TU-Rektorin Ursula Gather landete in einem Ranking des Deutschen Hochschulverband auf einem der hinteren Plätze. 47 ihrer Kollegen aus Dortmund, die an der Umfrage teilnahmen, schätzten ihre Führungskompetenz und ihren respektvollen Umgang mit der Wissenschaftskultur nicht allzu hoch ein. Gather kennt das, es passierte ihr zum zweiten Mal. Sie äussert sich öffentlich nicht dazu, was gut nachzuvollziehen ist. Ob sie, was klug wäre, Konsequenzen zieht und die Kritik als Gelegenheit nutz, ihren Arbeitsstil zu ändern, ist nicht klar. Es wäre der TU, den Mitarbeitern und den Studenten zu wünschen.
Was man allerdings noch nicht einmal der Rektorin wünscht, ist eine offener Brief zu ihrer Unterstützung, wie er nun von der Dortmunder SPD-Bundestagsabgeordneten Ulla Burchardt initiiert wurde. Wenn einer Uni-Rektorin der Rücken von einer Bundestagsabgeordneten, einem IHK-Chef oder der ehemaligen Leiterein der Mitternachtsmission gestärkt wird, ist das eine an Peinlichkeit kaum zu übertreffende Aktion, die nur Garthers Reputationsverlust verstärkt. Wenn Burchardt Garther hätte unterstützen wollen, hätte sie diesen peinlichen Unfug unterlassen.
Wenn ich etwas von Frau Gather höre, dann hat es mit der Anzahl ihrer dienstlichen Mobilfunkverträge, ihrer Verweigerung der Veröffentlichung ihres Fahrtenbuches oder zuletzt ihrer Initiative zu tun, die KFZ-Kennzeichen ihres Dienstwagen von der verräterischen Zeichenkette „TU“ zu befreien. Für manche ist die TU nur ein Selbstbedienungsladen.
Man muss in diesem Zusammenhang aber auch darauf hinweisen, dass Unterstützung auch von anderer Seite kommt. Beispielsweise von TU-Professoren. Abgesehen davon lässt sich den Ruhr Nachrichten auch entnehmen, dass von 300 TU Professoren 14% teilgenommen haben – das sind nu nicht ganz so viele…
Mein Gott, was für eine Provinzposse wieder mal… Da scheint Dortmund echt das Copyright für die Serie zu besitzen.
Dass die Gather sich an der eigenen Uni nicht so ganz genau auskennt, zeigen ihre unrühmlichen Einwürfe zur Verkehrsplanung im Umland oder z.B. die Forderung für Tempo 30 auf einem Straßenabschnitt, der von einer überbreiten Fußgängerbrücke überspannt wird. Nun, eine abgefragte Kernkompetenz dieser Erhebung war ja nicht von ungefähr „Kenntnis des Universitätsbetriebes“, ähem.
Dann diese Lattung von Leserbriefen der „Unterstützer“ – ja herrgottsakra, da steht nirgendwo, dass diese Erhebung repräsentativ sein soll. Aber wenigstens Frau Gather als Statistik-Expertin scheint rein fachlich zu wissen, warum sie sich dazu nicht äußert. 47 von 300 Professoren sind ja nix, alles arrogante Hohlbirnen oder blöde Neider…
Den Großkopferten in Dortmund bleibt nur wieder mal der Hinweis, dass man nicht „unterstützt“, wenn man über „Rufmord“ oder „führenden Dortmunderinnen“ schwadroniert. Das ist allerhöchstens das Niveau von RTL2-Sendungen über hormongestörte Nachbarn oder Beziehungskrämpfe.