Political Correctness: Was gesagt werden darf

 

Sitz des AStA an der Universität des Saarlandes Foto: Chrkl Lizenz: CC BY-SA 3.0
Sitz des AStA an der Universität des Saarlandes Foto: Chrkl Lizenz: CC BY-SA 3.0


Meinungsfreiheit, Political Correctness und Zensur sind dieser Tage in aller Munde und in allen Zeitungen. Viele befürchten, der Kampf gegen Hate Speech würde die Meinungsfreiheit einschränken und zu Zensur führen. Selbsternannte ‚kritische Stimmen‘ sollen angeblich dadurch zum Verstummen gebracht werden. Solche Einwände kommen meist aus der konservativen bis rechten Ecke, weil man dort befürchtet, nicht weiter Abschiebung fordern zu dürfen. Wie dies in der Realität stattfinden soll, bleibt bei den Vorwürfen meist unklar. Die Gesetzgebung verbietet Zensur und berechtigt zur freien Meinungsäußerung, sofern diese Meinung nicht gegen andere Gesetze  wie Volksverhetzung, Beleidigung oder Religionsfreiheit  verstößt. Von unserer Gastautorin Maxine Bacanji.

Soziale Medien und Onlineportale mit Kommentarfunktion sind allerdings durch diese Gesetze nicht verpflichtet, jedem Unfug auch einen Platz im Internet zuzugestehen. Wenn Kommentare von den Betreibern der Seiten gelöscht werden und das dem Autor des Kommentares nicht passt, verstößt das also nicht gegen die Meinungsfreiheit. Die betroffene Person kann sich ja wo anders austoben. Und wessen größte Sorge die nicht-existente Zensur ist, wenn er sich die Kommentare auf diversen Onlineportalen anschaut, der ist beinahe zu beneiden.

Problematisch hingegen wird es, wenn die Kritik an der Sprachpraxis so weit geht, dass sie für den Großteil der Menschen wohl kaum noch nachvollziehbar ist. Dieses Denken entspringt einer postmodernen Theorie, die objektive Kategorien anzweifelt und deshalb subjektive Wahrnehmung stärker gewichtet. Genau das ist aber fatal, wenn es um Political Correctness geht. Wenn rassistisch das ist, was irgendeine Person als rassistisch empfindet und das Ganze nicht mehr nach objektiven Kriterien eingeordnet wird, fällt das politisch korrekte Sprechen und Darstellen schwer. In einigen Kreisen mag das ja noch funktionieren und ist auch in Freiräumen als Schutzfunktion zu begrüßen, jedoch verbreitet sich die postmoderne Theorie schnell und ist bereits in einigen Hochschul-ASten gängige Praxis. Unis sind eben kein Autonomes Zentrum, in dem man eine Zuckerwattewelt errichten kann, sondern ein Ort, an dem Streitkultur und kritischer Diskurs gefördert werden soll. Dies kann aber nicht gelingen, wenn Anhänger des Postmodernismus fordern, sog. Mikroaggressionen vom Campus zu verbannen. Mikroaggressionen können theoretisch alles sein. Die Aussagen müssen nicht als Aggression gemeint, sondern von einer anderen Person, die in der Regel ‚weniger privilegiert‘ ist als der Sprecher, als Aggression oder Abwertung empfunden werden.

Noch willkürlicher wird vermeintliche Diskriminierung anscheinend, wenn es um Ableism geht. Dieser Begriff stammt aus der amerikanischen Behindertenbewegung und bezeichnet die Abwertung von Menschen aufgrund ihrer Behinderung. Postmodernisten haben jedoch eine recht weitläufige Vorstellung von Behinderung.

Sie vertreten die These, dass nicht nur Witze über Rollstuhlfahrer oder Beleidigungen wie „Spasti“ ableistisch sind, sondern auch Adjektive wie dumm und irre oder Verben wie spinnen. Diese würden nämlich Menschen mit geringer Intelligenz oder psychisch Erkrankte diskriminieren. Zum Einen macht das die Kritik an wirren Meinungen recht schwierig, denn bei einigen Protagonisten in der politischen Landschaft fallen einem kaum andere Begriffe zur Beschreibung ein, zum anderen öffnet diese Praxis aber auch Rechten Tür und Tor. Wenn jedes Unvermögen eines Menschen Ableism ist, dann kann ich auch Neurechte nicht mehr kritisieren. Man weiß schließlich nicht, ob diese Personen nun aufgrund durchdachter ideologischer Überlegungen rassistisch sind oder ob sie schlicht nicht die geistige Kompetenz haben, zu erkennen, dass Geflüchtete nicht aus ihrem Rententopf ernährt werden.

