Fast täglich kaufe ich im Rewe-Markt in der Saarlandstraße in Dortmund ein. Es gibt zwar nähere Märkte, unter anderen zwei Netto-Filialen, die ihre Arbeit auch nicht schlecht machen. Allerdings gibt es einen entscheidenden Unterschied: das Einkaufserlebnis. Man kennt sich und begrüßt sich mit Handschlag und Vornamen. Was seit Jahren als das Kernelement der Entwicklung im stationären Einzelhandel angepriesen wird, könnte demnächst wegfallen. Von unserem Gastautor Bense Fels.
Zur historischen Einordnung: Ich wohne nun seit mehr als dreieinhalb Jahrzehnten im Kreuzviertel. Im Rewe Saarlandstraße habe ich als Kind mit meinem Taschengeld die ersten eigenen Schokoladentafeln gekauft. Damals gab es noch einen COOP an der Hohen Straße, der aber nie so gut sortiert war. Als pickliger Teenager kaufte ich später Tiefkühlpizzen. Und wiederum einige Jahre später all die spektakulären Dinge, welche man so als langweiliger Erwachsener braucht: Klopapier und gemischtes Gehacktes. Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun. Ich kenne den Markt als jedoch die beste Einkaufsgelegenheit im Umkreis, schon seit 30 Jahren. Eine wichtige Konstante war der Marktleiter.
Am vorletzten Freitag (15. Juni) kam ich in den Markt und wollte den Chef wie immer mit Handschlag begrüßen. Karsten Schürmann, Mitte 50, ist ein Baum von einem Mann. Beinahe zwei Meter groß, wuchtig wie ein Wikinger, aber eine Seele von einem Menschen. Zu diesem Zeitpunkt schien er aber nicht wie ein Häufchen Elend, sondern wie ein ganzer Haufen. Ich habe es in all den Jahrzehnten noch nie erlebt, dass er so einsilbig gewesen wäre. Beim Reden kippte ihm beinahe die Stimme weg. An diesem Abend wirkte er wie ein gebrochener Mann. Da er aber auch beschäftigt war – wie immer – und sich sehr schmallippig zeigte, fühlte ich der Belegschaft auf den Zahn.
Schürmann wurde tags zuvor in einer Marktleiterbesprechung eröffnet, dass er in zwei Wochen dauerhaft in einem anderen Freidank-Markt in Essen eingesetzt werden soll. Ohne Angabe von Gründen. Vor versammelter Mannschaft und allen anderen Marktleitern. Ohne ein vorheriges persönliches Gespräch unter vier Augen. Keine E-Mail, kein Telefonat, nichts. Nach 36 Jahren im Unternehmen und insgesamt 26 Jahren am Standort Saarlandstraße. Die Geschäftsführung zog es vor, die Mitarbeiter nicht von dieser Versetzung zu informieren. Man überließ es derweil Herrn Schürmann, der Belegschaft mitteilen zu müssen, dass sie in 14 Tagen einen neuen Chef bekommt.
Und was haben die Mitarbeiter gemacht? Sie haben die Stammkunden informiert. Unter anderem mich. Sie standen auf für ihren Chef. So etwas macht man nur für jemanden, den man nicht gerne gehen lässt. Und nun trage ich das bei, was ich beitragen kann: einen Artikel schreiben. Und zwar einen wütenden. Hierbei handelt es sich nicht um Bernd Stromberg, der einen Mitarbeiterprotest inszeniert. Der Wortlaut einer gestandenen Mitarbeiterin, die fast ihr gesamtes erwachsenes Erwerbsleben bei Rewe Freidank arbeitet: „Eine bodenlose Unverschämtheit. Das wäre noch vor 15 Jahren so niemals passiert. Da hatte die Geschäftsführung noch einen Arsch in der Hose und Taktgefühl. So führt man niemanden vor! Schämen sollten die sich was! Zum Glück habe ich nur noch *x* Jahre vor mir.“ Von anderen Kolleginnen und Kollegen hörte man Wortlaute wie „schade“, „unmenschlich“ und „stillos“. Oder weniger euphemistisch: „Beschissen!“
Ich selbst kenne Karsten Schürmann auch als Chef. Ein vorbereitendes Praktikum in seinem Markt an der Saarlandstraße ebnete mir vor etlichen Jahren den Weg zu einer sehr erfolgreichen kaufmännischen Ausbildung, außerhalb der Rewe. Ich kenne ihn als väterlichen Freund. Wir hatten privat niemals etwas miteinander zu tun. Aber zu allererst schätze ich ihn als Menschen, nicht bloß als Chef mit Augenmaß. Was Schürmann in Sachen Menschenführung beherrscht und auszeichnet, wird derzeit anscheinend von der Geschäftsführung der Friedrich Freidank GmbH & Co. EH oHG eher von oben herab gehandhabt.
