Welche Rolle spielte die Ruhr.2010 GmbH wirklich bei der Planung und Durchführung der Loveparade? Zehn Fragen an Fritz Pleitgen. Ein offener Brief von Uwe Herzog und Stefan Laurin.
Sehr geehrter Herr Pleitgen,
bei der Loveparade in Duisburg starben 21 Menschen, mehr als 500 wurden zum Teil schwer verletzt. Viele Beobachter des Geschehens sind traumatisiert. Der Verlust geliebter Menschen, das seelische Leid und auch die materiellen Folgen für die betroffenen Eltern, Partner, Geschwister oder Kinder sind unermesslich schmerzvoll.
Sie selbst haben als Geschäftsführer der Ruhr.2010 GmbH, unter deren Dach die Loveparade stattfand, sehr schnell die „moralische Verantwortung“ für das Geschehen übernommen.
Doch obwohl die Ruhr.2010 GmbH im Vorfeld offen als Schirmherr der Veranstaltung aufgetreten ist, lehnen Sie jede weitere Verantwortung für sich und Ihr Unternehmen strikt ab.
Das Unglück hat jedoch auch eine politische – und vor allem eine zivil- und strafrechtliche Relevanz.
Wer hat sich gegebenfalls strafbar gemacht und muss sich dafür vor Gericht verantworten? Wer kommt für den immensen Schaden der betroffenen Familien auf?
Auf diesem Hintergrund haben Sie in der Öffentlichkeit mehrere Statements abgegeben.
Darin haben Sie unter anderem behauptet, dass
– Ihnen Sicherheitsbedenken im Vorfeld der Veranstaltung nie zu Ohren gekommen seien
– Sie den Tunnel, der als einziger Ein- und Ausgang für die Besucher diente und später zur Todesfalle wurde, vor der Veranstaltung nicht gekannt hätten
und
– weder Sie persönlich noch die RUHR.2010 GmbH jemals „finanziell oder organisatorisch“ an der Veranstaltung beteiligt gewesen seien.
Hierzu stellen sich mehrere Fragen, die im Rahmen einer seriösen Aufarbeitung auch Bestandteil der Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft sein sollten:
Fragen zu Sicherheitsbedenken im Vorfeld der Duisburger Loveparade
1. Die Diskussion um die allgemeine Sicherheit bei der Loveparade wurde seit geraumer Zeit geführt.
Bereits vor einem Jahr lehnte zum Beispiel Bochum die Ausrichtung der Veranstaltung ab, da die örtlichen Polizei- und Verwaltungsbehörden aufgrund der engen Bebauung der Stadt zu große Sicherheitsbedenken hatten.
Die Entscheidung der Stadt Bochum wurde seinerzeit breit in der Presse diskutiert.
Wie Sie wissen, sind Bochum und Duisburg in Hinblick auf die Bebauungsdichte sehr ähnlich strukturiert (Essen und Dortmund, wo die Loveparade ohne größere Zwischenfälle verlief, sind dagegen weitläufiger ausgelegt).
Haben Sie niemals von den Bochumer Bedenken erfahren?
Falls doch: Warum haben Sie diese Diskussion dann nicht als Warnung für eine solche Veranstaltung in Duisburg begriffen?
2. Das Thema „Sicherheit“ war im Vorfeld der Loveparade in Duisburg auch Bestandteil zahlreicher Besprechungen und Korrespondenzen zwischen den Verantwortlichen.
Sie selbst haben eingeräumt, sich an Diskussionen der verantwortlichen Stellen beteiligt zu haben. Dabei sei es jedoch stets nur um die Finanzierung gegangen.
Um welche Gespräche bzw. Korrespondenzen handelte es sich dabei? Wer war jeweils anwesend oder einbezogen? Was genau war der Inhalt Ihrer Kommunikation mit den übrigen Beteiligten?
3. Wie erklären Sie sich, dass Sie selbst nie etwas von den geäußerten Sicherheitsbedenken erfahren haben (wollen), andere Beteiligte aber sehr wohl davon erfuhren?
So war im Kreis der übrigen Beteiligten u.a. weithin bekannt, dass
– der Duisburger Polizeipräsident Rolf Cebin bereits Monate vor der Veranstaltung massive Sicherheitsbedenken geäußert hatte (der Duisburger CDU-Vorsitzende Mahlberg forderte daraufhin öffentlich die Ablösung von Cebin, der im Frühjahr 2010 regulär in Ruhestand ging, dessen Stelle aber seltsamerweise vor der Loveparade nicht neu besetzt wurde)
– auch der Vorsitzende der deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, diese Bedenken (nicht zuletzt aufgrund seiner guten Kenntnis von Duisburg) teilte
– mehrere verantwortliche Mitarbeiter der Stadtverwaltung Duisburg wie z.B. die frühere Leiterin des Bauordnungsamtes oder der Baudezernatsleiter Jürgen Dressler die Genehmigung aus Sicherheitsgründen in Frage stellten oder ganz verweigerten (was teilweise zu Versetzungen der kritischen Stimmen im Rathaus führte)
Sie selbst wollen auch von diesen Vorgängen nie etwas gehört haben?
Gilt dies auch für die übrigen Mitglieder der Geschäfts- und Programmleitung sowie die weiteren Mitarbeiter der Ruhr.2010 GmbH?
4. Ihr Unternehmen betreibt nach unserer Kenntnis eine Art „Evaluation“, also eine Erfolgskontrolle sämtlicher Aktivitäten der RUHR.2010 GmbH. Dazu gehört auch eine regelmäßige Presse- und Internetschau (einige Ergebnisse dieser Auswertungen finden sich z.B. in der umfangreichen und stets aktuellen Zitate-Sammlung auf Ihrer Website www.ruhr2010.de ).
Wie konnten Ihnen und den übrigen Mitarbeitern der RUHR.2010 GmbH dennoch die zahlreichen Hinweise und Warnungen entgangen sein, die im Vorfeld der Duisburger Loveparade insbesondere im Internet veröffentlicht wurden?
Fragen zur Kenntnis über die Beschaffenheit des Unglücksortes
5. Der Tunnel an der Karl-Lehr-Straße, der in Duisburg zur Todesfalle wurde, liegt relativ zentral in unmittelbarer Bahnhofsnähe.
Sie selbst sind in Duisburg geboren und haben die Stadt auch in späteren Jahren häufig besucht.
Eigentlich hätten Sie den Tunnel schon allein deshalb kennen können. Warum war das nicht der Fall?
6. Ist in keinem einzigen Gespräch und auch keiner Korrespondenz zwischen der RUHR.2010 GmbH und den übrigen Beteiligten (z.B. Lopavent GmbH, Duisburger Rathaus, Duisburger Marketingesellschaft, Medienpartner WDR und „Bild“, Staatskanzlei, Ministerien usw.) jemals der Begriff „Tunnel“ gefallen, als es um die Vorbereitung der Loveparade in Duisburg ging?
7. Ist es nicht üblich, als Mitveranstalter oder auch als Schirmherr Veranstaltungsorte zu derart großen Events zuvor in Augenschein zu nehmen?
Haben dennoch weder Sie selbst noch einer Ihrer Kollegen aus der Geschäfts- und Programmleitung noch einer der zahlreichen weiteren Mitarbeiter der RUHR.2010 GmbH jemals vor dem 24.07.2010 das Veranstaltungsgelände persönlich in Augenschein genommen und der Geschäftsleitung darüber berichtet?
8. Auf der Website der Ruhr.2010 GmbH wurde im Vorfeld der Loveparade unter www.ruhr2010.de ausführlich auf die Veranstaltung hingewiesen und dafür geworben.
Zu diesem von Ihnen verantworteten Informationsangebot gehörte u.a. auch eine Skizze des Veranstaltungsgeländes sowie ein vergrößerter Auszug aus dem Duisburger Stadtplan.
Darauf ist deutlich zu erkennen, dass nur ein einziger Zugang und zugleich Ausgang zum und vom Gelände vorgesehen war – nämlich der besagte Tunnel.
Waren Ihnen die hierzu eigens angefertigte Skizze und der Stadtplan bekannt?
Waren Skizze und Stadtplan (auch) anderen Mitglieder der Geschäfts- und Programmleitung oder anderen Mitarbeitern der RUHR.2010 GmbH bekannt?
Falls ja: Welche Schlüsse wurden bei der RUHR.2010 GmbH daraus gezogen?
Falls nein: Wie kamen Skizze und Stadtplan dann auf Ihre Website?
Fragen zur organisatorischen bzw. finanziellen Beteiligung der Ruhr.2010 GmbH an der Duisburger Loveparade
9. Welche Gespräche oder Korrespondenzen wurden zwischen der Ruhr.2010 GmbH und den übrigen beteiligten Stellen (s. Frage 6) zu den Vermarktungsrechten an diesem Mega-Event geführt und welchen Inhalts waren diese?
10. Unmittelbar nach Ihrer Berufung zum Geschäftsführer der Ruhr.2010 GmbH haben Sie in einem Zeitungsinterview angekündigt, dass Sie Ihren Einfluss als Präsident der Europäischen Rundfunkunion bei der medialen Vermarktung der Veranstaltungen Ihres Unternehmens „wirkungsvoll einsetzen“ wollen.
In welcher Form haben Sie die engen Kontakte zu anderen europäischen TV-Sendern, die sie als Präsident der EBU in der Zeit von 2006 bis 2008 geknüpft haben, im Zusammenhang mit der Loveparade genutzt? Welche Unternehmen, TV-Sender, Institutionen oder Personen haben von der regionalen, nationalen und internationalen Lizenzierung von TV-Rechten profitiert oder sollten davon profitieren – und in welchem Umfang?
