Piraten: „Mehr persönliche Freiheit und Demokratie“

Die nächsten Jahre werden für die weitere Entwicklung der Gesellschaft entscheidend sein.  Der Wandel zur Informationsgesellschaft führt zu zahlreichen neuen Perspektiven und Chancen. Die neuen Kommunikationsmöglichkeiten stellen die Menschen vor große Herausforderungen, bieten jedoch auch die Möglichkeit, den weltweiten Fortschritt regional für mehr persönliche Freiheit und Demokratie einzusetzen. Diesen Prozess möchten wir in NRW aktiv mitgestalten. Die drei folgenden Schwerpunkte habe ich mir für ein mögliches Landtagsmandat gesetzt. Unsere Gastautorin Monika Pieper kandidiert auf Listenplatz 9 bei der Piratenpartei für den Landtag NRW.

Mir ist eine starke Bürgerbeteiligung in der Politik wichtig. Vor der Bürgerbeteiligung steht die Bürgerinformation. Wir möchten die klassische repräsentative Politik durch möglichst viele Elemente der direkten Demokratie ergänzen. Damit das sinnvoll möglich ist, sollten zuerst informelle Hierarchien abgebaut werden. Die Bürger müssen die Chance haben, sich umfassend über Vorgänge und Zusammenhänge in der Politik und Verwaltung zu informieren, um dann mitentscheiden zu können. Während es in anderen Ländern, wie z.B. den USA oder England, seit langer Zeit selbstverständlich ist, Daten der kommunalen und landesweiten Verwaltung zu veröffentlichen, stehen wir in Deutschland, und auch im zukunftsorientierten NRW, erst am Anfang dieses Wandels.

In vielen Kommunen liegen die Daten bisher nur in Papierform vor. Die ersten Kommunen beginnen zwar damit, ihre Haushaltspläne in maschinenlesbarer Form im Internet zu veröffentlichen, diese Daten werden jedoch meistens nur als schlecht aufbereitete Datenknäuel zur Verfügung gestellt. Gerade hier muss ein Umdenken in den Kommunen stattfinden. Es ist wichtig, den Bürgern die Daten endlich flächendeckend übersichtlich und verständlich zur Verfügung zu stellen. Dabei sollten auch die Rohdaten zugänglich sein, damit Programmierer sie in ihre Apps und Arbeiten einbauen können. Das Konzept, kommunale Haushaltspläne den Bürgern sichtbar und verständlich zu machen, fällt unter den Begriff „Open Data“. Wien, Linz, Berlin und München haben im deutschsprachigen Raum vorbildlich mit Open Data begonnen, NRW muss sich jetzt auf den Weg zu mehr Bürgerbeteiligung machen.

Inklusion:

Bei der schulischen Bildung ist die Umsetzung der „UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“ wichtig. (http://de.wikipedia.org/wiki/UN-Konvention_%C3%BCber_die_Rechte_von_Menschen_mit_Behinderungen).

Das „Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderung“ trat bereits 2008 in Kraft, ist in NRW  aber noch nicht umgesetzt. Bildung ist der Schlüssel zu  Chancengleichheit und gesellschaftlicher Teilhabe. Der erste Schritt, strukturelle Benachteiligungen zu durchbrechen, ist eine gemeinsame Schule und das gemeinsame Aufwachsen von Kindern mit und ohne Behinderung.

Manche Städte begrüßen den inklusiven Ansatz sehr, rechnen aber leider bereits aus, wie viel Geld sie durch die Schließung von Förderschulen einsparen. Wir setzen uns dafür ein, dass die so freiwerdenden Gelder vollständig in die Förderung aller Schüler investiert werden und nicht zum Stopfen von Haushaltslöchern dienen.

Lehrer der Regelschulen stehen der neuen Situation häufig ratlos gegenüber. Sonderpädagogen werden oft nur für eine sehr begrenzte Stundenzahl bezahlt und eingesetzt. Den Rest der Zeit werden die ehemaligen “Förderschüler” irgendwie mit unterrichtet. Von Förderung kann keine Rede sein! Einem Rückbau der Förderschulen, muss ausdrücklich ein entsprechender Ausbau der Regelschulen gegenüberstehen. Die Schulen müssen personell und strukturell gut ausgestattet, Lehrer den neuen Anforderungen entsprechend aus- und fortgebildet werden. Dazu ist es nicht zuletzt notwendig, die Zahl der Lehrkräfte deutlich zu erhöhen. Die betroffenen Eltern und Schüler haben außerdem einen Anspruch darauf, mehr in die Diskussion einbezogen zu werden.

