Sanktionen: Playstationverbot für Putin

Der junge Wladimir Putin in KGB-Uniform Foto: Vladimir Putin Lizenz: www.kremlin.ru.
Der junge Wladimir Putin in KGB-Uniform Foto: Vladimir Putin Lizenz: www.kremlin.ru

Unser Gastautor David Schraven hat sich Gedanken über Sanktionen gegen Putins Russland gemacht und eine Liste des Schreckens zusammengestellt.

Um in der Ukraine irgendwas zu erreichen, muss Putins Kamarilla harte Sanktionen spüren. Nur so lässt sich der Friede für Europa langfristig sichern.

Meine Vorschläge.

– Keine Ladekabel mehr für iPhones:
Sollen Putins Freunde auf schwarze Handy-Bildschirme starren.

– Exportverbote für HD Fernseher:
Die Erinnerung an die matschigen Bilder aus der Breschnew Zeit wird die Kremel-Darlinge freuen.

– PlayStation Exportverbote:
Ihre Kinder werden knatschen – jeden Tag.

– Keine Ersatzteile mehr für Porsche, BMW und Mercedes:
Die russischen Straßen sind schlecht. Bald werden Putins Freunde wieder Lada fahren. Viel Spass!!

– Exportverbote für Stoßdämpfer jeder Bauart:
Und in ihren Ladas wird es bald wie von früher gewohnt klappern.

– Keine Hollywood-Filme mehr für Moskau:
Putins Freunde werden Spass entwickeln müssen mit Blockbuster wie „Igor macht Ferien auf der Krim“

– Keine HBO Serien für Russland:
Oder sie werden mit der spannenden Soap „House of Irkuzk“ klarkommen müssen.

– Ducati, Suzuki, Harley und Honda dürfen nicht mehr exportieren:
Viel Spass mit Ural oder Ish – diesem rollendem Schrott.

– Exportverbote für Armani und Dior:
Der modische Mann aus Moskau wird sich an Haute Couture Made in Murmansk gewöhnen müssen.

– Rolex Exportverbot:
Auch mit einer russischen Digitaluhr kann man in Putinograd bei den Damen punkten. Da bin ich sicher.

– Importverbot für russisches Gas auf sechs Monate:
Damit Putin merkt, dass wir es ernst meinen.

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Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
10 Jahre zuvor

Ha………..Ha.

Rheinländer
10 Jahre zuvor

Wow, der alte Macho hat die Damen Kraft und Steffens in eurer Bad-list auf die Plätze verdrängt.

Stefan Laurin
Admin
10 Jahre zuvor
Reply to  Rheinländer

@Rheinländer: Es ist wie im Western – viele tragen schwarze Hüte 🙂

68er
68er
10 Jahre zuvor

@ D. Schraven

„Importverbot von Gas für sechs Monate:
Damit Putin merkt, dass wir es ernst meinen.“

Auch die Form Ihres Beitrags zeigt mir, dass es den wenigsten Leuten um die Menschen – sowohl die moskaukritischen als auch die kiewkritischen – in der Ukraine geht. Es wird nicht darüber nachgedacht, wie man dort einen Bürgerkrieg verhindern kann, sondern es geht mal wieder nur um Einfluss, Geld, Macht und Ideologie.

Ich hatte in einem relativ frühen Kommentar angeregt, die ukrainischen Bürger in den einzelnen Regionen über ihre Zukunft abstimmen zu lassen. Das hätte einiges Blutvergiessen verhindert. Aber dieser urdemokratische Vorschlag passt natürlich nicht in das von den „Großmächten“ geprägte Völkerrechtsschema, in dem oft die Verfasstheit eines Staatsgebildes wichtiger ist, als das Schicksal des einzelnen Menschen.

Was hätte denn gegen eine damals noch mögliche ordentliche Abstimmung gesprochen?

Die Gefahr, dass sich die Bürger auf der Krim oder in Donesk gegen unser europäisches Modell entschieden hätten?

Der Umstand, dass ein solches Referendum wohl nicht von in ukrainischen Verfassung vorgesehen ist?

Wenn ich es richtig verstanden habe, ist die derzeitige Übergangsregierung, und das Prozedere, wie sie „friedlich“ an die Macht gekommen ist, auch nicht in der ukrainischen Verfassung vorgesehen.

Die Folgen des entweder fahrlässig oder vorsätzlich betriebenen diplomatischen Scheiterns des „Westens“ insbesondere auch unserer Aussenminister Westerwelle und Steinmeier, haben schon zu viele Menschen mit ihrem Leben bezahlen müssen.

