Polizeiautos bald mit US-Sirenen – Andere Sorgen habt Ihr nicht?

Schild WaltropGestern berichteten einige Kollegen darüber, dass Polizeifahrzeuge auch in Deutschland wohl bald schon neben dem bekannten Blaulicht auch ein rotes Blinklicht und einen zusätzlichen heulenden Sirenenton nach US-Vorbild bekommen sollen. Dies solle die Sicherheit für Polizeibeamte erhöhen. Eine entsprechende Meldung bestätigte nun offenbar auch das Bundesverkehrsministerium.

Da fragt man sich doch in was für einer Welt die entsprechenden Planer eigentlich leben? Ich dachte zuletzt immer wir leben hier inzwischen in einem Land, in dem es schier überall an Geldmitteln in den Haushalten mangelt. Straßen und Brücken haben riesigen Sanierungsrückstau, Schulen und Kindergärten beklagen massiven Geldmangel, selbst die Polizei leidet unter Personalmangel, Polizeiwachen auf ‚dem Lande‘ werden geschlossen. Bürger fühlen sich hierdurch häufig bereits vermehrt unsicher, wünschen sich wieder mehr Sicherheit vor Diebstahl, Vandalismus usw. vor Ort in ihren Gemeinden und Siedlungen. Ich selber lebe in einem Ort in dem die ehemals rund um die Uhr besetzte Polizeiwache inzwischen nur noch stundenweise besetzt ist, ein Streifenwagen nachts häufig extra aus der Nachbarstadt ‚anreisen‘ muss, wenn man ihn denn mal braucht.

Und mit was beschäftigt man sich offenbar hier? Mit einem, mag es auch tatsächlich Gründe für die Umstellung der Blinklichter und Sirenen auf Einsatzfahrzeugen der Polizei geben, total nebensächlichen Thema, selbst im Bereich der öffentlichen ‚Sicherheit‘.

Und das überraschende ist: Sowohl für die Planungen als auch für die dann bald anstehenden Umrüstungsarbeiten scheint in diesem Bereich tatsächlich noch Geld zur Verfügung zu stehen.

Als Bürger kommt man da schon stark ins Grübeln wie das Geld hierzulande derzeit verteilt wird und ist.

So sinnvoll das im Grunde ja vielleicht auch sein mag, liebe Planer im Verkehrsministerium, gebe es nicht trotzdem tausend dringendere Projekte in die ihr euer verfügbares Budget stecken könntet? Mir als Laien fallen da schon so einige Dinge ein. Andere Leute haben da sicher auch noch massig ergänzende Vorschläge.

Also, liebe Anhänger von neuen Signallichtern und Sirenen für die Polizeiflotte, überlegt Euch doch bitte noch einmal, ob Ihr euch da nicht vielleicht doch mit einem Thema beschäftigt welches vielleicht nicht ganz so weit oben auf der Tagesordnung stehen sollte, wenn auch ihr euch schon immer über die knappen Geldmittel in der heutigen Zeit beklagt habt.

Wenn Ihr Euch mit solchen Themen beschäftigt, dann, so denke ich zumindest, habt ihr noch deutlich mehr Geld für solche ‚Spielereien‘ als viele andere Bereiche der Gesellschaft, wo es häufig schon an der Umsetzung von ganz grundlegenden Dingen scheitert, scheitern muss, da in diesem Bereich bereits überhaupt keine Geldmittel mehr bereit stehen… Komische Zeiten sind das!

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Mimi Müller
11 Jahre zuvor

Vielleicht kann ja jemand so eine „open-petition“ dagegen starten. Ich bin da zu blöd zu – würde aber unterzeichnen und weiterverbreiten.

Jochen Hoff
11 Jahre zuvor

Die Erklärung ist doch ganz einfach. Aus Kostengründen verwendet die Polizei die Blaulichtanlage und das Martinshorn aus den Leasingstreifenwagen in den neuen Fahrzeugen wieder. Das bedeutet aber weniger Umsatz für die jeweils eine Firma die diese Anlagen produziert und verkauft. Logischerweise muss da auf Kosten des Steuerzahlers ja ein Ausgleich geschaffen werden und der besteht darin, das ein neues Hornsignal und ein neues rotes Licht die Wiederverwendung der bisherigen Anlagen unmöglich macht.

So macht man Gewinne für seine Freunde. Schauen wir doch mal wohin die offiziellen Parteispenden nach diesem Subventionsgesetz gehen und welche Politiker Anbauten an ihren Häusern machen oder neue Ferienhäuser kaufen können. Es ist alles ganz einfach.

Grabotki
Grabotki
11 Jahre zuvor

In Paris gibt es gar keinen Krach mehr, weil dieser nicht beachtet wird. HORN aus.

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