Proteste gegen Düsseldorfer PEGIDA-Ableger

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Gegen den Für Montag geplante Demonstration der PEDIGA-Ablegers DÜGiDA – ja, die Kürzel klingen sonderlich – wird es Proteste geben.

In Dresden sind die Demonstrationen von PEGIDA (Patriotische Europäer Gegen die Islamisierung des Abendlandes) ein Erfolg: Über 7500 Teilnehmer verzeichnete die Demonstration am Montag. Die Teilnehmer der PEGIDA Demonstrationen in Dresden beschreibt Die  Welt: „Familien mit Kindern, die hier marschieren, Rentner, Akademiker. Gemeinsam mit NPD-Politikern und breiten, muskulösen Kerlen, die sich durch Kappen und Mützen als Fußball-Hooligans zu erkennen geben.“  

Nachdem ein erster Ableger im Westen in Kassel mit wenigen Teilnehmern floppte, versucht es nun   DÜGiDA – (Düsseldorfer gegen die Islamisierung des Abendlandes) am kommenden Montag in der Landeshauptstadt. Beobachter der Szene rechnen allerdings mit deutlich weniger als tausend Teilnehmern.

Wie in Kassel und Dresden wird es Proteste gegen die Demonstration geben.  Kai Rudolph, Sprecher des Anti-Nazis Bündnisses, sieht in den Demonstrationen eine große Gefahr: „Die immer größer werdenden PEGIDA-Demos in Dresden, mehrere HOGESA-Demos und auch ein Blick auf die Liste der für den 8.
Dezember angekündigten Personen zeigen, wer sich hier zusammenfindet.
Vom rassistischen Stammtischpersonal und Bürgermob über Rechtspopulisten, NPD-Parteigängern und rechten Hooligans bis hin zu organisierten, militanten Neonazis ist alles vertreten, was das heutige Rechtsaußen-Spektrum hergibt. Beim Thema ‚Gegen die
Islamisierung des Abendlands‘ verwundert dieses Bündnis nicht: Der gemeinsame Feind ist eine multikulturelle Gesellschaft – transportiert über Begrifflichkeiten wie ‚Salafismus‘ und ‚Islamisierung‘, der gemeinsame Bezugspunkt heißt Nationalismus.“

Die Gegendemonstration beginnt am Montag, den 8. Dezember um 17.30 Uhr unter dem Motto ‚Gegen jede rassistische Hetze! Gegen Rechtspopulismus und Neonazismus!‘ am Johannes-Rau-Platz an der Rheinkniebrücke.

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leoluca
leoluca
10 Jahre zuvor

Ein offener Brief an die PEGIDA, der nicht nur bekannte Wahrheiten leider wiederholen muss, sondern auch recht amüsant ist:

http://lowerclassmag.com/2014/11/geht-mal-aufn-kaffee-bei-ali-und-fatma-statt-die-ganze-zeit-vor-irgendwelchen-internetrassistenblogs-zu-hocken/

Jonas
Jonas
10 Jahre zuvor

Solange man die Sorgen der Menschen nicht ernst nimmt und sie direkt in die rechte Ecke geschoben werden, muss man sich nicht wundern, wenn es immer mehr werden. Dazu trägt auch der Journalismus seine Verantwortung.

Marc Anton
Marc Anton
10 Jahre zuvor

Mir stellt sich bei Pegida die Frage, wie sehr ist es gelungen, Ostdeutsche zu integrieren. Wenn eine Region, wo eh schon kein Ausländer freiwillig hinmöchte, unter anderem aufbegehrt gegen unsere westdeutschen Arbeitskollegen, Freunde und Familienmitglieder mit Migrationshintergrund, stellen sich mir die Nackenhaare hoch.

Unter anderem die türkischen Gastarbeiter haben mit ihren Steuergeldern dazu beigetragen, dass Milliarde um Milliarde nach Ostdeutschland geflossen ist. Wenn die Pegida daher Wirtschaftsflüchtlinge ablehnt, wo praktisch ganz Ostdeutschland auch aus wirtschaftlichen Gründen Richtung Westen geflohen ist, entbehrt das nicht einer gewissen Komik.