Erschreckend sind auch die Parallelen zur Katastrophen in Syrien und Libyen sowohl Janukowitsch als auch Gaddafi und Assad wurden noch kurz bevor sie in Ungnade fielen, vom Westen entweder hochgerüstet (Gaddafi), umgarnt Janukowitsch) oder für die eigenen dreckigen Ziele missbraucht (Assad).

Ja, Sie habe Recht, Herr Schraven, die ganze Sache ist ein Witz, aber ein sehr schlechter, der vielen Menschen sehr viel Leid beschert hat und noch bescheren wird.

WALTER Stach
WALTER Stach
10 Jahre zuvor

68er
im Sinne Ihrer Anmerkungen -und damit die Sache im Mainstream der Medien bei uns nicht völlig untergeht, der folgende Hinweis:

„Hunter Biden: Sohn des US-Vizepräsidenten arbeit für ukrainischen Gaskonzern“
Artikel bei SPIEGEL online.
Sollte jeder, der sich mit den Ursachen der Ukraine Krise über das Augenfällige hinaus befaßt, unbedingt lesen,meine ich.

Und mein Kommentar dazu:
Es geht, wie so oft, wenn die USA sich außenpolitisch, militärpolitisch extrem engagieren -bis hin zu einem militärischen Einsatz-offenkundig nicht, wie stets behauptet, um Demokratie,Rechtsstaat,Menschenrechte, sondern um die Wahrung nationaler Interessen der USA, konkret um die Wahrung und die Sicherung ihrer Wirtschaftsinteressen, und das sind zunächst und in erster Linie die Interessen von Großkonzernen, Großbanken, Investm.Fonds. Vor allem dann, wenn es um die Energiewirtschaft geht, gilt das Motto: Wenn es um die langfristige Sicherung der Energieversorung der USA geht „heiligt der Zweck in jedes Mittel“.

helmut Junge
helmut Junge
10 Jahre zuvor

@David Schraven, man kann ja gut Witze über die russische technologische Rückständigkeit machen. Hat schließlich eine lange Tradition in Deutschland. Aber es geht auch anders. Immerhin lassen sich die Amerikaner mangels eigener Transportshuttles von den Russen seit Jahren zur internationalen Raumstation ISS bringen. Als mögliche russische Gegensanktion will Rußland die Vereinbarung dafür nicht mehr vertraglich weiter fortsetzen. Dazu meint der russische Vize-Regierungschef Rogosin: „Ich schlage vor, dass die USA ihre Astronauten künftig mittels eines Trampolins zur ISS bringen.“
Soviel zur technischen Rückständigkeit, die nicht auf allen Gebieten so belegbar ist, wie es zum Verständnis deines Spottartikels vorausgesetzt wird.
https://www.n-tv.de/politik/Russischer-Vize-Premier-verspottet-USA-article12745046.html
Ich halte von den derzeitigen Sanktionen übrigens soviel, wie von einer falschen Medizin, deren Dosis erhöht wird, weil sie nicht wirkt.

David Schraven
Admin
10 Jahre zuvor

Hei Helmut,

Das Problem siehst Du, wenn Du in einen russischen Supermarkt in Moskau gehst.

Dort ist so gut wie kein Konsumgut aus Russland.

Die produzieren wenig, was taugt. Das meiste, gerade hochwertige wird importiert.

Russland ist ein Rohstoffexporteur und verkonsumiert die Erlöse, statt sie in eine gute Industrie zu investieren.

Damit unterscheidet sich Russland von Swasiland nur durch die Anzahl der Atomwaffen. Der Protz der Eliten ist gleich – genauso wie die Wirtschaftsstruktur.

Davon ab. Die ISS produziert nichts, das Du im Supermarkt kaufen kannst. Die ISS ist reine Show.

Ein iPhone, ein Samsung benutzt Du jeden Tag.

WALTER Stach
WALTER Stach
10 Jahre zuvor

-68er, Helmut u.a.
Ich bin ein wenig überrascht, daß Ihr nichts zu „Biden/Urkaine“ sagt -sh.mein Hinweis auf einen SPIEGEL-online Bericht unter -5-.
Zumal ich mir dazu die Bemerkung erlaubt habe, die „Causa Biden“ sei
symptomtisch für das, was die USA zu ihrem Engagement in der Ukraine motiviert und antreibt.
Ein weiteres Indiz dafür, daß es nicht um Demokratie,Rechtsstaat und Menschenrechte sowie um das Völkerrecht geht , denn diese Argumentation erweist sich mittlerweile für jedermann erkennbar immer mehr als eine scheinheilige.

