Vor wenigen Wochen habe ich mich mit Pater Tobias aus Duisburg-Neumühl über Seelsorge und (klar) Marathon in Zeiten der Corona-Pandemie unterhalten.
Seit Eingen Wochen sehe ich immer wieder Hinweise zum Eckwort (www.eckwort.de) in meinem Newsfeed auf Facebook. Religiöse Themen tauchen eher selten in meinem Nachrichtenfeed auf. Und ich bin nicht besonders oft in Kirchen anzutreffen.
Der Fakt, dass mich Hinweise auf Online-Predigten von Pfarrer Jürgen Muthmann – wegen der Corona-Situation – in meinem Stadtteil erreichen, hat mich einigermaßen erstaunt: Und neugierig gemacht. Jürgen Muthmann ist Pfarrer in der evangelischen Gemeinde in Duisburg-Wanheimerort.
Wenn man, wie ich, in Wanheimerort – einem Stadtteil südlich der Duisburger Innenstadt, wohnt, stolpert man aktuell recht oft über ihn: Wegen Aushängen, in denen z.B. eine Nachbarschaftshilfe für die Zeit der COVID-19-Krise angeboten wird. Und auch online: Das Eckwort hat sogar mich irgendwie digital erreicht. Was mich natürlich neugierig machte.
Es war an der Zeit, Pfarrer Jürgen Muthmann ein paar Fragen zu stellen.
Natürlich auch ein Thema: Die von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) gestellte Forderung nach einer Öffnung von Gotteshäusern für Gottesdienste.
Jürgen Muthmann über Seelsorge in Zeiten von Corona
Ruhrbarone: Sie sind verantwortlich für die Seelsorgeeinheit in Duisburg-Wanheimerort: Wie viele Gemeindemitglieder fallen in Ihren Aufgabenbereich?
Jürgen Muthmann: In der Evangelischen Gemeinde Wanheimerort haben wir zwei Seelsorgebezirke. Den Bezirk 1, mit circa 1650 Gemeindegliedern, betreut meine Kollegin Almuth Seeger. Ich betreue den vierten Bezirk, mit ca. 2550 Gemeindegliedern.
Ruhrbarone: Seit März ist COVID-19 richtig in Deutschland angekommen. Das öffentliche Leben findet nur noch sehr eingeschränkt statt. Gottesdienste und Versammlungen sind nicht mehr möglich. Wir gehen Sie, als Pfarrer, ganz persönlich mit der aktuellen Situation um?
Jürgen Muthmann: Seit dem 15. März werden in unserer Gemeinde keine sogenannten “Präsenzgottesdienste“ mit den Gottesdienstbesuchern gefeiert. Mir fehlen die Gottesdienste sehr. Ich predige gerne, singe gerne laut und fröhlich und freue mich immer auf die Begegnung mit den Gottesdienstbesuchern.
Meine Konfirmanden sehe ich nicht mehr. Auch wenn die Jugendlichen in einem etwas schwierigen Alter sind, vermisse ich sie. Überhaupt irgendwie fehlen mir am meisten die Menschen. Die Kleinen wie die Großen, die Jungen wie die Alten.
Und ich merke, das mir ein wenig die Strukturen fehlen, die die Vorbereitung von Gottesdiensten und Versammlungen, aber auch die die vielen Besuche mit sich bringen. Ich habe oft das Gefühl, weniger als sonst zu schaffen, auch im privaten Bereich.
Die Menschen sehnen sich nach Begegnung.
Ruhrbarone: In der Zeit des Shutdowns: Was hat sich im Arbeitsalltag zur normalen Situation geändert?
Jürgen Muthmann: Wie gesagt, es gab zunächst wenig Struktur. Beerdigungen gibt es, nach und nach immer mehr Videokonferenzen. Aber es ist eher so, dass ich mir Aufgaben suchen muss, als dass diese mich suchen. Mittlerweile stelle ich aber auf allen Ebenen ein Ringen nach Struktur fest. Und oft fühle ich, dass ich präsent sein muss. Wenn ich mit dem Fahrrad durch Wanheimerort fahre, habe ich immer Begegnungen mit Menschen. Viele sind froh über die Worte, die wir wechseln. Und selbst beim Einkaufen werde ich noch häufiger als sonst angesprochen. Die Menschen sehnen sich nach Begegnung.