Soweit unsere Fragen.
Dieser offene Brief erhebt angesichts der zahlreichen aufklärungsbedürftigen Ungereimtheiten zu der Tragödie von Duisburg keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Hier gilt es, noch Vieles andere aufzuarbeiten und alle Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
Zunächst dürfen Betroffene wie Beobachter des Geschehens jedoch Ihre persönliche Antwort als Schirmherr der Veranstaltung auf die oben gestellten Fragen erwarten.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Laurin (Bochum) / Uwe Herzog (Köln)
*) Laut einem Pressebericht haben Sie zwischenzeitlich nach dem Unglück bestritten, dass die Ruhr.2010 GmbH jemals die Schirmherrschaft für die Loveparade in Duisburg innegehabt hätte. Ihr Unternehmen habe lediglich sein „Logo gegeben“.
Dazu die Definition des Begriffs „Schirmherrschaft“ aus Wikipedia (stellvertretend für ähnlich lautende Definitionen in anderen Lexika):
„Als Schirmherr / Schirmherrin oder (in der Schweiz) Patron, gelegentlich auch Protektor, wird eine (meist prominente) Persönlichkeit oder eine Organisation bezeichnet, die mit ihrem Namen eine Veranstaltung oder eine gemeinnützige Organisation unterstützt.“ Zum Beispiel mit einem Logo, einem Websiteauftritt u.s.w.
Noch ein Puzzle-Stein: Die Eröffnungspressekonferenz der Loveparade am 17. 6. 2010 fand in Anwesenheit von Oliver Scheytt in Sichtweite des Veranstaltungsgeländes statt. Fragen nach dem Vorgehen bei Überfüllung des Geländes wurden in Anwesenheit von Herrn Scheytt gestellt und nicht beantwortet:
[Warnung: Im Lichte des Geschehenen ist das Video insgesamt nur schwer erträglich]
Also langsam geht’s aus meiner Sicht zu weit. Fragen stelllen ist ja gut, aber z.B. der RUHR.2010 Unkenntnis über die örtlichen Gegebenheiten vorzuwerfen halte ich für lächerlich. Aus welchem Grund sollte sich der Laden mit so etwas auseinandersetzen?
BTW: War der Hauptgrund der Bochumer Absage im Vorjahr nicht der ÖPNV?
@Ossi: Einer der Hauptgründe war die mangelnde Kapazität des Bochumer Hauptbahnhofes. Es gab aber auch kein passendes, sicheres Gelände.
@4: Und den öffentlich einsehbaren Unterlagen des Duisburger Rats zufolge wurde die Verkehrsführung auf zwei Wegen und der Einlass durch den Tunnel deswegen als alternativlos angesehen, weil anders der Besucherandrang auf dem Duisburger Hbf, der übrigens auch durch einen langgestreckten, nicht sonderlich breiten Tunnel erschlossen wird, nicht hätte aufgefangen werden können.
Ihr schreibt: „Hierzu stellen sich mehrere Fragen, die im Rahmen einer seriösen Aufarbeitung auch Bestandteil der Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft sein sollten“
Das finde ich auch. Und nicht Ihr solltet diese Fragen stellen. Ich finde Euren offenen Brief unerträglich, da Ihr Euch auftut als wärt Ihr die Richter der Welt!!! Ihr schlachtet die Loveparade auf eine unerträgliche Weise aus! Bitte legt mal drei Gänge zurück und kommt zu einer seriösen Berichterstattung zurück statt Euch zu Dingen zu äußern, die Eure Kompetenz weit überschreiten! Aufklärung ist wichtig, Antworten auf Fragen gehören dazu! Aber nicht auf diese arrogante Art und Weise. Kritisiert doch mal lieber die Art und Weise, mit der die Medien die Tragödie zu einem medialen Event ausschlachten – aus meiner Sicht auch von ruhrbarone.de!!!
@Bochumer: obwohl ich es vollkommen berechtigt finde, nach der (nicht unerheblichen) Verantwortung der Kulturhauptstadt-Spitzenfunktionäre Pleitgen, Gorny und Scheytt zu fragen, hat es für mich auch einen ziemlichen Beigeschmack, dass ausgerechnet Stefan Laurin sich in der Angelegenheit so aufplustert. Noch am 14. Juni hatte er nämlich hier in einem Beitrag unter dem Titel „Bochumer Spaßbremsen“ folgendes geschrieben:
„Besonders lächerlich machte sich Bochum im vergangenem Jahr als die Loveparade scheiterte. Scholz und Jäger stellten sich damals vor die Presse und erklärten, die Loveparade sei behandelt worden wie jede andere Veranstaltung auch. Und es habe nun einmal nicht gepasst. Provinz? Wer im Beisein von Scholz das “böse Wort” (Scholz) in den Mund nahm erntete böse Blicke. Dabei hat das Loveparade-Aus nichts anderes gezeigt als das: Die Bochumer Stadtverwaltung kann solche Veranstaltungen nicht durchführen. Bocholt übrigens auch nicht. Provinz eben.“
Ich finde es auch unerträglich, dass jetzt so verdammt viele Leute ihr Geschwätz von vorgestern nicht mehr kümmert.
@Bodo: Am 22. Januar schrieb ich: “ Und dann Bochum: Die Stadt, die so gerne zu den großen im Ruhrgebiet gehören möchte, patzte – die Loveparade war eine Nummer zu groß. In Duisburg nun das gleiche Bild: Kein richtiger Platz, kein Geld – gute Argumente gegen die Loveparade, aber auch gute Argumente um sich eines klar zu machen: Es gibt nur zwei Städte im Ruhrgebiet, die Veranstaltungen jeder Größenordnung durchführen können. Nur zwei, die über die nötige Infrastuktur verfügen und eine Verwaltung haben, die auch Aufgaben jenseits des Alltags bewältigen kann: Dortmund und Essen. Alle anderen Städte sind höchstens große Städte, aber keine Großstädte, tendieren aber dummerweise dazu, sich selbst zu überschätzen. Es wäre ihrem Ruf zuträglich, sich künftig auf Veranstaltungen zu konzentrieren, die man auch mit beschränkten Mitteln und Fähigkeiten über die Bühne bringen kann. Oder, was realistischer wäre, die ganz großen Aufgaben nur gemeinsam mit allen Städten als Ruhrgebiet anzugehen.“
https://www.ruhrbarone.de/grose-klappe-wenig-dahinter/
@Stefan
Der Artikel war mir bekannt. Ich habe aber bewußt aus dem Beitrag von Juni zitiert. Mögen sich die Leser selbst ihr Urteil über diese Art von „Qualitätsjournalismus“ bilden.
Warum sollte Herr Pleitgen überhaupt sich persönlich mit dem Sicherheitskonzept auseinander setzen??? Dazu hatte er weder die Kompetenz noch die Zeit.
Aber Hautsache hier geht das Bashing weiter..!
Gruss
@ Bochumer #5
Habe ich das richtig verstanden, Bochumer, dass Fragen nur Richter oder Staatsanwälte stellen dürfen? Dass Fragen von anderen arrogant sind? Dass Journalisten die nach einer offensichtlich absehbaren Katastrophe dringliche Fragen stellen, diese Katastrophe für sich ausschlachten?
Soll das ein Witz sein, Bochumer? Fragen sind keine Vorverurteilungen, denn sie können beantwortet werden. Auch öffentlich, denn diese Katastrophe ist eine öffentliche Angelegenheit und sie erfordert deswegen auch eine öffentliche Debatte.
Ich denke, dass die Betroffenen und ihre Familien sich dieselben Fragen stellen, und dass sie deswegen auch nichts dagegen haben, wenn andere diese auch, und zwar in ihrer ganzen Ausführlichkeit, formulieren und nicht erst warten, bis die Staatsanwaltschaft mit ihren Ermittlungen fertig ist.
[…] Pleitgen: Nur der „Schirmherr“ – oder mehr? (Ruhrbarone) – Offener Brief an Fritz Pleitgen, den Geschäftsführer der Ruhr 2010 GmbH, zur Katastrophe bei der Loveparade 2010 und die Rolle von Ruhr 2010. […]
@ Stefan Laurin
Ich bin da bei Bodo. Ihr plustert Euch jetzt auf, sucht die Schuldigen, Verantwortlichen. Aber wie sieht es denn bitte mit der eigenen Mitverantwortung aus. Die Presse, Blogs und nicht zuletzt die Ruhrbarone waren auch durchaus Teil des Chores, der Druck gemacht hat. Das Du mehrfach von der Bochumer „Blamage“ berichtet hast, lässt sich hier gut nachlesen. Wie steht es denn mit der Eigenverantwortung? Musst Du nach Eurer Logik nicht auch „zurücktreten“, weil Du Dich – wie Pleitgen und die Ruhr.2010, mitschuldig gemacht hast?
Ich finde das relativ lächerlich.
Wie sieht´s mit dem VRR und der DB aus? Die haben den Sonderverkehr organisiert – sind die jetzt auch mitschuldig?
Der WDR hat laut getrommelt für die Loveparade. Muss die Intendantin jetzt auch den Hut nehmen?
Oder kann man davon ausgehen, dass die Planungen dieses Event eigentlich auch die Sicherheitsaspekte hätten im Auge haben müssen, und das die Ruhr.2010, der WDR, VRR, Bahn… davon ausgehen konnten, dass adäquat geplant und die Sicherheit berücksichtigt wurde.
Komm bitte mal runter vom hohen moralischen Ross…
Fühlen sich der Schirmherr und die operativ Verantwortlichen provoziert, wenn man von ihnen Qualität und Verantwortung erwartet? Wenn man ihnen Fragen stellt?
