Der Aufsichtsrat der Ruhrtriennale hat auf einer ausserordentlichen Sitzung heute Schlüsse aus Diskussion um BDS gezogen. Der künstlerischer Betriebsdirektor Jürgen Reitzler wird Intendantin Stefanie Carp als Stellvertreter zur Seite gestellt.
Die Aufsichtsratsvorsitzende, Frau Ministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen, teilt zu den dort gefassten Beschlüssen Folgendes mit:
„Nach der Kritik an der Einladung einer der BDS-Bewegung nahestehenden Band durch die Intendantin der Ruhrtriennale Dr. Stefanie Carp hat der Aufsichtsrat der Kultur Ruhr GmbH in einer außerordentlichen Sitzung verabredungsgemäß die erste von drei Spielzeiten der Ruhrtriennale bewertet und intensiv über die Zukunft der Ruhrtriennale diskutiert.
Im Ergebnis hat der Aufsichtsrat einer Verabredung zwischen der Aufsichtsratsvorsitzenden und der Intendantin Frau Dr. Stefanie Carp zugestimmt, die die Geschäftsabläufe im künstlerischen Betrieb verbessert und die internen Verantwortlichkeiten präzise festlegt. Danach wird der neue Künstlerische Betriebsdirektor Jürgen Reitzler ab sofort Stellvertreter der Intendantin mit Prokura.
Mit Jürgen Reitzler (*1969 in Coburg), der seit 2009 am Staatsschauspiel Dresden und für die Spielzeit 2017/18 am Berliner Ensemble bereits als Künstlerischer Betriebsdirektor tätig war, ist es gelungen, eine hervorragende und erfahrene Spitzenkraft zur Stärkung der Intendanz der Ruhrtriennale zu gewinnen.
Der Aufsichtsrat ist übereingekommen, dass diese personelle Verstärkung der Intendanz und die damit einhergehende Neuorganisation eine bessere Vorbereitung der beiden kommenden Spielzeiten gewährleistet. Bezogen auf den künftigen Umgang mit der BDS-Bewegung hat der Aufsichtsrat die zwischenzeitlich erfolgte einvernehmliche Beschlussfassung des Landtages Nordrhein-Westfalen zu diesem Thema diskutiert. Er erwartet, dass dieser Beschluss von der Geschäftsführung beachtet wird. Die Intendantin Dr. Stefanie Carp hat das zugesichert.
Neben der Auswertung der erfolgreichen Spielzeit 2018 hat sich der Aufsichtsrat darüber hinaus bereits mit inhaltlichen Eckdaten für die Auswahl der neuen Intendanz 2021–2023 befasst, die einer Findungskommission des Aufsichtsrats als Orientierung dienen wird. Die Intendanz der Ruhrtriennale wird turnusmäßig alle drei Jahre neu besetzt. Die neue Intendantin bzw. der neue Intendant wird voraussichtlich im Frühjahr 2019 bestimmt werden und die Intendanz ab 2021 übernehmen.
Die Belegschaft der Kultur Ruhr GmbH wurde nach der Aufsichtsratssitzung über die Ergebnisse der Sitzung informiert.“