Zukunftsweisende Verkehrsprojekte:

Die konstante Verteuerung fossiler Brennstoffe birgt die Gefahr, dass hohe Mobilitätskosten zu gesellschaftlicher Ausgrenzung führen. Autofahren wird für viele Menschen in absehbarer Zeit nicht mehr erschwinglich sein. Mobilität ist in der modernen Gesellschaft ein Grundbedürfnis, sowohl im Sinne der persönlichen Freiheit, als auch zur Wahrnehmung demokratischer Grundrechte. Neue Verkehrskonzepte im ÖPNV und innovative Elektroantriebe machen Bürger in NRW mobiler und reduzieren die Schadstoffbelastung in den Innenstädten. Öffentlicher Nahverkehr sollte in Zukunft mit  öffentlichen Autos und öffentlichen Fahrrädern vernetzt werden. Moderne Kommunikationswege wie Smartphones und Internet helfen bei der Einrichtung eines ticketlosen Nahverkehrs und auch bei seiner Planung und Buchung. In NRW gibt es gute Ansätze und Projekte, die wir unbedingt fördern und unterstützen wollen.

http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Moni

Twitter. @monipiratin

FB: Monika Pieper

piratenbochum.de

monika.pieper-piratenpartei-nrw.de

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marius
12 Jahre zuvor

Fahrscheinlosen Nahverkehr finde ich prima, ich nutze selber auch schon das „Handyticket“ im VRS. Das ist grundsätzlich ein praktischer Service, und so etwas kann gerne auch auf andere Gebiete (Carsharing, Taxis etc.) ausgeweitet werden.

Mir ist dabei allerdings schon ein paar Mal aufgefallen, dass dadurch einige Themen drum herum aufgeworfen werden, die durchaus wichtig für den Erfolg sind.

So hat ein Kollege beispielsweise einmal versucht, sich ein Handyticket über seine Reisekosten erstatten zu lassen – ohne Erfolg. Begründung: Man brauche ein Papierticket für die Abrechnung.

Auch die Kontrolleure in den Bahnen scheinen mit diesen Tickets noch häufig überfordert zu sein und kontrollieren diese häufig nur oberflächlich. Man hat den Eindruck, dass sie gar nicht wissen, wie sie die Gültigkeit nachprüfen sollen.

Was ich damit nur sagen will: Es ist nicht damit getan, nur die Anwendungen einzuführen – auch die Rahmenbedingungen müssen stimmen.
Gerade das Beispiel mit den Reisekosten zeigt, dass an vielen Stellen noch auf Papier-Dokumentation von Vorgängen beharrt wird – das ist nicht mehr wirklich zeitgemäß, oder?

jakub
12 Jahre zuvor

@Marius:

Es sollte doch kein Problem sein, aus dem Handy Ticket eine PDF Rechnung generieren zu lassen die dann an die E-Mail versendet wird, sodass man sich das ausdrucken kann. Und das sollte ja als Nachweis genügen.

Überfordert sollten die Kontrolleure eigentlich nicht sein. Die müssen ja nur den QR-Code einscannen und das ist ja auch nichts neues für die. Das müssen die ja auch beim NRW-Semesterticket von Studenten machen.

Andrea "V"
Andrea "V"
12 Jahre zuvor

Ich hab aber kein so modernes Handy, meins ist nur zum telefonieren da, ich kann mir kein neues leisten und ich will auch keine Apps mit QR-Code und solche Sachen…. obwohl ich als IT-Administratorin genug Erfahrung habe…!
Und open-data ist in München zu wirren Zuständen geworden (nicht die Linux Einführung) aber was schreibe ich, diskutieren kann man ja eh nicht. 🙁

allemachtdendrähten
allemachtdendrähten
12 Jahre zuvor

Wenn der Piraten Spitzenkandidat sich schon in der rot-grünen Tolerierungsphase oder in der Regierungsverantwortung sieht und auch die Transparenz bei ihm an Grenzen stößt, dann sind die Piraten noch schneller als alle anderen in der Realität angekommen.

Wolfgang Hoinko
Wolfgang Hoinko
12 Jahre zuvor

Die UN-Konvention muß jetzt unbedingt für Menschen mit Behinderungen umgesetzt werden, nicht nur in den Schulen, auch in Krankenhäusern, Altenheimen, Pflegeheimen und natürlich im täglichen Leben (z.B. Schaffung von
Wohnkonzepten „integriertes Wohnen“). Die Nachbarn aus den Nederlanden haben uns diesbezüglich eine Menge im voraus…

Spider
Spider
12 Jahre zuvor

Mich würde brennender Interessieren, wie die Entscheidungen im Landtag ablaufen.
Es wäre gut, wenn Sie im Falle Ihrer Wahl darüber berichten könnten (per Blog?).

Zum Beispiel kenne ich immer noch keinen überzeugenden Grund für die schnelle Auflösung des Landtages!

Übrigens funktioniert der letzte Link nicht, geht irgendwie über gmx oder so.

Nobbi
Nobbi
12 Jahre zuvor

Na sowas:

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/gruene-aengste-claudia-roth-nimmt-reissaus-vor-den-piraten/6515076.html

Claudia Roth nimmt Reißaus vor den Piraten

Die grüne Bundesvorsitzende sagt eine Live-Diskussion des Handelsblatts mit dem NRW-Spitzenkandidaten der Piratenpartei ab. Roth will die Aufmerksamkeit für den politischen Gegner nicht erhöhen – und kneift.

Elmar
Elmar
12 Jahre zuvor

Nur mal angemerkt: Warum gehen die Links alle ins Nichts bzw. zu gmx? Internetpartei kaputt?

Freidenker
Freidenker
12 Jahre zuvor

Mehr persönliche Freiheit und Demokratie? Genau – und zwar hier…

https://www.parteidervernunft.de/

City Partitor
City Partitor
12 Jahre zuvor

Bürgerbeteiligung in der WAZ Medien Gruppe

WAZ Redaktionsleiter wissen noch nicht einmal, wie Bürgerbeteiligung geschrieben wird.comment image

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