Mag sein. Muss uns aber nicht interessieren. Denn es sind 22 Menschen zu Tode getrampelt worden. Weil die Verantwortlichen ihre Veranstaltung nicht im Griff hatten.
@Bochumer: Sie sind der Taktik von Adolf Sauerland schon auf den Leim gegangen: „Ich bleibe im Amt um die Ermittlungen bestmöglich zu unterstützen.“ Soll Herr Sauerland Ihrer Meinung nach auch noch die Aufgabe der Presse übernehmen?
@Winnie: Was wir uns vorzuwerfen haben ist, dass wir im Vorfeld der Veranstaltung nicht genau hingeschaut haben. Im Nachhinein haben wir damit einen verhängnisvollen Fehler gemacht (Nicht nur wir, auch die meisten anderen Medien): Die Blamage Bochums bestand für mich daraus, sich um etwas zu bewerben, was man nicht bewältigen kann. Und dann hat mich auch gestört, dass jede Stadt versucht hat die Loveparade zu stemmen – anstatt es gemeinsam zu versuchen. Ausser Essen und Dortmund sind dazu die anderen Städte nicht in der Lage. Sie überschätzen sich.
Sprach man nach der Loveparade mit Verantwortlichen im Ruhrgebiet und auch mit Bochumer Kommunalpolitikern war der Tenor immer: „Die wollten nicht.“ Im nach hinein mag das komisch klingen. Wer Bochum kennt hat es sofort geglaubt.
Pleitgen hat als einziger direkt nach der Katastrophe die richtigen Worte gefunden und moralische Verantwortung zugegeben, was in dieser Form vorbildlich war und seitdem noch keinem einzigen der wirklich Verantwortlichen über die Lippen gekommen ist. Wenn jemand eine moralische Verantwortung zugibt, dann muss man das so nehmen, wie es gesagt wurde. Die Frage ist nur, wofür konkret. Und er kann doch nur gemeint haben, dass seine Organisation in gewissem Sinne „moralischen Druck“ oder soll man sagen, „sanften Druck“ dahingehend ausgeübt hat, dass die Loveparade im Ruhrgebiet stattfinden muss. Aber die tatsächliche Verantwortung haben diejenigen, die „vor Ort“ über die Machbarkeit entscheiden. So ähnlich hat er sich – glaube ich – sogar in seinem ersten Statement geäußert.
Es muss aber legitim bleiben, sich in dieser Form für ein Projekt – was auch immer – einzusetzen. Wenn man natürlich jeden Einsatz für ein Projekt im Nachhinein als erpresserischen „Druck“ bezeichnet, dann dürfte einiges bald gar nicht mehr möglich sein.
Die Diskussion um Pleitgen lenkt nur ab von den wirklich Verantwortlichen. Nämlich diejenigen, die Behörden oder ihre Untergebenen mit falschen Informationen gefüttert, leichtfertig Sicherheitsvorschriften aufgeweicht, kritische Mitarbeiter eingeschüchtert und bequeme Gefälligkeitsgutachten abgegeben haben. Klar! Das ist abstrakter, schwerer zu durchschauen und zu vermitteln, aber wenn Lehren gezogen werden sollen, dann sind sie dort zu finden.
Von jemandem wie Pleiten erwarte ich, dass er auch weiterhin die Auffassung vertritt, dass so etwas wie die Loveparade im Ruhrgebiet möglich sein muss, auch wenn ich persönlich für meine Freizeitgestaltung ganz klar andere Präferenzen hätte.
@ Stefan Laurin
Ich möchte auch noch einmal darauf hinweisen, dass Herr Pleitgen der einzige war, der sich öffentlich seiner moralischen Verantwortlichkeit bekannte und sich seiner Verantwortung durch offensive Kommunikation stellte. Wenn Du zugibst, dass auch Du mit Deinem Blog als Teil der postmodernen Medienlandschaft Druck ausgeübt hast, wie wäre es denn mal mit einer medienkritischen Entschuldigung Deinerseits als Artikel Deines Blogs, in der Du Dein eigenes Verhalten in den letzten zwei Jahren kritisch reflektierst? Das wurde nicht bedeuten, dass Du die Schuld auf Dich nehmen würdest, sondern lediglich, dass Du Deine moralische Mitverantwortung zugibst und Dich dem stellst. Und dadurch würdest Du Dich auch eher legitimieren, auch anderen Akteuren kritische Fragen zu stellen. Ein solches selbstkritisches Verhalten vermisse ich derzeit bei allen Akteuren: Bei Sauerland, bei der Duisburger Polizei, bei Gorny und auch bei den Medien. Lediglich Pleitgen hatte den Mumm, sein eigenes Verhalten kritisch zu reflektieren und dafür habe ich großen Respekt vor ihm!!!
@ Hoddeldipöp @ Bochumer
Ihre Argumentation scheint mir etwas schräg, weil sie Folgendes nicht beachtet:
1. Es geht nicht darum, dass Pleitgen die Loveparade im Ruhrgebiet haben bzw. behalten wollte und dafür auch medial agierte, sondern dass er (und Gorny) speziell die Stadt Duisburg dazu öffentlich drängte, weil dieser Massenevent unbedingt im Jahr 2010 stattfinden sollte.
2. Ein ehrenamtlich agierender Non-Profit-Blog ist nicht ständig in der Lage in jedem Ort so präsent zu sein, dass er über die Sicherheitsbedenken einzelner Veranstaltungen, selbst wenn sie so großer Natur sind, ausreichend informiert ist. Das war und ist dagegen genau die Aufgabe der bezahlten und permanent anwesenden Lokalpresse, die in diesem Fall zugleich auch regional agiert.
3. Es war aber genau diese Presse, die die Stadt Duisburg und insbesondere ihren OB massiv zu überzeugen versuchte, dass die Loveparade dort statt zu finden habe, und sie wurde von Seiten der Kulturhauptstadt dabei mit Parolen unterstützt und benutzt, die die Bezeichnung des „sanften Drucks“ gelinde gesagt als nachträgliche Untertreibung erscheinen lassen.
Es ist bei dieser Vorgeschichte, egal wie man die ganze Sache moralisch bewertet, aber durchaus nachvollziehbar, dass Herr Sauerland nicht einsieht, dass er der einzige sein soll, der zurückzutreten und damit erhebliche Einkommenseinbußen in Kauf nehmen soll.
Er hätte diese Überlegungen aber auch nie anstellen müssen, wenn das zusätzliche Geld für die Veranstaltung von der damaligen Landesspitze nicht gekommen wäre, weil Ruhr2010 nicht auf einer Kulturhauptstadt-Loveparade bestanden hätte.
Was hätte denn, gerade nach dem Erfolg vom Stillleben A40, eigentlich dagegen gesprochen, die ganze Sache an die Städte Essen und Dortmund zurück zu überweisen? Die hatten sich doch schon angeboten, es noch mal zu machen. Aber natürlich ging das nicht mehr in 2010.
Genau an dieser Stelle aber drehte sich dann wieder der folgenschwere Druckkreisel weiter, um den es hier im Nachhinein geht.
@ Arnold:
…um Deinen Kommentar zu ergänzen: Es kreiste sich so lange um die Finanzierung der Loveparade10. Und als die endlich gesichert war, so ist zumindest mein Eindruck, erschien allen, dass das letzte Hindernis weggeräumt war und die Loveparade jetzt gerettet sei. Auch die Lösung des Finanzierungs-Problems hat den Druck zusätzlich erhöht. Doch ein solcher Druck, ob durch einen Non-Profit-Blog oder durch den Geschäftsführer einer Kulturhauptstadt-Organisation, rechtfertigt nicht, Menschenleben zu gefährden. Bei allen 300 Projekten der Kulturhauptstadt jegliches Sicherheitsrisiko zu erwägen wäre für Pleitgen und co. garnicht möglich. Dazu sind die (Mit-)Veranstalter und die Genehmigungsbehörden verantwortlich. Beim Still-Leben war die RUHR2010 Veranstalter und somit die RUHR2010 (mit-)verantwortlich für das Sicherheitskonzept, bei der Loveparade waren es die bekannten Akteure.
Ich forder ja Stefan Laurin nicht auf, zurück zu treten oder den Blog zu schließen, sondern lediglich sein eigenes Verhalten im Rahmen seines Einflusses – und ruhrbarone.de wird ohne Zweifel viel gelesen – kritisch zu reflektieren bevor er den Zeigefinger auf alle anderen richtet. Und dass Stefan Laurin sich in der Vergangenheit zur Loveparade geäußert hat und ein – wenn auch kleines – Puzzelteil des Druckkreisel war, kann man ja hier nachlesen.
@Schäfer @Bochumer: Eines zu Anfang: Wir haben in der Vorberichterstattung zu Loveparade versagt. Daran gibt es nichts zu deuten. Es gab bei uns nicht einen Artikel über die Risiken der Veranstaltung. Das wäre unsere Aufgabe gewesen und wir haben sie nicht erfüllt. Das andere das auch nicht besser gemacht haben, ist dabei keine Entschuldigung. Wir haben uns nicht um die Situation des Geländes gekümmert. Wir haben keine Sicherheitspläne hinterfragt. Die Sicherheitsaspekte waren für uns klein Thema. Nicht nur bei Loveparade war das so – auch beim Stillleben auf der A40 eine Woche vorher haben wir uns um diese Themen nicht gekümmert. Was mich betrifft hatte das einen ganz einfachen Grund: Ich habe mich nicht für die Loveparade interessiert. Für mich war sie nie mehr als eine abgehalfterte Megaparty aus Berlin die man ins Ruhrgebiet geholt hatte. Das fand ich eher peinlich, aber eigentlich war mir das egal: Wenn ein paar hunderttausend Leute so feiern wollen, dachte ich mir, sollen sie es tun. Sicherheit? Ich zumindest habe mir darüber gar keine Gedanken gemacht. Der Grund war bei mir die persönliche Lebenserfahrung: Deutschland ist nicht das aufregendste Land der Welt. Aber es ist normalerweise ein ordentliches Land. Die Behörden erledigen ihren Job in der Regel korrekt. Darauf zu vertrauen war naiv.
