Querdenker an Bilderrahmen: klebend


Würden sich Querdenker an Bilderrahmen kleben, wäre die Empörung groß. Verüben hingegen die nahezu heiligen Kämpfer gegen den Klimawandel einen solchen Akt der Barbarei, wird das fast ohne Widerspruch hingenommen.

Keine soziale Bewegung wurde je so hofiert wie die Klimabewegung: Lehrer unterstützten die am Anfang sehr jungen Protestierer und meldeten sogar in manchen Orten die ersten Fridays for Future-Demonstrationen selbst an. Greta Thunberg wurde mehrmals von der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel empfangen und vor allem die ohnehin der grünen Sache verpflichteten öffentlich-rechtlichen Anstalten zeigten, wie Hofberichterstattung aus dem Jugendzimmer geht. Auch wenn es jetzt zu illegalen Aktionen wie Straßenblockaden kommt und Sabotage an der Gasinfrastruktur angekündigt wird, können die Aktivisten, Aktivistinnen und Aktivistx mit viel Verständnis rechnen.

Liefern sich ein paar Migrantenkids illegale Autorennen, ist die Empörung groß. Weigert sich jemand im Zug Maske zu tragen, kann er nicht mit Nachsicht rechnen. Erzählt eine Politikerin, sie hätte als Kind davon geträumt, Häuptling zu sein, wird sie zum Kotau gedrängt. Wieder einmal zeigt sich, was wir alle seit der Schule wissen: Lehrerliebling zu sein lohnt sich

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
4 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Aimee
Aimee
2 Jahre zuvor

Im Ernst?

U.a. kenne ich beruflich mehr als ausreichend Schüler und Lehrer, allerdings keiner war je bei FFF. Davon ist keiner Klimaleugner und zumindest einige machen auch mal ganz gerne „blau“, aber eben nicht für FFF.
Wie viele Schüler, Lehrer, etc. gehen denn für FFF auf die Straße? Das liegt im Promillebereich und ich würde „fast“ behaupten in der Kleinstadt meiner Jugend lagen mehr Junkies vor dem Kurhaus (und dies nicht nur freitags). Ok, die „Birne“ hat sich auch nicht mit ihnen gezeigt.

„…Liefern sich ein paar Migrantenkids illegale Autorennen, ist die Empörung groß. Weigert sich jemand im Zug Maske zu tragen, kann er nicht mit Nachsicht rechnen…“

Klingt auch so niedlich „Migrantenkids“, nur diese „Kids“ haben eben etliche Unbeteiligte zu Klump gefahren. DA ist jahrelang gar nichts passiert und es war nur eine Ordnungswidrigkeit; ähnlich wie falsch parken!

Jetzt fahre ich weniger als selten Zug, aber vor 2 Monaten bin ich dann doch… kostenlos da Begleitperson einer Freundin. Drei „Migrantenkids“ hatten keine Masken auf, dafür aber die Füße auf den Sitzen…
…es war mir egal, welche Herkunft die Jungs hatten, aber die Regeln standen groß überall: Maske tragen und dies sogar bebildert.
Keiner hat sich getraut, ich war dann zuerst freundlich… hat aber irgendwie wenig gefruchtet….kurz und knapp, ich habe sie dann den Bahnhofspolizisten übergeben. Passiert ist da auch nichts… und der Rest im und um den Zug hat „Heldenfriedhof“ gespielt.
Die Rückfahrt erspare ich jetzt mal…

Der Unterschied ist, so wenig sympathisch mir auch die FFF, etc. sind, Querdenker bedienen sich kruder Theorie und meinen im Ernst, dass sie jemand außerhalb ihrer Blase überzeugen können.

Bei „intensiveren“ Diskussionen der verbalen und non-verbalen Art sind mir die „Kids“ von FFF immer noch am liebsten… wobei es bei den Querdenkern auch weniger körperliche Kids gibt!

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
2 Jahre zuvor

Natürlich hat es auch rassistische Gründe, wenn die mörderische Bräsigkeit von „Nafri“-Kids einhellig verurteilt, aber die der Mittelstandsblagen gerne „differenziert“ betrachtet wird.
Aber das ist, glaube ich, nicht das, was uns der Autor sagen möchte.
Es geht in der Realität wohl eher darum, aktivistischer Journalismus im Gewand des Qualitätsjournalismus, der auf Emotionalisierung, Personalisierung und Skandalisierung, also Boulevard, setzt, blamiert die Zunft – nachhaltig! Was fatal ist.

Tatsächlich sind kompetente Beiträge zum Thema handverlesen.

Wo wurde die Tatsache, das das 2-Grad-Ziel der Klimaerwärmung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht zu schaffen, alles unter 3 ein Erfolg und die sozialen und wirtschaftlichen Konsequenzen brutal sein werden und wir uns darum genau auf dieses Szenario vorbereiten müssen, um dann eine Chance zu haben durchaus glimpflich davon zu kommen, benannt. Das ist schon mal vorgekommen, aber viel häufiger gibt es Blütenträume über ein 1,5-Grad-Ziel, für das zwecklos Ressourcen verballert werden sollen, die an anderer (auch sozialer) Stelle dringend gebraucht würden.

Max Mustermann
Max Mustermann
2 Jahre zuvor

Herr Laurin hat ein seltsames Verständnis von gesellschaftlicher Veränderung . Wir befinden uns mitten in einer Klimakatastrophe, die alle betrifft, die Hauptverantwortlichen tun nichts dagegen sondern befeuern das ganze auch noch aber wenn n paar Leute darauf aufmerksam machen wollen, müssen sie sich natürlich gemäß der Regeln, die die problematischen herrschaftsverhältnisse einbetonieren, verhalten. Dabei gehts lediglich darum, durch Sachbeschädigung auf lebensbedrohliche Entwicklungen aufmerksam zu machen. Wenn Herr Laurin darauf warten möchte, dass seine Herren das Problem lösen, kann er das gerne alleine tun.

Werbung