Pottporus bringt internationale Graffiti Künstler nach Dortmund-Hörde

Pfarrer Martin Pensi von der Hörder Luther-Gemeinde vor dem Kunstwerk von Ursula Meyer und Giza One | Foto: Klaus Homann

Sie heißen Will Gates, Caroline Falkholt, Popay oder Broken Fingers und stammen aus London, Göteburg (Schweden), Barcelona (Spanien) oder Haifa (Israel) und wurden nun nach Dortmund-Hörde eingeladen, um den Vorort mit großflächigen Murals zu gestalten. Das sind kunstvolle Graffitis, die nun auf Kirchenwände, die Aula einer Gesamtschule und mehrere Wohnhäuser gesprayt – und kunstvoll gemalt werden.

Dortmund Hörde ist ein Vorort der Gegensätze. Während am Phoenixsee vorwiegend die besservierdienende Gesellschaftsschicht wohnt, ist hinterm Clarenberg ein Gebiet, der immer wieder mit vielen sozialen Problemen aufwartet. Um die unterschiedlichen Milieus besser durchmischen zu können, soll nun die Kunst helfen.

Zu allererst haben sich die Urban Arts Spezialisten gefragt, was Hörde eigentlich ausmacht? Dazu sagt Jochen Deschner von der Agentur ‚Hörde International‘: „Das „neue“ Hörde rund um den Phoenixsee kommt ein wenig hochnäsig daher und gehört jetzt trotzdem dazu. Es gibt hier immer Neues und Unerwartetes.“ Die Kunst soll helfen, um kommunikative Brücken in unterschiedliche Richtungen zu bauen. Das unterstreicht auch der Hausbesitzer René Hocher, der eigentlich aus Hagen stammt und seit 20 Jahren mit seiner Frau in Hörde wohnt. Das Paar hat sich bereit erklärt, dass eine Wand ihres Privathauses nun mit einem Graffiti-Mural verschönert wird. „Wir wollen mitmachen, dass Hörde zukünftig attraktiver wird“, sagte René Hocher heute während der Pressekonferenz, die vom Verein Pottporus in Hörde vorgestellt worden ist.

Pottporus Pressekonferenz in den Räumen der Hörder Staddtteil Agentur | Foto: Klaus Homann

Pottporus macht sich seit vielen Jahren für die Unterschiedlichkeit von Urban Arts stark. Was einst vor 40 Jahren als Hip Hop Kultur mit Street-Dance, beatlastiger Rap-Musik und Graffiti begann, ist inzwischen immer mehr ein etablierter Baustein im Kulturbetrieb. Und so sollen die bunten Häuserwände in Hörde auch als ein urban begehbares Museum wahrgenommen werden. Auch die Gesamtschule Gartenstadt hat für diese „bunte Aktion“ eine Ziegelwand ihrer Aula bereitgestellt. Die Genehmigung dafür zu bekommen war gar nicht so schwer, denn alle Dortmunder Schulgebäude unterstehen nicht der Bezirksregierung Arnsberg, sondern werden von einem Liegenschaftsamt innerhalb der Dortmunder Stadtverwaltung geleitet. „Wir geben uns gerne ökologisch und weltoffen – und möchten mit dieser Aktion auch in Richtung unserer Schüler etwas Identitätsstiftendes in deren Bewusstsein rücken“, betont Bettina Roska-Hofmann als Schulleiterin der Gesamtschule Gartenstadt.

Das erste Kunstwerk ist gerade in Arbeit und dafür wurde eine angrenzende Mauer der Lutherkirche ausgewählt. Pfarrer Martin Pense freut sich riesig, dass die Zusammenarbeit so reibungslos geklappt hat. Im Gespräch sagte er: „Ich möchte mich noch einmal ganz besonders bei Pottporus bedanken – für mich war es wirklich eine große Freude, dass Künstlerinnen wie Ursula Meyer, Juju Monster oder Giza One sich auf unserer Wand verewigt haben.“ So kommt eine wild tanzende Bilderwelt ins Herz von Dortmund Hörde, die die Umwelt ansehnlicher machen möchte – und den Stadtteil wirklich aufwertet.

Dortmund Hörde ist ein Stadtteil mit vielen Gegensätzen | Foto: Peter Hesse

 

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