Rolle-Rückwärts: Torlinientechnologie kommt nun doch – zumindest in der 1. Bundesliga

Flutlichtmast. Quelle: Wikipedia Lizenz: gemeinfrei
Flutlichtmast. Quelle: Wikipedia Lizenz: gemeinfrei

Lange wurde diskutiert, dann eigentlich auf die Einführung der Technik verzichtet. Nun die Kehrtwende. Die DFL teilt soeben mit, dass Torlinientechnologie in der ersten deutschen Spielklasse zur neuen Saison eingeführt werden wird:
„Ab der Saison 2015/16 kommt die Torlinientechnik in den Stadien der 18 Clubs der Bundesliga zum Einsatz. Im Rahmen der heutigen Mitgliederversammlung wurde mit 15 Ja-Stimmen bei drei Nein-Stimmen in geheimer Abstimmung die nötige Zweidrittel-Mehrheit für eine Einführung erzielt. Mit der Installation und dem Betrieb des Systems in den kommenden drei Jahren soll der FIFA-lizenzierte Anbieter Hawk-Eye beauftragt werden.

Den Antrag zur Einführung der Torlinientechnologie in der Bundesliga hatte der FC Bayern München gestellt. Der Einsatz der Torlinientechnologie in der 2. Bundesliga stand nicht zur Abstimmung.
Der Anbieter Hawk-Eye, der im Rahmen eines offenen, transparenten und diskriminierungsfreien Ausschreibungsverfahrens den Zuschlag erhielt, vertraut auf ein kamerabasiertes System zur Überwachung der Torlinie. Diese Technologie, die seit Beginn der vergangenen Saison bereits in der englischen Premier League eingesetzt wird, nutzt 14 unter dem Stadiondach angebrachte Kameras. Überquert ein Ball die Torlinie, sendet das System innerhalb einer Sekunde ein Signal an eine Empfängeruhr am Handgelenk des Schiedsrichters.“

 

Vermutlich dürfte das nun erneut zu emotionalen Debatten über Sinn und Unsinn dieser Entscheidung vom heutigen Nachmittag bei den Fußballfans im Lande führen. Befürworter sehen in dieser Maßnahme einen Schritt zu mehr Gerechtigkeit im Fußball, wo es in den Profiligen ja inzwischen bekanntlich um Millionenbeträge geht, von der Gültigkeit eines Treffers nicht nur viel Geld, sondern häufig schlussendlich auch Arbeitsplätze abhängen können. Kritiker bemängeln, dass der Fußball nicht verkompliziert werden sollte, die Diskussionen und Streitereien über einzelne Szenen einfach dazugehören und u.a. ja auch einen großen Teil des Reizes dieser Sportart ausmachen.
Wie dem auch sei, für die Dortmunder Borussia, der im Pokalfinale im Mai 2014 zuletzt ein klarer Treffer beim Stand von 0:0 gegen den späteren Titelgewinner FC Bayern München durch eine falsche Entscheidung des Schiedsrichters verwehrt blieb, kommt diese Entscheidung, zumindest beim Kampf um diesen Titel, so oder so, deutlich zu spät.

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