Wir haben, was die Loveparade betrifft, nicht mit besonderen Ereignissen gerechnet. Mit Thomas Meiser war einer von uns vor Ort – mehr aber auch nicht. Gehen wir von „besonderen Ereignissen“ aus, haben wir folgende Arbeitsstruktur: Mindestens ein Team vor Ort – Schreiber und Fotograf. Dazu sitzt jemand die ganze Zeit vor dem Rechner, verfolgt die Nachrichtenlage, nimmt Geschichten auf, dirigiert das Team vor Ort und hält Kontakt zu Pressestellen oder möglichen Interviewpartnern. Weil wir bei der Loveparade mit nichts ausser einer großen Party rechneten, hatten wir diese Arbeitsstruktur nicht eingerichtet. Nach den ersten Meldungen wurde improvisiert. Stefan Schröder hat seinen Artikel mit Wut im Bauch geschrieben. Wir hatten Sorge um Thomas, den wir erst nicht erreichen konnten. Ich habe Stefan von einer Hochzeit aus von Gesprächen mit Pressestellen etc. berichtet. Professionell geht anders.
Ab Sonntag haben wir dann normal berichtet: Kommentare geschrieben, Geschichten recherchiert, Interviews geführt. Nun wurde der Vorwurf laut, das ich es mir einfach machen würden: Vor der Loveparade habe ich die Stadt Bochum wegen ihrer Absage der Loveparade mehrfach kritisiert. Darf ich nun die Verantwortlichen in Duisburg kritisieren, die im Gegensatz zu Bochum die Loveparade durchgezogen haben?
Dortmund, Essen, Bochum, Duisburg und Gelsenkirchen haben 2007 erklärt, die Loveparade durchführen zu wollen. wenn man eine solche Zusage macht, muss man vorher abgeklärt haben, ob man sie auch einhalten kann. Es standen andere Städte zur Verfügung: Köln, München, Leipzig haben sich auch beworben. Erst hier zu rufen und dann erklären zu müssen es geht nicht ist peinlich. Hätte man vorher abklären sollen. Dann wäre die Loveparade eben nicht ins Ruhrgebiet gekommen. Auch ohne die Katastrophe von Duisburg wäre das kein großer Verlust gewesen. Den Druck haben sich die Städte selbst gemacht, in dem sie Metropole spielen wollte: Essen und Dortmund, die beiden einzigen echten Großstädte im Ruhrgebiet, konnten die Loveparade gerade so über die Bühne bringen. Bochum nicht. Ich habe Bochum beim Wort genommen. Die Loveparade war eine Nummer zu groß für die Stadt. Gut, dass sie es vorher erkannt hat. Schlecht, dass sie nicht von Anfang an gesagt hat: Ohne uns.
Die Kritik von mir an Bochum war eine Kritik an der Großmannssucht der Stadt. Mehr nicht. Auch Duisburg hat sich 2007 in diese Drucksituation begeben. Und hatte nicht die Größe im letzten Augenblick abzusagen. Aber auch hier gilt: Man hätte nicht zusagen sollen, was man nicht erfüllen kann.
Der Fehler war, das ich nicht die Gefahr erkannt habe. Die Geschichte über das Risiko der Loveparade hätte bei uns stehen müssen. Dass sie es nicht tat, war ein Fehler. Aber das ist kein Grund, jetzt nicht darauf zu drängen, die offenen Fragen beantwortet zu bekommen. Und darauf zu pochen, das politische Konsequenten gezogen werden.
„Wir müssen lernen, dass es selten, eigentlich fast nie eine einzige Wahrheit gibt. Bei der Wahrheit kommt es auf die Umstände und auf die Sicht des Betrachters an. Deshalb ist es vornehmste Journalistenpflicht, Wahrheit – mag sie noch so unumstößlich erscheinen – ständig zu hinterfragen.“
Dr. h.c. Fritz Pleitgen (in seiner Rede in der Duisburger Salvatorkirche am 18.04.2010)
Wir nehmen Fritz Pleitgen beim Wort. Und bitten ihn, unsere zehn Fragen zur Rolle der RUHR.2010 GmbH bei der Loveparade in Duisburg plausibel zu beantworten.
@ Bochumer: Ich weiß zwar nicht, was Du die letzte Woche – oder genauer gesagt, was Du seit Juni 2007 gemach hast – aber jetzt hier einem Blog einer moralischen Mitverantwortung schuldig zu machen, das erscheint mit dann doch ein wenig zu neurotisch. Dann könntest Du genau der New York Times eine Mitschuld geben – oder, um es ein wenig lokaler zu machen, dem CICERO. Die Suche nach der Schuld, den Schuldigen und den Ursachen ist nun wichtiger denn je – und hier hat die Medienlandschaft funktioniert. Die Lokalzeitung an vorderster Front haben innerhalb von einer Woche sämtliche Vorgänge, Warnungen, Widerstände und Mahnungen öffentlich gemacht, die seit dem Sommer 2007 der Stadtspitze bekannt sind. Hierzu kann man der RP und der WAZ nur gratulieren!
Dass Du jetzt versuchst, hier den Stefan Niggemeier zu machen, ist ein wenig Fehl am Platz. Stefan Laurins Kritik an der Absage Bochums hat eine ganz andere Stoßrichtung gehabt – und wenn man sich den Bochumer Bahnhof angesehen hat, dann weiß man: die Entscheidung war richtig.
Als Medien müssen sich zwei Medien eine moralische Schuld als erstes Anheften: der WDR und BILD. Beide Medien waren Medienpartner der Ruhr2010 und damit auch der Loveaprade. Beide Medien entpuppten sich als Jubelperser für das Event, ohne, dass die Kritik an der Loveparade, die seit Sommer 2007 existierte (siehe NRW-Ausgabe der letzten Welt am Sonntag), aufgegriffen wurde.
Dass sich diese Medien nun, zusammen mit RTL, Bunte und Gala, nun mit dem Lorbeer-Kranz des Kritizismus schmücken, ist ein wenig fehl am Platze. Man könnte auch sagen: Lachhaft. Aber dass es in den Medien keine Kritik gab, ist nun mal schlicht und einfach eine Lüge. Und dass es innerhalb des Verwaltung und der Loveparade-Organisatoren keine Kritik gab, ist auch widerlegt. Selbst die Ratssitzung im Januar der Stadt Duisburg machte offenbar, dass es hier am Sicherheitskonzept fehlt. Nicht zu Vergessen die Kritik des Baudezernenten während der gesamten Planungsphase.
Fakt ist also: Es gab einen objektven Zustand der Kritik, und auch der subjektive, also innerhalb des Verwaltungskreises, auch einen, der deutlich über dem lag, was die Öffentlichkeit mitbekommen hat und das dürfte klar machen, wem hier eine moralische, persönliche und politische MItschuld und Mitverantwortung zufällt und wem nicht.
@ Stefan Laurin
„Stefan Schröder hat seinen Artikel mit Wut im Bauch geschrieben.“
Ja so sehr das vernünftige Argumente hier erst gar nicht veröffentlicht wurden, ja sogar so sehr das der Herr beleidigt war!
@ Sebastian Flyte
„Die Lokalzeitung an vorderster Front haben innerhalb von einer Woche sämtliche Vorgänge, Warnungen, Widerstände und Mahnungen öffentlich gemacht, die seit dem Sommer 2007 der Stadtspitze bekannt sind. Hierzu kann man der RP und der WAZ nur gratulieren!“
Aber nicht glaubwürdig sondern nur einseitiges Bashing!!!
Und dazu noch: Wann haben die Blätter vorher gewarnt? Ich erinnere mich nicht.
Gruss
@Wähler: Nun, das einseitige Bashing hängt vielleicht damit zu tun, dass es nachweislich Fakten und Memos gibt, die interne Warnungen und Widerstände dokumentieren und die Sauerland einfach ignoriert hat. Einseitig, weil die Stadtverwaltung mal eben alle relevanten Verordnungen über Sicherheit und Fluchtwege übergangen und aufgehoben hat. Das kann nun mal nicht der Veranstalter… Die Stadt als Bestandteil des Staates ist die Korrektivinstanz in dieser Gesellschaft. Wenn einer wie Sauerland sein eigenes Image aber über Sicherheitsbenken stellt und auf Kosten der Besucher sich als Großer Wegbereiteter für die Loveparade gerieren möchte, dann ist ja wohl ein einseitige Bashing, wie Du es sagst, ich würde es Kritik nennen, absolut gerechtfertig.
Die Verfehlungen des Veranstalters und der Polizei sind ja auch nicht unter den Tisch gekehrt worden, sondern auf den Tisch gekommen.
Sehr geehrter Herr Laurin,
mit der Art und Weise, wie Sie den Offenen Brief formuliert und Herrn Pleitgen damit auf den „eleganten“ Weg der Fragestellungen, die sich (großen-)teils auf Fehlinformationen, Halbwahrheiten, unbelegten Gerüchten und dem Abschreiben derselbigen aus anderen Medien stützen, persönlich angegriffen haben, haben Sie sich meines Erachtens journalistisch diskreditiert.
