RTL/ntv-Trendbarometer: Vertrauen in die politische Institutionen in Corona-Krise gewachsen

Olaf Scholz und Angela Merkel Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Starker Vertrauens-Zuwachs für deutsche Politik In der Corona-Krise ist das Vertrauen der Deutschen zu den politischen Institutionen gewachsen. Im aktuellen Institutionen-Ranking bringen die Bundesbürger wie schon seit Jahren dem Bundespräsidenten das größte Vertrauen entgegen: 76 Prozent haben „großes oder sehr großes Vertrauen“ zu dem von Frank-Walter Steinmeier geführten Amt – das sind drei Prozentpunkte mehr als am Anfang des Jahres. Mit einem Zuwachs von 22 Prozentpunkten gegenüber dem Jahresanfang liegt die Bundeskanzlerin auf Platz 2 des Rankings (mit 72%). Den größten Vertrauensschub während der Krisen-Monate verzeichnet mit 26 Prozentpunkten die Bundesregierung. Sie kommt mit 60 Prozent auf Platz 3.

Zu allen politischen Institutionen in Deutschland ist das Vertrauen in der Krise um mindestens 9 Prozentpunkte gewachsen. Mehr als die Hälfte der Deutschen vertrauen ihren Bürgermeistern und Oberbürgermeistern sowie den jeweiligen Landesregierungen (je 58%), den Gemeindevertretungen (57%), Stadtverwaltungen (56%) und dem Bundestag (54%). Auch der Sympathiewert der politischen Parteien, die in dem Institutionen-Ranking nie über den letzten Platz hinausgekommen sind, ist um 9 Prozentpunkte hochgegangen, auf 25 Prozent.

Lediglich die Europäische Union hat im Krisen-Management an Zuspruch verloren, auf aktuell 37 Prozent. Das sind drei Prozentpunkte weniger als vor der Krise; die EU rangiert auf dem vorletzten Platz.

Vertrauen in politische Institutionen im Mai 2020* Es haben großes Vertrauen zu (zur, zum)

Bundespräsidenten 76% (+3)
Bundeskanzlerin	72% (+22)
Bundesregierung	60% (+26)
Bürgermeister/Oberbürgermeister	58% (+10)
Landesregierung	58% (+11)
Gemeindevertretung 57% (+9)
Stadtverwaltung	56% (+9)
Bundestag 54% (+13)
Europäische Union 37% (-3)
Politischen Parteien 25% (+9)

(*In Klammern Veränderung gegenüber Anfang 2020)

CDU/CSU 39, Grüne 16, SPD 15, AfD 9, Linke 8, FDP 6 Prozent Von dem gewachsenen Vertrauen in die politischen Institutionen können allerdings nicht alle Parteien profitieren. Im RTL/ntv-Trendbarometer haben seit Anfang des Jahres vor allem die CDU/CSU und (deutlich weniger) die SPD gewonnen. Die Union konnte seit Januar um 11, die SPD um 3 Prozentpunkte zulegen. Die kleineren Parteien hingegen verlieren. Die größten Verluste seit Januar haben die Grünen (minus 6 Prozentpunkte), gefolgt von der FDP und der AfD (jeweils minus 3 Prozentpunkte). Die Linke und die sonstigen kleineren Parteien haben je einen Prozentpunkt verloren.

Gegenüber der Vorwoche haben sich die Parteipräferenzen kaum verändert. CDU/CSU verlieren einen Prozentpunkt und liegen jetzt knapp unter der 40-Prozent-Marke. Grüne und Linke können um je einen Prozentpunkt zulegen. Die SPD rangiert jetzt wieder hinter den Grünen. Die AfD verliert einen Prozentpunkt und rutscht wieder unter die 10-Prozent-Marke. Die Unionsparteien erhalten mit 39 Prozent so viel Zustimmung wie Grüne, SPD und Linke zusammen.

Bei einer Bundestagswahl könnten die Parteien demnach derzeit mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 39 Prozent (Bundestagswahl 32,9%), SPD 15 Prozent (20,5%), FDP 6 Prozent (10,7%), Grüne 16 Prozent (8,9%), Linke 8 Prozent (9,2%), AfD 9 Prozent (12,6%). 7 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2%). Die Zahl der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt derzeit bei 25 Prozent (23,8%).

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