Fußball ist bekanntlich schnelllebig. Ein aktuelles Beispiel für diese extreme Schnelllebigkeit konnten die Fußball-Fans im Lande am gestrigen Samstag miterleben. Der BVB besiegte den FSV Mainz 05 in der heimischen Arena knapp mit 2:1 (2:0). Herausragender Mann in Reihen der Dortmunder war dabei Torwart Roman Bürki, der den Sieg der Westfalen in der Schlussphase rettete, einige spektakuläre Paraden zeigte und vom eigenen Anhang dafür mit lauten Sprechchören vielstimmig gefeiert wurde. Auch in den sozialen Netzwerken war das Lob für den Schweizer fast schon überschwänglich.
Erstaunlich! Denn es ist noch gar nicht so lange her, da war Bürki bei vielen Anhängern des BVB gar nicht gut angesehen. Noch im Januar 2018 war er sogar der große Buhmann.Unmittelbar nach einem bitter enttäuschenden 2:2-Unentschieden der Schwarzgelben gegen den SC Freiburg äußerte der Torhüter seinerzeit seine Verärgerung über das Verhalten einiger Fans im Stadion beim Abo-Sender ‚Sky‘. Und das in ungewohnt klaren Worten.
So sprach Bürki in diesem Interview voller Enttäuschung und Frust von zahlreichen frühen Pfiffen in den ersten Spielminuten, welche einem verunsicherten Team so naturgemäß nicht helfen würden.
Das Verhältnis zwischen Torhüter und großen Teilen der Fans war in der Folgezeit über Monate hinweg recht angespannt. Viele Fans wünschten sich zur Saison 2018/19 eine neue Nummer eins, waren enttäuscht als der BVB mit Marwin Hitz vom FC Augsburg einen älteren Torhüter als Ersatzmann für die Torhüterposition verpflichteten.
Die laufende Saison, die einen insgesamt deutlich verbesserten Kader der Borussen präsentiert hat, hat die Position von Bürki sehr gestärkt. In vielen Spielen war Bürki der entscheidende Sieg-Garant für die Dortmunder.
Der Höhepunkt dieser Entwicklung war jetzt der Heimsieg gegen Mainz am Samstag. Der noch vor Monaten vergleichsweise unbeliebte Bürki nun als gefeierter Mann. Das hätte man sich in Dortmund in der Vorsaison nicht ausmalen können. Vom vielfach kritisierten Wackelkandidaten zum unumstrittenen Fan-Liebling. Fußball ist manchmal echt komisch!