In einem Ranking des Manager-Magazins kommt Düsseldorf nur ins Mittelfeld – und liegt hinter Dortmund.
Grund zu Freude: Dortmund OB Gerhard Langemeyer. Foto: Stadt Dortmund
Das Manager-Magazin und das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) haben sich die 30 größten Städte Deutschlands vorgenommen und sie hinsichtlich ihrer Zukunftsfähigkeit untersucht. Die Kriterien, die das Manager-Magazin allerdings (und im Gegensatz zur Wirtschaftswoche, deren Studie bald folgen müsste) nur teilweise veröffentlicht, waren unter anderem Erreichbarkeit, Bildungsniveau, Internationalität, Produktivität und die demographische Entwicklung. Vorteile haben dabei Städte, die nicht nur ein starkes Wirtschaftswachstum verzeichnen können, sondern das auch noch vor allem in Branchen nachweisen können, in denen überproportional viele Hochqualifizierte arbeiten – das dürfte den großen Unterschied zwischen Dortmund und Duisburg erklären, über den sich in der WAZ Duisburgs OB Sauerland so aufregt, denn während Dortmund trotz höherer Arbeitslosigkeit als bestplatzierte Ruhrgebietsstadt auf Platz zehn liegt, schafft es Duisburg gerade einmal auf Platz 22: Während in Dortmund die neuen Jobs in Branchen wie IT und Mikrosystemtechnik entstehen, jobben immer mehr Duisburger in der Logistikbranche – dort sind die Qualifikationen eher mau.
Während Dortmund das Mittelfeld anführt und Essen auf Platz 19 an dessen Ende liegt hat es Bochum und Gelsenkirchen übel erwischt: Mit Platz 28 liegen die Gelsenkirchener fast ganz am Ende des Rankings – dass sind sie gewohnt. Das Bochum allerdings nur einen Platz höher liegt, überrascht – hat doch die Stadt von allen großen Revierstädten noch immer die niedrigste Arbeitslosigkeit.
Offensichtlich hat das HWWI die demographische Entwicklung stark gewichtet – und hier schaut Dortmund in der Tat gut aus – die Stadt schrumpft im Gegensatz zu den anderen Revierstädten nicht mehr. Doch gerade wenn man den demographischen Wandel mit einbezieht, ist im Ruhrgebiet der Blick auf die Städte alleine wenig hilfreich. Blickt man auf die Region als Ganzes, stellt man fest, dass die Bevölkerungsentwicklung in den Kreisen gar nicht so schlecht ist – und die sind vor allen die Wohnvororte des Ballungskerns und werden diese Rolle in den kommenden Jahren wohl auch noch weiter ausbauen – so die Studie der Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr GmbH zur Entwicklung des Verkehrs im Revier. So lässt sich der Duisburger Immobilienmarkt ohne das Wissen um den Kreis Wesel und Mülheim kaum verstehen. Allerdings: Die gute Arbeit der Dortmunder Wirtschaftsförderung und die Schaffung neuer attraktiver Wohngebiet in den letzten Jahren hat sich für Dortmund ausgezahlt. Während viele Ruhrgebietsstädte Altenwohnungen ausbauen, setzt die Stadt auf junge Familien – und damit auf die Zukunft.
Aber bevor in Dortmund wieder das Lied von der Unabhängigkeit von der Entwicklung des Reviers gesungen wird: Wiesbadens OB Helmut Müller, dessen Stadt auf Platz vier liegt, betont, das Wiesbaden ja nicht alleine zu sehen wäre sondern als Teil des Rhein-Main-Gebiets mit mehr als vier Millionen Einwohnern – Wiesbaden sei das schönste Altbauviertel diese Region.
Manager-Magazin Ranking:
1. Frankfurt
2. München
3. Stuttgart
4. Wiesbaden
5. Dresden
6. Karlsruhe
7. Köln
8. Hamburg
9. Bonn
10. Dortmund
11. Düsseldorf
12. Augsburg
13. Mannheim
14. Aachen
15. Hannover
16. Bremen
17. Nürnberg
18. Mönchengladbach
19. Essen
20. Braunschweig
21. Münster
22. Duisburg
23. Bielefeld
24. Berlin
25. Leipzig
26. Krefeld
27. Bochum
28. Gelsenkirchen
29. Wuppertal
30. Chemnitz