Nach der Natur den Menschen forscht die diesjährige Ruhrtriennale in 34 Produktionen und Projekten vom 10. August bis zum 23. September in ehemaligen Industriemonumenten in Bochum, Dortmund, Duisburg und Essen. Das jährliche Ruhrgebietsfestival feiert die Kunst an den Schnittstellen von Schauspiel, Musiktheater, Konzert, Tanz, Installation, Literatur, Dialog und Film. Geplant sind 113 Veranstaltungen an zwölf Orten, ergänzt durch Publikums gespräche sowie digitale Video- und Audioangebote. Die diesjährige Ruhrtriennale ist die dritte und turnusgemäß letzte Ausgabe der Intendantin Barbara Frey.
Die Eröffnungspremiere am 10. August in der Kraftzentrale des Landschaftsparks Duisburg-Nord bestreitet Intendantin Barbara Frey selbst. Mit der Inszenierung von Shakespeares „Sommernachtstraum“ – einer Zusammenarbeit mit dem Burgtheater Wien – lotet sie nicht nur das spielerische Potenzial des Stückes aus, sie fragt auch nach der Gegenwärtigkeit des Stoffes. In der Mischanlage auf Zeche Zollverein in Essen ist ab dem 20. September mit Dostojewskis furiosem Monolog „Aufzeichnungen aus dem Kellerloch“ gespielt von Nina Hoss, die letzte Premiere von Barbara Frey als Intendantin der Ruhrtriennale zu sehen. Insgesamt stehen 13 Eigen- und Koproduktionen auf dem Programm.
Unter den fünf Uraufführungen des Festivals ist die Musiktheater-Produktion „Die Erdfabrik“, mit der Komponist Georges Aperghis und Schriftsteller Jean-Christophe Bailly eine imaginäre Reise ins Innere der Erde antreten (ab 11. August, Gebläsehalle im Landschaftspark Duisburg-Nord). Im Zusammenspiel mit flüchtig-wandelbaren animierten Zeich nungen lassen fünf Musikerinnen und Musiker die Szenerie durch Klang, Wort und Körper entstehen.
Zu den acht deutschen Erstaufführungen gehört das Tanzprojekt „Skatepark“ von Mette Ingvartsen am Eröffnungswochenende in der Jahrhunderthalle Bochum. Tänzerinnen und Tänzer loten gemeinsam mit lokalen Skate-Communities Berührungspunkte zwischen ihren Bewegungsparten aus. Dabei wird die Jahrhunderthalle als Skatepark zur Bühne.
Und auch weitere ungewohnte Formate finden sich im Festivalprogramm – so wie „Z mrtvého domu / Aus einem Totenhaus““ in der Neuinszenierung der Oper von Leoš Janáček von Dmitri Tcherniakov (ab 31. August). Er lotst das Publikum durch eine riesige be gehbare Bühneninstallation in der Jahrhunderthalle Bochum. So wird die Realität im russischen Straflager hautnah erlebbar. Am 26. August lädt ein Schlagzeug marathon auf PACT Zollverein nach Essen ein.
Eine Retrospektive von loekenfranke im Bochumer Metropolis Filmtheater würdigt die Ar beit des in Witten ansässigen Film-Kollektivs. Den Festival-Abschluss bildet das nächt liche Konzert Alter Musik und Highlight „Quid Chaos“ des Vokalensembles Huelgas am 23. September in der Bochumer Jahrhunderthalle.
Der Kartenvorverkauf für die Ruhrtriennale 2023 startet heute. Bis zum 4. Juni bietet ein Frühbucherrabatt 15 Prozent Ermäßigung auf den Kartenkauf.
Informationen unter http://www.ruhrtriennale.de