Der gestrige Auftritt von Ruhrtriennale-Intendantin Stefanie Carp vor dem Kulturausschuss des Landtag in Düsseldorf könnte folgen haben. Die FDP-Fraktion fordert in einer Pressemitteilung eine Neubesetzung der Ruhrtriennale-Leitung: „Die Grenze der Kunstfreiheit ist dort überschritten, wo das Existenzrecht Israels in Frage gestellt wird“, sagt Lorenz Deutsch, der Sprecher für Kulturpolitik der FDP-Landtagsfraktion. „Nach dem Auftritt von Frau Carp im Kulturausschuss sind wir davon überzeugt, dass eine konstruktive Arbeit für das Land Nordrhein-Westfalen nicht mehr möglich ist. Die grundsätzlichen Zweifel an Frau Carps Haltung zum Existenzrecht Israels berühren grundlegende Fragen des Selbstverständnisses unseres Gemeinwesens. Hier wird eine Position diskursfähig gemacht, die weit über die legitime Kritik israelischen Regierungshandelns hinausgeht. Vor diesem Hintergrund gilt es Schaden vom Land Nordrhein-Westfalen und der Ruhrtriennale abzuwenden. Dies scheint nur noch auf dem Wege einer personellen Neuaufstellung möglich zu sein.“
Auch in der CDU-Landtagsfraktion hat Carp seit gestern den letzten Rückhalt verloren. Die Mitteilung von Lorenz Deutsch sei mit dem Koalitionspartner abgesprochen gewesen, hört man aus Kreisen des Landtags. In der Union würde man es ähnlich sehen. Auch bei der Opposition hat Carp spätestens seit gestern keine Unterstützung mehr.
Offenbar hat sich in Düsseldorf die Erkenntnis durchgesetzt, das Carp möglichst schnell ihren Posten räumen muss, wenn die Ruhrtriennale erhalten bleiben soll. Spätestens seit gestern, als Carp sich weder zum Existenzrecht Israels bekannte noch von der antisemitischen BDS-Kampagne distanzieren wollte ist klar: Wenn man versucht das Problem Carp auszusitzen, droht der Ruhrtriennale das Schicksal des Echos. Der Musikpreis überstand die Kontroverse um den Auftritt und die Verleihung eines Preises an die beiden Rapper Farid Bang und Kollegah nicht, die mit antisemitischen Texten Erfolg hatten. Der Echo wurde eingestellt.
Das Land NRW ist neben dem Regionalverband Ruhr einer der zwei Träger der Kultur Ruhr GmbH. Die Kultur Ruhr GmbH veranstaltet die Ruhrtriennale und beschäftigt die Noch-Intendantin Stefanie Carp.
Update:
Der WDR berichtet, das NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos) ein Gespräch mit Stefanie Carp verabredet hat, das zeitnah stattfinden wird.
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taz: Peinliches Rumeiern
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Westfälische Rundschau: Kulturministerin rüffelt Ruhrtriennale wegen Young Fathers
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Jüdische Allgemeine: »Ruhrtriennale« : Musiker folgen Brian Enos Boykottaufruf
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Welt: Antisemitische BDS-Kampagne: Young Fathers von Ruhrtriennale ausgeladen
Neue Osnabrücker Zeitung: Morgenland Festival Osnabrück: Wird die Party zum Politikum
Spex: Wegen BDS-Support: Ruhrtriennale lädt Young Fathers aus – Spex Magazin
Jerusalem Post: Germans Music Festival demands Band Young Fathers Reject BDS
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Sie hat noch eine Chance ihren Job zu behalten. Die AfD muss nur ihre sofortige Entlassung fordern. 🙂 🙂 🙂
@Gerd: Die FDP war schneller 😀
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