Ralf Stegner, Ton Steine Scherben und die Friedensdemo in Berlin

Ralf Stegner Foto (Archiv) : Olaf Kosinsky Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE

„Sag mir eins, haben die da oben Stroh oder Scheiße in ihrem Kopf?“ sangen Ton Steine Scherben im Rauch-Haus-Song. Eine Textzeile, bei der man heute unwillkürlich an Ralf Stegner denken muss.

Mit seinem ihm eigenen Hang zur Wichtigtuerei verkündete der SPD-Bundestagsabgeordnete aus Bordesholm in Schleswig-Holstein im Vorfeld seine Teilnahme an der heute in Berlin stattfindenden „Friedenskundgebung“. Er wolle die Friedensbewegung nicht den Populisten überlassen, sagte Stegner dem Spiegel. Man solle sich nicht darauf fixieren, dass auch Wagenknecht auftreten würde, und überhaupt sei die Friedensbewegung schon immer heterogen gewesen. Er verlange zudem „immer, dass die Veranstalter keine Faschisten, Antisemiten oder Rassisten mit ihren Plakaten und Emblemen dulden“, verkündete er in der Berliner Zeitung, die auch als Berliner Prawda bekannt ist.

Nun, es kam, wie es kommen musste: Die Friedensdemo war ein Großaufmarsch der Israelhasser und Putinfans:

Und als Stegner seine Rede hielt und davon sprach, dass die Ukraine Opfer eines russischen Angriffskriegs sei, wurde er ausgebuht:

Sicher, heterogen war die Friedensbewegung früher und sie ist es noch heute. Aber ihre Heterogenität bestand und besteht darin, dass sich in ihren Reihen immer sehr unterschiedliche Trottel zusammenfanden, von denen die meisten früher die UDSSR und heute Russland verehren. Der Feind der Friedensfreunde war immer der Westen, ihre Fahnen flatterten jeher im Ostwind. Stegner hätte das wissen können. Aber natürlich hängt das schon etwas davon ab, was man im Kopf hat. Wobei wir wieder bei Ton Steine Scherben wären.

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