Wo sind Ihre Quellenangaben all dieser Behauptungen, die sich hinter Ihren Fragen verbergen – Fragen, die Uwe Herzog nach derartigen (guten und richtigen) 19 Kommentaren an 20. Stelle absurderweise immer noch von Herrn Pleitgen „plausibel“ beantwortet wissen möchte.
Plausibel???
Ist es plausibel, Herrn Pleitgen, der lediglich seine ersten Lebensmonate in Duisburg gelebt hat (danach in Essen, Ostwestfalen und dem Rest der Welt), zu unterstellen, den Unglückstunnel durch seinen Geburtsort und die „häufigen“ Besuche (wahrscheinlich waren die Ruhrbarone bei jedem Besuch mit einem Team vor Ort) kennen zu müssen, und damit zu implizieren, dass er durch diese rein angenommene „Kenntnis“ des Tunnels auch Sicherheitsbedenken gehegt haben müsste?
Ist es plausibel, Herrn Pleitgen zu fragen, ob es nicht üblich sei, als Mitveranstalter oder auch als Schirmherr (was er meines Wissens beides nicht war) Veranstaltungsorte zu derart großen Events zuvor in Augenschein zu nehmen, und dann in Kommentar 19 als Fragesteller selbst zugeben zu müssen: „Wir haben uns nicht um die Situation des Geländes gekümmert. Wir haben keine Sicherheitspläne hinterfragt. Die Sicherheitsaspekte waren für uns klein Thema.“
Ist es plausibel, in dem Offenen Brief solche Sätze anzubringen wie
– „Die Diskussion um die allgemeine Sicherheit bei der Loveparade wurde seit geraumer Zeit geführt“
– „Wie erklären Sie sich, dass Sie selbst nie etwas von den geäußerten Sicherheitsbedenken erfahren haben (wollen), andere Beteiligte aber sehr wohl davon erfuhren? So war im Kreis der übrigen Beteiligten u.a. weithin bekannt, dass (…)“
und damit zu suggerieren, dass Gott und die Welt – inklusive der Ruhrbarone – schon Monate vor der Loveparade von erheblichen Sicherheitsbedenken gewusst bzw. diese selbst geäußert haben (wieder: wo sind Ihre Quellenangaben?), und dann in Kommentar 19 selbst zugeben zu müssen: „Es gab bei uns nicht einen Artikel über die Risiken der Veranstaltung. (…) Sicherheit? Ich zumindest habe mir darüber gar keine Gedanken gemacht. (…) Professionell geht anders. (…) Der Fehler war, das ich nicht die Gefahr erkannt habe.“ Der Gipfel ist dann, das Ganze damit zu begründen: „Ich habe mich nicht für die Loveparade interessiert. Für mich war sie nie mehr als eine abgehalfterte Megaparty aus Berlin die man ins Ruhrgebiet geholt hatte.“
Dafür, dass Sie, sehr geehrter Herr Laurin, die Loveparade nicht nur persönlich, sondern auch professionell nicht sonderlich („(…)mit nichts ausser einer großen Party rechneten, hatten wir diese Arbeitsstruktur nicht eingerichtet. Nach den ersten Meldungen wurde improvisiert.“) zu interessieren schien, legten Sie mit diesem Offenen Brief „plötzlich“ ein absonderliches Interesse an den Tag.
Man kann nur hoffen, dass Herr Pleitgen diesen Offenen Brief nicht zu Gesichte bekommt – und wenn doch, wie ja wahrscheinlich -, dass er sich nicht die Mühe macht, darauf zu reagieren.
Wenn Sie, sehr geehrter Herr Laurin, wie Sie behaupten, die offenen Fragen beantwortet bekommen möchten und darauf pochen, dass politische Konsequenten gezogen werden, sollten Sie sich meines Erachtens an andere Adressaten als Herrn Pleitgen wenden und sich zuvor Ihre dann angewendeten journalistischen Mittel nochmals gründlich überlegen.
@Cassavettes: Natürlich ist die Frage legitim, ob Pleitgen den Ort aus eigener Anschauung kannte. Vielleicht aus seiner Kindheit – man kann ja als gebürtiger Duisburger auch nach dem Umzug wiederkehren um z. B. Verwandte zu besuchen – oder in der Vorbereitung eines der größten Ereignisse der Ruhr2010. Eine Sicherheitsdiskussion gab es: Der ehemalige Polizeipräsident Duisburgs hat sie öffentlich geführt, es wurde in der Verwaltung gestritten, Bochum hatte abgesagt – es gab also eine Diskussion um die Sicherheit. Und Pleitgen hat sich für die Veranstaltung eingesetzt, wollte sich mit ihr schmücken und hat sie als einen wichtigen Punkt im Kulturhauptstadtjahr bezeichnet.
Kann es sein, dass sich Pleitgen eigentlich nur für eins interessiert hat: Schöne Fernsehbilder?
@ Cassavetes
Ich finde es gut, dass hier über Stefan Laurins Fragen debattiert wird. Bei uns Ruhrbaronen kann man dass nämlich, während man das z.B. auf der Website von Ruhr 2010 nicht machen kann. Ihre Kritik, Cassavetes, ist allerdings seltsam.
Fragen stellt man genau deswegen, weil man etwas nicht genau weiß, vermutet oder eben nur die halbe Wahrheit zu kennen glaubt. Im richtigen wie im journalistischen Leben.
Fragen dürfen in einer Demokratie übrigens auch die stellen, die eine Katastrophe nicht schon vorher sondern erst nachher oder dabei wahrgenommen haben. Viele große Zeitungen tun das weltweit, weil sie eben nicht immer überall und rechtzeitig dabei sein können und sich natürlich nicht immer für alles interessieren. Daran ist nichts journalistisch verwerfliches. Erst recht nicht für den Non-Profit-Jornalismus eines Blogs.
Ihre Hoffnung, dass Pleitgen die von Herzog und Laurin gestellten Fragen gar nicht erst beantwortet, ist in Anbetracht der Toten allerdings besonders schräg. Würden sie eigentlich dasselbe schreiben, wenn einer der Betroffen diese Fragen formuliert hätte? Oder finden sie Fragen schon als solche als Zumutung?
Ich hätte nämlich eine Frage an sie:
Sind sie sich ganz sicher, dass Pleitgen und andere die bei der Ruhr 2010 mit der Loveparade zu tun hatten, von den offensichtlich vorher bekannten Sicherheitproblemen bei dieser Veranstaltung einfach nichts wissen konnten?
„…sicher, dass Pleitgen und andere die bei der Ruhr 2010 mit der Loveparade zu tun hatten, von den offensichtlich vorher bekannten Sicherheitproblemen bei dieser Veranstaltung einfach nichts wissen konnten?“ (siehe #26, Arnold Voss)
Genau das frage ich mich.
Und in der Tat gehört es ganz allgemein zum Mensch-Sein, Fragen zu stellen. Bei Journalisten ist ‚die Fragerei‘ (nicht abwertend gemeint) dann eben besonders ausgeprägt.
Auszug aus einer Meldung des Evangelischen Pressedienstes (epd-West) zum „politischen Nachtgebet“ am Montagabend in der Duisburger Kreuzeskirche:
Im Schlussgebet der gut besuchten Veranstaltung ( … ) bat Pfarrer Hans-Peter Lauer: „Herr, befreie unsere Stadt vom Schweigen der Verantwortlichen.“
( … )
Auf den Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) eingehend meinten Teilnehmer des politischen Nachtgebets, der Oberbürgermeister dürfe nicht zum Alleinschuldigen gemacht werden. „In den vielen Monaten der Vorbereitung der Loveparade muss es Hunderte von Mitwissern um Sicherheitsmängel gegeben haben (…) “ beklagte sich einer der Teilnehmer.
Zitat Ende.
Die Frage steht weiter unbeantwortet im Raum:
Gehörten die Mitglieder der Geschäfts- und Programmleitung der RUHR.2010 dazu?
Mehr wollen wir nicht wissen, bevor wir Fritz Pleitgen heilig sprechen.
@ Arnold #26 und Angelika #27: Ich bitte Euch!!! Glaubt Ihr ernsthaft, dass Herr Pleitgen vor jeder der 5.000 Einzelveranstaltungen im Rahmen des Kulturhauptstadt-Programms an den Veranstaltungsort fährt und mit dem Sicherheitskonzept im Arm den Veranstaltungsort inspiziert!?? Die Loveparade wurde von Lopavent und der Stadt Duisburg veranstaltet und die RUHR.2010 hatte weder finanziell noch organisatorisch etwas damit zu tun und trägt daher für die Sicherheit keinerlei Verantwortung.
Die Loveparade war nicht eine von vielen Veranstaltungen des Kulturhauptstadtprogramms .
Es war DIE GRÖSSTE VERANSTALTUNG des Programms. Mit der breitesten Medienwirkung. Und mehreren Millionen Euro Umsatz.
Viele Betroffene und Beobachter haben daher berechtigte Zweifel an der Darstellung der Geschäftsleitung der RUHR.2010, von den Sicherheitsbedenken nichts gewusst zu haben.
Wer möchte hier eigentlich verhindern, dass dazu Fragen gestellt werden?
Immer diese Benachrichtigungen,
die man nicht geschrieben hat oder wenn doch abgelehnt worden sind..!
Gruss
Ich sage Danke an Stefan Laurien.
Diese Fragen an Pleitgen waren längst überfällig. Ich selbst warte noch immer auf Antwort von ihm auf meine Fragen, die ich ihm per Mail gestellt habe. Ich werde diese wohl niemals beantwortet bekommen.
Und mag Pleitgen noch so sehr beteuern, er habe von den Sicherheitsbedenken nichts gewußt. Ich glaube ihm nicht!
