Die Provinz ist für den oder die Kreative/n ein hartes Pflaster, wie man es im Ruhrgebiet bestens studieren kann. Wer hier gegen die Konventionen verstößt konnte es lange Zeit nur unter Einkalkulierung seines eigenen Untergangs tun. Die kulturelle und politische Hegemonie der Sozialdemokratie vereint mit der ökonomische Dominanz des Montanindustriellen Komplexes hat selbst noch zu Zeiten der IBA-Emscherpark bei den dort leitend Aktiven die Frage hervor gerufen , ob „Innovationen in einem strukturell innovationsfeindlichen Milieu“ überhaupt durchzusetzen sind.
Dass sich dann die städtebaulichen Erneuerer zwar durchsetzten, sich dabei selbst jedoch gegen jede äußere und öffentliche Kritik abschotteten, zeigte, dass in der Provinz selbst die Kreativen, und als solche sind die Leute um Karl Ganser sicher zu bezeichnen gewesen, den übergeordneten Gesetzen der Provinz zu fügen haben bzw. diese sich in deren Hinterkopf unhinterfragt, wenn nicht sogar unbewusst wieder einnisten.
Was der Provinzkreative aber eher lernt als der metropolitane Erneuerer ist Subversion und Durchhaltevermögen. Insofern sollte jeder Kreative in seinem Leben zumindest einige Jahre in der Provinz verbringen ehe er/sie sich zum Beispiel nach Berlin zu gehen traut. Da ist es nämlich im Ernstfall nicht viel besser. Genauer gesagt ist in der Metropole nur das Klima innovationsfreundlicher, nicht die realen Verhältnisse.
Da ein gutes Klima nicht zu unterschätzen ist, trifft man dort auch mehr Menschen, die es brauchen. Da es aber nicht ausreicht, wenn nicht auch Aufträge auf einen warten, die einen ernähren, wird diese Gruppe gerade in Berlin immer wieder um die dezimiert, die letztlich von ihrer Kreativität auch zu leben gezwungen sind . Nach einigen Jahren struktureller Unterbezahlung sind sie zum Tausch von richtigen Aufträgen gegen innovatives Klima gezwungen, sprich dazu, Berlin wieder zu verlassen.
Die, die erst gar nicht aus dem Ruhrgebiet weggehen, haben jedoch häufig weder ein förderliches Klima noch Aufträge. Zumindest nicht von außerhalb der Agglomeration. Egal wie viele Preise und Fachrenommee sie erobern, die Städte im Ruhrgebiet sind für sie keine gute Adresse, wenn man sich außerhalb um Aufträge bemüht. Und selbst innerhalb der Ruhrstadt werden die Bewerber aus den metropolitanen Kreativstädten systematisch bevorzugt . Selbst bei den Machern der Kulturhauptstadt. Selbst bei denen, die sich dort speziell der Förderung des Kreativen verschrieben haben. Bei der IBA-Emscherpark war es übrigens auch schon so.
Was also ist zu tun? Soll man bleiben oder gehen? Und was macht man wenn man nicht gehen will oder kann? Wie kommt man dann im Ruhrgebiet an Aufträge die einen in Dimension und Aufgabenstellung wirklich voran bringen? Wie kommt man hier in die Liga, die auch in den Metropolen chancenreich mitbieten kann? Die Aufträge die das fördern gibt es nämlich auch hier.
Ob dabei die vom Gorny-Team kreierten Kreativquartiere helfen, werden wir in den nächsten Jahren erst feststellen können. Ich bin da eher skeptisch. Auf jeden Fall werden von den jetzt geplanten nur wenige überbleiben bzw. den Namen wirklich verdienen. Aber die von der gleichen Truppe dadurch vorangetriebene lokale und regionale Vernetzung zeigt jetzt schon unbestreitbare Erfolge. Ja sie verändert sogar schon etwas das so viel gerühmte Klima, in dem sie das Thema kulturstadtrelevant gemacht hat. Es wurde noch nie so viel über die Rolle der Kreativität für die Zukunft des Ruhrgebietes diskutiert wie jetzt.
