Unter dem Motto „Jesus is a Dancer“ wollte die Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative“ (Die PARTEI) morgen an Karfreitag ab 18.00 Uhr in Castrop-Rauxel für die Trennung von Kirche und Staat und gegen das Tanzverbot an stillen Feiertagen wie Karfreitag demonstrieren. Daraus wurde nichts. Die Polizei Recklinghausen verbot die Demo mit Hinweis auf das Versammlungsrecht, nach dem eine Behörde eine Versammlung untersagen kann, wenn „Sicherheit oder Ordnung bei Durchführung der Versammlung oder des Aufzuges unmittelbar gefährdet“ sind. Eine Gefährdung liege auch vor, wenn, wie im Fall der geplanten Tanzdemo, gegen „ungeschriebene Regeln, die für ein geordnetes menschliches Zusammenleben“ verstossen werden würde.
Polizei untersagt Tanz-Demo an Karfreitag
Mit dieser Begründung ließen sich auch die Ostermärsche untersagen.
Wie war das nochmal mit der Trennung von Kirche und Staat?
https://www.ruhrbarone.de/liebe-christen-oder-die-karfreitagsansprache-eines-unglaubigen/25883
Mir fehlt hier ne Info:
War die Demo angemeldet? und gab es für den Karfreitag einen 'Antrag Ausnahmeregelung' wie sie das Bundesverfassungsgericht nahelegt?
Nicht dass ich das Verhalten der Polizei gut heiße, sondern wenn die Fragen oben mit JA beantwortet werden ist die Entscheidung der Polizei umso übler, da man dann 'explizite Genehmigungen' ignoriert hätte
Schätze mal, dass unter der hier vom Veranstalter definierten Voraussetzung, an einem "stillen" Feiertag eine Freiluft-Demo mit 500-Watt-Boxen und Scooter on Tape abhalten zu wollen, auch ein "Karfreitagsmarsch" vom DGB oder eine "Pro Geburt!"-Demo der Christrandalen abgesagt worden wäre.
Ich merke, dass ich ein zunehmendes Problem damit haben, zu sehen, wie sich (in der Selbstwahrnehmung sich als seeehr kritisch definierende) Leute an einer gezähmten christlichen Kirche abarbeiten. Nicht dass mir die Kirchen besonders nahe sind, im Gegenteil. Doch ist eine solche Form des „Protestes“ nicht einfach nur risiko- und niveaulos? Bei mir erzeugen solche Aktionen mittlerweile nur noch ein schales Gefühl.
Der Karfreitag dauert gerademal einen Tag, der Ramadan beispielsweise einen Monat, mit deutlich tiefgreifenderen Auswirkungen für Muslime und alle, die darunter subsumiert werden. Vielleicht hat die PARTEI dazu auch ein paar lustige Ideen, evtl. mit einer kleinen Tanz-Demo in Duisburg-Marxloh. Auf geht’s, ihr heldenhafte Kämpfer gegen überkommene Traditionen.
@nussknacker56: Das sehe ich ähnlich. Alles was gegen die Kirchen geht ist eigentlich albern – die haben es hinter sich. Ich würde an einer solchen Demo auch nicht teilnehmen – ich finds peinlich.
@nussknacker56
>> ein schales Gefühl.
Nach 40 oder 50 Jahren sind Dachrinnen hauchdünn wie Papier durch den sauren Regen.
So etwa wirkten 50 Jahre Industriekultur der Parteihochburg auf eine publizistisch durchgewichste Journi-Vorhaut.
Komische Welt.
Überall wird von Selbstfindung, Entschleunigung etc. gesprochen.
Dann haben wir einen stillen Feiertag und das passt auch wieder nicht.
Die Kirchen gibt es lange, und viele Traditionen haben durchaus einen Sinn.
