Die Städte des Ruhrgebiets landeten in den letzten Jahren regelmäßig auf den unteren Rängen im jährlichen Städtevergleich von WirtschaftsWoche, dem Institut der deutschen Wirtschaft und ImmoScout24. Wenngleich die Ruhrgebietsstädte im Niveauranking weiterhin abgeschlagen liegen, zeichnet sich im Dynamikranking 2020 eine erfreuliche Entwicklung ab: Dortmund ist um zehn Plätze nach oben geklettert und erreicht damit eine Platzierung im vorderen Teil des Rankings. „Mit dem Dynamikranking untersuchen wir die Veränderung von 36 Indikatoren in einem Zeitraum von fünf Jahren. Darin zeigen sich vor allem Chancen für Städte mit schlechter Ausgangslage. Dieses Jahr sticht das Ruhrgebiet positiv heraus und zeigt Fortschritte, die vor allem auf eine dynamische Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und im Bereich der Lebensqualität zurückzuführen sind“, kommentiert Ralf Weitz,
Dortmund ist die dynamischste Stadt im Ruhrgebiet
Obwohl Dortmund im Niveauranking nur Platz 57 aller deutschen Großstädte erreicht, erzielt die Stadt mit Platz 16 in der Dynamik eine Platzierung im oberen Tabellendrittel. Im Vergleich zum Vorjahr klettert die Stadt damit um zehn Plätze nach vorn. Die dynamische Entwicklung ist maßgeblich auf die gute Entwicklung des lokalen Arbeitsmarkts zurückzuführen. So entwickelte sich die Arbeitsplatzversorgung in Dortmund besonders positiv. Diese verbesserte sich innerhalb von fünf Jahren um 5,9 Prozentpunkte. Zudem wuchs die Beschäftigungsrate von Frauen an (jeweils Rang 7 im Vergleich aller deutschen Großstädte). Die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen ist zwischen 2014 und 2019 um 3,3 Prozentpunkte zurückgegangen (Rang 2 aller deutschen Großstädte), die Arbeitslosenquote der Älteren (55 Jahre und älter) sogar um 3,7 Prozentpunkte (Rang 10). Programme der Stadt und Wirtschaftsförderung wirken sich scheinbar positiv aus. Der Pendlersaldo konnte ebenfalls in Dortmund gesteigert werden (Rang 5). Die Stadt wird als Arbeitsort attraktiver und erreicht damit insgesamt einen siebten Platz im Teilbereich „Arbeitsmarkt” des Dynamikrankings.
Zweite Stütze der Dortmunder Dynamik ist der Bereich „Lebensqualität” (Platz 10). Mit Rang drei erreicht die westfälische Stadt ihre beste Platzierung bei der Reduktion von Straftaten. Diese gingen zwischen 2014 und 2019 um fast 31 Prozent zurück. Ebenfalls punktet die Stadt bei dem Ausbau der Aufklärungsquote (Rang 5), die sich um knapp 8 Prozentpunkte verbesserte. Zudem entwickelte sich die Kita-Quote der unter Dreijährigen in Dortmund positiv (Rang 14). Eine gut ausgebaute Kitalandschaft ist eine wichtige Voraussetzung für den Zuzug junger Familien.
Bochum zählt neben Dortmund zu den Exzellenzinseln im Ruhrgebiet
Die Anzahl der Forschungsinstitute ist in Dortmund mit 30,6 pro eine Million Einwohner überdurchschnittlich. Bochum ist in diesem Indikator innerhalb des Nachhaltigkeitsranking mit 19,1 noch unterdurchschnittlich repräsentiert, hat aber mit Dortmund gemeinsam, dass die Stadt bereits Spitzenforschung im Bereich Digitalisierung und IT ansiedeln konnte. So hat die Universität Bochum neben dem Horst-Görtz-Institut im Rahmen der Exzellenzstrategie des BMBF ein Exzellenzcluster im Bereich Cyber-Sicherheit eingeworben. Zusammen mit der TU Dortmund wird zudem im Exzellenzcluster Lösungsmittelforschung (RESOLV) geforscht. In Bochum entwickelte sich die Beschäftigung in wissensintensiven Dienstleistungen mit Rang 11 sehr dynamisch.
Das Grossraum Rhein Ruhr muss eher zusammenhängend erfasst werden. Die Pendlerströme sind enorm.
Das Freizeitangebot in 1h Fahrzeit wohl unübertroffen für eine Metropolregion, da die einzelnen Städte alle unabhängig Angebote schaffen.
Bei vielen Indikatoren wie Arbeitsmarkt bewegt man sich von einem niedrigen Niveau, so dass Steigerungen einfach möglich sind.