In den Heimen sterben Menschen nicht nur an Corona, sondern vor allem an sozialer Einsamkeit.
Ruhrbarone: Ihre Tätigkeit beruht auf Kontakt zu Menschen. Wie gehen Sie mit der Gefahr der Ansteckung um?
Jürgen Muthmann: Ich habe keine Angst vor einer Ansteckung. Aber es ist für mich selbstverständlich, dass ich alle Abstands- und Schutzgebote gerade zum Schutz derer, denen ich begegne, einhalte. Und ich merke, dass ich auch die Verantwortung trage, dass ich für die Menschen da sein soll, daher auch mich schütze. Soweit nötig und möglich.
Ruhrbarone: COVID-19 belastet die Menschen nicht nur gesundheitlich, sondern auch psychisch: Existenzangst, Isolation sind belastende Faktoren: Sind das Themen in Ihrer Gemeinde?
Jürgen Muthmann: Existenzängste sind bei den Händlern und Handwerkern zu spüren.
Selbst bei den Bestattern. In Wanheimerort haben wir einen recht großen Anteil von Menschen, die von Transferleistungen leben. Da habe ich den Eindruck, sie wissen im Moment nicht, woran sie sind. Sie können keinen für ihre Lage verantwortlich machen, wie es zum Beispiel in Teilen in der Flüchtlingskrise vor 4-5 Jahren war. Haushalte, die auf doppeltes Einkommen angewiesen sind, haben Existenzängste. Auch junge Familien, die sich zum Beispiel ein eigenes Haus gekauft haben. Aber es gibt auch Familien und Menschen, die aufgrund ihrer Stellung und ihres Einkommens abgesichert sind und deren größte Sorge es ist, dass sie nicht in ihren Urlaub fliegen können oder deren Skiurlaub nicht gesichert ist.
Am 2. Mai sollte eigentlich die Kirchliche Trauung meiner Tochter Johanna mit ihrem Mann Daniel sein. Wir haben sie abgesagt. Da kamen mir selbst schon die Tränen. Aber es ging nicht anders.
Ruhrbarone: Ist dadurch eine Zunahme an Nachfrage in der seelsorgerischen Arbeit zu spüren?
Jürgen Muthmann: Die Nachfrage ist da. Aber nicht so, dass ich ständig angefragt werde. Was sich gezeigt hat ist, dass viele Menschen besser vernetzt sind als erwartet oder befürchtet. Telefonketten in der Gemeinde haben sich gebildet. Viel hat meine Frau Christine mit anderen Helferinnen und Helfern ins Leben gerufen. Und viele alleinstehende, oft ältere Menschen gehen selber raus. Sie lassen sich nicht einsperren oder bevormunden. Sie brauchen den Kontakt. Das Gespräch. Ein paar Worte und Blicke reichen oft. Zu Hause bin ich schon tot, sagen viele, die zu Hause alleine sind. Und es ist ja so. In den Heimen sterben Menschen nicht nur an Corona, sondern vor allem an sozialer Einsamkeit.
Ruhrbarone: Es gelten strenge Regeln beim Treffen mit Menschen Wie ist Seelsorge für den Einzelnen in Krisensituationen überhaupt möglich?
Jürgen Muthmann: Telefonisch, zum Teil auch über Video-Gespräche oder in dem man einfach die Abstandsregeln einhält. Trauergespräche führe ich zurzeit in unserem Gemeindehaus. Im Kirchsaal. Da kann ich problemlos die Abstände einhalten. Und den Angehörigen tut ein solcher Kontakt sichtlich gut.
Ich könnte auch kein Kind taufen, wenn ich Maske und Einmalhandschuhe anhabe. Ich sehe dann aus wie ein Alien. Und das Kind bekommt einen Schreck fürs Leben.
Ruhrbarone: Wie kann ich mir in Zeiten von Versammlungsverboten eine kirchliche Hochzeit, Taufe oder Beerdigung vorstellen?