Es wird ohne Absprachen dekretiert, verfügt und über die Köpfe der Mitarbeiter hinweg entschieden, ohne diese vor einer solchen Entscheidung jemals angehört oder unter vier Augen informiert zu haben. Die Gründe für die Versetzung kenne ich nicht, die kennt ja wahrscheinlich nicht einmal Herr Schürmann selbst. Am tadellosen Verhalten des Chefs liegt es mit Sicherheit nicht, das bestätigen alle Mitarbeiter. An den Umsätzen kann es auch nicht liegen. Dies bestätigen vor allem die Kassenschlangen, obwohl alle Kassenplätze voll besetzt sind. Die Geschäftsführung wird sich mit Sicherheit nicht zu einzelnen Personalentscheidungen äußern, das dürfen sie auch gar nicht.
Aber es stünde der Friedrich Freidank GmbH & Co. EH oHG sehr gut zu Gesicht, wenn sie doch einmal öffentlich erklären würde, inwiefern Maßstäbe und Richtlinien der modernen Menschenführung und Unternehmensverantwortung bei ihnen eine Rolle spielen. In diesem Fall haben sie nämlich vollständig versagt. Dabei kann die- oder derjenige, welche(r) den Markt in Zukunft übernehmen soll, gar nichts für diese Querelen. Man träte jedoch ein schwieriges Erbe an. Es sind große Fußstapfen, die nicht so leicht zu füllen wären.
Als Mitarbeiter und Kunde fragt man sich nun: Ist das wirklich noch „mein Markt“, wie im Rewe-Werbeslogan versprochen? „Mein Markt“ wird es nicht mehr sein und auch einige Mitarbeiter haben angedeutet, dass sie ohne Schürmann nicht mehr dort weiterarbeiten möchten. Ein ziemliches Armutszeugnis für die Geschäftsführung, welche anscheinend überhaupt nicht in die Belegschaft hineinhorcht. Als Kunde muss ich dann die Konsequenzen ziehen und mich abwenden.
So behandelt man seine Mitarbeiter nicht. Erst recht nicht nach fast vier Jahrzehnten im Betrieb. Das ist einfach nur schäbig, dem großen Namen Friedrich Freidanks unwürdig und eine Schlag ins Gesicht aller Kunden. Gerade im Ruhrgebiet, wo die Menschen Werte wie Gradlinigkeit, Integrität und das offene Wort schätzen. Lasst Karsten Schürmann dort, wo er am besten ist und auch hingehört: in der Saarlandstraße!
Wer sich im Kreuz- oder Saarlandstraßenviertel ebenfalls persönlich betroffen fühlt und sich bei der Friedrich Freidank GmbH & Co. EH oHG beschweren möchte, erreicht sie unter 0231-53479200 oder info@rewe-freidank.de
Ich kann diesem Artikel nur zustimmen. Auch ich habe einiges in meinem privaten Kreis mitbekommen wie hier, seitens der Geschäftsführung, umgegangen wird. Wenn man bedenkt wie Herr Freidank für sein Personal da war und jetzt? Eine Schande!! Herr Freidank wird sich im Grabe umdrehen und sagen, was machen die unter meinem Namen. Ziehen ihn in den Dreck. Eigentlich müsste der Konzern REWE hier auch einschreiten und sagen so etwas geht nicht unter unserem Namen!
Ich war auch Stamm Kunde in diesem Laden, aber jetzt nicht mehr. Nach diesem „ Rauswurf „ gehe ich nach Edeka, dahin habe ich es bedeutend näher. Ich ging nur noch nach Rewe in der Saarlandstrasse weil ich mich da vor meinem Umzug und auch danach so gut wie zu Zuhause fühlte. Aber das mit der Zwangsversetzung ist zu viel. Ich werde das auch meinen Bekannten nahe legen dass sie sich in Zukunft eine ander Einkaufsstätte suchen müssen.
Vielen Dank für den Artikel, ich habe mir nun einen neuen Versorger gesucht – zum Glück gibt es in der Nähe einige Alternativen. Es ist sehr schade, wie ein Markt so "abgewickelt" wird …
Unfassbar was das Konzern sich erlaubt. Super ausgedrückt finde ich den Beitrag. Ein Geschäftsführer welches sich so gering für sozialen Umgang mit den Mitarbeitern befasst, ist für mich nicht fähig dazu solch eine Kette zu führen. Auch meine Familie und ich werden in Zukunft diesen und alle anderen Freidank Ketten nicht mehr betreten.
