Bunter soll sie werden, offener und doch die Ruhrtriennale bleiben, „mit ihrer besonderen Mischung an Genres in den phänomenalen Kulissen der Industriekultur“. Diesen Anspruch verfolgt Ivo Van Hove, neuer Intendant der Ruhrtriennale, mit seiner erste Spielzeit vom 16. August bis 15. September. Heute wurde das Programm des Kulturfestivals in der Bochumer Jahrhunderthalle vorgestellt.
Unter dem Motto „Longing for tomorrow“ hat der Intendant ein verdichtetes Programm zusammengestellt, das in jeder Woche mit zwei bis drei großen Premieren aufwartet. In viereinhalb Wochen statt wie gewohnt in sechseinhalb Wochen sind 33 Produktionen und Projekte mit 138 Veranstaltungen in Bochum, Duisburg und Essen zu erleben. Rund 660 Künstlerinnen und Künstler aus 37 Ländern werden dafür ins Ruhrgebiet kommen. Die Bandbreite reicht vom Rock- und Pop-Musiktheater mit der Musik von PJ Harvey über eine immersive Musiktheater-Installation mit Chorwerk Ruhr bis zum wohl ersten deutschen Slapstick-Operetten-Musical von Herbert Fritsch und Herbert Grönemeyer. Viele Produktionen sind spartenübergreifend. Internationale Stars wie Isabelle Huppert und Sandra Hüller stehen genauso im Scheinwerferlicht wie die Teilnehmenden des Ballroom-Voguing-Wettbewerbs „Pump Into The Future Ball“ oder die ukrainische Rapperin alyona alyona.
Die Eröffnungspremiere liefert Ivo Van Hove selbst: Die Musiktheater-Produktion „I Want Absolute Beauty“ (ab 16. August, Jahrhunderthalle Bochum) verbindet Songs der Sängerin und Songwriterin PJ Harvey mit tänzerischem Ausdruck und Schauspiel. Sandra Hüller (Oscar-Nominierung für „Anatomie eines Falls“) singt und spielt die Hauptrolle. Die Protagonistin lässt das Publikum an ihren Versuchen teilhaben, sich selbst zu verwirklichen und soziale Rollen und Erwartungen zu überschreiten. Begleitet wird sie von dem tanzrevolutionären Trio (LA)HORDE – Marine Brutti, Jonathan Debrouwer und Arthur Harel. Die Inszenierung ist eine von sechs Uraufführungen der diesjährigen Ruhrtriennale.
Herz der Ruhrtriennale soll das „Wunderland“ werden, das Festivalzentrum an der Jahrhunderthalle. Es ist Treffpunkt für Begegnungen und Austausch, kostenfreie Workshops, kulinarische und musikalische Appetithäppchen tagsüber und DJ-Partys in der Nacht.
Dazu gibt es einige neue Formate, darunter die für die nächsten drei Jahre geplante Reihe „Erased Music“, die zu Unrecht in Vergessenheit geratene Musikerinnen und Musiker in den Fokus rückt, Appetizer-Konzerte am Sonntagmittag bei freiem Eintritt, die Literaturreihe „Brave New Voices“ in der Jahrhunderthalle oder die „Happy Sundays“, bei denen Eltern und Kinder parallel Aufführungen erleben.
Der Kartenvorverkauf für das Festival startet heute (15. April), insgesamt werden für die Veranstaltungen rund 40.000 Karten angeboten. Bis zum 20. Mai gibt es die Festivaltickets zum Frühbucherrabatt mit 15 Prozent Ermäßigung.
Informationen und Tickets: http://www.ruhrtriennale.de