Rassisten, Antisemiten und Menschenfeinde aller Couleur können diese Awarenesskonzepte auch nutzen um menschenfeindliche Ideologien aus Diskursen zu verbannen.  Wie über Rassismus sprechen, wenn schon das Wort ein Trigger (Auslöser mit negativen Effekten) sein kann? Spinnt man dieses Konzept weit genug, kann man ohne Schwierigkeiten dafür argumentieren, sämtliche Literatur oder Fallbeispiele aus den Lehrplänen zu streichen, die eine Form der Unterdrückung behandeln. An der Uni Hannover wurde bereits ein (vermutlich ironischer) Antrag bei der Studentischen Vollversammlung eingereicht, mit der Bitte, das Schachspiel aufgrund der Reproduktion von Rassismus und Sexismus auf dem Universitätsgelände zu verbieten (Ruhrbarone berichtete: https://www.ruhrbarone.de/schachverbot-an-der-uni-hannover/136109).

Insgesamt scheint diese Praxis zurzeit an Hochschulen die Oberhand zu gewinnen. Von Lehrenden wird gefordert, den Inhalt ihrer Vorlesungen zu verändern, Fachschaften werden Erstsemesterveranstaltungen verboten, bei denen Spiele mit Körperkontakt stattfinden. In Amerika, wo diese übertriebene Awareness schon länger ein Problem an Universitäten ist, wird von Juraprofessoren gefordert, Sexualstrafrecht nicht mehr zu behandeln oder Ausdrücke wie „to violate the law“ nicht mehr zu verwenden, um Betroffene nicht zu triggern (Quelle: http://www.newyorker.com/news/news-desk/trouble-teaching-rape-law).

Auch in Deutschland wird von Studierenden bereits so viel Druck ausgeübt, dass ein Fachschaftsmitglied der Fachschaft der Gender Studies an der Humboldt-Universität ausgeschlossen wurde (Quelle: http://jungle-world.com/artikel/2015/40/52792.html). Wenn Dekanate auf diese Forderungen eingehen, wird sich das Lehrpersonal aus Angst um den Arbeitsplatz in Zukunft kaum noch trauen, kritische Inhalte zu thematisieren.

Es ist ein Weg in die vollkommene Handlungsunfähigkeit und Sprachnot, ohne dass diese durch Gesetze erzwungen werden muss. Und auch wenn dieses Konzept aus dem linken Diskurs entstanden ist, finden Rechte bereits jetzt Wege, sich dies zu Nutzen zu machen.

Sollte sich diese Praxis weiter durchsetzen, wird die Welt sicher während eines Awarenessworkshops untergehen.

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Axel Schmitt
7 Jahre zuvor

Kein Mensch hat ein Recht, in einer Fruchtblase zu leben. Die ist für Embryonen reserviert. Ein Mensch muß aushalten können. Störendes, Widriges, auch Aggressionen. Von einem anderen Menschen immer nur Samtpfötigkeit zu erwarten, wäre unmenschlich. Gerade jene, die selbstgefällig im Nest ihrer Machtmöglichkeiten hocken, mit höchster, wenn auch geistig kontrollierter Aggressivität anzugehen, ist immer statthaft. Siehe das Bild "Stützen der Gesellschaft". Mit Haß hat dieses Bild nichts zu tun. Haß könnte nicht malen.

Nansy
Nansy
7 Jahre zuvor

Der Kampf gegen Hate Speech (Hassmails) ist, genauso wie beim oft beschworenen Populismus, erst einmal eine Frage der Definition. Unter Hate Speech versteht wahrscheinlich jeder etwas anderes – von Mordandrohungen über Beleidigungen, Pöbeleien bis hin zu Äußerungen, die nicht dem eigenen Weltbild entsprechen. Ähnlich weitgefasst dürften die Vorstellungen sein, wenn es um Populismus geht.
Der "Kampf" gegen irgendetwas kann aber nur glaubhaft geführt werden, wenn solche Begriffe klar definiert werden…

Helmut Junge
Helmut Junge
7 Jahre zuvor

Die Missionierung der Straße aus den Seminarräumen heraus ist offenbar gescheitert. Jetzt werden die Seminarräume zu Wagenburgen ausgebaut, damit die Straße dort nicht eindringen kann.
Wie viele Semester können diese Burgen verteidigt werden?