Fasten, Entschleunigung etc. sind Mega Toll, wenn sie von Lifestyle Gurus kommen. Warum vertreten die Kirchen ihre bewährten Lebensregeln nicht offensiver. So alt und verstaubt sind sie nicht.
Es ist doch vollkommen irrelevant, ob jemand eine solche Meinungskundgebung für albern und oder peinlich hält. Schließlich finden Kundgebungen statt, auf denen Meinungen und politische (Auf-)Forderungen verbreitet werden, die andere wiederum als gefährlich, menschenverachtend, niederträchtig, unverschämt oder sonstwas betrachten. Diese dürfen aufgrund der Meinungsfreiheit stattfinden. Die absolute Trennung von Staat und Kirchen ist ein vollkommen legitimes Ziel. Die Belästigung und Diskriminierung von Nicht- oder Andersgläubigen durch Manifestierung zweifelhafter reliögser Bräuche in Form von staatlichen Gesetzen und Vorschriften verstößt gegen die Religionsfreiheit, das Diskriminierungsverbot, das Neutraltätsprinzip nach dem ein Staat zu handeln hat ebenso wie den Gleichbehandlungsgrundsatz.
Praktiziert man eine Religion, dann hat man das so zu verrichten, dass andere Menschen dadurch nicht gestört, belästigt, beleidigt, behindert, eingeschränkt oder diskriminiert werden. Stille reliöse Feiertage tun aber genau das. Und hier kann man nicht das Recht auf freie Meinungsäußerung gegen das Recht auf Reliogionsausübung gegeneinander abwiegen, denn das Recht auf Reliogionsausübung wird nicht dadurch berührt, dass andere Menschen tanzen und ihre Meinung kundtun. Das ist anders als politische Meinungskundgebung jedermanns Privatsache.
Normalerweise würden diese "Dancer" in einen Club Tanzen gehen. Schallschutzvorschriften dieses Gewerbebetriebes eingehalten vorausgesetzt, würden sie damit niemanden stören oder belästigen. Anders als die Inhaber der stillen Feiertage – die Christen mit ihrem Sakral- und Profangeläut welches Schichtarbeiter gerne mal um den wohlverdienten Schlaf bringt.
@#9 "Diese dürfen aufgrund der Meinungsfreiheit stattfinden" – Nicht an einem als "stiller Feiertag" definierten Karfreitag. Insofern wird nichts gegeneinander abgewogen, sondern es gilt für alle gleich.
@#10 Es geht nicht darum ob jemand an einem Stillen Feiertag böses Unrecht propagieren darf und der andere der nichts böses will nicht. Sondern dass der Schutz der invasiven Religionsausübung weit über die Meinungsfreiheit gestellt wird, die es anderen erlaubt menschenverachtendes Gedankengut zu verbreiten, selbst wenn sie das nicht an stillen Feiertagen tun. Antisemitismus, Neorassismus, Homophobie und Xenophobie müssen Demokratie und Gesellschaft nahezu unbegrenzt aushalten, an Feiertagen tanzende Menschen die sich eine strikte Trennung von Staat und Kirche wünschen und das an dem Tag kundtun wollen um des es geht nicht? Vielleicht müssten da mal ein paar Wahrnehmungsstellschrauben so grobjustiert werden, dass die Sonne auch wieder tagsüber wahrgenommen wird.
Wahrscheinlich ist es Fundamentalisten-Pech, nicht zu begreifen, dass am Karfreitag der Großteil der Menschen in christlich geprägten Kulturen sowieso schon längst im Urlaub ist und dass Niemand der anderen "Meinungsfreiheitsfundamentalisten" da auf die Idee käme, 'ne Demo zu machen.
