezeichnete „fundamentale Positionen“ aufzugeben.
Zur Medien- Mainstream gehört es offensichlich, das „Merkeln“ nicht zu kritisieren ist, sondern stattdessen dieses Verhalten von Frau Merkel höchste Anerkennung findet, da sie damit beweise, diejenige zu sein,die „zum Wohle des Landes“ undogmatisch, pragmatisch stets bereit und in der Lage ist, sich den Realitäten zu stellen und sich ihnen -Umfrageergebnisse eingeschlossen- bedingungslos anzupassen;aktuell wahrzunehmen in ihrem jetzt angekündigten „Wahl-Kampf für einen flächendeckenden Mindestlohn“.

Also, kritisiert Peer Steinbrück als Opportunisten, wenn ihr dafür Gründe seht, aber haltet dann bitte diese Eure Position bei, wenn es um die Opportunität Andere geht,z.B.um die der Frau Merkel.

Stefan Laurin
Admin
11 Jahre zuvor
Reply to  Walter Stach

@Walter Stach. Merkel regiert und muss handeln. Steinbrück nat nur kurz als Chef einer Regierung gewirkt, dann eine grandiose Wahlniederlage hingelegt und ist dann durch die Stadtwerke und Sparkassen des Landes gezogen. Eine andere Liga als Merkel.

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

Stefan, Deine Argumentation „haut mich um“ -sorry-.

Und immer wieder „Sparkassen und Stadtwerke“……wie viele waren es denn?

Und was ist daran moralisch oder gar rechtlich verwerflich, wenn er -sh.Bochum-mit Vorträgen,Diskussionsbeteiligungen Geld verdient?

Ich kann rational nicht nachvollziehen, wie der „blanke Opportunismus“ von Frau Merkel als „letztlich gut so“ akzepitert, ja sogar gelobt wird -ihren relativ kurzzeitigen Wandel von der FDJ-Funktionärin zur CDU-Funktionärin eingeschlossen-.

Müller
Müller
11 Jahre zuvor

Die Aussage wird im Rahmen der SPD-Kommunikation zur Agenda 2010 getätigt worden sein und sie passt auch zu Steinbrück, der offensichtlich dem rechten SPD-Flügel angehört.

Allerdings finde ich weder die Aussage empörend, denn wer wenn nicht die arbeitende Bevölkerung soll den Sozialstaat finanzieren, noch kündigt Steinbrück in dem Interview den „“Armen“ die Solidarität auf.

Des Weiteren muss man beachten, dass Steinbrück als Kanzlerkandidat eben nicht mehr nur seine Position, sondern auch die Position der SPD vertreten muss, was zwangsläufig mit früheren Aussagen von ihm kollidieren wird.

Ich finde, dass man Steinbrück Unrecht tut. Spricht er Klartext (Kanzergehalt) wird er von den Medien angegriffen, übernimmt er SPD Positionen, dann ist er ein Wendehals. Im Übrigen wird im Herbst primär die SPD und nicht Steinbrück gewählt.

Georg Kontekakis
Georg Kontekakis
11 Jahre zuvor

@Müller

Manchmal frag ich mich, ob Naivität ansteckend ist.

Wer bestimmt die Richtlinien der Politik?

Der Kanzler? Oder die Parteibasis?

Wer wird Kanzler?

Der Spitzenkandidar? Oder die Parteibasis?

Es ist ja schön, dass P€€R über Armut redet – in der politischen Gestaltung seiner Idee von sozialer Gerechtigkeit spielt der arme Mensch, der Schwache, der Kranke keine Rolle.

In meiner Definition gehört zur politischen Gestaltung der sozialen Gerechtigkeit die Rücksicht auf die Wehrlosen dazu.

Steinbrück schließt sie aus.

Das muss doch sogar ein PeerBlogger wie Stadtfuchs begreifen.

Lies einfach das Zitat oben genau – auch den letzten Satz. Um wen ausschließlich sich die Politik zu kümmern habe.

Ich hoffe P€€R muss sich bald nur um sein Konto kümmern.

Novinky Schleich
11 Jahre zuvor

Hat man da doch glatt einen Artikel von 2003 aufgespürt?

Weiter so! Ich wäre auch sehr interessiert an ein paar Sachen von 1997, vielleicht auch noch früher. Ist superspannend! Klasse!

