RWE – Aufstieg und Fall eines Gerüchtes

Foto: RWE

Seit Tagen läuft ein Gerücht durch den Energiekonzern RWE. Es heißt, Konzernchef Jürgen Großmann wolle in den Aufsichtsrat wechseln, gar Aufsichtsratschef werden. Es hieß, er habe die Schnauze voll vom operativen Geschäft und wolle sich auf den Rennomierjob zurückziehen. Und vielleicht ein wenig mehr seine eigene Metallwerkstätten in Georgsmarienhütte ins Visier nehmen. Auch dort kreist ja derzeit der Hammer. Es hieß, der scheidende Aufsichtsratschef Thomas Fischer wolle den Plan Großmanns verhindern. Deswegen bleibe er im Kontrollgremium. So liefen die Gerüchte. So stand es in der Wirtschaftswoche, so stand es in den Platowbriefen.

Nun hat Jürgen Großmann die Gerüchte zum Anlaß genommen einen internen Brief an die Mitarbeiter zu senden. Wir dokumentieren diesen Brief hier:

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

normalerweise sollte man Pressegerüchte nicht kommentieren beziehungsweise dementieren. Denn sonst werden auch die absurdesten Spekulationen „geadelt“.

Doch nachdem inzwischen von verschiedenen Seiten behauptet wird, ich wolle meinen Vertrag als Vorstandsvorsitzender der RWE AG vorzeitig beenden, um in den Aufsichtsrat zu wechseln, möchte ich dazu Folgendes feststellen:

Meine Arbeit als CEO hat erst vor 19 Monaten begonnen. Sie ist auf fünf Jahre angelegt und die Aufgabe macht mir riesig Spaß. Außerdem tut es gut zu sehen, dass RWE in der letzten Zeit sehr gute Fortschritte gemacht hat.

Wir sind aber noch lange nicht am Ziel. Auch Rückschläge kann und wird es immer wieder geben, wenn wir unseren Anspruch „voRWEg zu gehen“ erfüllen wollen. Diese sind aber in meinen Augen vor allem Ansporn zum Weitermachen. In keinem Fall dürfen sie ein Vorwand sein, vom eingeschlagenen Kurs abzuweichen.

Gemeinsam werden wir dieses Unternehmen zu einem der, wenn nicht sogar dem besten Energieunternehmen in Europa machen. Davon bin ich felsenfest überzeugt. Deshalb werde ich meinen Vertrag erfüllen, der bis Ende September 2012 läuft.

Ich freue mich sehr auf die weitere gemeinsame Arbeit mit Ihnen allen.

Ihr Jürgen Großmann

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