Wenn "am Karfreitag der Großteil der Menschen in christlich geprägten Kulturen sowieso schon längst im Urlaub ist", warum und welche christliche Religionsausüber wird dann dadurch geschädigt, dass andere Menschen tanzen möchten – oder meinetwegen auch gemeinsam komische Filme ansehen, oder sich sonstwie vergnügen, wahlweise auch mit und durch nicht-öffentlichen unterhaltende Veranstaltungen außerhalb von Wohnungen? Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit würde dadurch nicht mal jemand gestört, belästigt oder diskriminiert wenn die nicht "alle schon im Urlaub" wären, oder gibt da da handfeste Belege dafür, dass Gläubige nicht unerheblich geschädigt werden, wenn andere Menschen sich vergnügen und tanzen?
"Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit würde dadurch nicht mal jemand gestört" – Falsch, zumindest ich finde pubertären Scooter-Lärm zu Kotzen und Belästigung pur. Liegt wohl an meiner Passion für Funkrock-Drummer;)
Oberflächliches, sinnloses, irres , ritualisiertes Spektakel in Deutschland -befeuert und befördert durch die für diesen und wie für jeden anderen "Schwachsinn" verfügbaren sog. sozialen Netzwerke im Internet, und das jedes Jahr und das offenkundig mit "wachsender Begeisterung" -auch bei den Ruhrbaronen- .
Kar-Freitag!!!???
"Freiheit, Anstand, Respekt, Toleranz, Nachdenklichkeit" ?
Offenkundig nichts als "Schall und Rauch" in diesem "unserem Lande".
Und das meine ich bezogen auf "die eine wie auf die andere Seite".
Aha. Sehr fundierte Begründung, warum christliche Religionsausüber geschädigt würden, wenn andere Menschen an stillen Feiertagen zu "Was kostet der Fisch?", "Marie Marie" oder sonstwas in irgendwelchen Clubs tanzen oder "Ghostbusters" im Kino sehen dürften. Werden da vielleicht nicht doch eher diejenigen geschädigt, denen das verboten wird? Und dann obendrein noch verboten wird
von ihrem Demonstrationsrecht und Recht auf freie Meinungsäußerung gebrauch zu machen?
Diesen Menschen wird wohl nicht der Respekt zu teil, den man im christlichen Wertekanon auch für Nicht- und Andersgläubige aufbringen sollte, auch nicht die Toleranz die es gebieten würde Andersdenkende nicht durch Ausübung des eigenen Glaubens zu schädigen. Menschen zu schädigen die mir selbst keinen Schaden antun um meiner Religion willen ist zutiefst anstandslos und läuft der bedingungslosen Liebe ihres Gottes gegenüber den Menschen und der gesamten Schöpfung zuwider.
Wer die Freiheit genießt eine Religion ausüben zu dürfen sollte das auch so tun, dass andere Menschen dadurch nicht belästigt oder gar geschädigt werden und darunter leiden müssen.
Dass man darüber überhaupt nachdenken und diskutieren muss, ist zutiefst traurig.
Konsequenterweise sollten alle Beführworter einer solchen Demo auch gleich die Abschaffung eines solchen christlichen Feiertages fordern und ihre Power lieber in Arbeit stecken.
@#17 Über die Abschaffung christlicher Feiertage die "dem Schutz der Begehung von religiösen Ritualen" dienen und statt dessen Schaffung rein bundesweiter gesamtgesellschaftlicher und politischer Feiertage die dem Schutz aller Arbeitnehmer und dem Begehen von Nationalfeiertagen dienen, können wir gerne reden…
@Säkularitätfundamentalist: Ostern, Weihnachten – das sind doch alles schöne Feiertage. Vor allem für Kinder. Sie müssen sie ja nicht feiern, wenn sie ihnen nichts bedeuten.