Auf jeden Fall astreine Recherche! Vielleicht könnte man da nochmal nachhaken.

Der Stadtfuchs
11 Jahre zuvor

@Georg Kontekakis. Ich hoffe nicht, dass Naivität ansteckend ist, sonst sollte man Deine Umgebung von Die fern halten. Was soll man von einem Blogger halten, der lieber Verschwörungstheorien über Peerblogger verbreitet statt mal auf den Link hinter dem Stadtfuchs zu klicken, sich das Impressum anzuschauen und den Namen zu googeln. Sorry, aber noch naiver gehts nimmer…

Nochmal, Steinbrück sagt in dem von Dir verlinkten Interview als erstes, dass „Das System der sozialen, bedarfsgerechten Grundsicherung […] so ausgestaltet werden [muss], dass es wirksam vor Armut schützt“. (Erst!) danach geht er darauf ein, dass es es gleichzeitig denen schwer machen müsse, die arbeiten könnten, aber nicht wollen. Daraus zu machen, dass bei ihm „der arme Mensch, der Schwache, der Kranke keine Rolle“ spiele ist einfach Deine dreiste Behauptung. Sonst nichts. Das ist auch keine erlaubte Interpretation, das ist schlicht und ergreifend eine Unterstellung.

Solches Dummgefasel, das sich nur aus politischer Grundorientierung speist, für das aber keinerlei substantielle Belege vorhanden sind, geht mir gehörig auf den Sack. Drum äußere ich mich bei solchen Gelegenheiten, auch und gerade bei Leuten, denen ich eigentlich genaueres Hinsehen und Hinhören zutraue.

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

Wir sind uns doch mit Sicherheit in Einem einig, nämlich darin, daß wir mittlerweile alle unsere festen, durch nichts zu erschütternden Meinungen, Urteile, Vorurteile über Peer Steinbrück -und die SPD-haben.
Wohlwissend seitens aller Diskutanten, daß weder der Beitrag von Georg Kontekakis noch die Kommentare daran das Geringste ändern,darf gelegentliche Heftigkeit kritisch hinterfragt werden, wenn es doch nur darum gehen kann, den eigenen Standpunkt um seiner selbst willen zu vertreten bzw. zu verteidigen und sich dabei permanent dessen Richtigkeit selbst zu vergewissern.

Wäre folglich nicht etwas Gelassenheit geboten? Das frage ich mich selbst natürlich auch.

Tim
Tim
11 Jahre zuvor

12 @Stefan Laurin Wie mir diese andauernde Neid-Debatte auf den Sack geht, bei der jene verunglimpft werden sollen,die mit ihrem Wissen, ihren Thesen und ihrer Meinung mit Vorträgen (vollkommen zurecht!) Geld verdienen!!!
Manche bringen es eben zu was, andere eher weniger! Erstere sprechen vor Managern und lesen ihnen die Leviten, bekommen dafür auch noch tausende von Euros, letztere schreiben z.B. bei den Ruhrbaronen! 😛 Tja…würd mir in dem Fall auch extrem stinken! Nur kenne ICH persönlich keinen Neid und gönne es den Glücklichen, deren Kompetenz gefragt ist!

Stefan Laurin
Admin
11 Jahre zuvor
Reply to  Tim

@Tim: Gähn… Haben Sie ausser dem Parteibuch noch eins im Bücherschrank stehen oder hat Ihnen Ihr AWO-Betreuer auch Weihnachten wieder keins mitgebracht?

Tim
Tim
11 Jahre zuvor

Was für ein Klischeedenken! Es gibt sogar Menschen ohne Parteibuch, die eine politische Auseinandersetzung oder den Umgang mit einem Menschen aus rein neutraler Sicht zu betrachten versuchen! Dass viele Leute das in der heutigen Zeit nicht mehr nachvollziehen können,weiss ich!
Dass viele Bürger/Wähler sich bei einem Wahlkampf nicht mehr auf die Fakten konzentrieren wollen,sondern auf die reine Oberflächlichkeit und den Primitivismus von Parolen, enttäuscht mich zwar, erst recht, wenn auch „gebildete“, studierte Menschen, wie Journalisten auf dieser Welle mitreiten, aber auch das muss ich immer häufiger erkennen.
Aber wie so oft im Leben, ist es die Größe eines Menschen, die es uns erlaubt, auch solche Meinungen zu akzeptieren! Man muss dann eben schlicht das Medium wechseln und woanders mitlesen, um die Ebene seines Niveaus nicht allzu sehr unterschreiten zu müssen! ^^