Ich möchte diesen ganzen Komplex jetzt nicht weiter ausführen, ich hoffe aber, dass NRW in Düsseldorf auch für unsere Mitmenschen, die aus aller Welt stammen, ein breites Ausrufezeichen setzt, dass diese hier sehr wohl willkommen sind. Im übrigen genau wie die Ostdeutschen.

Ich will es bunt und würde verkümmern wenn ich als Deutscher tagein tagaus nur mit Deutschen oder Christen oder wer weiss was und ob wir für eine wie entartete Leitkultur gerade haben, zu tun hätte. Vielleicht ist das auch der Grund für die Akzeptanz der Pegida in Dresden?

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
10 Jahre zuvor

Och Jonas, mit obigen Sprüchen braucht euch NIemand mehr zu „schieben“, ihr seid von ganz allein dort angekommen, wo man euch nun einnordet. Und dieses weinerlich-peinliche „Ihr Medien treibt uns doch dorthin“ ist kein Ausdruck eigener, unbeantworteter Sorgen, es ist nur ein Zeichen äußester Unkenntnis über Bauernfängerei von ganz Rechts. Einfach nur mal sich selbst fragen, wer diese geistigen Fackel- und Forkenzüge eigentlich organisiert.

Klaus Ehrlich
10 Jahre zuvor

In Anlehnung an die Dresdner Pegida Demonstrationen und die Hooligans gegen Salafisten sind inzwischen leider auch in Bayern auf Facebook die Tasten heiß gelaufen zur Mobilisierung des rassistischen Straßenmobs. Hass- und Gewaltstatements häufen sich auf der FB-Seite „Bagida“ (Bayern Gegen Islamisierung Des Abendlandes). Die extreme Rechte gibt sich dort bei ihren Kommentaren die Klinke in die Hand. Die AdministratorInnen schüren mit Statements gegen eine drohende Islamisierung Deutschlands die Stimmung an. NPDler Karl Richter agitiert. Ein ehemaliger CDU-Gemeinderatskandidat postet das Horst Wessel Lied. Der braune Sumpf lässt sämtliche Schranken fallen.

Bagida – HoGeSa und Pegida in Bayern – die extreme Rechte sucht Massenbasis!

Thomas Weigle
10 Jahre zuvor

@ Marc Anton Da bin ich aber froh, weil ich bislang gedacht habe Dortmund, DU-Neumühl, Solingen und andere Orte fremdenfeindlicher Demonstrationen, Akte, Straftaten und Morde lägen in der alten BRD, in NRW gar.

Arnold Voss
10 Jahre zuvor

Für die Geschichtsinteressierten auf beiden Seiten der Barrikade ein paar Infos zur Christianisierung Europas:

http://de.wikipedia.org/wiki/Christianisierung

Arnold Voss
10 Jahre zuvor

Ach ja, und zum Ausgleich noch ein paar interessante Erläuterungen zur Steinigung von meinem Lieblingssalafisten Pierre Vogel:

Korbix
Korbix
10 Jahre zuvor

@Marc Anton: Schon vergessen, dass NRW und Dortmund die Nazi-Hochburg in Westdeutschland ist?

leoluca
leoluca
10 Jahre zuvor

Marc Anton (#3) schreibt:
„Mir stellt sich bei Pegida die Frage, wie sehr ist es gelungen, Ostdeutsche zu integrieren.“

Na ja. Wie die alte deutsche Naziszene nach dem Mauerfall bestimmte Ostdeutsche integriert hat, das immerhin kann man hier nachlesen: Einer der namhaftesten Anwälte der braunen Szene steigt aus ihr aus und erzählt , wie er da hinein geraten ist und warum er sich jetzt abwendet:

http://www.zeit.de/2014/50/rechtsextremismus-npd-ausstieg-ingmar-knop

Thomas Weigle
10 Jahre zuvor

Ich erinnere mich an eine ARD-Sendung nur kurz nach der friedlichen Revolution, in der über das Infiltrieren durch westdeutsche Nazis berichtet wurde. Die Namen Stüssel aus Adolf Nazis Heimat und Michael Kühnen fielen. Auf der anderen Seite hatte die DDR durchaus schon vor 89 ein Neonaziproblem, was auch durch den Überfall auf die Umweltbibliothek 87/88 sichtbar wurde. Außerdem hatten die auch eine massive Hoolszene, die durchaus Berührungspunkte mit der Naziszene hatte.

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