@#19 Es hat keinerlei Relevanz, ob ich Weihnachten oder Ostern begehe, mein Weihnachtsbaum gerade oder krumm ist oder meine Kinder Ostereier suchen. Es geht um die Trennung von Staat und Religion. Ob ich persönlich nun an die Auferstehungsgeschichte glaube oder nicht ist vollkommen egal. Es steht demjenigen der daran glaubt einfach nicht zu andersdenkende aufgrund seines eigenen Glaubens in deren Leben einzuschränken, zu bevormunden oder zu schädigen. Das gilt für alle Religionen gleichermaßen. An stillen Feiertagen darf man nicht Ghostbusters im Kino sehen, nicht umziehen, sich Vergnügen, unterhaltende oder nicht-christliche Veranstaltungen abhalten und vieles mehr, auch nicht wenn man außerhalb der Räumlichkeiten in denen das statt finden würde nichts davon mitbekommen würde.
Das dient nicht dem Schutz überlasteter Arbeitnehmer um ihnen Erholung und Geruhsamkeit zu verschaffen – "die Andacht der Gläubigen soll nicht gestört werden".
Aber an Karfreitag ziehen noch heute in vielen Gemeinden Messdiener mit Ratschen horrenden Lärm verursachend am frühen Morgen durch die Straßen und wecken und belästigen die Anwohner welche selbst nicht laut Musik hören, feiern, Rasen mähen oder mit ihren Verbrennermodellautos spielen dürfen (wobei hierbei eben immer unabhängig von Feiertagen Rücksicht auf die Nachbarn zu nehmen wäre im Rahmen der rechtlichen Vorschriften, aber andere Baustelle).
Wer fügt also wem Schaden zu und belästigt wen mit was und besteht zugleich darauf in seiner Andacht nicht "gestört" zu werden?
@Säkularitätfundamentalist: Heulsusen wie Sie, die sich von allem belästigt fühlen, sind mir ein Graus.
@Stefan Laurin Nun, dass ist auch eine professionelle journalistische Art eine Auseinanderstzung mit (Rechts-) Güterabwägung auf eine ganz persönliche Beleidigungsebene zu bringen und die sachliche Diskussion über ein Für- und -Wider abzulehnen und zu polemisieren.
Im Übrigen, nur der Vollständigkeit halber, ich selbst fühle mich nicht von allem belästigt. Im Gegensatz zu dem Eindruck den Sie vermitteln bin ich vollkommen tiefenentspannt. Es geht darüber hinaus auch gar nicht um mich. Es geht im Artikel – der jede handwerkliche journalistische Auseinandersetzung mit den in der hier geführten Diskussion Sichtweisen missen lässt – um Dritte, die nachvollziehbar ihre Interessen vertreten möchten, auf die ab Beitrag #4 niveaulos eingedroschen wird.
Tritt Ihnen bei sachlich geführten Diskussionen irgendwas automatisiert gegen das Schienbein, was einen Beiß- und Beleidigungsreflex auslöst?
"Aber an Karfreitag ziehen noch heute in vielen Gemeinden Messdiener mit Ratschen horrenden Lärm verursachend am frühen Morgen durch die Straßen und wecken und belästigen die Anwohner welche selbst nicht laut Musik hören, feiern, Rasen mähen oder mit ihren Verbrennermodellautos spielen dürfen (wobei hierbei eben immer unabhängig von Feiertagen Rücksicht auf die Nachbarn zu nehmen wäre im Rahmen der rechtlichen Vorschriften, aber andere Baustelle). "
Tipp: Ziehen Sie einfach in eine Großstadt. Punkt.
@Säkularitätsfundamentalist: "Fundamentalist" ist immer Mist. Es gibt in der FAZ einen beeindruckenden Artikel von Reinhard Bingener, warum der Karfreitag zu Deutschland gehört.
Ich weiß, dass mein Erlöser lebt. Darum feiere ich. Was alle anderen machen, ist mir herzlich egal: ich wünsch jedem ein paar liebe Menschen, mit denen er die Feiertage genießen kann.
@#22: Für Jemand, der sich gegenüber Antisemiten, Homo-/Xenophoben und Rassisten zurückgesetzt fühlt und geradezu einen Neid auf deren Hass entwickelt, haben Sie eine ziemlich große Klappe hier.