Technologie/Russland -6-Helmut:

Ja,ja, das ist schon so eine Sache mit dem Spott gegenüber einer anderen Nation.

Wir können uns alle nur wünschen, daß Russland sich nicht eines Tages herausgefordert sieht, uns und anderen seine technologischen Fähigkeiten im Bereich der (Langstrecken-) Raktentechnik und der Atomwaffentechnik in der praktischen Anwendung zu demonstrieren.

Helmut Junge
Helmut Junge
10 Jahre zuvor

@David, ich hatte deine satirischen Vorschläge schon auf Konsumartikel bezogen. Und daß es in Rußland keine nennenswerten eigene Konsumartikelentwicklungen gibt, darin will ich dir auch folgen, denn weil ich noch nie in Rußland war und das Land nicht kenne, bin ich auf Informationen Dritter angewiesen. Ich war übrigens früher auch nie in der Sowjetunion. Aber ich habe während meines Berufslebens einige russische Wissenschaftler kennengelernt. Darum kann ich mir durchaus vorstellen, daß Rußland auf Gebieten, die Fördergelder vom russischen Staat bekommen, einiges entwickelt hat, was wir nicht kennen. Solange keine Serien für den Massenkonsum gebaut werden, also unterhalb dieser Schwelle, die Marktwirtschaften antreibt, kann ich mir sogar etliche Technologievorsprünge gegenüber den Amerikanern vorstellen, die das von dir zitierte Swasiland nicht aufweisen kann. Ich finde, daß es zwar nicht gut sein kann, wenn ein Land keine eigenen Konsumprodukte herstellt, aber was deine Ansicht über Iphones und Konkurrenten betrifft, kann ich dir sagen, daß die Preise so schnell für diese Produkte sinken, daß ich mittlerweile an ein zeitlich limitiertes gutes Geschäftsmodell glaube. Ich selbst bin ein Knauser, der zwei Jahre wartet, um dann so ein Gerät zwar letztendlich doch zu kaufen, dann aber zu einem Knauserpreis. Da kann niemand mehr wirklich was dran verdienen. Dennoch treiben bei uns solche Produkte die Wirtschaft an, weil es viele Menschen gibt, die anders auf neue Konsumprodukte abfahren als ich. Wenn die Russen in der Mehrheit auch solche konsumorientierten Menschen wären, hätten sie längst einige Aufstände gemacht, zudem es früher praktisch überhaupt nichts gab. Weil sie das aber nicht gemacht haben, ziehe ich den Schluß, daß Russen anders ticken als wir. Dennoch könnten deine Anregungen mehr Wirkung zeigen, als das, was Merkel betreibt. Aber da ich überhaupt Sanktionen für falsch halte, werde ich den Teufel tun, Merkel deine Vorschläge auch noch schmackhaft zu machen.

WALTER Stach
WALTER Stach
10 Jahre zuvor

Nachtrag:

SPIEGEL-online:
„Ukraine-Krise: Separatisten……….“.

In diesem Bericht wird der Leiter des OSZE-Forschungszentrums Hamburg, Zellner,
zitiert, u.a.mit:“Man muß sich mit ihnen (gemeint sind die Oligarchen in der Ukraine)verbünden, um…………“.

Anmerkungen:
1.
Jeder hat angesichts der Diskussion über Demokratie in der Ukraine, über die Legitimation der jetzigen Regierung in Kiew, über eine denkbar neue demokratisch-rechtstaatliche Verfassung in der Ukraine mehr denn je Anlaß, über die tatsächlichen Machtverhältnisse in der Ukraine (Oligarchie?) nachzudenken.

2.
Da u.a. auch in den USA immer mehr darüber nachgedacht, diskutiert und geschrieben wird, ob und inwieweit das dortige demokratische System sich schon heute in der Realität als Herrschaft von Oligarchen deuten läßt oder sich in Richtung Oligarchie zu bewegen scheint, verdient diese Herrschaftsform, nämlich die der Oligarchie, m.E. mehr kritische Aufmerksamkeit .-auch mit Blick auf die realen Machtverhältnisse bei uns???-

