RWE-Chef Markus Krebber kritisiert Klimaaktivisten

Markus Krebber, CEO RWE AG Foto: RWE

Der Chef des Energiekonzerns RWE Markus Krebber kritisiert die Klimaaktivisten, die den Braunkohleabbau seines Unternehmens im rheinischen Ort Lützerath mit teils rabiaten Protesten stoppen wollten. „Die Gewalt in der Auseinandersetzung ist absolut unakzeptabel“, sagt Krebber in einem Interview in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT. „Die friedlichen Demonstranten hätten sich deutlicher von der gewaltbereiten Szene distanzieren sollen.“

Neben den Methoden habe er aber auch mit den Argumenten der Aktivisten Probleme, sagt der Chef von Deutschlands größtem Stromproduzenten: „Es geht keine 1,5-Grad-Linie durch Lützerath. Das ist absurd“, so Krebber in der ZEIT. „Unsere Emissionen unterliegen wie die des gesamten Energiesektors dem europäischen CO2-Handelssystem. Es gibt also eine politisch festgelegte Menge an europaweit erlaubten Emissionen. Wer sich für effektiven Klimaschutz einsetzen will, muss eigentlich in Brüssel dafür kämpfen, dass diese Menge reduziert wird, wie wir das tun. Aber ich habe bisher noch niemanden von der Klimaschutzbewegung gesehen, der bei der Europäischen Kommission, beim Rat oder Parlament dafür aktiv wurde.“

RWE will bis zum Jahr 2030 weltweit 50 Milliarden Euro vor allem in erneuerbare Energien investieren, davon 15 Milliarden in Deutschland. „Ich finde es positiv, dass die Regierung an allen Schrauben dreht: Ausbauziele, Flächenbereitstellung, schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren“, sagt Krebber im ZEIT-Gespräch. „Ob uns das auf den vorgesehenen Zielpfad bringt, können wir frühestens in 18 Monaten beurteilen. Im Moment ist mein Gefühl, dass wir noch zu langsam sind.“

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Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
1 Jahr zuvor

Der Zauber bei Lützerath hatte viel von einer Donquichotterie, nicht nur in seiner Vergeblich- sondern auch in seiner Unsinnigkeit.
Warum der Erhalt der Dorfruine technisch nicht sinnvoll machbar war, kann man in der taz, „Kein Gefällig­keits­gutachten“, nachlesen.Die CO2-Kontigente ändern sich mit und ohne Lützerath nicht. Da hat Krebber auch einfach recht.Daß woke Studenten, die Huckleberry Finn nur nach einer Triggerwarnung zu lesen in der Lage sind, trainierten Polizeihundertschaften fast nichts entgegen zu setzen hatten, kann niemaden wundern. Dazu passen die Lebensgefahrphantasien der „Opfer“, nachdem sie weggeschubst worden sind. An die traumatische Erfahrung kann man glauben, zur Lebensgefahr denkt man sich seinen Teil.
Einer der Sprecher der „Letzten“ sprach richtig von einem Symbol. Mehr als eine symbolische Veranstaltung konnte es nicht werden. Immerhin haben unsere Medien ihr bestes Gegeben und vorallem den Dummquatsch der Aktivisten eins zu eins in die Welt hinausposaunt. Das hat für den kritischen Beobachter den Unterhaltungswert stark gemindert.
Dreimal Bundesliga gegen eine Hobbymannschaft begleitet von Kommentatoren die auch nur Hallenjojo können. Das war alles schon ziemlich schräg.

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