Manchmal kann ich mich sogar des Eindrucks nicht erwehren, dass es mittlerweile mehr Menschen in der Ruhrstadt gibt, die ihre Kreativen suchen, beobachten und analysieren als Kreative selbst. Nichtsdestotrotz bewegt sich die Provinz wenigstens hier ein Stück in Richtung Metropole.
Arnold, dieses systematische Entgegensetzen von ?Metropole? und ?Provinz? wird dem Ruhrgebiet nicht gerecht, die Gegend ist weder das Eine noch das Andere. Ich versteh? ja, dass man dem Nerv tötenden Metropolenvoodoo, der gegenwärtig eine ernsthafte Diskussion über die Zukunft des Ruhrgebiets fast unmöglich macht, irgendetwas entgegensetzen möchte, aber nichts ist leichter und zugleich unbefriedigender als die ?Metropolenträume einer Provinz? (wie es dann immer heißt) zu entlarven. ?Wir sind Provinz? ist jedenfalls kein Weg, der aus dem Hamsterrad des üblichen Regionalmarketings herausführt ? weil es der Logik derer verhaftet bleibt, die man zu kritisieren glaubt.
Ich kann’s auch nicht mehr ertragen. Über die Schrebergärtnermentalität der z.B. Abenteuerspielplatzpunks und Sensationalisten früher im West- und jetzt eher im Ostteil der Hauptstadt steht z.B. hier heute was Schönes:
https://jungle-world.com/artikel/2009/45/39691.html
Und selbst in Hamburg wird es derzeit spannend, wenn altgediente Anarcho-Deutschpunks plötzlich ganz klar die etablierten Salonlöwen bzw. ganz einfach Alternativstandortfaktoren sind:
https://www.taz.de/regional/nord/hamburg/artikel/1/die-grosse-vereinnahmung/
Das braucht man bzw. darf man eben nicht als „inner-linke“ Debatte abtun.
Was soll also das Hinterhergehinke im Diskurs?
@ Dirk
Sie haben recht, dem Ruhrgebiet als Stadtlandschaft und soziokultureller Einheit wird die Gegenüberstellung Metropole/Provinz nicht gerecht.Das habe ich mehrfach hier selbst ausführlich beschrieben. Aber dem aktuellen mehrheitlichen Verhalten seiner Verantwortlichen schon. Es gibt nichts provinzielleres als das von denen zur Zeit zelebrierte und von ihnen so treffend benannte Metropolenvodoo.
@ Jens
Ob wir es satt haben oder nicht, die Metropolennummer und die damit verbundenen Vergleiche gehen von offizieller Seite mindestens bis Ende 2010 unverdrossen so weiter. Dem muss man sich entweder stellen, notfalls auch ironisch oder polemisch, oder aber einfach dazu schweigen. Nach Innen mag letzteres angebracht sein. Außerhalb von Ruhr wird man aber zu Stellungnahme gezwungen, weil Freunde und Bekannte einen darauf ansprechen. Da ist meine Antwort allerdings mittlerweile sehr knapp: Eh wir Metropole werden sollten wir erst mal versuchen es zur Stadt zu bringen.
Das Hinterhergehinke im Diskurs kommt ja von den Metropolenträumern selber. Den Kreativwirtschaftsdiskurs haben sie aus der ersten Amtszeit der Regierung Blair importiert, der als Standortlogik(!) wohl unzweifelhaft gescheitert ist, bzw. schon in seinen Verheißungen zweifelhaft war. Kann man sehr schön in den Beiträgen von Bastian Langes „Governance der Kreativindustrie“ nachlesen nachlesen. Oder sich am 19.11. in der Goldkante erzählen lassen. 🙂
Die ambivalente Rolle von Künstlern in Gentrifizierungsprozessen dürfte wohl niemand ernsthaft bestreiten, auch Ted Gaier und die Pudel-Clique nicht. Was aber wäre denn die politische Forderung daraus? Klappe halten und in den nächsten Sanierungsfall einziehen, bis der Prozess dort von neuem einsetzt und in der Zwischenzeit ein selbstreflexives Manifest veröffentlichen? Schon dilemmatisch, nicht?
