Berlin – Heute planen rechte Gruppen eine Demonstration gegen die Bundeskanzlerin durch Berlin. Zur zugehörigen Facebook-Veranstaltung haben über 19.000 Nutzer ihr Interesse bekundet, rund 10.000 wollen fest teilnehmen. Die Organisatoren haben unter dem Motto „Merkel muss weg“ eine „friedlichen Volksdemo“ vom Washingtonplatz am Berliner Hauptbahnhof angekündigt. Linke Gruppen mobilisieren zu umfangreichen Gegenprotesten.
Die Demonstration vertieft anscheinend vorhandene Gräben in der rechtspopulistischen Szene. Sowohl aus der AfD als auch von Pegida-Vertretern wird die Demonstration als kontraproduktiv bezeichnet. Die AfD-Vorsitzende Frauke Petry erklärt: „Wir raten dringend davon ab, an dieser Veranstaltung teilzunehmen!“ Petry sagte weiter, sie wolle „nicht ausschliessen, dass man mit dieser Veranstaltung versucht, der AfD Schaden zuzufügen“. Die AfD hat große Chancen bei den drei Landtagswahlen an diesem Wochenende zweistellige Ergebnisse zu erzielen.
Pegida-Führer Lutz Bachmann erklärte gegenüber seinen Anhängern: „Diese DEMO ist kontraproduktiv, um Wähler in einer letzten Nazi- und Krawall-Inszenierung unmittelbar vor den Wahlen in drei Bundesländern zu verschrecken, damit ALTERNATIVEN unzählbar erscheinen. DENKT NACH !!!“
Im Genzug haben die Demo-Organisatoren Richtlinien veröffentlicht, nach denen Fahnen von Parteien auf der Demonstration nicht erlaubt seien. Auch die bei Pegida häufig gezeigte schwarz-weiß-rote Fahne des Deutschen Reichs wurde als unerwünscht bezeichnet.
Ob sich durch die Demonstration das rechte Spektrum weiter zersplittert wird sich erst im Anschluss zeigen.