Jürgen Muthmann: Ich habe die kirchlichen Trauungen nach Rücksprache mit den jeweiligen Brautpaare zurzeit bis in den Juni abgesagt. Am 2. Mai sollte eigentlich die Kirchliche Trauung meiner Tochter Johanna mit ihrem Mann Daniel sein. Wir haben sie abgesagt. Da kamen mir selbst schon die Tränen. Aber es ging nicht anders. Mit 20 Personen, kein Singen, alle mit Mund- und Gesichtsmaske. Abstände wahren usw. Und ich hätte Einmalhandschuhe und auch die Maske tragen müssen.
Wie soll da echte Feierstimmung und vor allem Nähe aufkommen?
Das gleiche gilt für die Taufen. Auch diese haben wir alle verschoben. Ich könnte auch kein Kind taufen, wenn ich Maske und Einmalhandschuhe anhabe. Ich sehe dann aus wie ein Alien. Und das Kind bekommt einen Schreck fürs Leben. Das meine ich ernst, da ich eine spezielle Ausbildung in Traumatologie habe.
Beerdigungen sind genauso seltsam. Am Grab kann ich wenigstens ohne Maske sprechen, in der Trauerhalle muss für mich der Abstand weit genug sein. Aber gerade in solchen Abschiedssituationen wünschen viele Menschen in den Arm genommen zu werden, was ich sonst auch tue. Sie brauchen Trost, wollen gehalten werden, und ich kann das den Menschen nicht geben. Das fällt mir echt schwer.
Wir haben zu Ostern allen Gemeindegliedern, die Ostern zu unseren Gottesdiensten kommen und wer sich auf die Anzeige im Gemeindebrief meldete, eine Ostertüte nach Hause gebracht.
Ruhrbarone: Vor wenigen Wochen wurde Ostern gefeiert. Der höchste christliche Feiertag. Vor einigen Wochen habe ich darüber mit Pater Tobias aus Duisburg-Neumühl gesprochen. Neben Marathon war dort auch die Seelsorge in den Ostertagen ein Thema. Dort wurden Aktivitäten nach Draußen verlagert und die Kirche für Besucher offen gehalten, um z.B. Gaben zu segnen. Wie lief das Osterfest in Wanheimerort ab?
Jürgen Muthmann: Nun, am 7. Juni hätte ich gerne am Marathonstart meine traditionelle Andacht gehalten. Geht ja jetzt nicht.
Wir haben über Telefonketten und über eine Extraausgabe unseres Gemeindebriefes kurz vor Ostern die Gemeindeglieder erreicht. Das hat gut geklappt. Mit unserem Kirchenmusiker Daniel Drückes und der Mitarbeit von Küster und zweier Ehrenamtlicher haben wir die Entzündung der Osterkerze am Osterfeuer in der Osternacht live übertragen. Das hat viele sehr angerührt.
Wir haben zu Ostern allen Gemeindegliedern, die Ostern zu unseren Gottesdiensten kommen und wer sich auf die Anzeige im Gemeindebrief meldete, eine Ostertüte nach Hause gebracht.
Diese haben viele Helferinnen und Helfer, Kleine und Große selber gestaltet. Eine Andacht, ein Ostergottesdienst für zu Hause zum selbstgestalten und feiern, eine kleine Osterkerze und Buchsbaumzweige und Süßigkeiten waren da drin. Sehr viele habe ihre freudige Rückmeldung darüber gegeben. Und am Ostermorgen haben wir vor der offenen Kirche auf Besucher gewartet, die sich persönlich eine Ostertüte abholten. Und dann noch um 10.15 Uhr Osterlieder zur Gitarre vor der Kirche gesungen. Da gab es sogar Applaus aus der Nachbarschaft.
Ruhrbarone: Sie betreiben, mit der katholischen Gemeinde, Bürgerverein und anderen Partnern, eine Nachbarschaftshilfe für Duisburg-Wanheimerort: Mit Einkaufshilfen, aber auch der Vermittlung von Beratungen in dieser Krise. Wie wird dieses Angebot angenommen?
Jürgen Muthmann: Es wird weniger angenommen, als wir erwartet haben.