Aprospos Goldkante. Die Veranstaltung dort heißt „Metropolenträume in der Provinz“ und verspricht interessant zu werden. Veranstalter ist die AG Kritische Kulturhauptstadt.Deren Website ist gerade erst ans Netz gegangen:K2010@BO-ALTERNATIV.de
Sollten wir hier nochmal ausführlicher posten. Kommt allerdings etwas spät.
@ch_we: Gaier z.B. soll ab und zu mal die Schnauze halten und in sich gehen, mache ich ja meist auch. 🙂
@Arnold, Christian: Der Diskurs um die Kreativwirtschaft im Ruhrgebiet ist wichtig, der Diskurs ums ersehnte Metropolendasein des Ruhrgebiets ist es nicht (mehr); insofern wäre schon einiges gewonnen, wenn zumindest die kritischen Geister dieser Gegend die beiden Dinge auseinander halten würden. Wer will sich denn damit beschäftigen, wenn ? um nur ein Beispiel zu nennen ? Dieter Gorny vom Ruhrgebiet als der ?einzigen voll unterkellerten Metropole der Welt? spricht?
@Jens: Gentrifizierungsprozesse, wie sie sich jetzt wieder in Hamburg verschärfen, sind zwar ein älterer Hut, aber es sind reale (und keine, wie hier, zumeist eingebildeten) Veränderungen der Stadt. Da gibt?s klare Gewinner und Verlierer, Antagonismen ? und es gibt Gewinnerverlierer, Ambivalenzen. Das muss man debattieren, und die Debatten fänden nicht statt, wenn Leute wie Ted Gaier lediglich ?in sich gehen? würden. In Rüttenscheid mag ?Schnauze halten? opportun sein, Hamburg ist aber nicht Rüttenscheid (-:
@Dirk:
Niemand will sich damit beschäftigen. Die Metropolendebatte hat doch längst die raumplanerische Ebene zugunsten der Konnotation des Begriffs „Metropole“ verlassen. „Provinziell“ meint ja auch nicht einfach „kleinräumlich“.
@DEH: Ich fühle mich misslesen. Ich schrieb „ab und zu in sich gehen“ im Sinne von Reflektion (statt überhasteter image politics z.B.). Nicht dass man Leuten nicht auch für ihre Fehler danken darf (die andere dann vielleicht nicht machen müssen) aber auch. „Anti-Hamburg“ beinhaltet auch „Hamburg“,so what. Erinnert mich übrigens an ein Lied mit dem selben Titel wie dieses hier:
Und nach Kurzrecherche fand ich auch das hier:
https://www.youtube.com/watch?v=_s7Y1T-49Mc
Ist doch eine abstoßende Haltung, oder? 😉
Mir fällt noch ein, dass es ja auch zur Kulturhauptstadt diverse „Oppositionen“ gibt, die dieselbe Standortpolitik halt nur alternativ bzw. „von unten“ machen, im Effekt aber dasselbe vielleicht noch gründlicher bewirken als die „von oben“. Wer dieses Branding aber (vorgeblich) nicht will, darf m.E. auch nicht mit der anderen Seite der Medaille operieren. Ich empfinde das als unglaubwürdig und/oder provinziell.
„Mir fällt noch ein, dass es ja auch zur Kulturhauptstadt diverse ?Oppositionen? gibt, die dieselbe Standortpolitik halt nur alternativ bzw. ?von unten? machen, im Effekt aber dasselbe vielleicht noch gründlicher bewirken als die ?von oben?. Wer dieses Branding aber (vorgeblich) nicht will, darf m.E. auch nicht mit der anderen Seite der Medaille operieren. Ich empfinde das als unglaubwürdig und/oder provinziell.“
Welchen Effekt denn? Ich wüsste gerade niemanden, der es nicht schätzen würde, wenn es im Ruhrgebiet ein wenig interessanter wäre. Wenn man nicht ständig die alten Debatten um RVR, die Filz-SPD und den miserablen ÖPNV führen müsste. Wenn man bei einem interessanten Konzert mal mit mehr als 30 Leuten vor der Bühne stehen würde. Wenn es mehr als drei gut sortierte Buchhandlungen gäbe. Wenn dies ein Effekt der Kulturhauptstadt sein würde – super! Das hat nichts mit Branding zu tun, sondern mit Lebensqualität.