Stefan Laurin
Admin
11 Jahre zuvor
Reply to  Tim

@Tim: Und Tschüss…

Andreas
11 Jahre zuvor

@ Stefan Laurin #22

Tims Kommentar hatte ich in der Warteschleife gesehen, und mich gefragt, was du damit machst …

(du weisst ja, ich bin da eher BSR)

Müller
Müller
11 Jahre zuvor

@Kontekakis

Natürlich hat ein Kanzler großen Einfluss, allerdings zeigt sich doch mittlerweile, dass Steinbrücks Beinfreiheit deutlich reduziert ist. Ihm wird als Kanzler (der er aller Voraussicht nach nicht wird) auch nicht viel stärker vergrößert werden.

Der Arme, Kranke oder der schwache Mensch bekommt in Deutschland eine weltweilt (fast) einmalige Unterstützung. Ich sehe hier auch nicht, wie und warum ein Land mit einem riesigen Schuldenberg und einem enormen Sozialetat noch mehr Geld in diesen pumpen sollte.

Berlingonaut
Berlingonaut
11 Jahre zuvor

@Müller:
„Ich sehe hier auch nicht, wie und warum ein Land mit einem riesigen Schuldenberg und einem enormen Sozialetat noch mehr Geld in diesen pumpen sollte.“

Reicht das als Begründung aus?

„Artikel 20
(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.“

Wenn ein Staat angesichts seiner Schulden darauf verzichtet, die Schwachen – besser: schwächer gestellten – zu unterstützen, halte ich das für mehr als darwinistisch.

Müller
Müller
11 Jahre zuvor

@ Berlingonaut

Soweit ich das erkennen kann werden bei uns die „schwächer gestellten“ Menschen besser unterstützt als in 99% der anderen Länder auf dieser Erde. Allerdings besitzt auch Deutschland so etwas wie einen finanziellen Spielraum und dieser wird stark durch unsere Verschuldung beeinflusst. Schließlich wollen Sie doch auch nicht, dass die nächste Generation den Konsum dieser finanzieren muss, oder ?

Vielleicht sollten sich einige Menschen gedanklich vom Wirtschaftswunder verabschieden. Seit den 70er Jahren macht Deutschland Schulden, um den gewohnten Standard zu halten und irgendwann haben wir auch hier griechische Verhältnisse.

Arnold Voß
Arnold Voß
11 Jahre zuvor

O-Ton Steinbrück:

„….und es ist unverhältnismäßig, dass ein Vorstandsvorsitzender, ein Fußballspieler oder ein Schauspieler das Hundertfache eines Facharbeiters verdient.“

Lasst uns rechnen: In Bochum hat Peer Steinbrück für insgesamt mit 2 Stunden gut geschätzten Zeitaufwand ohne Spesen 25.000€ Brutto erhalten. Da es sich dabei inhaltlich im Wesentlichen um lockeren Talk gehandelt hat, brauchen wir nicht mehr als 3 Stunden Vorbereitungszeit dazu zu rechnen. Gehen wir also alles in allem von 5 Stunden Arbeitszeit aus.

Das sind 5000€ Brutto pro Stunde. Dafür arbeitet ein hoch qualifizierter Facharbeiter in der Regel mehr als einen Monat. Nehmen wir trotzdem 5000€ als Brutto-Monatsgehalt, weil unser Facharbeiter, wie Peer Steinbrück, zugleich Familienvater ist.

Gehen wir der Einfachheit halber von einer 5 Tagewoche mit 8 Stunden pro Tag mal 4 aus. Das sind 160 Stunden pro Monat, ergo ca. 31€ pro Stunde. Teilen wir nun 5000 durch 31 so ergibt das für Peer Steinbrück den 161fachen Stundenlohn eines hoch qualifizierten Facharbeiters.

P.S. Fairerweise müsste der Genauigkeit halber eigentlich bei Peer Steinbrück auch noch die Abgeordnetenentlohung pro Zeiteinheit zu den 5000€ pro Stunde hinzugerechnet werden. Prozentual kann sie jedoch getrost als vernachlässigbare Größe gelten.

