Ruhrbarone-Buchtipp: Gletscher – Klimazeugen von der Eiszeit bis zur Gegenwart

Die Debatte rund um den Klimawandel ist in diesen Tagen allgegenwärtig, zeitweise inzwischen sogar schon arg nervig. Dass man sich mit dem Thema aber auch durchaus in mehrfacher Hinsicht gewinnbringend auseinandersetzen kann, das zeigt eine aktuelle Neuerscheinung auf dem Buchmarkt.

Mit am deutlichsten sichtbar wird die Veränderung auf der Erde nämlich, schaut man sich einmal unterschiedlich alte Aufnahmen von Gletschern an.

Und genau in diesem Zusammenhang bin ich kürzlich über das Buch ‚Gletscher: Klimazeugen von der Eiszeit bis zur Gegenwart‘ gestolpert, dass vor wenigen Tagen im Verlag ‚Hatje Cantz‘ neu erschienen ist und welches ich unseren Lesern heute einmal kurz vorstellen möchte.

„Landschaftsmaler waren die ersten, die die Erhabenheit von alpinen Gletschern anschaulich machten. Dabei waren sie auch Pioniere der Forschung: Neben dem künstlerischen Aspekt offenbaren ihre Gemälde wertvolle Informationen über Aussehen und Verbreitung der Gletscher noch vor Beginn der systematischen Beobachtung. Ein neuer Band vergleicht diese Bilder mit der Gegenwart“, heißt es im dazugehörigen Pressetext.

Und passender kann man auch kaum zusammenfassen, was dieses Buch tatsächlich ausmacht. Hier werden Gemälde aus vergangenen Tagen der Realität im 21. Jahrhundert entgegengestellt. Sehr beeindruckend, wie drastisch sich die Landschaften im Laufe relativ weniger Jahre doch verändert haben.

Ein Hauptanliegen des Buches ist es laut den Machern, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstandenen Gletscherbilder der Maler Thomas Ender und Ferdinand Runk möglichst umfassend vorzulegen und damit den Zustand am Ende der kleinen Eiszeit mit dem heutigen zu vergleichen.

Gernot Patzelt stellt die enormen Veränderungen in eindrucksvollen Bildpaaren vor und erläutert anhand der Aufnahmen mit großer wissenschaftlicher Expertise die Klimaentwicklungen der letzten 50.000 Jahre.

Dabei ist es völlig egal, wo man selber in der Debatte über den Klimawandel steht, wie man sich selber zu den unbestreitbaren Veränderungen der Landschaft positioniert, diese Bilder beeindrucken und lohnen einen intensiveren Blick. Ich kann daher einen Besuch beim Buchhändler eures Vertrauens nur dringend empfehlen. Schaut euch das Buch einmal an. Es lohnt sich wirklich!

PS: Die Bilder aus dem Buch zeigen wir hier (wie immer) mit freundlicher Genehmigung des Verlages!

 

Gebundene Ausgabe: 264 Seiten

Verlag: Hatje Cantz Verlag

ISBN-13: 978-3775745352

Preis: 52,00 Euro

Thomas Ender: Groß – und Kleinvenediger mit Untersulzbachkees, 1829, © Sammlung Erzherzog Johann, EJ 591
Untersulzbachkees mit Großvenediger, Pinzgau, Salzburger Land, © Ludwig Malaum

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nussknacker56
nussknacker56
5 Jahre zuvor

Wer ab und zu in den Bergen unterwegs ist, kann die Veränderungen nicht übersehen. Die Gletscher-Bilder machen Lust auf mehr. Danke für den Tipp, Robin Patzwaldt.

Ke
Ke
5 Jahre zuvor

Nun zur Heimat: Zeiten, in denen meine Dortmunder Wohnung vom Gletscher bedeckt war. So lange ist das auch nicht her:
https://deacademic.com/dic.nsf/dewiki/1221991

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