Was mich aber jetzt auch interessieren würde: Welche Oppositionen gibt es denn?
@Christian: Auch unter kulturwissenschaftlicher Perspektive ist die Lage im Ruhrgebiet nicht anders. Die Metropolendebatte, die in Hamburg geführt wird (dort, wo man ?Kultur der Metropole? sogar studieren kann, wo es sogar eine ganze Universität für Baukunst und Metropolenentwicklung hat), findet dort mit anderen Voraussetzungen statt.
@Jens: Misslesen? Naja, im Fall, der hier zur Rede steht: Ted Gaier hat sein Manifest sehr wohl reflektiert (auch wenn taz was anderes behauptet). Dass ?Anti-Hamburg? eben auch ?Hamburg? ist, wird er wissen.
Und ?diverse Oppositionen zur Kulturhauptstadt?? Opposition ist der falsche Begriff; so übersichtlich ist die Lage nicht.
@DEH: Seh ich auch so. (Eben.)
@ch_we: RVR, SPD und ÖPNV von unten zu reformieren dauert natürlich mal wieder 20 Jahre, wie das meiste hier, kein Wunde dass es manchen uninteressant vorkommt, okay. Ich z.B. hab halt keinen Bedarf an noch mehr Las Vegas hier und empfinde das Kulturprogramm als recht gut. Infrastrukturprobleme gibt es natürlich (bitte mich jetzt hier nicht alles diskutieren machen!), etc. Aber mir ging es ja um Ansätze von „Kulturarbeitern“, sich nicht vereinnahmen zu lassen, auch nicht via Affirmation. Ein Beispiel mal eben aus dem Bekanntenkreis zu „Opposition“ (in Anführungszeichen!!):
https://www.unprojekte2010.de/
https://www.ruhrpop.de/ macht anscheinend derzeit nichts. (Was mich an die Music Commission von Gorny erinnert. Macht die auch nichts? Hm.)
Eine Opposition ohne Anführungszeichen finde ich eher in Haltungen, die die Rolle des Ruhrgebiets in Deutschland und Europa (etc.) kritisch hinterfragen und dann das fördern oder behindern was sie dementsprechend für richtig halten. Und das, ohne sich überhaupt mit dem abzugeben, was so alles an hiesigen kleine Karos/große Karos – Debatten über Bürokraten, Konzerne und lokale Standortpolitik passiert. (Nach Diktat ab auf’n Kiez. ;))
@Jens: Das mit dem Kulturprogramm sehe ich anders. Aber das ist wohl auch größtenteils eine Frage persönlicher Präferenz. Im Bezug auf die „Opposition“ gebe ich dir Recht.
@Dirk: Ich empfinde ja den Einsatz des Begriffs „Metropole“ im Rahmen von Ruhr2010 gar nicht als akademisch, sondern im Gegenteil als polemisch. Und da kann man halt polemisch „provinziell“ dagegensetzen, wenn man das will. Dem Reflexionsniveau der Debatte hilft das nicht unbedingt, das ist mir schon klar.
Opposition zur RUHR2010 macht für mich keinen großen Sinn.Egal ob mit oder ohne Anführungszeichen. Die Karawane zieht weiter, egal wer sie wie kritisiert.Das war von Anfang an so und wird jetzt, wo beim besten Willen nichts mehr geändert werden kann,natürlich auch so bleiben.
Die Frage ob Kunst und Kultur wirklich etwas zum Strukturwandel beitragen kann ist damit allerdings nicht beantwortet.Die diesbzüglichen Untersuchungen bleiben da nachwievor im Ungefähren.Was das Ruhrgebiet selbst betrifft ist bislang auch kein „Turningpoint“ auszumachen. Zumindest reichen die diesbezüglichen neuen Arbeitsplätze im Bereich der Kreativwirtschaft dazu keineswegs aus, was auch nicht verwundert.
Es ist schon schwierig genug Menschen aus niedrig qualifizierten Industriebereichen in einfache Dienstleistungsjobs zu bringen.Ein Angebot in der angeblich so zukunfsträchtigen Kreativwirtschaft ist dagegen völlig außerhalb ihrer Reichweite. Selbst Facharbeiter sind da nicht so einfach unterzubringen bzw. in diese Richtung umzuschulen.