Die Menschen helfen sich untereinander, Nachbarn kaufen für Nachbarn ein. Ich bin ja der erste Ansprechpartner. Seit dem 20.3. gab es ca. 15 Anrufe. Was ich erfahren habe ist, dass sich in den zahlreichen Siedlungen in Wanheimerort Nachbarschaftshilfen gegründet haben.
Viele Läden bieten ein Bring-Service an. Pflegedienste kaufen ein. Und viele der Älteren gehen selber raus. Ich werte das als gutes Zeichen. Aber die Menschen wissen, dass wir da sind, wenn sie uns brauchen. Und Helferinnen und Helfer haben wir auch.
Wir erreichen Menschen, die wir vorher nie erreicht hätten. Virtuelle Kirche ist in ihrer Wirkung und in ihrem Feedback sehr real und konkret.
Ruhrbarone: Sie sind in den sozialen Medien aktiv – auf Facebook, YouTube und Instagram – und betreiben das Angebot eckwort.de: Entstand das letztgenannte Angebot wegen der aktuellen Lage?
Jürgen Muthmann: Am Freitag nach dem letzten Gottesdienst am 15.3. haben unser Kirchenmusiker Daniel Drückes, unser Presbyter Torsten Steinke, der sich auch mit Veranstaltungstechnik auskennt und ich uns getroffen, um ein digitales Angebot für die Menschen zu planen. Wir dachten an eine Andacht, täglich 10-15 Minuten. Da entstand Eckwort. „Eck“ steht für die beiden Ecken im Gemeindehaus Vogelsangplatz, in denen die Andacht gedreht wird. „Eck“ steht auch für anecken. Und für Evangelische, christliche, Kirche. Die Domain war noch frei. „Wort“ steht für Gottes Wort, Wort des Tages, wie auch immer. Und wir Wanheimerorter kürzen unseren Stadtteilnamen mit W’ort – also Wort ab. Am Sonntag danach, am 22.3. begannen wir mit den Aufzeichnungen
Ruhrbarone: Ich bin, zugegeben, kein großer Kirchgänger und meine Filterblase auf Facebook sieht dementsprechend aus. Trotzdem ist mir z.B. das Eckwort, über Facebook, bekannt. Können Sie Ihre Reichweite ungefähr einschätzen?
Jürgen Muthmann: Klickzahlen auf YouTube sind das eine. Wer es schaut, das andere. Wir erreichen im Schnitt mindestens 150 Menschen mit unserem Eckwort. Familien schauen sich das gemeinsam an. Konfirmanden blicken rein. Im Seniorenheim Im Schlenk wird es den Bewohner oft gezeigt. Enkel laden es für ihre Großeltern aufs Handy. Und oft bekommen wir sehr positives Feedback der Menschen. Sie sind dankbar für diese, aber auch die vielen anderen digitalen geistlichen Angebote im Netz. Und wir erreichen Menschen, die wir vorher nie erreicht hätten. Virtuelle Kirche ist in ihrer Wirkung und in ihrem Feedback sehr real und konkret.
Ruhrbarone: Social Media und die Technik hinter den digitalen Angeboten: Gibt es da Hilfe aus der Gemeinde?
Jürgen Muthmann: Wie gesagt: Unser Presbyter Torsten Steinke. Jetzt hilft auch Peter Baur ehrenamtlich mit. Er hat schon Fotoausstellungen gemacht, hat also ein Auge für gute Bilder. Daniel Drückes hat die Schneidetechnik am PC. Aber wir müssen uns noch besser ausstatten. Gerade für das Live-Streaming sind wir noch nicht optimal ausgerüstet.
Ruhrbarone: Und bei älteren Menschen, die vielleicht keinen Bezug zu diesen neuen Medien haben?
Jürgen Muthmann: Täuschen Sie sich nicht. Es gibt ziemlich fitte ältere Menschen, die genau wissen, was Facebook, Insta und YouTube ist. Oft helfen die Kinder, Enkel oder Nachbarn oder Angestellte im Seniorenheim.
Ruhrbarone: Denken Sie, dass sie über die neuen Medien auch Menschen erreichen, die Sie bisher vielleicht nicht erreicht haben?
Jürgen Muthmann: Definitiv ist das so. Das haben wir bisher vernachlässigt. Ich kenne Menschen aus freien Gemeinden. Die gehen viel selbstverständlicher mit den digitalen Medien um und erreichen dadurch schon lange viele Menschen.