Denn: „Seine“ Kulturdirektorin Asli Sevindim, pikanterweise Moderatorin der „Aktuellen Stunde“beim WDR, lebt noch immer in Duisburg, engagiert sich dort für soziale und kulturelle Projekte – und dürfte als Duisburgerin wohl auch den besagten Tunnel kennen. Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass sie als Duisburgerin nichts von den Sicherheitsbedenken mitbekommen hat. Und ebenso unwahrscheinlich dürfte es wohl sein, dass Asli Sevindim darüber n i c h t mit Pleitgen gsprochen hat.
Pleitgen selbst hat immer wieder die „Loveparade“ wegen ihrer besonderen „Strahlkraft“ angemahnt. Hinterlistig wollte er sie aber nicht selber verantworten. Den Grund nannte er im ZDF-Morgenmagazin „Ich hätte mir nicht zugetraut eine solche Veranstaltung zu organisieren. Die Besucher, vitale junge Menschen, dann noch die Musik – das bedurfte einer hohen Sicherheit.“
Aber von anderen – wie dem OB in Duisburg – hat er es erwartet, dass sie die Loveparade stattfinden lassen. Pleitgen ist – wie ich schon mehrfach mußtmaßte – der Brandstifter, Sauerland der Biedermann.
So sind die Fragen von einem couragierten Stefan Laurien längst überfällig. Dafür nochmal ein aufrichtiges Dankeschön! Zumal offenbar das Gros der Journalisten – besonders die vom WDR – sich nur allzu sehr vor den Karren der Ruhr 2010 haben spannen lassen. Möglicherweise auch, weil sie es aus Angst vor einem Jobverlust nicht wagten, auch nur den Ansatz von Kritik an der „Ruhr 2010“ zu üben. Denn eines war sehr schnell deutlich: Kritische Fragen versuchte Marc Oliver Hänig, der ehemalige WAZ-Redakteur und Lautsprecher Pleitgens immer wieder sehr schnell abzublocken. Da beschied er schon mal einen Anrufer bei der Frage nach den Personalkosten der Ruhr 2010 mit dieser recht anmaßenden Antwort: „Ach nee, da frage ich mich jetzt aber, ob ich überhaupt Lust darauf habe, diese Frage zu beantworten.“ Und dann setzte er noch einen drauf: „Wen interessiert das ?“
Gern versuchte Hänig – wohl im Auftrag seines Herrn – kritische Journalisten einzunorden: „Sie sehen doch, Sie sind der Einzige der derartige Fragen stellt.“ So muß man denn wohl auch Pleitgens Mahnung an Journalisten als Warnung an dieselben verstehen, nur „keine Jagd auf die Schuldigen“ zu machen. Vor was fürchtet sich Pleitgen da ? Und warum, fuhr er – nachdem er die Loveparade längst verlassen hatte – wieder zurück nach Duisburg, um dann im Krisenstab aufzutauchen ? Was hatte er denn da überhaupt verloren ? Und was sollten die Volonteers auf der Loveparade ?
Fritz Pleitgen ist ein unangenehmer Machtmensch und Wichtigtuer. Das wird nicht jedem klar sein. Ich kenne ihn persönlich.
Es ist richtig, dass er sich als bislang Einziger zu einer Mitverantwortung bekannt hat.
Es ist aber auch Tatsache, dass er diese „Ruhr.2010“-PR in echter Großmannsucht aufgezogen hatte.
Er wurde mit viel Geld zum Geschäftsführerposten der Ruhr.2010 gelockt, damit er endlich den Intendantensessel räumt. Niemand wollte ihr dort mehr.
Er plagte dann Journalisten landauf landab mit diesem Kulturhauptstadtsquatsch.
Wennn er nun sogar seinen gut bezahlten Posten bei der EBU benutzen wollte, um für seinen anderen gut bezahlten Posten bei Ruhr.2010 zu mauscheln, so sagt das genug aus.
Natürlich war er selbst nicht für Sicherheitsfragen zuständig. Aber er hat die ganze Region in den „Ruhr.2010“-Wahn getrieben. Das „Stilleben“ aufgeblasen, als habe er Woodstock neu erfunden, obwohl es nur „Dittsche an der freischen Luft“ war. Versprochen, die Bilder vom nächsten Wochenende aus Duisburg würden um die ganze Welt gehen.
Dieses Versprechen wurde gehalten, auf makabre Weise.
Seine Großmannsucht hat der Katastrophe durchaus den Weg bereitet. Ihm nun kritische Fragen zu stellen, so wie er einst nicht nur Grünenthal, sondern auch anderen am Contergan-Skandal Beteiligten kritische Fragen stellen wollte, ist daher völlig legitim.
Ihr müßt euch schon entscheiden, was Ihr sein wollt. Entweder, Ihr seid nur ein kleines und einflußloses Non-Profit-Blog, das sowieso nichts ausrichten kann. Dann ist dieser Artikel sinnloses, wichtigtuerisches Gekläff. Oder Ihr geht davon aus, gelesen und gehört zu werden, dann ist auch die Kritik an der bochumer Absage Teil der für Duisburg existenten Druckkulisse. Und dabei ist es vollkommen irrelevant, ob Bochum kritisiert wird, weil es sich erst be- und dann wieder entworben hat oder ob die Kritik der Absage insgesamt gilt. Klar ist: aus den hier schon zitierten Artikeln geht hervor, daß die Absage der Loveparade ein Zeichen dafür ist, daß Bochum Provinz ist. Das heißt für Duisburg (das sich ja genau wie Bochum zunäcst mal grundsätzlich bereit erklärt hat, die Loveparade auszurichten), daß es sich durch eine Absage aus welchen Gründen auch immer ebenfalls als Provinz erkennbar macht. Und das ist öffentlicher Druck.
Grundsätzlich ist das eine Frage des Selbstverständnisses von Presse und Journalismus. Man berichtet über das Geschehene und Geschehende, wertet und kommentiert. Man nimmt damit aber eben auch am Diskurs teil. Im Zweifelsfall baut man Druck auf, der Entscheidungen beeinflußt. Jemanden zu kritisieren, weil er etwas tut oder nicht tut, sorgt eben auch dafür, daß derselbe oder wer auch immer weiß, daß er in einem vergleichbaren Fall eben der gleichen Kritik ausgesetzt sein wird. Und das liegt dann durchaus in der Verantwortung von Journalisten und Medien.
Anders als von verantwortlichen Politikern verlangt von Euch hier keiner, Ihr solltet wirkliche Konsequenzen ziehen, die eben, auch wenn es sich zynisch anhört, durchaus in den Lebensunterhalt der entsprechenden Personen einwirken werden. Wenn Ihr aber selbst den Grüßaugust der Kulturhauptstadt ob seiner Verantwortlichkeit der Inquisition unterziehen wollt, wirkt es um so selbstgerechter und eigentümlicher, wenn Ihr selbst nicht in der Lage seid zu sagen: Okee, wir haben selbst durch das, was wir zur Absage im letzten Jahr geschrieben haben, gezeigt, daß wir es für keine gute Idee halten, die Loveparade abzusagen, wir haben also durchaus einen, wenn auch wohl eher kleinen, Anteil daran, daß die Öffentlichkeit die (wie auch immer begründete) Absage einer Loveparade als Niederlage und als Eingeständnis eigener Unfähigkeit rezipiert.
@ ZT HODDLE
Fritz Pleitgen … der „Grüßaugust der Kulturhauptstadt“?
Wohl kaum.
Den „Grüßaugust“ haben andere gegeben. Pleitgen hat sich die Türen aufhalten lassen.
ich würd ja jetzt ungern über den begriff grüßaugust debattieren. m. e. ist z. b. der bundespräsident ein grüßaugust, und der wird auch nur im zweifelsfall türen selbst aufmachen. pleitgen ist halt die vorzeigefresse der kulturhauptstadt. und war wahrscheinlich in bezug auf die loveparade weder des tutens noch des blasens kundig.
@ ZT Hoddle
Non-Profit und klein ist in unserem Fall nicht dasselbe. Eher das Gegenteil. Was unseren Einfluss betrifft, können den eigentlich korrekt nur andere bestimmen. Was unsere Position zur Loveparade betrifft, ist sie zwar nicht einheitlich. Aber grundsätzlich gegen sie war hier wohl niemand. Warum auch.
Es ging vielmehr darum, dass ein so großes Ding nach unserer Meinung nicht von jeder Stadt im Ruhrgebiet gestämmt werden konnte, bzw. man die Sache von Anfang an eigentlich nur in enger logistischer Kooperation hinbekommen würde.
Wenn dann trotzdem wieder alles nach der von uns schon oft kritisierten Nummer, jeder muss mal dran sein, auch wenn er es eigentlich nicht alleine kann, läuft, dann ist das natürlich provinziell und wurde auch in diesem Fall wieder so benannt. Die Häme dabei inbegriffen. Was daran jetzt die Druckkomponente sein soll, weiß ich nicht so recht.
Dass z.B. das Ruhrgebiet eine Schaden nehmen würde, wenn die Loveparade nicht im Kulturhauptstadtjahr stattfinden würde, hat hier meines Wissen keiner geschrieben. Auch nicht, dass das ein Kulturhighlight ist, auf das man genau aus diesem Grunde nicht verzichten könnte.
Es ging immer nur um die Art und Weise wie die ganze Sache im Ruhrgebiet praktisch durchgezogen wurde. Und das war nun mal provinziell. Ob mit oder ohne Häme.
Zurück zum Thema.
Es ist zwar ein beliebtes Mittel, über die Autoren zu diskutieren, wenn einem der Inhalt eines Artikels – oder auch nur Fragen zu einem klärungsbedürftigen Sachverhalt – nicht (ins Bild) passen.