Walter Stach
Walter Stach
7 Jahre zuvor

Wenn das vorsätzliche Verbreiten dreister Lügen, wenn das vorsätzliche und grob menschenunwüridge Beleidigen Anderer, wenn Mordrohungen gegen Andersdenke Selbstverständlichkeiten im kommunikativen Alltag zu sein scheinen -nicht nur, aber vor allem in den sog. sozialen Netzen-, dann liegt es nahe, daß Menschen, die das widerwärtig finden -ganz unabhängig von der rechtlichen Bewertung solchen Tuns, darüber nachdenken, ob und wie dem begegnet werden kann, begegnet werden sollte und ggfls. wie.

Ich finde es sehr erfreulich, daß sehr viele dieser Menschen aus der bürgerlichen Mittelschicht, aber auch aus den sog. bildungsfernen und sozial schwachen Schichter der Bevölkerung stammen, also nicht zum "akademisch/politischen Establisment" zählen. Es sind Menschen, für der verbale Umang miteinannder bestimmt wird von dem, was sie mit dem Begriff "anständiges Verhalten" beschreiben.
Ob die "Verrohung der Sitten in der verbalen Kommunikation" durch diese und andere Menschen , durch gesellschaftlich relevante Organisationen, durch staatliche Aktivitäten-aufgehalten oder gar eingedämmt werden kann -auf das gewohnt übliche Maß?- weiß ich nicht. Ich hoffe darauf, auch deshalb, weil ich mir ansonsten große Sorgen über den Bestand eines notwendigen Minimums an menschlichem Respekt als Basis eines friedlichen Miteinanders in der Gesellschaft mache.

Wenn sich z. B. Studenten an einer Uni freiwillig und sich quasi selbstverpflichtend dieser "Verrohung der Sitten in der verbalen Kommunikation" in den Weg stellen wollen, dann ist das a.) ihre Sache und das ist das b.) aus meiner Sicht eine gute Sache.

Problematisch werden alle diese Anstrengungen -egal durch wen, egal wo-, wenn versucht wird, sie seitens gesellschaftlich relevanter Gruppen oder gar durch den Staat als jedermann bindende Handlungsmaxime vorzugeben, zu verordnen. Das gilt es, so meine ich, zumindest zu bedenken und zu diskutieren, wobei ich persönlich im Zweifelsfall dazu neige, der Meinungsfreiheit -auch der von Idioten, auch der in einer unerträglichen Sprache vorgetragenen Idiotischen Meinung- Vorrang einzuräumen, vor jeder durch die Gesellschaft, durch den Staat erzwungenen Einschränkungen.

Jeder kann der "Verrohung der Sitten in der verbalen Kommunikation" in seinem Alltag begegnen, jeder, der in der Bildung/der Erziehung verantwortlich arbeitet, kann dazu beitragen, daß die verbalen Kommunikation "das menschliche Maß" einhält.
Allerdings , so meine ich, gehört dazu, daß man dann und wann, wenn 'mal wieder diese menschliche Maß außen vorbleibt, bereit und in der Lage sein muß, verbal "mit einem noch gröberen Keil auf den groben Klotz" einzuschlagen.

Im übrigen gehöre ich zu denjenigen, die das Recht der Meinungsfreiheit soweit fassen, daß es grundsätzlich dem Inhalte(!!) nach nichts geben darf, was von vornherein vom Recht der freien Meinungsäußerung ausgenommen werden sollte. Das heißt u.a. und konkret auch, daß ich keinen Grund sehe, hier substantiell das deutsche Strafrecht zu verschärfen, denn das bietet schon jetzt hinreichende Möglichkeiten gegen Beleidigungen, Nötigen, üble Nachrede pp. vorzugehen. Dass die diesbezüglichen Möglichkeiten der einschlägigen Strafverfolgung zu modifizieren sind mit Blick auf einschlägige Straftaten in den sog. sozialen Netzen steht auf einem anderem Blatt.