Unsere Gottesdienste sind Orte, an den das Leben gefeiert werden soll. So ein Virus weiß das nicht. Aber wir wissen es. Nichts Schlimmeres kann passieren, als das von einem solchen Ort des Lebens der Tod ausgeht.
Ruhrbarone: Hat sich in der jetzigen Lage Ihr Verhältnis zu sozialen Medien und Digitalisierung verändert?
Jürgen Muthmann: Eigentlich nicht. Ich bin mir schon lange über die Chancen und Gefahren im Klaren. Aber was sich geändert hat: Ich mache es jetzt. Es braucht seine Zeit, aber die Digitalisierung birgt viele Chancen. Gerade wenn es die Gute Nachricht der Liebe Gottes zu uns Menschen geht. Manchmal frage ich mich: Was hätte Jesus getan? Ich bin mir sicher, dass er auf allen Kanälen präsent wäre. Dass er die Menschen ermutigen würde, dieses Medium zu nutzen. Dass er aber genauso analog da wäre für uns – persönlich. Denn letztlich ist die persönliche Begegnung durch kein digitales Medium zu ersetzen.
Nichts Schlimmeres kann passieren, als das von einem solchen Ort des Lebens der Tod ausgeht.
Ruhrbarone: Die Stimmung zum Thema „restriktive Maßnahmen und Kontaktsperre“ schwenkt, scheinbar, um. Ministerpräsident Laschet hat sich im April für die Zulassung von Gottesdiensten ausgesprochen. Spricht er da auch für Sie – oder würden Sie lieber abwarten um eine Gefährdung komplett auszuschließen?
Jürgen Muthmann: Er spricht nicht für mich. Ich habe wie gesagt keine Angst vor Corona. Aber ich trage auch Verantwortung für die Menschen, die mir anvertraut werden. Weil sie zu uns kommen, weil sie mir von Gott geschickt werden. Ich will Vorbild sein. Paulus hat das mal im Römerbrief, Kapitel 14, so formuliert, dass die Stärkeren im Glauben Verantwortung für die Schwächeren im Glauben haben.
Dieses Wort bezieht sich für mich als Christen auf alle Lebensbereiche. Unsere Gottesdienste sind Orte, an denen das Leben gefeiert werden soll. So ein Virus weiß das nicht. Aber wir wissen es. Vor Juni werde ich keine Gottesdienste feiern. Danach nur mit entsprechenden Hygiene-Maßnahmen.
Nichts Schlimmeres kann passieren, als das von einem solchen Ort des Lebens der Tod ausgeht und wir mit sehenden Augen dieses Risiko eingehen. Alle Vorsichtsmaßnahmen minimieren das Risiko eines solchen Falles, schließen ihn aber nicht aus.
Erst wenn ich sicher sein kann, dass die Pandemie wirklich beherrschbar ist – und das wird sie erst sein, wenn wirksame Medikamente, eine Impfung oder eine entsprechende Immunität in der Bevölkerung existieren – erst dann kann ich mit ruhigen Gewissen wieder normale Gottesdienste feiern.
Bis dahin werde ich mit diesen Einschränkungen leben und Gottesdienste auch online feiern müssen.
[…] Wanheimerort ist ein eher ruhiger Stadtteil in der Ruhrmetropole Duisburg: Nicht ganz so attraktiv wie München, Bochum oder Stuttgart – aber im Vergleich zu einigen anderen Stadtteilen in Duisburg, herrschen hier fast schwäbische Verhältnisse. […]
[…] Die Sicherheitsbestimmungen zur Eindämmung von Corona hat auch die Kirchen getroffen: Wegen des Versammlungsverbotes waren Gottesdienste lange Zeit überhaupt nicht möglich. Die evangelische Gemeinde in Duisburg-Wanheimerort ist zu Beginn der Coronakrise kurzerhand digital durchgestartet. Online-Andachten, teilweise täglich, statt des Kirchenbesuchs (Ruhrbarone: Pfarrer Jürgen Muthmann: Der gute Hirte in Duisburg-Wanheimerort). […]