Die Islamparanoiker von Pro NRW versuchen neuerdings, in Witten Fuß zu fassen. Nach eigenen Angabe fand vorigen Freitag eine Infoveranstaltung zum neuen Ortsverband“statt, bei der „insbesondere die Möglichkeiten eines kommunalen Wahlantritts im Jahre 2014 diskutiert“ wurde. Ortsbeauftragte für Witten wird eine „junge und engagierte“ Peggy Hufenbach. Es dürfte für sie und ihre Mitstreiter ein recht fruchtloses Unterfangen werden, in Witten auch nur den Anschein von Bedeutung zu erwecken. Denn vorher müssen sie an einer Truppe ganz anderen Kalibers vorbei.
Witten, die ehemals kleinste Großstadt Deutschlands, ist relativ kaffig. Zwar ist das Stadtgebiet weitläufig, besteht aber zu etwa 60 Prozent aus Wasser- und Grünflachen. Und ja, auch hier, in der sehr überschaubaren Innenstadt, gibt es eine „Montagsdemo“. Die gibt es nun bereits seit acht Jahren. Das Problem daran ist, dass die Anzahl der Jahre in etwa den durchschnittlichen Teilnehmerzahlen der Veranstaltungen entspricht. Da stehen also jeden Montag (wenn es gut läuft) acht aufgebrachte Rentner und Arbeitsuchende ( es sind immer dieselben) relativ bedröppelt herum und erzählen sich Gruselgeschichten durch ein Megaphon. Davon nimmt in der Regel niemand Notiz. Oder nimmt sie ernst. Das liegt zum Beispiel daran, dass die Leutchen, bis tief in die schwarz-gelbe Legislatur hinein, auf ihrem Transparent gegen die große Koalition polemisiert haben. Der Großteil von ihnen kommt aus dem Umfeld von „AUF-Witten“, deren Mitglieder sind in der Regel bei der MLPD.
Endzeitszenarien
Dann aber platzte im August die Bombe. „Stalinistisches Tarnbündnis ‚AUF‘ gibt nicht auf!“, keifte das rechtsextremistische Tarnbündnis „Pro NRW“ auf ihrer Website. „Seit acht Jahren geht die extrem verfassungsfeindliche, stalinistisch und maoistisch ausgerichtete, MLPD (…) in der Wittener Fußgängerzone auf Dummenfang“, heißt es weiter. Dann wird sogar das Innenministerium bemüht, das der MLPD insgesamt (und nicht explizit der Wittener Rentner-Sekte, wie Pro NRW fälschlicherweise behauptet) vorwirft, sie wolle den Staatsapparat zerschlagen, und die „Diktatur des Proletariats“ errichten. Wer sich montags mal zu dem Häufchen hinbegibt, kann über derartige Endzeitszenarien nur müde lächeln.
Nun ist Pro NRW ein ebenso trauriger Haufen. Dies wurde etwa bei dem sogenannten „Anti-Islamisierungskongress“ 2008 in Köln deutlich. Die Partei wollte Islamhasser aus ganz Europa in die Domstadt locken, es wurde im Vorfeld massiv mobilisiert. Das Ergebnis: Nur rund 50 Figuren wohnten dem Desaster bei. Und wer sich die Truppe mal abseits irgendwelcher „Großevents“ anguckt, wird manchmal schon sehr an die Truppenstärke einer Montagsdemo erinnert.
Hufenbach und ihre Clowns
Wer acht Leute zur Revolutionsarmee hochredet, wird selbst auch nicht viel zu bieten haben. Was also hat die Partei vor? Die Strategie, den Leuten in der Fußgängerzone Angst vor der „Montagsdemo“ zu machen, um dann als Ritter in Weiß den Stahlbesen zu schwingen, wird wohl eher scheitern. Was einem egal ist, fürchtet man nicht. Und auch ein geplanter Moscheebau in Witten haut hier niemanden vom Hocker. Nicht zum fürchten, eher zum lachen wird hingegen der Anblick, wie „die junge und engagierte Peggy Hufenbach“ und zwei, drei ihrer Clowns vom neuen Ortsverband demnächst jede Woche die Montagsdemo „blockieren“. Auf Pro NRW warten zwei mögliche Szenarien: Widerstand oder Gleichgültigkeit.
Ich muß sagen, Ihr Beitrag ist schon sehr zynisch. Sie schlagen jedem was ins Gesicht, der nicht Ihrer Meinung ist. Sie qualifizieren alles in übelster Weise ab. Wir leben in einer Demokratie. Gilt das nur für Ihre Meinung ? Man muß nicht lange raten, was Sie vertreten.
Tatsache ist, der Islam ist nicht nur für die meisten Bürger ein rotes Tuch, auch ein Angstfaktor. Fast jeder zweite Deutsche hat eine Negativerfahrung mit dieser Bevölkerungsgruppe gemacht. ( explizit mit Türken )
Und wenn ich ganz ehrlich bin, werde auch ich gegen den Bau einer Moschee demonstrieren. Ich gehöre weder zu PRO-NRW , noch zu irgendeiner anderen, von Ihnen verteufelten und verspotteten Gruppierung.