Eine kreisförmige Struktur befindet sich an der Vestlandhalle in Recklinghausen. Und niemand weiss, was es ist. Wer kann helfen?
Die Verstlandhalle und mich verbindet einiges. Meine Großeltern, bei denen ich viel Zeit verbrachte, wohnten fußläufig. Ich habe hier viele Flohmärkte besucht, als kindlicher Verkäufer meine ersten positiven Markterfahrungen gemacht, bin auf die Palmenkirmes gegangen, hatte meinen ersten Alkoholabsturz vor Ort, und habe viel in der Vestlandhalle gefeiert und auch selbst veranstalt. Aber etwas habe ich nie verstanden.
Auf dem Gelände neben der Vestlandhalle, dem sog. Saatbruchgelände, auf dem auch die vorbenannten Flohmärkte stattfinden, ist ein Kreis. Ein Steinkreis. Ich kenne Steinkreise, aus Irland. Aber der Recklinghäuser Steinkreis ist anders. Ist das gut? Er hat einen Durchmesser von knapp 1,5 bis 2 Metern, Furchen, Fugen, Linien und – wenn man genau hinsieht – einen Stern.
Schon früh habe ich mich gefragt, was das sein mag. Als Kind, und ehrlicherweise als Jugendlicher, habe ich die Geschichte geglaubt, die mein damals bester Freund und ich uns überlegt hatten: hier stand einmal ein Tanzpalast, in diesen ominösen 1920er Jahren, die mittlerweile ja komplett in Berliner Lokalcolorit vermatscht werden. Hier auf jeden Fall tanzte die Recklinghäuser Boheme, und wir haben keinen Gedanken daran verschwendet, wie es denn in Recklinghausen eine Boheme hat geben sollen.
Später haben wir uns das dann so erklärt, dass das so ein Kreis ist, wie er beim Kugelstoßen und anderen Sportarten üblich ist. Es fanden hier internationale Wettkämpfe statt. Athleten schleuderten von hier aus ihre Sportgeräte über das, damals noch mit Gras aufgefüllte, Saatbruchgelände, deswegen ja auch der Name „Saatbruch“. Irgendwann glaubte ich mir auch diese Erklärung nicht so recht, und vergaß über lange Zeit den Kreis.
Nach einem persönlichen Schicksalsschlag ging ich wieder über das Gelände, um mich an früher zu erinnern. Und da war der Kreis. Ich ging ihn ab, machte Fotos und dachte mir: „Was ist das denn nun?“
Modernste Recherchemethoden – ja, ich habe gegoogelt – nutzend, kam ich zu keinem Ergebnis. So fragte ich letztlich beim Presseamt der Stadt Recklinghausen an. Die dortigen Wächter des Wissens würden das Rätsel aus meiner Kindheit lösen. Doch mitnichten.
Hallo Herr Bartoschek,
leider konnte ich zu Ihrer Anfrage bzgl. des Kreises auf dem Gelände der Vestlandhalle intern keine Informationen herausfinden.
Vermutlich wurde die Steinplatte erstellt, um etwas darauf abzustellen? Weder der Bauordnung noch dem Stadtarchiv liegen hierzu Hinweise vor.
Es tut mir leid Ihnen nicht weiterhelfen zu können.
Ich bin immer noch überrascht, dass niemanden etwas dazu vorliegt.
Was hat es mit dem mysteriösen Steinkreis auf sich?
Wer hat hier was abgestellt?
Und wann?
Kann einer unserer Leser das Rätsel lösen?
Ich komme nicht aus Recklinghausen, sondern aus Baden-Württemberg und bin nur durch Zufall auf diesen Bericht gestoßen. Aber das Thema hat mich beschäftigt und ich habe ebenfalls im Internet recherchiert.
Wenn man sich das Luftbild von „1957 – 1980 (überwiegend 1969)“ anschaut, steht neben dem Steinkreis ein leicht gebogenes Gebäude. https://www.geoportal.gkd-re.de/kreis-re/geoatlas/?lang=de&basemap=leer&blop=1&x=375484.98932201&y=5717659.7099593&zl=19&hl=0&layers=lubi_19695acdd771681a0qx6f4&rl=KkdUcQmr35Mp&theme=2
Meine Theorie: Das war eine Tanzfläche und in dem Gebäude war die Musikkapelle.
Vielleicht kann ja das Marktamt oder das Stadtarchiv mit diesem Hinweis noch etwas dazu beitragen.
Viel Erfolg und bitte haltet die Netzgemeinde auf dem Laufenden!