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

Arnold, da Du gerechnet hast,dazu ‚mal nachgefragt;

Wenn Du das durchschnittliche Jahreseinkommen eines Facharbeiters, z.B.bei Opel-Bochum, mit 100 multiplizierst, macht das pro Jahr ………………………?

Wenn ich ein von mir angenommenes/vermutetes durchschnittliches Jahreseinkommen von Steinbrück von…….. dem gegenüberstelle, dann…………………………?

Es spricht meines Erachtens Vieles dafür, daß das durchschnittliche Jahreseinkommen von Steinbrück deutlich unterhalb des mit 100 multiplizierten durchschnittlichen Jahreseinkommens eines Facharbeiters bleibt, nicht aber das Einkommen vieler Fußballprofis und das zahlreicher Vorstandsvorsitzenden.

Arnold Voß
Arnold Voß
11 Jahre zuvor

Nein, 6 Millionen pro Jahr hat Peer Steinbrück sicher nicht verdient und wird sie wohl auch nie verdienen. Aber darum ging es mir nicht. Es ging mir darum, was die mittlerweile berühmte Zahl 25.000 in den Köpfen von denen anrichtet, die sie in Zusammenhang mit dem Honorar für einen Talk-Abend bringen das ein Sozialdemokrat bekommen hat, der sich über die Unverhältnismäßigkeit von zu hohen Einkommen beschwert.

Unverhältnismäßigkeit ist natürlich ein sehr relativer Begriff, erst recht im Verhältnis zum sogenannten aktuellen Marktwert von Prominenten, über den hier schon ausführlich gestritten wurde. Was in den Köpfen jedoch bleibt ist der diesem Marktwert entsprechende Stundenlohn, denn das ist nun mal in der Regel der Leistungsmaßstab für die die weder über ein hohes Einkommen noch über mediale Prominenz verfügen.

Und genau die sind die Wähler die Peer Steinbrück mobilisieren soll.

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

Arnold,einverstanden.

Auch am Beispiel Steinbrück, und zwar nicht nur am Beispiel seiner Honorare für diverse „Nebentätigkeiten“, wird das grundsätzliche Dilemma der SPD deutlich, nämlich einen Spagat hinzubekommen zwischen einerseits sozial-liberal denkenden Menschen , die Arbeit haben und zumindest über ein durchschnittliches Einkommen verfügen nebst dementsprechenden Vorstellungen von einer sozial – demokratischen Politik der SPD, und anderseits denen, die z.B. HartzIV beziehen oder die über ein Arbeitseinkommen verfügen, das nur geringfügig darüber liegt und die dementsprechend eine radikal-sozialistische Politik von der SPD erwarten.

Dieser Spagat kann m.E. der SPD nicht gelingen, obwohl sie es immer wieder versucht.
In der Person Steinbrück mag sich das für Einige besonders deutlich zeigen.
Die Person Steinbrück ist aber nicht ursächlich für dieses SPD- Dilemma.

Die LINKE war und ist prädestiniert, „ohne Wenn und Aber“ eine radikal-sozialistische Politik zu formulieren, zu vertreten und für diese zu werben.
Das kann die SPD so nicht, und zwar egal, wer jeweils ihr sog.Spitzenkandidat bei der Bundestagswahl ist.

Von daher ist es m.E.nur folgerichtig, wenn es im sog.linken Parteinspektrum neben der SPD eine Partei wie die LINKE gibt.

Ich denke, das muß die SPD akzeptieren. Sie darf nicht darauf bauen, sie sollte nicht weitehin darauf bauen, in absehbarer Zukunft Anhänger und Wähler der LINKEN für sich gewinnen und damit die LINKE überflüssig machen zu können.

Warum sollte es nicht irgend wann möglich sein, daß eine ehe liberal-sozial ausgerichtete SPD und eine radikal-sozialistiche LINKE sich nach einer Wahl in einer Koalition zusammen finden -im Bündnis mit den Grünen- mit dem Ziel, gemeinsam einige ihrer politischer Vorstellungen durchzusetzen, die sich allesamt deutlich von denen der CDU/CSU/FDP unterscheiden?

