Der Energieversorger RWE bündelt den Kraftwerksbau in einer neuen Konzernsparte. In Zukunft sollen alle Bauvorhaben länderübergreifend in der Gesellschaft RWE Technology verantwortet werden, teilte das Unternehmen mit. Geschäftsführer der neuen GmbH wird der bisherige Vorstand der Erzeugersparte RWE Power, Matthias Hartung. Er ist in dieser Funktion direkt Holdungvorstand Ulrich Jobs untergeordnet. „Wir bündeln unser großes Know-how im Neubaugeschäft und erreichen dadurch eine noch bessere technische und wirtschaftliche Optimierung der Milliardeninvestitionen in unsere Großprojekte“, sagte Jobs. Mit dem einheitlichen Auftritt gegenüber Lieferanten soll zudem die Wirtschaftlichkeit der Projekte gesteigert werden. RWE baut derzeit sechs große Kraftwerke in Deutschland, den Niederlanden und in Großbritannien. Weitere Anlagen im In- und Ausland sind geplant.
Bis zuletzt hatte sich vor allem Manager aus der Erzeugungssparte RWE Power gegen die neue Firma gewehrt, da sie weitere Einflussverluste fürchteten und am Ende sogar die Zerschlagung der eigenen Strukturen, so wie es dem einst mächtigen Teilkonzern RWE Energy erging.
Die Gründung der Technologiesparte stand deswegen mehrfach in der ursprünglich geplanten Version auf der Kippe. Bis zuletzt war zum Beispiel unklar, wer für Projekte wie den geplanten Bau eines Atomreaktors im bulgarischen Belene verantwortlich sein soll. Diese Widerstände scheinen nun überwunden worden zu sein.
Die RWE Technology GmbH soll zum 1. Januar 2010 gegründet werden. Die Entscheidung muss noch von den zuständigen Aufsichtsgremien abgenickt werden.