Es ist schon erstaunlich, wie schnell ein klein wenig Toleranz gegenüber andersdenkenden Menschen einige hier so heillos überfordert, dass eine Sachdiskussion in persönliches Bashing ausufert.
@#23 Ich lebe in einer Großstadt, besuche die Kirche und befürte dennoch niemanden anderen mit der eigenen Religion zu belästigen, egal welche das ist. Meinetwegen könnten wir auch darauf verzichten mit Sakralgeläut andere Menschen zu stören, das ist für den Gottesdienst nicht erforderlich. Durch die Gemeinde zu ziehen und andere Menschen im Namen Gottes um den Schlaf zu bringen, anderen zu verbieten sich innerhalb wechselseitiger Rücksichtsnahme frei zu entfalten und Leben und Freizeit zu gestalten ist schlichtweg aus der Sicht des selbstlosen Dienens eine Frechheit und entbehrt jeglicher eigener Rücksichtsnahme und ist zuwider dem christlichen Umgang wie etwa Lukas 6,31. Wer das so tut, ist so schwach in seinem Glauben, dass er an in sich unchristlichen äußerlichen Ritualen festhalten muss.
@#24 Wir müssen Karfreitag nicht abschaffen. Wir könnten zwar. Auch an einem religionsneutralem nationalen Feiertag wären wir frei, das Ostefest zu begehen. Niemand würde uns daran hindern. Wenn aber Christen so weit in das Leben anderer eingreifen sie an ihrem Leben zu behindern um die "Andacht nicht zu stören", müssen wir uns fragen woher man das Recht dazu nimmt. Gottgegeben ist das nicht. Eher Heuchelei. Vor allem wenn man es dann noch in staatliche Gesetze gießt. Und wundern muss man sich dann erst recht nicht, dass andere Widerstand leisten.
Mir ist gleich ob jemand Andacht tut oder tanzen geht, der Frevel liegt darin dem Einen das Andere zu verbieten, obwohl es nicht zum Nachteil des Anderen gereicht.
@Klaus Lohmann Sie haben eine sehr undifferenzierte und eigenwillige Interpretation davon, ob sich jemand persönlich zurückgesetzt fühlt und einen Neid auf den Hass anderer entwickelt oder sich schlichtweg für die Belange Andersdenkender einsetzt, aber vielleicht ist Ihnen so etwas ja auch wesensfremd und der Hass persönlich einfach näher? Einen sachlich fundierten Beitrag haben Sie dagegen bisher zum Thema nicht geleistet.
@#26: Wenn man Ihre arrogante Selbstdarstellerei so liest, könnte man glatt seine atheistische Weltanschauung zugunsten einer schönen, bunten Religion aufgeben. Ich überlege grad;)
Sagen Sie mal Herr Lohmann, was bitte ist an dem seine Postings arrogant und Selbstdarstellerei? Wo er Recht hat, da hat er Recht. Und offensichtlich ist der auch nicht der einzige, dem die Diskriminierung von Nichtchristen inzwischen stinkt. Also für einen Christen der wo selbst in die Kirche geht ziemlich modern, gar reformatorisch. Was sind se denn da gleich so angepisst? Weil ein Christ die strikte Trennung von Kirche und Staat befürwortet und fordert? Weil ein Christ uns unterstützt auf tief verwurzelten christlichen Fundamentalismus in unserer Gesellschaft aufmerksam zu machen? Passt so viel Toleranz nicht in Ihr kleinkariertes Weltfeindbild? Wenn sich am Ostern irgendwelche Christen gerne in aller Stille in ihrer Wohnung einschließen wollen, dann sollen sie das gerne tun, sie stören mich dadurch nicht. Ich würde allerdings schon gerne ein Konzert besuchen oder tanzen gehen. Darf ich aber nicht. Und das stinkt nicht nur mir.
