Polizistenmord in Mannheim: „Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, der täglich sie erobern muss”

Tobias Huch Foto: Markus Hibbeler


Unser Gastautor Tobias Huch über die Reaktionen auf den Polizistenmord in Mannheim.

Wie groß war doch der Aufschrei wegen betrunkenen Schnöseln auf Sylt! Der Gratismut auf Social Media kochte über, und jeder machte sich auf die Jagd nach diesen “Kindern reicher Eltern”, die sich – das steht außer Frage – ekelhaft verhalten haben. Man konnte “Likes”, “Klicks” und “Teilungen” absahnen. Die Namen wurden öffentlich gemacht, und die digitale Selbstjustiz nahm ihren Lauf. Man konnte sich gegenseitig auf die Schultern klopfen und feiern, wie toll man doch “gegen Rechts” ist. Lauter kleine Hans und Sophie Scholl – in der eigenen, verzerrten Wahrnehmung.

Jetzt gab es wieder einen islamistischen Terroranschlag. Ein Afghane, der unsere freie Gesellschaft verachtet, für den Kritik an seiner Religion bedeutet, dass man dafür Menschen töten muss, hat versucht, mehrere Menschen in Mannheim zu ermorden. Sein Hauptziel, Michael Stürzenberger, der “Islamhasser”, konnte er nicht ermorden. Hier fing die Relativierung bei vielen schon an. “Zwei Extremisten sind aufeinander getroffen”, so Rainer Wendt. Da schwingt der Vorwurf der Teilschuld für das Opfer irgendwie mit.

Der Islamist stach in blindem Hass auf uns alle auf einen mutigen Polizisten, Rouven L., ein und verletzte ihn tödlich.

Aus den Islamverbänden, wie dem umstrittenen “Zentralrat der Muslime”, dröhnte lautes Schweigen. Erst als Rouven L. verstorben war, rang sich Aiman Mazyek zu einem halbherzigen Statement durch. Kein Wort zu Islamismus. Kein Wort zu Stürzenberger. Kein Wort der Selbstkritik, denn Mazyek gehört seit Jahren zu den Verharmlosern, die gefühlt jedem Gegner von Islamismus unterstellen, “Rassist” oder “Islamhasser” zu sein. Auch ich musste diese Erfahrung vor Jahren machen, als ich die Erkenntnisse der Verfassungsschutzbehörden offen aussprach.

Schweigen zu Islamismus gibt es aber nicht nur bei den Berufslobbyisten. Die vorher genannten “selbsternannten Geschwister Scholl in Social Media” schweigen zu Islamismus. Sie schweigen zu dieser menschenverachtenden, mörderischen Ideologie. Sie schweigen, weil hierbei kein Gratismut reicht. Hier braucht es echten Mut, denn hier kann Kritik echte Folgen haben. Da gibt es keine Wellen an “Likes”, “Klicks” und “Teilungen”. Da ist oft das Postfach voll mit Beleidigungen, Bedrohungen und Mordankündigungen. Da müsste man wirklich für unsere Werte aufstehen und Menschenrechte verteidigen.

Wir sind verwöhnt von Freiheit. Wir nehmen alles als selbstverständlich wahr und schwelgen in Selbstverliebtheit und Heldenphantasie vom Sofa oder Schreibtisch aus. Wir sind verwundbar und erkennen es noch nicht einmal.

“Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, der täglich sie erobern muss.” (Goethe, Faust II)

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Roland
Roland
26 Tage zuvor

Ich habe ja schon mehrfach erwähnt, dass ein „NieWieder“ nur ein Lippenbekenntnis ist.

Niewiederistjetzt, bedeutet auch, dass man JEGLICHE Gefahr für unsere Demokratie, Freiheit und Menschenrechte auch so benennt.

Jeder Mensch kann hier in Deutschland leben.

Mir ist es egal, woher der Mensch kommt, an was er glaubt, was er tut und eben nicht tut.

Ich habe nur eine einzige Bitte: Für MICH, meine Familie und meine Freunde.

JEDER muss sich an unser Grundgesetz und unser an die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte halten.

NICHTS steht darüber:

Kein Manifest und auch kein religiöses Buch.

Das bedeutet auch, auch wenn der Dritte noch, für seine andere Meinung hat eine nicht zu akzeptierende Meinungsäußerung tätigt oder andere Straftaten begeht, sind die Exekutive, also die vollziehende oder ausübende Gewalt für die RECHTSSTAATLICHE Verurteilung da und NIEMAND anders.

Ich möchte wie jeder andere einfach nur FREI Leben, OHNE Angst zu haben einen Terroristen, Extremisten, Faschisten und Rassisten zu haben, egal woher er kommt, wie er heißt und an was er glaubt.

Diese Bitte ist doch nicht schwer, damit Nie Wieder auch Nie wieder bleibt und zwar für immer.

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