Internetfundstück – Schilder im Internet. Kobane, Kurden, Brüder Grimm. Die Linke. Die Piraten. Eine Neuland-Geschichte.
Die Christine Buchholz kennen mittlerweile viele. Der Christine Buchholz ist Politik zu kompliziert. Oder die USA einfach an allem Schuld. Oder beides. Deswegen ist sie wahrscheinlich auch Mitglied der LINKEN. Die Ruhrbarone berichteten darüber.
Der Daniel Schwerd ist Mitglied der Piraten, sitzt für diese im Landtag NRW – und findet doof, was die Christine Buchholz macht. Dabei ist Schwerd durchaus differenziert, in dem was er sagt und tut. Auch darüber berichteten die Ruhrbarone.
Um aber der Christine Buchholz zu zeigen, was von ihrer Aktion mit dem Pappschild zu halten ist, malte der Daniel Schwerd sich auch ein Schild. Auch darüber hatten wir schon berichtet.
Jetzt geht der Daniel Schwerd aber noch einen Schritt weiter. Er versteigert sein Plakat für einen guten Zweck. Bei ebay. Am Donnerstag, 22.09 Uhr sind schon 56 € geboten worden, Schwerd kündigt an:
„Den Erlös dieser Aktion werde ich verdoppeln, und zugunsten der
humanitären Kobane-Aktion von Medico International spenden.“
Und so sieht das Ganze derzeit aus.
Eine schöne Aktion, wie ich finde, um Worten auch Taten folgen zu lassen. Etwas, dass die Christine Buchholz wahrscheinlich nicht so gut findet. Denn Taten sind ja auch immer irgendwie aggressiv. Und imperialistisch. Und so.
Was Politiker aus dieser ganzen Plakat-Posse lernen sollten?
Gute Nacht da draussen – was immer Du auch sein magst!
Ich frage mich grade ernsthaft, woher Piraten diese lila/fliederfarbigen Eddings haben könnten. Privateinkauf? Gysis Resterampe? Portal ohne Anmeldung im Web? Werbezettel? (ach komm, das nun wirklich nicht, oder doch?)
Frau Buchholz gibt ihr simples Weltbild munter weiter zum Besten:
„Es waren die US-geführten Kriege 1991 und 2003, die den Irak in das Desaster von heute geführt haben.“ (gestern auf ihrer FB-Seite)
Witziger wäre es, wenn der Erlös an die bpb gehen würde 😉 Aber da kannst Du ja nichts für.
@Herr Karl
Auch wenn ich Buchholz für eine politische Witzfigur halte, aber zur Stabilisierung des Irak haben die US geführten Kriege dort sicherlich nicht beigetragen. Das gerade der zweite Irakkrieg diesbezüglich contraproduktiv war, wird nicht nur von den Linken, sondern ebenfalls von den meisten Vetretern der anderen Parteien in Deutschland nicht bestritten.
Zum einen konnten 2003 im Irak keine Massenvernichtungswaffen gefunden werden, die aber als offizieller Anlass für ihre Militäropperationen von amerikanischer Seite vorgeschoben wurden, was sie zu einer Völkerrechtswidrigen Handlung machten, da es sich um einen Angriffskrieg handelte. Zu einer Verurteilung der USA kam es nur deshalb nicht, weil die kriegsauslösenden Staaten USA und Großbritannien als Mitglied des UN Sicherheritsrates eine Verurteilung durch ihr Veto verhinderten.
Zum anderen wiegelte der Krieg verschiedene irakische Gruppen gegeneinander und gegen die Besatzungsmächte auf, so dass das Land in Folge von einem Bürgerkrieg heimgesucht wurde, dem vor allem unzählige Zivilisten zum Opfer fielen.
Zum dritten ist der Irak durch den letzten Golfkrieg und die anschließenden bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen soweit destabilisert worden, dass nach dem Rückzug der Amerikaner 2011 ein Machtvakuum enstand, welches die Terrorgruppe ISIS recht schnell für sich nutzen und wieder auffüllen konnte. Und genau vor diesem Dilemma stehen wir gerade.
Obama ist sich dieser Zusammenhänge durchaus bewußt, weshalb er auch militärisch in den Konflikt eingreift. Allerdings sind für ihn Bodentruppen immer noch ein Tabu. Statt wie Buchholz den Stopp der amerikanischen Luftangriffe zu fordern, müsste die Devise an die Amerikaner eigentlich lauten: Schickt nicht nur Flugzeuge, sondern auch wieder Bodentruppen, denn ihr Amerikaner habt in den letzten Jahren im Irak einiges vermasselt und die derzeitige Bedrohung durch ISIS zu einem erheblichen Teil mitzuverantworten.
@der, der auszog
Sicher machen die Amerikaner viele Fehler, auch in Zukunft. Aber was wäre, wenn die Amerikaner Saddam nicht gestürzt hätten? Was wäre, wenn sie in x und in y nicht eingegriffen hätten, wäre die Welt denn heute besser?
Für mich sind die Amerikaner das kleinere Übel – immer und überall. Besseres gibt es meines Erachtens nicht, denn an eine gerechte und friedliche Welt glaube ich nicht.
Krieg ist nicht immer das kleinere Übel.
Und die Fehler der Vergangenheit bestehen auch nicht immer darin, dass man den Krieg zuwenig geführt hat. Und sie können auch nicht immer durch noch mehr Krieg korrigiert werden.
Die Bellizisten hier bei den „Ruhrbaronen“ empören sich ja immer, wie blöd wir Pazifisten sind. Darf man an diesem Beispiel hier mal darauf hinweisen, dass es auch einen bellizistischen Stumpfsinn gibt?