Also, ich bin mal wieder über die Frontlinien der Diskussion verblüfft. Ich als durchaus gläubiger Christ, der diese Feiertage begeht, finde diese Demo nämlich durchaus in Ordnung – solange es das Tanzverbot gibt. Zwar bin auch ich dafür, dass der Karfreitag ein "stiller" Feiertag bleibt insofern, als in der Öffentlichkeit Veranstaltungen unterbleiben sollten, die den Charakter dieses Tages stören. Das ist aber kein Grund, auch Veranstaltungen zu verbieten, die in der Öffentlichkeit gar nicht wahrnehmbar sind, weil sie in geschlossenen Räumlichkeiten mit Schallschutz stattfinden. Ich möchte die Bedeutung, die der Tag für mich und andere Christen hat, anderen nicht aufzwingen. Solange das aber so ist, ist eine solche Demo dagegen mMn OK.
@KlausW, Arnold Voss, Säkularitätfundamentalist, Robert, paule t.
Meine volle Zustimmung. Daß Leute die einfach nicht oder anders religiös sind keine Veranstaltungen mit Tanz haben oder Filme wie Max und Moritz, Nick Knatterton’s Abenteuer oder Der zerbrochene Krug nicht aufgeführt werden dürfen strotzt vor Ignoranz. Es verlangt ja keiner sich an solchen Tagen direkt um die Kirche versammeln zu dürfen nur zum Zwecke den Gottesdienst zu stören. Was schon daran scheitern würde, dass es direkt um die Kirchen in den seltensten Fällen ein geeignetes Veranstaltungsgelände geben wird. Ansonsten wären stille Feiertage an denen es darum geht die Menschen – alle – vor Lärm zu schützen statt ein paar wenige vor etwas was sie nur wahrnehmen wenn sie streitsuchend hingehen ja durchaus angebracht. Etwas Entschleunigung in Anspruch nehmen zu dürfen w e n n man das m ö c h t e kann uns allen ja nicht schaden.
@paule t.: Von "geschlossenen Räumlichkeiten" ist hier nicht die Rede, es war eine Freiluftdemo mit 0,5Kw Musikanlage "Höhe Keupstr. 11" geplant.
@Robert: Mich als Atheist (bitte Text lesen) kümmert diese hydraulische Erregung eines Fundamentalisten nicht die Bohne. Einzig ihre irrationalen Belehrungsversuche können sich diese Fundamentalisten sonst wohin stecken.
Sagen Sie mal Herr Lohmann, wo hamse denn heute Ihre Lesebrille gelassen mein Guter?
paule t. schreibt doch unmissverständlich, dass er die DEMO befürwortet, solange es dieses Tanzverbot (in geschlossenen Räumlichkeiten mit Schallschutz) gibt. Daraus ergibt sich doch zwingend, dass er nicht das eine mit dem anderen verwechselt. Das ist ebenso sachlich dargelegt wie die Argumentation des gar nicht so fundamentalistischen Fundamentalisten, an der ich keinen "irrationalen Belehrungsversuch" zu erkennen vermag. Und beide sind wohl gläubige Christen, die "die Bedeutung, die der Tag für mich (also beide) und andere Christen hat, anderen nicht aufzwingen" wollen. Also ich finde das gut so und freue mich über so eine Einstellung. Ich finde ja, Sie sind hier gerade als einziger etwas hydraulisch erregt und teile paule t.'s Verblüffung.
@Annegret Bergmann
Wie, Max&Moritz sind auch verboten? Das war mir nicht bewusst. Das ist ja noch schlimmer als ich annahm.
"paule t. schreibt doch unmissverständlich, dass er die DEMO befürwortet, solange es dieses Tanzverbot (in geschlossenen Räumlichkeiten mit Schallschutz) gibt. Daraus ergibt sich doch zwingend, dass er nicht das eine mit dem anderen verwechselt."
Exakt.
