Im Februar 2020 habe ich hier im Blog das Buch Dunkle Geschichten aus Duisburg von Dieter Ebels vorgestellt. Jetzt, ganz frisch, in der zweiten überarbeiteten Auflage ist ein Buch mit ähnlicher Thematik erschienen: In Sagen und Legenden aus dem Ruhrgebiet geht es um Grubengespenster, verborgene Schätze, Hexen, hartherzige Damen und Werwölfe.
Neben echten historischen Begebenheiten, wie z.B. dem Städtekrieg zwischen Mülheim und Ruhrort (Heute ein Stadtteil von Duisburg und Titel des ersten Duisbburg-Tatorts!), geht in in diesem Buch um Sagen und Legenden: Werwölfe im Osten von Bochum (und an anderen Orten), die weiße Frau in Dahlhausen, Grubengespenster in Essen, Katzen die sich in Frauen verwandeln und umgekehrt – und so ein Date versauen: In dem Buch geht es sehr mystisch zur Sache.
Während im Werk von Dieter Ebels „nur“ Legenden, Sagen und (reale) finstere Geschichten aus Duisburg das Thema sind (Klar!), geht es im Werk von Monika Deterling um das ganze Ruhrgebiet. Was mir an dem Buch außerordentlich gefällt: Bei den Nacherzählungen jahrhundertealter Geschichten bleibt sie der überlieferten Originaldiktion treu.
Nebenbei erfährt man einiges geschichtliches zu Orten im wunderschönen Ruhrgebiet, so zum Beispiel zum Schloss Baldeney:
Geheimnisse sind beliebt. Und so gibt es besonders zu Schlössern und Burgen rätselhafte Geschichten, denn die trutzigen Mauern und Türme verraten ja nichts. Sagen ranken sich auch um das Schloss Balten. Es befindet sich im heutigen Essener Stadtteil Bredeney und steht am Nordufer des Baldeneysees, der 1933 angelegt wurde. Die Alten erzählen, dass das Schloss aus den Steinen der zerstörten Isenburg erbaut wurde. Das ist lange her, es wird 1288 genannt. Es soll so schnell gebaut worden sein, dass man es „Bälde-Neu“ nannte. Aus diesem Namen heraus entwickele sich der heute Name Haus Baldeney.
Was es mit denn drei Krähen im Wappen von Langendreer auf sich hat – und Hintergründe zum Krieg zwischen dem Haus Langendreer im Kreis Bochum und der Burg Hardenstein: Auch das erfährt mann im Buch, neben wertvollen Tipps, die besonders für Ruhrgebiets-Touristen wertvoll sind.
Ich werde in Zukunft in der Nacht vom 24. auf den 25. Februar z.B. einen bestimmten Friedhof im Kreis Mülheim meiden:
Wenn in der Matthaisnacht die Uhr zwölf mal schlägt und jemand dann auf den Friedhof zu Dürscheid im Kreis Mülheim geht, wird er viele Geister erblicken, die dort umgehen. Diese Geister sind ohne Kopf und wer einen solchen sieht, der muss noch im selben Jahre sterben.
Fazit: Hintergründiges und Legendäreres zum Revier für wenig Geld. Weihnachten steht vor der Türe: Einem Ruhrgebietler, der ein wenig an geschichtlichen Hintergründen seiner Heimat interessiert ist, wird man mit diesem Buch definitiv eine Freude bereiten. Mehr als 100 Sagen und Legenden über Grubengeister, Heilige, Werwölfe, Opfersteine, verfeindete Ritter, streitsüchtige Bäcker und Satan höchstpersönlich.
Sagen und Legenden aus dem Ruhrgebiet
- Gebundene Ausgabe : 160 Seiten
- ISBN-13 : 978-3-95540-357-7
- Größe und/oder Gewicht : 17.2 x 2 x 20.5 cm
- Herausgeber : Regionalia Verlag; 2. Auflage (September 2020)
Sagen und Legenden aus dem Ruhrgebiet
kann im lokalen Buchhandel erworben werden. In Bochum, Dortmund, Köln, Bonn, Duisburg, Herne, Essen, Gelsenkirchen, Mülheim, Kiel, Hamm, Augsburg, Friedrichshafen, Mainz, Moers, Altötting, Dresden, Berlin oder sonst wo in Deutschland.
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Ich als Autorin der Sagen und Legenden aus dem Ruhrgebiet bedanke mich herzlich für die feine aufwändige Besprechung desselben!