Bitte um Nachsicht, wenn es im Text sprachliche Unzulänglichkeiten/Ungenauigkeiten/ Mängel gibt -stehe unter Zeitdruck und muß schlußmachen.

sanddrn
sanddrn
7 Jahre zuvor

Oh, ich weiß gar nicht, ob man meinen Kommentar hier unten überhaupt noch sieht.
Mich wundert an dem Artikel die absolut gesetzte Deutung der Autorin bei zugleich nur sehr wenig Anknüpfung an Daten oder auch Theorie.
Der Abschluss klingt mir gerade so, als wäre sie oder die Red. darauf aus, Leser von Don Alphonso abzuholen. Also gerade in Kombination mit dem ersten Kommentar.
Phänomene wie achgut oder Breitbart fehlen mir dabei auch, zumindest kurz erwähnt.

Helmut Junge
Helmut Junge
7 Jahre zuvor

@sanddrn, soweit ich den Artikel von Maxine Bacanji verstanden habe, beginnt ihr eigentliche Thema im 2. Absatz mit dem Satz "Problematisch hingegen wird es, wenn die Kritik an der Sprachpraxis so weit geht, dass sie für den Großteil der Menschen wohl kaum noch nachvollziehbar ist. "
Kritik an Breitbart ist sehr leicht nachzuvollziehen und paßt nicht in diese Kategorie, Der ist ganz grobes Kaliber. Der Autorin geht es um Feinheiten.
Es gelingt aber offenbar nicht jedem, den Artikel so weit bis ""problematisch…"zu lesen.
Hatte ich schon vor Ihrem Kommentar geahnt.

Arnold Voss
7 Jahre zuvor

Walter, wenn PC was mit Anstand und Sitte zu tun haette, haetten wird diese Diskussion gar nicht. Es gibt z.B Sprachsitten in bestimmten Schichten und Milieus die nicht PC sind, dort aber nicht als unanstaendig , ja nicht einmal als unhoeflich gelten. Die Ruhrgebietssprache ist voll von solchen Begriffen der etwas groeberen Natur, die von den Menschen im Ruhrgebiet keineswegs so empfunden werden.

Das Gleiche gilt fuer Kollektivbezeichnungen fremder Kulturen (Spagettis, Krauts, Kaeskoeppe usw.), die wechselseitig eben nicht als abwertend empfunden werden, wenn die sonstigen Bedingungen als kooperativ, ja sogar als freundschaftlich gewertet werden. Fuer Menschen die solche alltaeglich eprobten Kooperationsstrukturen verschiedener Ethnien nur vom reflektionsaffinen universitaeren Milieu kennen, ist das natuerlich nicht PC.

Anstand und Hoeflichkeit sowie Respekt drueckt sich sprachlich also sehr verschieden aus und werden von den Betroffenen trotzdem jeweils klar vom Gegenteil unterschieden. Um es ruhrgebietstypisch auf einen Satz zu bringen: Arschloch sagen und Arschloch sein ist nicht immer dasselbe.

Bratbär
Bratbär
7 Jahre zuvor

Wer gibt anderen Leuten das Recht, mir vorschreiben zu wollen, wie ich zu sprechen habe? Wer hat sie legitimiert? Wer hat sie gefragt? Wer hat sie qualifiziert? Die Grenzen setzt das Strafrecht und eine ordentliche Erziehung. Ansonsten: Es lebe die freie Rede!

Walter Stach
Walter Stach
7 Jahre zuvor

Arnold,
1.
ich habe im ersten Absatz meines Beitrages Probleme angesprochen, die m.E. (!)sehr wohl `was mit PC zu haben. Stellt sich denn im Rahmen der PC Diskussion nicht beispielsweise die Frage, ob es und ggfls. , inwieweit es hingenommen werden muß, daß das vorsätzliche zielgerichtete dauerhafte Lügen – daß das "System der Lüge" -selbstverständlich ein nicht zu hinterfragendes "legitimes Instrument" in der Politik zu sein hat oder eben nicht?
2.
Wenn ich danach auf die Verrohung der Sitten in der alltäglichen verbalen Kommunikation eingehe, hat das m.E. durchaus einen Bezug zu PC.

Dass sich der von mir geforderte Anstand, der von mir geforderte Respekt in der verbalen Kommunikation nicht auf "die anonyme Masse Mensch" in einem abstrakten, zeitlosen, geschichtslosen Raum bezieht, bedarf doch keiner weiteren Erläuterung, da der Sache innewohnend. Es geht jeweils um konkrete Menschen in einem speziellen Lebensumfeld und in der ihr eigenen Sozialisation.
Also…..
wenn ich als Prof. in einer Vorlesung Menschen mit dunkler Hautfarbe Neger nenne, wenn ich als Prof. in einer Vorlesung von "Schwuchteln" rede, wenn ich als Prof.in einer Vorlesung einen Konkurrenten "d e n J u d e n X" nenne, dann entspricht das nicht "anständigen Verhalten", dann ist das gegenüber dem Anderen respektlos , dann zeugt das von einem fragwürdigen professoralem Verständnis von Würde und Gleicheit aller Menschen und dürfte folglich unter den Uni-Kollegen und in der Studentenschaft als nicht hinnehmbar gewertet und getadelt werden.

