Ruhr2010 spült der freien Szene viel Geld in die Kassen – nur wie viel weiß niemand so genau und es könnte gerne auch noch mehr sein.
Das ist das Ergebnis eines Perspektiv-Workshops der Grünen im RVR mit Vertretern der freien Kulturszene. Zwischen 20 und 40 Prozent des Etats, so Sabine von der Beck, Fraktionssprecherin der Grünen im RVR und Mitglied im Aufsichtsrat der RUHR.2010 GmbH, stünden für Projekte der freien Szene zur Verfügung. Alles eine Frage der Lesart.
Doch es könnte mehr sein – Begehrlichkeiten bei der freien Szene wecken da die zehn Millionen Euro, die das Land den Städten kürzlich zugesichert hat. Das Geld war eigentlich, so Oliver Keymis, der kulturpolitischer Sprecher der Grünen im Landtag, für die freie Szene bestimmt, werde aber von den Städten bislang vor allem für die Finanzierung traditioneller Kulturprojekte verwendet. Die Grünen wollen nun eine Fonds, der sich aus Teilen der Eintrittgeldern der "Hochkulturveranstaltungen" speist, auflegen und dessen Einnahmen der Szene zukommen lassen.
In ihrer Pressemitteilung, die dieser Meldung zu Grunde liegt, haben die Grünen nicht mehr von freier Szene sondern von "nicht-institutionell gebundenen Kulturschaffenden" gesprochen. Ein schönes, neues Wort, auf das die Welt in den vergangenen Jahren verzweifelt gewartet hat.