Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden: Die Erhebung des Rundfunkbeitrages ist in Ordnung, nur die Regelung, jemand für seine Zweitwohnung auch den Beitrag zahlen muss, wurde gekippt. Immerhin ist es nicht möglich in zwei Wohnungen gleichzeitig nicht ARD und ZDF zu sehen.
In den Anstalten ist man zufrieden: Die eigene Existenz ist abgesichert, das Geschäftsmodell der Pensionskasse mit angeschlossenem Sendebetrieb wird Bestand haben. Privatsender, Prime, Netflix, Youtube – all das kostet die Anstalten zwar Zuschauer, aber kein Geld.
Nun denn, es war wohlmöglich der letzte Triumph der Sender vor Gericht. Auf der Richterbank saß noch eine Generation, die als Kinder am Samstag Kulenkampff im Bademantel geschaut hat und die ihren Gummi-Wumm fest in Herz geschlossen hatte.
in 20 Jahren wird das anders sein. Dann entscheiden Richter, die lineares Fernsehen und vor allem ARD und ZDF vor allem aus Büchern kennen. Sie werden die Frage, ob die Anstalten zwangsfinanziert sind, wohlmöglich nicht mehr so selbstverständlich bejahen wie das im Moment noch der Fall ist. Die Gummi-Wum Generation ist den Anstalten treu geblieben. Die Generation YouTube wird sich darüber amüsieren.
Ja, ich wuerde auch lieber selber entscheiden, welche Programme ich finanziere. Einige Radiosendungen hoere ich als Podcast.
Das Fernsehprogramm der vielen Sender nutze ich nahezu ueberhaupt nicht.
Was soll diese Extra-Abgabe
Die Zeit wird dieses Modell verabschieden.
Wer Meinungsvielfalt will, muss insbesondere dafuer sorgen, dass Politiker aufgehalten werden, die Content-Filter und Leistungsschutzrechte im grossen Umfang durchsetzen wollen und damit alle kleinen Publisher vom Markt draengen werden.
Ebenso darf keine private Zensur durch Content-filter etc. stattfinden.
Die Generation Wum wünschte sich" ne kleine Miezekatze," ist heute aber auch oft im Netz. Aus meiner Sicht wird hier die Generation Youtube mit ihren Internetfähigkeiten total überschätzt. Die Piraten hatten immer getwittert, Herr Trump macht das auch. In beiden Fällen ist das Nutzen von Handys kein Zeichen von Kompetenz.
Ich glaube nicht an ein erneutes Urteil des BVG, zum einen neigt das Gericht nicht zu wiederholten Annahmen des gleichen Sachverhalts, zum anderen wird die YouTube Generation schlichtweg vergessen, wofür gezahlt wird. Ähnlich der Sektsteuer, von der kaum jemand weiß, dass sie zu zahlen ist, geschweige denn, was ihre ursprüngliche Bestimmung war.
Wie schon gesagt "Pensionskasse mit Sendebetrieb", warum sollte die Politik sich diese Möglichkeit zur Verklappung von Altbeständen nehmen lassen?
Ich zahle gerne für Qualitätsjournalismus.
Da die Bürgerinnen und Bürger die Öffentlich-Rechtlichen bezahlen, haben Sie auch in gewisser Weise Anspruch auf Qualität und Mitbestimmung, auch wenn dies im Sinne der repräsentativen Demokratie über Parteien und Interessengruppen über die Rundfunk-und Fernsehräte einigermaßen transparent und v.a. im Sinne des Grundgesetzes -sprich: Pressefreiheit- geschieht.
Bei den Privaten bestimmen Konzerne , was und wie berichtet wird. Ein Qualitäts-gesxhweige denn ein Wshrheits-oder Informations anspruch existiert nicht, es zählt die Quote.
Noch undurchsichtiger, da die Finanzierung und damit die Interessen nicht sichtbar sind, sind Onlineportale, Blogs u.ä..
Über 8 Milliarden Euro Blindleistung 😉
Rindfunkgebühren(sic!) … Herden(ke) … Muahahaha
Ich zahle gerne für Qualitätsjournalismus (konkret, Jungle World, …).
ARD, ZDF & Co. will ich nicht bezahlen, da sie nicht mit dem Begriff Qualitätsjournalismus in Verbindung stehen.
"…Nun denn, es war wohlmöglich der letzte Triumph der Sender vor Gericht. Auf der Richterbank saß noch eine Generation, die als Kinder am Samstag Kulenkampff im Bademantel geschaut hat und die ihren Gummi-Wumm fest in Herz geschlossen hatte…"
Applaus!
Hervorragendes Urteil. Ich zahle gerne Rundfunkbeitrag. Auch wenn ich mich manches Mal ärgere, in der Summe überwiegt Zufriedenheit, sowohl bei Rundfunk als auch beim Fernsehen.
Für die ruhrbarone zahle ich übrigens mehr, das nur nebenbei. Unbedingt zufriedener bin ich da auch nicht unbedingt, Ausnahme Berichterstattung Israel und über AS, da haben @Laurin und co deutlich die Nase vorn.