"paule t. schreibt doch unmissverständlich, dass er die DEMO befürwortet, solange es dieses Tanzverbot (in geschlossenen Räumlichkeiten mit Schallschutz) gibt. Daraus ergibt sich doch zwingend, dass er nicht das eine mit dem anderen verwechselt."
Exakt. Gegen dieses Verbot zu protestieren, finde ich auch in dieser Form in Ordnung. Sobald es dieses Verbot nicht mehr gibt, ist die Demo überflüssig, und es ist wiederum in Ordnung, solche Freiluftveranstaltungen mit Verweis auf den stillen Feiertag nicht zuzulassen.
@Robert: Ja, das macht totaaaal viel Sinn, am Karfreitag mit belästigungsrelevantem BumBumScooter und 500 Watt öffentlich gegen Verbote von "innenliegenden" Partys zu demonstrieren… Lesen heißt bei Ihnen wohl nicht automatisch auch verstehen.
Und gezz bitte Ruhe, ich leg grad Metallica auf…
Richtig so. Ich bin auch für ein Nackttanzverbot. ;-)))
"Lesen heißt bei Ihnen wohl nicht automatisch auch verstehen."
Sie haben natürlich wie immer Recht Herr Lohmann. Ich kann Ihre Beiträge zwar sinnentnehmend lesen, aber weder automatisch noch manuell verstehen. Die Musik verstehe ich ebenso wie den Fernseher und Telefongespräche gerade auch nicht, wegen des lauten Geläuts vom Kirchturm zur Nachtwache.
@ Klaus Lohmann, Zitat: "Ja, das macht totaaaal viel Sinn, am Karfreitag mit belästigungsrelevantem BumBumScooter und 500 Watt öffentlich gegen Verbote von "innenliegenden" Partys zu demonstrieren…"
Das Verbot innenliegender Parties ist etwas, wogegen man durchaus zu Recht demonstrieren kann, und zwar auch mit den Dingen, um die es geht, alo lauter Musik. Demonstrieren macht weiterhin (im Gegensatz zur Party selbst) nur Sinn, wenn es draußen stattfindet, wo man es auch mitbekommt.
Also: Ja, das macht SInn.
@paule t.: Ja, ist genau so sinnig wie zielgruppengenaue Verstärkung von Wahlbeeinflussung über Facebook & Co. Diejenigen, die per se "empfänglich" für eine bestimmte Einstellung oder in diesem Fall für Kinder-Techno im Freien sind, werden mit Scooter garantiert ihren Spaß auf der Straße haben, während alle anderen akustisch Feinfühligen der "Demo" den groben Kotz an den Hals wünschen, um es mal wieder drastisch zu formulieren.
Was man damit erreichen möchte (auch wenn es sich hier um die "PARTEI", also um zwangsbespaßten Sinnlospopulismus handelt), will mir als Atheist nicht in den Kopp.
Aber jetzt weiter mit Ruhe, wir sind grad bei Zappa;-)
Die Stille eines Feiertages kann nur für die gelten die ihn als stillen Tag feiern wollen. Alle anderen können an diesem Tag in einem nichtklerikalen demokratischen Staat so viel Lärm machen wie es die landesüblichen Lärmvorschriften erlauben. Jede andere Position ist, jenseits persönlicher Lärmgeschmäcker und dem entsprechenden Gemecker, mit unserer Verfassung nicht zu vereinbaren. So einfach ist das.
Ich hoffe doch, dass die Mitglieder von Die Partei so konsequent in ihrem Streben nach Trennung von Kirche und Staat sind, dass sie auch die Abschaffung der gesetzlichen kirchlichen Feiertage fordern um für den Kapitalismus produktiv werden zu können. Der Umsatz an Waren lässt nämlich noch zu wünschen übrig. Da ist noch jede Menge Luft nach oben. Und bei der Arbeit kann ja auch Musik gehört werden.