Posse in Gelsenkirchen: Ralf Rangnick führt den FC Schalke 04 am Nasenring durch die Arena

Ralf Ragnick als Schalke-Trainer. Quelle: Wikipedia, Foto: xtranews.de, Lizenz: CC BY 2.0

Eine neue Woche, eine neue Posse rund um den FC Schalke 04! Daran kommen wir auch an diesem Wochenende hier im Blog leider nicht vorbei. Da sickert ausgerechnet am Spieltag medial durch, dass der als neuer starke Mann angedachte Ralf Rangnick den Gelsenkirchenern nach ersten Sondierungsgesprächen beider Parteien in dieser Woche eine Absage erteilt hat, da er offenbar zu viele ‚Unwägbarkeiten‘ rund um den Klub sieht. Ungünstiger geht es kaum!

Was auch immer sich konkret dahinter verborgen haben mag, dass es endlos viele offene Fragen auf Schalke gibt, hätte Rangnick ja auch schon davor klar sein müssen. So endete der Samstag für Schalke mit einer weiteren öffentlichen Demütigung, die noch weit über den abermaligen sportlichen Offenbarungseid gegen Borussia Mönchengladbach (0:3) der dann am frühen Abend folgte hinausging, und den Klub abermals zur nationalen Lachnummer des Profifußballs degradierte.

Wer auch immer gedacht hätte, die schlimmsten Tage des Vereins seien mit dem quasi bereits beschlossenen Neuanfang in Liga 2 und der schon auf die mittelfristige Zukunft ausgerichteten Verpflichtung von Trainer Dimitrios Grammozis zunächst einmal überstanden, sah sich am Samstag erneut eines Besseren belehrt.

Nachdem bereits zuvor großer Schaden angerichtet wurde, da die Nachfolge von Jochen Schneider ungewöhnlich offen und öffentlich diskutiert wurde, sind wenige Tage später beide Top-Kandidaten auch schon wieder abgesprungen.

Markus Krösche erklärte bereits Tage zuvor für die Schalker nicht zur Verfügung zu stehen, Rangnick folgte ihm ausgerechnet kurz vor der Begegnung gegen Mönchengladbach dann völlig überraschend.

Nun weiß jeder in Fußballdeutschland, dass der neue starke Mann auf Schalke, der bekannter weise vor einer selten gesehenen wirtschaftlichen und sportlichen Herausforderung stehen dürfte, maximal die dritte Wahl gewesen sein kann!  Was für ein neuerliches Desaster für den ohnehin schon stark taumelnden Klub!

Was immer Rangnick und seine Vertreter bewogen haben mag sich so zu entscheiden, es hat gezeigt, wie katastrophal die Lage in Gelsenkirchen aktuell ist.

Ob beabsichtigt oder nicht, die Wunschlösung vieler Schalke-Anhänger hat den gesamten Klub durch dieses ungewöhnliche Vorgehen am sprichwörtlichen Nasenring vor den Augen aller durch die Arena geführt. Die folgende 0:3-Niederlage gegen die Mannschaft des zukünftigen BVB-Trainers Marco Rose geriet dadurch, ob gewollt oder nicht, zur absoluten Nebensache.

Gekrönt wurde der katastrophale Tag der Königsblauen dann noch durch die Abläufe im Fernsehstudio von Sky, wo zunächst Aufsichtsratsboss Jens Buchta kundtat die Hoffnung auf eine Verpflichtung Rangnicks noch nicht ganz aufgegeben zu haben, da dieser in seiner Stellungnahme ja hätte durchblicken lassen, dass er sich lediglich ‚derzeit‘ kein Engagement im Klub vorstellen könne. Man wolle sich deshalb am Montag noch einmal zu einem weiteren Gespräch vereinbaren.

Sky-Experte Lothar Matthäus gab dann aber wenige Minuten später live auf dem Sender bekannt, dass er soeben am Telefon erfahren habe, dass es dieses von Buchta in Aussicht gestellte Treffen nicht geben werde, da die Rangnick-Seite daran kein Interesse habe und krönte damit den misslungenen Tag für Buchta & Co. endgültig.

Was auch immer in den nächsten Tagen rund um den Schalker Markt noch passieren mag, den gestrigen Samstag in Sachen Peinlichkeit zu übertreffen, das dürfte selbst den Gelsenkirchener Verantwortlichen schwerfallen.

Aber wenn es um den FC Schalke 04 geht soll man ja, wie Ralf Rangnick vormachte, niemals wirklich ‚nie‘ sagen…

 

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Helmut Junge
Helmut Junge
3 Jahre zuvor

Rangnick, war bereits Trainer von Schalke und kennt den Verein. Deshalb wird er quasi einen Topzuschlag als vorsorgliches Schmerzensgeld in seinen Gehaltsvorstellungen eingeplant haben. Zu viel für den Verein. Könnte ich mir jedenfalls denken.

DAVBUB
DAVBUB
3 Jahre zuvor

Was ist z.Zt. eigentlich schlimmer: Trainer in Schalke oder Bischof in Köln?

Bochumer
Bochumer
3 Jahre zuvor

Ich bin nicht so pessimistisch wie du… Die lassen sich schon noch was Neues einfallen.

thomas weigle
thomas weigle
3 Jahre zuvor

Vielleicht hätten die an Rangnick interessierten Kreise erst mal unter dem Radar mit Rangnick sprechen sollen. Mein Eindruck ist eher der, dass diese Kreise Rangnick vorgeführt haben. Sie haben auf jeden Fall gezeigt, wie man`s nicht machen soll, 04 halt.

trackback

[…] wenn die Probleme in Dortmund rund um den BVB mit denen beim ungeliebten Nachbarn aus Gelsenkirchen nicht ansatzweise zu vergleichen sind, liefern doch auch die Schwarzgelben in dieser Saison […]

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