P.S Ich gehöre rein altersmäßig zur oben diffamierten "WumGeneration", habe aber so gut wie nie diese Sendungen gesehen, nicht mal als ich im tiefsten niedersächsischen Provinzmoor lebte und arbeitete.
Vielleicht sind wir in 20 Jahren froh, dass es neben obskuren Netzfernseh-Sendern, hassgestopften Online-Portalen und Fake-as-Fake-Can-Nischenmedien noch so etwas wie recherchierende und binnenpluralistische Medienbetriebe wie die ÖR gibt? Die wären dann analog das, was heute der traurige Rest an sozial gebundenem Wohnraum in Ballungsgebieten ist: Eine Erinnerung an "the good old days" und ein Anknüpfungspunkt für eine Politik, die es schon mal besser wusste.
Ich ärgere mich auch über dümmliche oder einseitige Reportagen bei ARD und ZDF. Ohne Deutschlandfunk & Co. würde mir jedoch was fehlen. Und ja: Ich finde jede Woche mindestens eine Fernsehsendung, die lohnt und mir im Gedächtnis haften bleibt. Manchmal sogar zwei oder drei. Auf den "Wundertüten-Effekt" möchte ich auch nicht verzichten: Man wird im linearen Sendebetrieb mit Themen konfrontiert, die man von sich aus nicht gesucht hätte, die aber Aufmerksamkeit & Beschäftigung lohnen. Ich lass mich gerne überraschen. Für Folge 28 von irgendeiner aufgeblähten Netflix-Serie ist mir (49) meine verbliebene Zeit zu kostbar. Insofern: Die These von der Generation Gummi-Wum trifft ins Schwarze. 🙂
Thomas Weigle, -8/9-
ich teile "voll und ganz" Deine Meinung!
Wegen mir kann der öffentlich rechtliche Rundfunk senden was er will.
Ich will aber nicht für das Wohlfühlerlebnis Anderer durch Zwang um mein Geld gebracht weerden.
Wer ins Gasthaus geht, zahlt auch nur was er bestellt und konsumiert.
Drt Abschleifung der Grundrechte durch beliebiger Interpretation von Gesetzen muss Einhalt geboten werden.
Die Landtage sollen offen legen, wie es zur Vernachlässigung der Gesetze kommen konnte. Die willenlose Abnickerei muss ein ende haben.
Qualitätsfernsehn wäre auch für weniger als die Hälfte der Gebühren möglich, wenn alle Sendungen mit geringer bis Null Qualität aus dem Programm gestrichen würden. 🙂
Ja, alle Nullniveausendungen streichen, wäre ein guter Anfang. Leider siehe ich, daß an den weinigen guten Sendungen gestrichen wurde und wird. Oder die werden im Niveau an die Vorstellungswelt von intelligenten 11-jährigen angepaßt. Das muß am gesunkenen Schulwissen der Programmdirektoren bzw. derjenigen, die über die Programmauswahl entscheiden, liegen.
Ich kann doch vom ÖR nicht allen Ernstes erwarten, dass jede Sendung mir gefällt, meinem Niveau entspricht oder sonstige angeblich qualitative Anforderungen erfüllt. Volksmusik, Shows sind nicht mein Ding, Tatorte gehen mir mittlerweile auf den Senkel, aber anderen eben nicht. Mit dem was ich sehe, bin ich jedenfalls hochzufrieden. Ob es Wissenschaftssendungen sind, "Leschs Kosmos" bspw, Beiträge wie "Terra X", "Tiere vor der Kamera", oder auch die eine oder andere Sendung ist , ein Film, den ich noch nicht kannte oder mal wiedersehen wollte, v.a. z.ZT die tw. hervorragenden englischen Krimis auf zdfneo, stimmen mich zufrieden.
Die Macher und Blogger der ruhrbarone sind nicht repräsentativ für die Bevölkerung und sollten es vermeiden, die Geschmackspolizei zu geben.
Wenn ich einmal ins Kino nach Bielefeld gehe, zahle ich für Eintritt, ÖPNV oderBenzin/Parkgebühren soviel wie monatlich für den ÖR, dann habe ich aber noch keine Limo geschlürft und kein Popcorn hinter die Dritten geschoben
Für mich gibt es kaum eine Sache, wo das Preis-Leistungsverhältnis so stimmt wie bei den ÖR.
Thomas, du scheinst ja zufrieden zu sein. Freu dich.
#15 T Weigle
Ich schaue fast nie, höre ein paar Podcasts. Bei mir stimmt das Verhältnis nicht.
Ein Problem sehe ich in den vielen Regional/Spartensendern. Früher hatte der Wdr noch den Telekolleg gesendet, heute macht er irgendwas im grossen gesichtslosen Einheitsbrei.
Das Angebot wird grösser und die Zwangsgebühren steigen.
Dabei gibt es viele private Produktionen mit wenig Aufwand, die für das geringe Publikum eine ausreichende technische Qualität haben.
"…Und ja: Ich finde jede Woche mindestens eine Fernsehsendung, die lohnt und mir im Gedächtnis haften bleibt. Manchmal sogar zwei oder drei…" (#10)
Ein teures Vergnügen.