SPD, Grüne,Linke -das könnte ja schon im Herbst 2o13 rechnerisch für eine Mehrheit an Mandaten im Bundestag reichen -SPD 27-30%, Grüne 13-15%,Linke 8%-, aber politisch ist das offensichtlich für keine der drei Parteien eine Option.

der, der auszog
der, der auszog
11 Jahre zuvor

Steinbrück kann auch Außenpolitik, wie der Spiegel gerade berichtet:

https://www.spiegel.de/politik/ausland/napolitano-sagt-gespraech-mit-steinbrueck-ab-a-885902.html

Steinbrück ist mittlerweile der optimale Kandidat für die ZDF Show „Wetten dass…?“

Wetten, dass es Steinbrück bis zur Bundestagwahl schafft, in 100 weitere Fettnäpfchen zu treten, seien sie auch noch so versteckt…

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

-31-Der,Der………….

Könnte es sein, daß der wahlkämpfende Steinbrück mit seiner Polemik bewußt und gezielt die Gefühlslage der Wählerschaft in Deutschland ansprechen will und daß er dafür, nach meiner Wahrnehmung, in der Wählerschaft, nicht in den
Medien, -viel?-Beifall zu bekommen scheint?

Ich bin gespannt, zu welchem Grad kurzzeitiger (ver-)öffentlichten Erregung es jetzt der wahlkämpfenden Steinbrück ‚mal wieder bringen wird.

Hätte ich, wenn ich Steinbrück wäre……?
Weiß ich nicht,schließe ich aber für mich in Erinnerung an manchen Wahlkampfautritt von mir nicht aus.

Das soll weder eine Entschuldigung noch eine Rechtfertigung dessen sein, was Steinbrück da „raus gelassen hat“, denn Beides steht meines Erachtens weder
an noch mir zu.

Der,Der………………
Was mich während des Wahlkampfes in Italien und unmittelbar nach der Wahl wesentlich nachdenklicher gemacht hat als die jetzige Polemik von Steinbrück ist, daß Mitglieder der Bundesregierung(!!) -nicht wahlkämpfende Kandidaten- mit der Kanzlerin und dem Außenminister an der Spitze in offiziellen Statements(!!) den Wählern in Italien klar machen wollten, was sie wählen,was nicht zu wählen hätten bzw. gestern und heute ganz offiziell -sh.Westerwelle,sh.Schäuble- die demokratische Entscheidung der
Wähler in Italien „staatsmännisch“ hinterfragen.

„Wir, die Deutschen, die Besser sind, die besser wirtschaften, die besser sparen, die meinen, eine marktkonforme Demokratie organisieren zu sollen und die meinen, das besser zu können als andere, ja, an diesem unserem Wesen ……………………………………………..“

Ein Eindruck, der sich europaweit breitmacht, und zwar nicht wegen der „Steinbrück-Sprüche!
D a s sollte Anlaß sein zur „Selbstkritik“ in der Bundesregierung, aber auch in der Mehrheit der Medien in Deutschland,und nicht in erster Linie -vordergründig
und oberlfächlich- die jetzige Wahlkampfpolemik von Steinbrück.

-(Wenn die Polemik von Steinbrück auch „eine Retourktusche“ sein sollte auf das , was die von Steinbrück so genanden Politik-Clowns in Italien während ihres Wahlkampfes über Kanzlerin Merkel geäußert haben , dann hat sich Steinbrück im Vergleich dazu in vornehmer Zurückhaltung geübt, was “ für sich genommen“ ihn nicht zu einer solchen Polemik animieren sollte)-

In Italien war die Wahl auch eine gegen diese von Repräsentanten unseres Staates geübte Bevormundung!

Ich befürchte, daß Wahlen in anderen europäischen Ländern aus dem selben Grunde mehr und mehr zu ähnlichen Ergebnisse führen .

“ In diesem unserem Lande“ hat die große Mehrheit der (ver-)öffentlichten Meinung bis heute nicht den geringsten Anlaß gesehen, dieses bevormundende
Auftreten der Repräsentanten unseres Staates zu kritisieren, im Gegenteil, es gab dafür rund herum in der Politik und in den Medien
zustimmenden Beifall nach dem Motto : „Wer bezahlt bestimmt“!

Und diese Politiker, diese Medien machen sich jetzt über die Polemik
von Steinbrück her -irre-.

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