Marina Weisband kandidiert nicht für den Bundestag. Die in Münster lebende ehemalige politische Geschäftsführerin der Piratenpartei sagte der Welt: „Es war eine schwere Entscheidung. Ich habe mich jedoch nach reiflicher Überlegung gegen die Kandidatur entschlossen, denn ich sehe meinen Schwerpunkt in der politischen Bildung.“
Jeder, der den Alltag von Politikern auch nur ein wenig kennt, wird diese Entscheidung gut verstehen können. Politik heißt, vor allem, wenn man wie Weisband im Fokus der Öffentlichkeit stehen würde, Druck, eine massive Einschränkungen im Privatleben, Häme aus dem Lager der Gegner und oft auch von den eigenen Anhängern. Der Verzicht auf Wochenenden. Die Möglichkeit, sich mit Themen inhaltlich intensiv auseinanderzusetzen, besteht nur selten. Dazu kommt, das nur wenige Politiker ihre Ideen wirklich umsetzen können. Ein Traumberuf ist Politiker nicht. Die meisten zahlen eine sehr hohen Preis für ihr Engagement.
So verständlich die Entscheidung von Marina Weisband auch ist – für die Piraten ist sie ein schwerer Schlag. Mit ihr hätte die Partei gute Aussichten gehabt, aus dem Umfrageteam herauszukommen. Sie kann, was nur wenige Piraten können: Die Politik der Piraten den Menschen nahe bringen. Die Piraten mögen sich einreden, es gehe bei Politik vor allem um Programme. In Wirklichkeit geht es um Menschen, die für Programme stehen. Weisbands Verzicht ist für die Piraten nichts anderes als eine Katastrophe. Nun gibt es noch einen, der das Standing hat, die Piraten über fünf Prozent zu heben: Christopher Lauer, der Fraktionsvorsitzende der Berliner Piraten.
Schade, und zwar für die Politik insgesamt.
@ Stefan Laurin
Christoph Lauer?
Nach meiner Meinung, ein Profilneurotiker alter Schule, der vor allem aus, sagen wir mal, persönlichen Gründen in der Politik ist.
Sie haben Recht, dass der sicherlich ein paar mehr Stimmen bringt als Herr Ponader, aber er ist genau der Typ, der wunderbar dazu geeignet ist, aus den Piraten eine Truppe biederer Handelsschiffer zu machen.
Ich stelle mir schon jetzt vor, wie er nach einem Parteiwechsel in 10 Jahren als SPD oder (wenn es die dann noch gibt) FDP-Innenminister allen erklären wird, wieso flächendeckende anlasslose Internetüberwachung einer der Grundpfeiler unserer freiheitlichen Demokratie ist.
Der Herr erinnert mich doch sehr an Abschiebe-Otto und Nato-Joschka.
Lustige Geschichte. Erst versucht der Spiegel, sie in die Politik zurück zu schreiben. Dann gibt es Stress wegen des Artikels, schließlich verzichtet Marina Weisband auf etwas, was sie eigentlich nie wollte. Notfalls macht man sich die Themen selbst, und alle spekulieren und bedauern mit.
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-89470524.html
Schaut man sich die Arbeit der Fraktionen an… man könnte auf die Idee kommen, dass es daran liegt, dass sie niemand mehr nach dem Hype wählen will.
Die Frau kenn ich nicht.
Der Lauer erzeugt bei mir große Ablehnungsgefühle, da er sich wenn ich ihn mal in Talkshows sah, wie die Polit-Opas verhielt aus anderen Parteien. Im Besitz der einzigen Wahrheit, den Gegner diskreditieren. Dadurch dass er wortgewandt ist, hatte er auch paar lockig flockige Sprüche, um letzteres zu tun…
Ne… solch einen Typus Politiker brauchen wir sicher nicht.
(Ein Grund, warum praktisch alle Polit-Talkshows sehr schwach sind… falsche Gäste, falsches Format…)
Wir bräuchten den offenen, kommunikativen, bescheidenen… Typ.
@68er: „Nach meiner Meinung, ein Profilneurotiker alter Schule, der vor allem aus, sagen wir mal, persönlichen Gründen in der Politik ist.“
So sind fast alle erfolgreichen Politiker 🙂
Schade, zu intelligent. Würde eh nur fertiggemacht.
Nein, sie ist nicht besonders intelligent, eher eine Peojektionsfläche älterer Herren 😉
… und das unverständlicherweise.
Marina Weisband halte ich für einen der Gründe für den Niedergang der Piraten. Und den ehemaligen CDUler Nerz.
Da die Partei aber sowieso nicht in den Bundestag kommt, ist dieser Rückzug verständlich.
[…] Marina Weisband kandidiert nicht für den Bundestag. Die in Münster lebende ehemalige politische Geschäftsführerin der Piratenpartei sagte der Welt: Es. […]
-7-Erdgeruch „……Projektionsfläche älterer Herren..“
Interessant.
Ich denke über mich nach.
Zudem frage ich mich, für wen beispielsweise in „in diesem unserem Lande“ denn Angela Projektionsfläche sein mag und warum?