Aber es lohnt sich auch immer mal wieder, daran zu erinnern, worum es eigentlich geht.
Marek Lieberberg, einer der erfahrensten Konzertveranstalter Deutschlands, hat es bereits kurz nach der Tragödie von Duisburg auf den Punkt gebracht:
„Das war kein Unglück – das war ein Verbrechen!“
Und so sieht es nicht nur Marek Lieberberg.
So sehen es alle, die persönlich betroffen sind. Und alle diejenigen, die mit ihnen fühlen.
Da sollte eigentlich jedem an einer gründlichen Aufklärung gelegen sein.
Wer das nicht will (und z.B. lieber aus der Anonymität heraus hier im Blog vom Kern der Sache ablenkt), hat sicher seiner Gründe. Nur sollte er so ehrlich sein, sie auch auf den Tisch legen und klar zu sagen, wessen Interessen er hier mit seinen pseudo-kritischen Kommentaren vertritt.
Dass z.B. das Ruhrgebiet eine Schaden nehmen würde, wenn die Loveparade nicht im Kulturhauptstadtjahr stattfinden würde, hat hier meines Wissen keiner geschrieben. Auch nicht, dass das ein Kulturhighlight ist, auf das man genau aus diesem Grunde nicht verzichten könnte.
Es ging immer nur um die Art und Weise wie die ganze Sache im Ruhrgebiet praktisch durchgezogen wurde. Und das war nun mal provinziell. Ob mit oder ohne Häme.
Die oben bereits zitierte Argumentation war Bochum hat die Loveparade abgesagt (und auch sonst ganz viel doofes gemacht), also ist es provinziell. Daraus folgt: wer die Loveparade absagt (meinetwegen, auch wer sie erst annimmt und dann absagt) ist provinziell. Wenn Duisburg also die Loveparade abgesagt hätte, wäre sie (auf jeden Fall in Übertragung der schon passierten Polemik, erwartbarerweise auch durch konkret dazu geschriebene Texte) von den Ruhrbaronen ebenfalls der Provinzialität bezichtigt worden. Das ist Druck.
Es mag daneben eine Metakritik am Konzept Loveparade jedes Jahr woanders anstatt jedes Jahr gemeinsam wo auch immer gegeben haben, aber der Kausalzusammenhang zwischen Absage und Provinzialität bzw. Lächerlichkeit ist hier eindeutig und nicht wegzudiskutieren:
Besonders lächerlich machte sich Bochum im vergangenem Jahr als die Loveparade scheiterte. Scholz und Jäger stellten sich damals vor die Presse und erklärten, die Loveparade sei behandelt worden wie jede andere Veranstaltung auch. Und es habe nun einmal nicht gepasst. Provinz? Wer im Beisein von Scholz das “böse Wort” (Scholz) in den Mund nahm erntete böse Blicke. Dabei hat das Loveparade-Aus nichts anderes gezeigt als das: Die Bochumer Stadtverwaltung kann solche Veranstaltungen nicht durchführen. Bocholt übrigens auch nicht. Provinz eben. [vgl. hier.]
Sogar noch mehr: Kritisiert wird, die bochumer Stadtverwaltung habe angegeben, die Loveparade sei den ganz normalen behördlichen Genehmigungsweg gegangen und habe diesen nicht bewältigen können, sei also nicht genehmigungsfähig gewesen. Das hört sich kleinkariert und beamtenhaft an, ist aber genau das, was in Duisburg eben durch einen Haufen Sondergenehmigungen ausgehebelt wurde, was dann jetzt wiederum zurecht kritisiert wird. Beides kann man aber nicht haben: entweder entsprechende Veranstaltungen werden mit der dafür notwendigen Zeit geprüft und ggf. abgelehnt oder sie werden durchgewunken, ohne auf evtl. Risiken acht zu haben. Wenn Ihr beides kritisert, ist das auf jeden Fall keine konstruktive Kritik, sondern Geschwätz.
PS: Was unseren Einfluss betrifft, können den eigentlich korrekt nur andere bestimmen.
Schön und gut. Ich habe danach gefragt, was für einen Einfluß Ihr für Euch selbst reklamieren wollt. Wollt Ihr ernstzunehmende investigative Fragen an Pleitgen stellen? Bitte. Aber dann nennt wenigstens Euer eigenes Geschwätz vom letzten Jahr beim Namen und stellt fest, auch Ihr hättet früher nachdenken können. Das erhöht die Glaubwürdigkeit und reduziert die Selbstgefälligkeit.
@zt hoodle:
Im Internet gibt es gerade dank Fritz Pleitgen kein „klein und unbedeutend“. Sondern gerade die Kleinen werden sogar härter rangenommen als Große. Ich erinnere mich da an einige ziemlich häßliche Sachen zur Gründerzeit des Internet, die den Abmahnanwalt Gravenreuth erst auf den Trichter brachten, wie er der taz Domain und Mailverkehr abnahmen konnte.
Soll heißen: Wenn die Ruhrbarone was Falsches schreiben, macht Pleitgen bzw. sein Hofstaat (= rechtsanwaltstroß) sie ohne mit der Wimper zu zucken platt.
Das heißt aber noch nicht, daß diese Kleinen umgekehrt auch Einfluß haben. Es hatte ja auch keinen Einfluß, was in der WAZ stand. Und die Ruhrbarone wissen auch nicht alles. Das wurde nun aber bereits erklärt, da weiter drauf rumzureiten, ist Werfen von Nebelkerzen.
Zur Sache:
Es ist eben gerade provenziell, amateurhaft, in Kölner Klüngelmanier durchgezogen worden. Genau das ist der Punkt. In Köln sind wegen Mauschelei Leute in einem Tunnel gestorben, weil jemand das Geld wichtiger war, und genau das ist in Duisburg nun wieder passiert. Es mußte sein, aber billig, mit Gekungel, Gemauschel und gegen jede planerische Vernunft per „Order de Mufti“.
Es wäre sicher möglich gewesen, eine Loveparade in Duisburg sicher durchzuziehen, aber NICHT SO. Das ist der Punkt. Da hätte man einiges umbauen müssen, ev. auch ein anderes Gelände nehmen müssen und ob es sich dann noch gelohnt hätte, ist eine andere Frage.
Wenn ich eine Disco in einem Keller einrichte, der nur einen Ausgang hat und es brennt, wer ist nachher schuld? Der Blogger, der in dem Ort endlich eine Disco wollte und diesen Wunsch in seinem Blog kundtat, noch dazu schrieb „in unserem Saukaff bekommen die nicht mal sowas hin“? Nee, oder?
@ ZT HODDLE
… selbstgefällig ist, wenn ich entweder den Mund halte, obwohl ich etwas zu sagen habe, oder alles schon immer besser wusste, obwohl ich nichts wirklich beizutragen habe.
Von den Autoren der Ruhrbarone braucht sich jedenfalls niemand zu verstecken.
Anders bei der RUHR.2010 GmbH:
Gorny ist seit dem Unglück auf Tauchstation gegangen.
Scheytt ist ebenfalls abgetaucht.
Auch alle anderen Mitarbeiter scheinen plötzlich einen ‚Maulkorb‘ zu tragen …
Warum bloß?
Nur Pleitgen, als Vorsitzender der Geschäftsführung und damit als Verantwortlicher auch im rechtlichen Sinn, hält zusammen mit seinem Pressesprecher Marc Oliver Hänig das Ruder fest in der Hand (oder hält er sich daran fest?) und manovriert angestrengt durch seine eigenen Widersprüche.
Freilich, ohne bisher auch nur eine einzige Antwort auf unsere Fragen zu liefern.
@ ZT Hoddle
Das Ruhrgebiet ist seit gut 100 Jahren dem Vorwurf der Provinzialität ausgesetzt.
Der jetzige Druck ist vor allem durch eines entstanden: Dass man als „Metropole Ruhr“ die Love Parade ins Ruhrgebiet holte, um für die METROPOLE Ruhr zu werben. Eben nicht mehr „Ruhrpott“, sondern „London, Paris, Ruhr“, wie es bei Ruhr.2010 so schön heißt. Ruhr, Europas neue Metropole. Die Verantwortlichen haben sich diesen Druck damit selbst geschaffen. Wenn sie kurz vor der Veranstaltung dann merken, was wirklich jeder wusste: Huch, unser Bahnhof ist zu klein. Was ist das dann anderes als provinziell? Am Tag nach der Dortmunder Riesensause waren sie in Bochum noch optimistisch. „Metropole Ruhr“ wäre gewesen, gemeinsam rechtzeitig eine Lösung zu finden.
Wie steht’s im Videotext vom ZDF, auch Rüttgers und seine Kumpanen haben Druck ausgeübt um die LP statt finden zu lassen….
Gruss
Herr Herzog,
warum auch immer Sie sich persönlich angegriffen fühlen, weiß ich nicht. Genauso wenig weiß ich, warum Sie annehmen, ich verträte irgendjemandes Interessen. Ich beteilige mich an einer Diskussion und ich mache darauf aufmerksam, daß auch in diesem Medium hier durchaus die Absage aus Bochum kritisiert worden ist und dabei ein Versagen der Verwaltung diagnostiziert worden ist. Ich weise darauf hin, daß man damit die Hürde für eine weitere Absage erhöht. Und das wird auch nicht durch den Verweis auf den mangelnden eigenen Einfluß unbedeutender. Ich bemerke, daß das Selbstbild dieses Blogs etwas schwammig bleibt, wenn man zum einen meint, die eigene Kritik habe so wenig Einfluß, daß sich Duisburg bestimmt nicht dadurch habe einschüchtern lassen, zum andern aber Pleitgen vorhalten, er habe bislang die in diesem Blog gestellten Fragen nicht beantwortet. Warum ich das zu diesem Thema so ausführlich expliziere, habe ich schon in Kommentar #34 gesagt: weil es eben eine Frage der Verantwortlichkeit von Presse grundsätzlich ist.
