Metal ist kein Jazz und das ist gut so. Doch die zu nichts führende Diskussion um die Relevanz einer Musikrichtung will ich hier heute nicht wieder sehen. Beide Stilrichtungen haben ihre Berechtigung. Umso besser, dass es an Pfingsten sowohl für die Freunde der heftigen Gangart als auch für kopflastigere Klänge ein Festival gibt. Während in Moers oft mehr diskutiert und philosophiert wird, wird in Gelsenkirchen einfach nur gefeiert (und zuviel getrunken), passend zur Kitschromantik einer einfachen, gebeutelten, ehrlichen Arbeiterstadt.
Die auf dieser Seite bereits erwähnte schwarze Hüpfburg habe ich nicht gefunden bislang, wohl aber einige Lücken im Ständegetümmel. Wirtschaftskrise? War Metal nicht die Antwort auf alle Wirtschaftskrisen dieser Welt? Ein erstes Ausrufezeichen musikalischer Art setzten auf jeden Fall die Düsterrocker von Opeth am gestrigen Freitag als erster Headliner. Pink Floydige Soundkaskaden, nervenzerfetzende Growl-Attacken, die von süßestem Gesang abgelöst wurde – die Band um Mastermind Mikael Åkerfeldt (Foto bewies, warum sie derzeit die Speerspitze im progressiven Deathmetal (klingt komisch, ist aber so) ist. Zuvor vergnügten sich Möchtegern-Metalgötter wie Jag Panzer auf der großen Bühne im Gelsenkirchener Amphitheater, unter dem tobenden Applaus unglaublich vieler, sehr junger Metalanhänger. Dass die Musik in den vergangenen Jahren sehr viel Boden gutgemacht hat (dank Bands wie Bullet for my Valentine etwa), ist schon häufig aufgefallen. Dies kulminiert bei einem Festival wie dem RockHard dann in einem großen Mix der Generationen. Metal war mal eine Jugendbewegung, wurde dann fast schon zu Musik für alte Leute und ist nun eine Jugendbewegung UND Musik für alte Leute. Genreführer wie Iron Maiden sind locker um die 50 und werden von beiden Lagern abgöttisch geliebt. So wird ein Rockfestival heute zu eben jenem, was das Wort verlangt – ein FEST. Tagesaktuelle Fotos vom Rock Hard, das noch bis Sonntag läuft und mit dem Auftritt von Saxon endet, findet man auf www.rocknroll-reporter.de . Foto: RnR Reporter
Die schwarze Hüpfburg war vor ein paar Jahren dort zu sehen. Hat mich schwer beeindruckt. 🙂
Ich weiß, hast du letztes Jahr schon mal gepostet 🙂
Ich werde alt. Übrigens: Habe ich Dir eigentlich schon von der schwarzen Hüpfburg erzählt die ich mal in Gelsenkirchen gesehen habe?
Die Hüpfburg hab ich auch nicht gesehen, aber Opeth haben wie immer mehr als überzeugt.
Heute spielten noch Sacred Reich, die ich – wie am Freitag schon Prong – eigentlich schon in Rente wähnte… 😉