Robotik im Ruhrgebiet

Engine Hedda, AutorenVerlag Matern, Duisburg
Figur: H.A. Weichbrodt, Foto: H.H. Bergmann

Das Thema Robotik ist für viele Menschen noch relativ fern. In den Wissenschaften, sogar im Ruhrgebiet, z.B. an der Technischen Hochschule in Dortmund, wird es aber ernst genommen, ebenso weltweit in Industrie und Militär, um menschliche Arbeits- bzw. Kampfkraft zu ersetzen. Aber die Vision, Maschinen könnten eines Tages die Herrschaft übernehmen, durch eine Weiterentwicklung künstlicher Intelligenz, ist aus menschlicher Sicht kaum vorstellbar. Die Menschheit hat Probleme genug mit ihrer eigenen Intelligenz, um sich selber politisch, wirtschaftlich und sozial zu organisieren, wie die aktuelle politische Lage vor allem in Afrika, im Nahen Osten und in Europa demonstrieren kann. Doch es gibt bereits Maschinen, die von einer Übernahme der Herrschaft sprechen, wie Engine Hedda aus dem AutorenVerlag Matern im Video erläutert.

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Jens Koenig
Jens Koenig
9 Jahre zuvor

"Aber die Vision, Maschinen könnten eines Tages die Herrschaft übernehmen, durch eine Weiterentwicklung künstlicher Intelligenz, ist aus menschlicher Sicht kaum vorstellbar."
Wieso?
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass KIs das eines Tages tun (wobei, warum sollten sie das?). Allerdings, wenn wir von echter KI sprechen (und nicht von bescheidener, zusammengebastelter Sprachausgabe vorgefertigter Texte) ist der Begriff "Maschine" falsch, denn dann handelt es sich um ein Individuum wie Dich und mich. Wir würden uns ja auch nicht Maschine nennen, obwohl unser Körper durchaus als Bio-Maschinen bezeichnet werden könnten.

Auch hat die Menschheit nicht genug Probleme mit (gemeint ist vermutlich "aufgrund") ihrer Intelligenz, sondern aufgrund der Abwesenheit von (oder meinetwegen geminderter) Intelligenz.

Und Fakt ist: Das ist eine simple Sprachausgabe einer Maschine, deren Sinn weder von der Maschine selber verstanden wurde, noch auf ihrem eigenen Mist gewachsen ist. Wenn sie also von der Übernahme der Herrschaft spricht, weiss sie das nicht, nur der Mensch, der das programmiert hat, sowie der Rezipient, der sich in mindestens einem Fall gerade an lustige Zukunftsvisionen der 60er erinnert fühlt.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@Jens Koenig: Künstliche Intelligenz beinhaltet nicht von ungefähr das Adjektiv "künstlich", welches ursprünglich nicht direkt von Kunst, sondern von "Künstlichkeit" abstammt, was eine Form der Nachahmung mit technischen Methoden und Mitteln beschreibt, die leicht erkennbar ist – "gekünstelt" halt.

Und deswegen gibt es noch keine KI-Applikation, die den Turing-Test hundertprozentig bestanden hat. "Cleverbot" (http://www.cleverbot.com/) kam 2011 zwar zu einer sehr guten Quote, aber die Personen durften den Bot nicht direkt befragen, was dem eigentlichen Test nicht gerecht wird.

Ob es jemals eine KI-Anwendung geben wird, die den Namen verdient, wage ich solange zu bezweifeln, solange Menschen die Algorithmen vorgeben. *Danach* können wir drüber reden;-)

Jens Koenig
Jens Koenig
9 Jahre zuvor

Naja, immerhin hab ich ja begründet, warum ich das für falsch halte. Und klar, bei einer künstlerischen Auseinandersetzung mit einem Thema kann es immer passieren, dass der Betrachter es nicht versteht. Insofern, erklären Sie mir den Beitrag?

Helmut Junge
9 Jahre zuvor

Wenn es bei Menschen gelingt, die natürliche Intelligenz künstlich, über miese TV-Programme, spracharme Medien, usw. niedrig zu halten, sollte die Natur so gnädig sein, die künstliche Intelligenz auf natürliche Weise ebenso niedrig halten.

Helmut Junge
9 Jahre zuvor

@#7
Der Name Hedda hat vermutlich nichts mit einer früheren Duisburger Sowi-Professorin zu tun? Könnte aber immerhin sein.
Testfragen: Macht Engine Hedda Raucherpausen, liebt sie Zwischenfragen während ihrer Vorlesung?

Jens Koenig
Jens Koenig
9 Jahre zuvor

@Klaus Lohman:
Bei KI geht es meiner Ansicht nicht um Nachahmung. Die "Künstlichkeit" bezieht sich darauf, dass sie hergestellt wurde: Im Gegensatz also zu geboren und intelligent geworden eben technisch erzeugt (das meint das künstlich) und intelligent geworden. Aber das ist letztendlich eine Definitionsfrage, insofern ist das nur eine andere Ansicht und kein Widerspruch.
Der Turing Test sagt allerdings nicht aus, ob das Gegenüber intelligent (oder bewusst) ist, sondern nur, wann wir es nicht mehr als unintelligent bezeichnen können.

"…solange Menschen die Algorithmen vorgeben"
Man darf aber nicht vergessen, dass Parameter – auch von einer KI – gelernt werden können, die dann mit dem Algorithmus nicht unbedingt viel zu tun haben. In der Summe kommt damit dann mehr als etwas vorprogrammiertes heraus. Letztendlich kann man auch so programmieren, dass der Code sich aufgrund gelernter Erfahrung umprogrammiert. Wieviel dann noch wirklich vorgegeben ist, ist sicherlich eine schöne philosophische Debatte, die möglicherweise damit endet, dass auch der Mensch durch Gene vorprogrammiert ist. Oder eben doch nicht. Hm.

@ Reinhard Matern
"analog oder digital": Geschenkt. Sie kann sogar ternär oder mehr vorkommen (siehe MLC Flash), nur so am Rande. Die Unterscheidung, die angesprochen wird, ist eher die von "diskret oder kontinuierlich". Letztlich: Die Sprachausgabe als Engine zu bezeichnen ist nicht grundsätzlich verkehrt.
Aber: "durch welche Intelligenz die Worte, die sie spricht, gebildet werden, kann ich antworten: durch eine erfundene künstliche Intelligenz". Genau deshalb kam ich ja drauf, das mit einem 60-Jahre Film über KI zu vergleichen. Das ist in meinen Augen ein recht alter Hut.
Trotzdem ein kleines Lob: Dass eine KI uns als Haustiere ansehen könnte, ist mal eine schöne Idee.

Und zuletzt: http://www.heise.de/ct/ausgabe/2012-25-Automatische-Textgeneratoren-veraendern-den-Journalismus-2334080.html
Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis wir computergenerierte Literatur erwerben können.

FRED SCHYWEK
9 Jahre zuvor

SIMULIERTE INTELLIGENZ?
Ist das so etwas wie RUHRBARONE?

Gruß aus DU-Ruhrort
Fred Schywek

P.S.: Weiß die geschätzte Leserin/der geschätzte Leser eigentlich, daß die Pseudo-Edda vom Flohmarkt in Hochfeld kommt und nichts mit dem Island-Ting zu tun hat? Oder alles wieder nur eine Frage der ZEIT?

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