Und damit zu dem schönen Beispiel von Herrn Frank:
Wenn ich eine Disco in einem Keller einrichte, der nur einen Ausgang hat und es brennt, wer ist nachher schuld? Der Blogger, der in dem Ort endlich eine Disco wollte und diesen Wunsch in seinem Blog kundtat, noch dazu schrieb “in unserem Saukaff bekommen die nicht mal sowas hin”? Nee, oder?
Das ist ja nun grundsätzlich eine Frage des Diskussionsgegenstandes. Es geht ja nicht darum, wer Schuld ist oder hat. Das ist strafrechtlich eine Frage, die entsprechende strafrechtliche Ermittlungen zu klären versuchen. Wie es mit etwaiger moralischer Schuld aussieht, ist zunächst eine Definitionsfrage, ich glaube Schuld ist da der falsche Begriff, weil moralische Schuld eine absichtliche Tat impliziert, die es ja so nicht gibt. Wohl gibt es moralische Verantwortung. Wer die trägt, ist aber keine durch Evidenz oder Mehrheitsentscheid zu entscheidende Frage und es ist letzendlich auch keine entscheidende Frage.
Hier geht es darum, inwiefern ein Medium (und das ist grundsätzlich keine Frage, wie groß die entsprechende Leserschaft ist) durch seine Berichterstattung, besonders durch seine Kommentare Einfluß hat auf politisches (oder sonstiges) Handeln. Das Beispiel trifft den Sachverhalt ja nicht ganz. Vergleichbar wäre etwa der folgende Fall: In dem Ort gibt es eine Disko, die von den Behörden sicherheitspolizeilich geschlossen wird und der Blogger beschwert sich dazu mit den Worten „Saukaff“ und sonstiges. Dann hat er Öffentlichkeit dafür geschaffen, daß die Stadt keine Disko hat, aber auch dafür, daß die Behörden die Stadt durch die Schließung als Saukaff gezeigt haben. Und diese Öffentlichkeit ist ein (wie klein auch immer er sein mag) Teil der Druckkulisse, die Chance auf eine neue Disko nicht durch kleinliche Prüfung zu zerstören.
@ZD Hoddle: Werfen Sie doch mal einen Blick in Kommentar 19. Da habe ich mich zu diesem Thema geäussert.
Herr Laurin,
das hab ich wohl gelesen. Und erst danach, darauf geantwortet.
Denn:
Ich habe Bochum beim Wort genommen. Die Loveparade war eine Nummer zu groß für die Stadt. Gut, dass sie es vorher erkannt hat. Schlecht, dass sie nicht von Anfang an gesagt hat: Ohne uns.
Die Kritik von mir an Bochum war eine Kritik an der Großmannssucht der Stadt. Mehr nicht. Auch Duisburg hat sich 2007 in diese Drucksituation begeben. Und hatte nicht die Größe im letzten Augenblick abzusagen. Aber auch hier gilt: Man hätte nicht zusagen sollen, was man nicht erfüllen kann.
Der dauernde Rückverweis, man hätte überhaupt garnicht erst zusagen sollen, die Loveparade ins Ruhrgebiet zu holen (was ich auch finde, aber aus anderen Gründen), hilft in der Sache ja nicht weiter. Denn: wie es sich für einen Verwaltungsapparat gehört, kann der erst prüfen, wenn es einen Plan gibt. Den gab es 2007 weder für Bochum noch für Duisburg. Und dann ist es sinnvoll, ausführlich und gründlich zu prüfen, ohne vorschnell dafür oder dagegen zu sein. Das dauert. Wahrscheinlich hätte man in Bochum früher mit der Prüfung fertig sein können. Und hätte sich damit dem Vorwurf ausgesetzt, nicht alles versucht zu haben, frühzeitig aufgegeben zu haben.
Tatsache ist, daß Sie das, was Sie in Kommentar #19 als Größe der Stadt Bochum anerkennen, zunächst als lächerlich und provinziell bezeichnet haben. Sie haben Ihre Meinung geändert, Ihr gutes Recht. Aber sinnvoll, fair und angemessen selbstkritisch wäre es, das zu reflektieren, zu benennen, als Journalist zu sagen, man hätte einiges besser anders gesagt, man habe sich verschätzt. Denn es bleibt ja dabei: Wenn Bochum die Loveparade absagt und deshalb provinziell ist, wird für Duisburg das gleiche gelten. Die Voraussetzung, die Zusage von 2007, ist für keinen der Fälle rückgängig zu machen. Also hat Duisburg die Wahl zwischen provinzieller Lächerlichkeit oder Loveparade – in den Augen der Ruhrbarone. Das ist die Konsequenz dessen, was Sie geschrieben haben.
RUHR2010 Gmbh und Loveparade (alle Zitate von der Webseite der RUHR2010 GmbH), just for your info:
Loveparade Guide, Interview mit Dieter Gorny:
„Die RUHR.2010 GmbH wird die Veranstaltungen der kommenden Jahre und besonders des Jahres 2010 in diesem Sinne vorbereiten, koordinieren und durchführen. Sämtliche dieser Veranstaltungen müssen dem grundsätzlichen Metropolengedanken folgen, vielschichtig verknüpfend wirken und eine strukturelle Nachhaltigkeit für die Region mit sich bringen. In meinem Bereich wird die Loveparade in dieser Hinsicht einen wesentlichen Beitrag für die Entwicklung der Musikwirtschaft leisten.“
RUHR 2010Gmbh zur Loveparde im Ruhrgebiet:
Für Fritz Pleitgen, den Vorsitzenden der Geschäftsführung der RUHR.2010 GmbH, hat die Loveparade der nationalen und internationalen Öffentlichkeit noch einmal die Vitalität und Weltoffenheit der Metropole Ruhr demonstriert. „An diesem Wochenende wurde deutlich, was hier gemeinsam bewegt werden kann. Ich freue mich, dass die RUHR.2010 durch Dieter Gorny mitgewirkt hat, die Loveparade an die Ruhr zu holen. Dadurch wird ein kräftiger Impuls für die Entwicklung der Kreativwirtschaft gesetzt.“
Oliver Scheytt, Geschäftsführer der RUHR.2010 GmbH: „Von Europas größtem Tanz- und Musikevent geht auch eine Initialzündung für eine dauerhafte Stärkung in der Musiklandschaft im Ruhrgebiet aus. …
Dieter Gorny, künstlerischer Direktor für das Themenfeld Stadt der Kreativität
„Die Loveparade ist ein wegweisender Impuls für die Metropole Ruhr, sie wird ein zentraler Antriebsfaktor für die Entwicklung der Musikszene und -wirtschaft der Region sein.“
Die Loveparade 2007-20011, Metropole RUHR
…
Wirtschaft
Die Loveparade ist ein starker Wirtschaftsfaktor für Tourismus, Handel, Gastronomie und Kultur. 2007 gab jeder Besucher am Tag der Loveparade durchschnittlich 95 Euro aus für Einkäufe, Kulturangebote, Übernachtungen und den Nahverkehr. Das macht bei 1,2 Millionen Besucher 114 Millionen Euro.
Loveparade-Presseteam: Public Affairs, Eva Janson, T: +49 (0)221 951 441-47;
E-Mail: loveparade@public-affairs.de
(veröffentlicht von RUHR2010 GmbH)
RUHR.2010 freut sich über begeisternde Loveparade
„Highway to love“: Loveparade 2008 in Dortmund.
Die zweite Ausgabe der Loveparade war ein riesiger Erfolg – und wie bereits im letzten Jahr, hat sich auch dieses Mal bestätigt, dass es eine gute Entscheidung der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 war, sich für die Loveparade in der Metropole Ruhr stark zu machen.
Mit der Idee, in Dortmund auf die B1 und an die Westfalenhallen zu gehen, ist die Loveparade in der Metropole Ruhr noch ein bisschen heimischer geworden. Die B1 als „Boulevard des Ruhrgebiets“ wurde am Samstag zu einem „Highway to Love“ der Kulturhauptstadt Europas.
„Die Kulturhauptstadt Europas war ein wichtiger Wegbereiter für die Loveparade in der Metropole Ruhr. Auch in diesem Jahr hat sich gezeigt, dass unsere Unterstützung eine richtige Entscheidung war. Die Loveparade entwickelt immer mehr eine eigene Ruhrgebiets-Identität und macht weltweit darauf aufmerksam wie zukunftsfähig die Metropole Ruhr ist. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit Rainer Schaller und den Loveparade-Organisatoren in den kommenden Jahren“, sagte Professor Dieter Gorny, Künstlerischer Direktor der RUHR.2010 GmbH für den Bereich Kreativwirtschaft.
Pleitgen ist für mich eines von diesen Brechmitteln die nicht ablasssen können.Nicht mehr im Mittelpunkt zu stehen verkraften die nicht.Normal „in Rente“ gehen wie Ottonormalbürger is nich.
Natürlich hat er die ganzen Diskussionen mitbekommen aber er hat jetzt das Alter – der hat jetzt alles vergessen.
Deshalb ist ihm subjektiv zu glauben wenn er städig absondert vorher nichts gehört zu haben.Meiner Meinung nach braucht derTyp Hilfe von einen guten Arzt.
[…] der Geschäfts- und Programmleitung oder anderen Mitarbeitern der RUHR.2010 GmbH bekannt? … Read more>>> This entry was posted in Stadtplan. Bookmark the permalink. ← viamichelin gps – […]
Organisationsverschulden!