Unfassbares Verhalten des Geschäftsführers. Eine Person, welches sozial ungerechtfertigte Versetzungen befürwortet, ist meines Wissens nach nicht fähig eine Kette wie diese zu führen. Nach diesem Desaster werden auch meine Familie und ich diesen und alle anderen Freidank Märkte nicht mehr betreten.
Unglaublich seit 10 Jahren kaufe Ich nun schon hier ein ,aber sowas habe Ich nicht erwartet!
Eine riesen Frechheit meiner Meinung nach!
So etwas im Urlaub zu lesen, macht mich betroffen. Schade. Ich hätte nicht gedacht, dass so etwas gegenüber im Viertel geschieht.
Ich habe von einer ehemaligen Kollegin eines anderen Freidank Marktes davon gehört und möchte hier mal meine Meinung kund tun. Ich habe selber bei Freidank gelernt und ich muss sagen es war eine meiner schönsten Zeiten. Ich hätte mir keinen schöneren Einstieg in die Arbeitswelt wünschen können. Die Geschäftsführung war Väterlich und der Umgang im Betrieb familiär. Nachdem die Geschäftsführung in Rente gegangen ist wurde es immer schlimmer. Der soziale Umgang lies zu wünschen übrig und der Druck von oben immer größer. Auch die Leitung meines Marktes wurde willkürlich degradiert. Ich entschied mich den Arbeitgeber zu wechseln und habe bei einer Firma in Essen angefangen die Dienstleistung im Gesundheitswesen anbietet. Und siehe da der Umgang ist der gleiche. Deutsche Unternehmen fangen an Amerikanische Verhältnisse nachzuahmen. Was habe ich in der Firma getan? Einen Betriebsrat mitgegründet um den Kollegen zu helfen und Menschlichkeit wieder herzustellen.
Viele hier sagen sie gehen jetzt woanders einkaufen ich finde das ist nicht der richtige Weg. Die Arbeitsplätze dieser Menschen werden durch Kunden Rückgang gefährdet. Sie brauchen die Hilfe ihrer treuen Kunden ob es in Form von Gesprächen an der Theke oder die Hilfe zur Organisation einer Betriebsratswahl ist. Viele meckern über Gewerkschaften und das ist gewollt so. Seitdem diese schlecht geredet werden verschlechtert sich die Lage am Arbeitsmarkt und ich Rede hier nicht vom Gehalt sonder von Menschlichkeit und Wertschätzung.
Hallo,
ich bin grade zufällig auf den Artikel gestoßen und mir ist buchstäblich die Kinnlade herunter geklappt bzw. macht mich das sprachlos.
Ich hatte mich ehrlich gesagt bereits gewundert das ich Herrn Schürmann schon längere Zeit nicht gesehen habe. Ich bin auch bereits über zehn Jahre Kunde dort und hatte so einige längere Gespräche mit ihm.
Es ist ja noch nicht so lange her das der Markt von Grund auf renoviert wurde und das im laufenden Betrieb über einen längeren Zeitraum auch das wurde ja während seiner Zeit dort vollzogen.
An der Kasse stehend schaut ich dann immer hinüber Richtung des gegenüberliegenden Büros in der Erwartung ihn dort herunterkommen zu sehen.
Ich dachte eigentlich an eine Urlaubszeit oder ähnliches, daher ist der oben geschilderte Sachverhalt einfach unfassbar.
Das die Entscheidung rückgängig gemacht wird aufgrund von Beschwerden halte ich allerdings für eher unwahrscheinlich, denn selbst wenn man wollte, würde man solche Fehlentscheidungen wohl nicht eingestehen wollen.
Auf jeden Fall werde ich dies auch weitertragen und meine Entscheidung von Fall zu Fall wo ich den nächsten Einkauf tätigen werde wird dann wohl häufiger zu ungunsten von Rewe ausfallen.