Die Lebenswelten in der Ruhrstadt werden sich deswegen in absehbarer Zukunft – erst Recht wenn sich die Kreativwirtschaft so entwickelt wie es sich ihre Protagonisten erhoffen – noch weiter aufspalten und auseinanderdriften. Was das alltagskulturell bedeutet, wäre auch ein kulturwissenschaftlich wichtiges Thema.
@Arnold
Der Wandel von klassisch fordistischen, durch Disziplinartechniken geprägter Arbeitsformen hin zu solchen, die auf Techniken der Selbstführung basieren, ist zweifelsohne DER interessante Aspekt der Kreativwirtschaftsdebatte – und zwar unabhängig davon, ob der Wandel jetzt in einer Metropole stattfindet, oder nicht.
RT @Richard_Florida Creative Hamburg news clip https://bit.ly/4o2ZcJ (in German) <– Aspekte-Beitrag zu ?Not in our name, Marke Hamburg?
Dirk, danke dass du den Aspekte-Beitrag hier eingestellt hast.Er bringt das Problem auf den Punkt. Allerdings ist die Thematik dahinter schon lange in der Welt, wenn auch jetzt erst in den deutschen und Hamburgischen Medien. Die Diskussion z.B. in Berlin um das Spreeufer oder jetzt sogar in Neukölln hat ja letztlich die gleichen Verdrängungsgefahren/ängste zur Voraussetzung. In New York wird seit diesem Jahr sogar im Stadtrat diskutiert, Künstlern Mietzuschüsse zu gewähren, um in Manhattan, zumindest aber in seiner Nähe bleiben zu können.
Das alles hat bislang nicht viel genutzt, egal wieviel auch dort vom Dialog gequatscht wird.Die Stadt boomt halt trotz Krise immer noch. Zumindet in Manhattan und Bloomberg wird das weiter fördern. Deswegen ist er ja zum dritten Mal als Bürgermeister angetreten. Und selbst wenn dort oder in den Teilen Brooklyns, die nahe dran liegen, mal die Mieten ein bisschen nachlassen, dann sind sie immer noch für die meisten Kreativen unerschwinglich (geworden). Die gehen jetzt nach Bushwick (Brooklyn) oder in die so viel geschmähte South-Bronx, und das nicht freiwillig. Und selbst da reiben sich die Immobilienbesitzer schon die Hände.
Das gilt zunehmend für Berlin Mitte, -Prenzelberg,-Friedrichshein und -Kreuzberg. Es fängt ganz vorsichtig an im Wedding. In Hamburg kenne ich mich nicht so aus, aber es ist jetzt auch dort so weit, dass die Kreativen nicht mehr bereit sind mitzuspielen.
Im Ruhrgebiet ist diese Gefahr allerdings gering, weil es eben keine Boomgtown ist und auch in absehbarer Zeit nicht sein wird.Was in diesem Zusammenhang auf jeden Fall kein Nachteil sondern eher ein Vorteil ist bzw.werden könnte. Beim Dortmunder U kann man aber jetzt schon sehen, dass die absehbaren Realmieten für den Kreativteil, wenn er denn überhaupt noch kommt, viel zu hoch sein werden.
Arnold, jenseits von Boom oder Baisse gibt es einen wichtigen (kulturellen?) Unterschied zwischen Hamburg und dem Ruhrgebiet: In Hamburg hat es jederzeit diese 50 Kreativarbeiter, die es sich auch herausnehmen, ein leerstehendes Kaufhaus wie in Altona zu besetzen und dies politisch durchzukämpfen; im Ruhrgebiet gibt es sie offensichtlich nicht. Nahezu jede Stadt des Ruhrgebiets dürfte ? spätestens nach der Karstadtpleite ? mindestens ein leer stehendes Kaufhaus in ?bester Lage? haben. Das sind roundabout 50 leere Kaufhäuser. Soweit ich weiß passiert dort überall ? gar nichts.
Anders, im Googledeutsch, formuliert: ?Kaufhausbesetzung Ruhrgebiet?: 0 Treffer.