Wenn Kumpel Y nach der Schicht in der Kneipe an der Ecke sagt: "Da waren auch Neger auf'm Platz" oder " Der Nachbar Egon iss , glaub ich jedenfalls, eine Schwuchtel" oder "der ist doch Jude" oder er die von Dir bezogen auf das Revier dort im Alltagsleben in Teilen der Bürgerschaft gebräuchlichen Begriffe verwendet, wenn es um Ethnien geht, dann läßt das keinesweg darauf schließen daß es dem Kumpel X an Anstand, an Respekt vor "den Anderen" fehlt, daß er durch seine Sprache die Ablehnung des Anderen als einen ihm gleichwertig erscheinendem Menschen artikuliert

PC……..
Ich denke, daß a.) der Begriff als solcher so unbestimmt ist, daß man je nach gesellschaftspolitischer Grundeinstellung ihn selbst nicht nur sehr verschieden definieren, sondern er sich nach Gutdünken "so oder so " instrumentalisieren läßt und daß er b.) auch wegen seiner Unbestimmtheit zumindest stets eines konkreten Bezuges zu den Menschen bedarf, in deren jeweiliger persönlicher Verfaßtheit und in der jeweiliger sozialer Position er benutzt wird, um….

Ja, um was eigentlich?

Mir fehlt ganz einfach der intellektuelle Zugang zu diesem Begriff. Wer hat ihn aus welchem Motiv kreiert und wer will was mit dem Versuch erreichen, ihn zum Objekt einer gesellschaftspolitischen Diskussion zu machen, die im übrigen geschätzt 9o% der Menschen -mit Verlaub-am Arsch vorbeigeht.

Im Gegensatz dazu konnte ich stets und kann ich weiterhin mit jedermann aus jeder sozialen Schicht darüber diskutieren, weil es jedermann versteht und weil es jedermann interessiert, ob weiterhin aus der Gedankenfreiheit eine prinzipiell unantastbare Meinungsfreiheit zu resultieren hat, ob weiterhin die "Volksweisheit" gelten sollte, daß jeder so zu reden hat, " wie ihm der Schnabel gewachsen" ist und wie er meint, vom Anderen am besten verstanden zu werden, und das Alles unter Beachtung uralter zivilisatorischer Regeln zu geschehen hat wie : " Du sollst nicht lügen. Du sollst kein falsches Zeugnis ablegen. Du sollst jeden anderen Menschen achten wie Dich selbst. Du…..".

Um mich nicht zur Unanständigkeit, zur Unhöflichkeit , zur Respektlosigkeit verleiten zu lassen -etwa im Sinne der "Arnoldschen These im letzten Satz unter -7- verschwinde ich jetzt aus diese PC Diskussion -beuge ich mich damit vorauseilend dem dem was "Political Correctnis" vorgeblich mir abverlangt oder versuche ich damit lediglich, eine möglichst anständige, höfliche, respektvolle Kommunikation zwischen Anderen und mir nicht leichtfertig auf's Spiel zu setzten? Ich denke darüber jetzt und hier nicht nicht weiter nach. Es gilt derzeit für mich, Wichtiges zu bedenken und zu bereden

Anna
Anna
7 Jahre zuvor

Witzig, dass hier "die Postmodernisten" zu einer identitären Gruppe gemacht werden. Apropos Widersprüche aushalten…..

Helmut Junge
Helmut Junge
7 Jahre zuvor

, tröstlich ist, daß Widersprüche von Theorien innerhalb der Sozialwissenschaften, solange sie in der realen Welt keinen Fuß fassen, auch niemanden wirklich weh tun.
Die postmoderne Theorie ist außerhalb des Mikrokosmos der schützenden Sowifakultätsräume nicht lebensfähig. So wirst du alleine mit diesem Widerspruch zurechtkommen müssen. Und das nur, weil du einen Schritt nach draußen gewagt hast. Von sowas kommt sowas.

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