Ich war jahrelang Kundin im Rewe, Märkische Straße. Ich habe auch hier das Gefühl, dass unter den Beschäftigten nur noch ein Klima der Angst herrscht. Kein Lachen mehr, nur noch ängstliche Blicke bei der immer weniger werdenden Stammbelegschaft. Stattdessen viele Schüler/Studenten an den Kassen. Billige Arbeitskräfte eben. Die Bodo-Verkäuferin, die jahrelang den Eingangsbereich sauber hielt, darf nicht mehr dort stehen. Deshalb kommt es dann schon mal vor, dass die Scherben einer Bierflasche dort zwei Tage rum liegen. Vor den Kühltheken liegen immer alte Aufnehmer und Lappen rum, da diese Teile ständig "nässen". Ich habe ja Gott sei Dank den Edeka auf der anderen Straßenseite. Meine Nachbarn gehen nur noch für Kleinigkeiten in diesen Rewe, weil es hier immer schnell geht, da der Laden in der Regel menschenleer ist. Der alte Freidank würde sich im Grab umdrehen, wenn er sähe, was aalglatte Jung-Manager aus seinem Lebenswerk gemacht haben. Eiskaltes Gewinnstreben auf Kosten der Mitarbeiter.
Eigentlich habe ich nur nach den Öffnungszeiten für Silvester bei Google Ausschau gehalten. Nun bin ich auf den Artikel gestoßen, die Art und Weise der Versetzung ist nicht in Ordnung, ich für meinen Teil (bin Kunde seit 5 Jahren) finde aber, dass sich der Markt und das Personal positiv entwickelt haben. In der Vergangenheit habe ich in keinem anderen Läden so viele abgelaufene Artikel versehentlich gekauft oder gesehen. Nirgendwo wurde ich vom (zumeist älteren, bald einschlafendem) Kassenpersonal so unfreundlich behandelt….es grüßt der General…. mittlerweile gehe ich wieder gerne in den Rewe und finde einige Veränderungen sind sehr positiv. Auch die neue Leitung scheint engagiert, setzt sich selber an die Kasse und hilft wo sie kann.
Ich kann REWE verstehen. Ich war früher langjährige Kundin und musste mich zunehmend über die Organisation und Sauberkeit des Marktes ärgern, bis ich dort nicht mehr eingekauft habe. Man konnte auch eine abnehmende Kundenmenge bemerken, wenn man fast täglich dorthin gegangen ist. Auch die Freundlichkeit und der Umgang des Personals ließ oft zu wünschen übrig. Ich gehöre auch zu denen, die sich bei Umfragen im Markt beschwert haben. Lange Jahre wurde nichts gemacht. Ich habe Herrn Schürmann oft im Umgang mit Kunden und Mitarbeitern als unfreundlich und herrisch erlebt. Und zumindest einige Mitarbeiter hatte keine so gute Meinung von Ihm.
Ich lebe seit mehr als 3 Jahren mit meiner Familie in der Saarlandstrasse. Die ruppige Art von dem Vorgänger war mir allemal lieber als der rumbrüllende Typ der da jetzt rumläuft…So etwas von hektisch und unangenehm im auftreten…Ich hab dort so viel Lieblingsverkäuferinnen und Kassiererinnen ,das ich letztens einer sogar Kopfschmerztabletten nebenan gekauft habe und geschenkt habe. Hier hilft man sich.Da kenne ich aus Erfahrung schlimmere Läden…
Geht mal wieder hin, neuer toller Chef, bessere Launen, bessere Ordnung, macht wieder Spaß da einzukaufen.
Ich wüßte sehr gern, wer der neue Geschäftsführer bei REWE Freidank in der Saarlandstr. Dortmund ist, um mich gezielt beschweren zu können.
– Heute, 16.04.2020, konnte ich zwar auf den AB zwecks Rückruf sprechen, erfolgt ist bis jetzt
keiner.
– Heute, gegen 9:30 Uhr, stehehen 3 männliche REWE MA an der Ecke zur Einfahrt Tiefgarage
gemütlich nebeneinander und haben scheins Pause. Ein Mindestabstand war mit dem größten
Wohlwollen nicht festzustellen. Unter Umständen habe ich als Kundin mit ihnen zu tun.
– Kein Desinfektionsmittel weit und breit, um z.B. den Einkaufswagengriff zu dezinfizieren.
– Keine offensichtliche Zugangsbeschränkung der Kundenzahlen
usw.
Ich überlege z.Zt. auch, den Laden zu wechseln.
Ich habe den Rewe Markt Saarlandstrasse von 1983 bis 1999 geleitet. Herr Schürmann war damals mein Stellvertreter der aus einer angesehenen Kaufmannsfamilie der Rewe Dortmund kam. Ich denke noch heute an meine Kundschaft und mein Personal mit Freude und Liebe zum Beruf. Herr Carsten Schürmann hat so etwas nach so vielen Jahren bei der Rewe nicht verdient. Ich bin auch nach 18 Jahren Selbstständigkeit bei R… 2017 ersetzt worden. Liebe Grüße an die Kundschaft, euer D…. Vi…