Helmut Junge
Helmut Junge
10 Jahre zuvor

Walter, ich bin spät in der Nacht aus Portugal zurückgekommen. Dort hatte ich zwar oft Ruhrbarone gelesen, aber mein Samsung tab3 lite 7 Zoll hat eine solch kleine Tastatur, daß ich keine Lust hatte, eigene Kommentare zu schreiben.
Dein Kommentar zu Bidens Sohn und sein „Engagement“ bei der ukrainischen Gasversorgung ist ein wichtiger Baustein, um zu verstehen, was dort gespielt wird. Da ja meine Hauptsorge in der Ukrainekrise immer noch das hineinschlittern in einen Weltenbrand ist, den Merkel und Steinmeier sicher auch nicht wollen, aber dabei tatsächlich absolut nicht am Hebel sitzen, zeigt diese Information über Bidens Einstieg in dieses Geschäft, daß auch dem engeren Zirkel um Obama weniger um einen Krieg, als ums Geschäft geht. Insofern beruhigt mich diese Entwicklung sogar.
Natürlich hat das ein strenges „Geschmäckle“. Da hast du Recht. Wenn ich deine Anmerkungen polemisch erweitern wollte, könnte ich vielleicht sagen, daß die amerikanischen Verbündeten bereits Beute machen, wo „wir“, also Merkel -Steinmeier, noch gar nicht an so etwas denken, weil wir diese Beute letztlich bezahlen werden müssen. Wer sonst? Unsere Politiker kapieren das zur Zeit noch nicht, weil sie den Amerikaner trauen. Vertrauen im Kapitalismus! Unglaublich aber wahr. Unsere mittlere Generation in Deutschland ist sowieso auch viel zu vertrauensseelig den Amerikanern gegenüber. Die wissen nicht, daß man in Geldfragen kräftig verarscht werden kann. Lernen die noch. (hoffentlich)
Ich bin da viel mißtrauischer. Das wird sich vermutlich nicht mehr korrigieren lassen. Dazu kommt aus meiner Sicht noch, daß diese Position Biden juniors möglicherweise den Amerikanern auch die Kontrolle über unsere eigene Gasversorgung ermöglicht. Noch wird unser Gas über die Ukraine geleitet, und mir gefällt es überhaupt nicht, daß unsere Verbündeten, manche sagen sogar „Freunde“, obwohl es doch um Politik geht, zuviel Einfluß auf unsere Energieversorgung bekommen. Darum freue ich mich schon auf die Ostseepipeline, die bald fertig sein müßte.

Arnold Voss
Arnold Voss
10 Jahre zuvor

@ 68ger # 4

Aus Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Ukraine_%28seit_1991%29

„Am 1. Dezember 1991 entschieden sich die Ukrainer in dem Referendum mit 90,3 % der abgegebenen Stimmen für die Unabhängigkeit von der Sowjetunion. Auf der Krim stimmten über die Hälfte der Bewohner für die Unabhängigkeit. Bei der ersten Direktwahl des Präsidenten der Ukraine mit einer Wahlbeteiligung von 84 % setzte sich Leonid Krawtschuk mit 61,6 % der Stimmen gegenüber Wjatscheslaw Tschornowil mit 23,2 % der Stimmen durch.“

„Zur außenpolitischen Orientierung seines Landes führte Präsident Kutschma (zweiter Präsident der Ukraine“ in einer Rede vor der Parlamentarischen Versammlung der WEU im Juni 1996 aus: Das strategische Ziel unseres Landes ist die Integration in die europäischen und euroatlantischen Strukturen. Die Ukraine hofft, in ihrer Absicht verstanden zu werden, eine graduelle, partnerschaftliche Kooperation mit EU, WEU und NATO zu etablieren, und aktiv zu sein bei der Gestaltung der neuen europäischen Sicherheitsarchitektur. Unsere volle EU-Mitgliedschaft ist unsere Priorität und folgt nicht Mode oder politischem Romantizismus, sondern das ist unsere profunde pragmatische Entscheidung, weil es die EU ist, die das Image Europas im 21. Jahrhundert prägen wird.“

„Juschtschenko (dritter Präsident der Ukraine) bekräftigte dies in einer Rede am 8. März 2005 vor dem Deutschen Bundestag: Ich hoffe, bis zum Jahr 2007 können wir die Verhandlungen über den Abschluss eines europäischen Assoziierungsvertrags abschließen, der den Weg zur Mitgliedschaft eröffnen wird… Wir begrüßen die Position unserer Partner, die der Europäischen Union vorschlagen, eine neue Perspektive für die Beziehungen mit der Ukraine zu erarbeiten. Das sind wichtige Signale – wir betrachten sie als Unterstützung unserer Pläne. Ich bin sicher, die Anerkennung der europäischen Perspektive für die Ukraine durch Deutschland wird nicht lange auf sich warten lassen. Für uns eröffnet der Weg in die Europäische Union vor allem die Möglichkeit, das gesamte Potenzial unseres Landes zu realisieren.“

„Der russisch-ukrainische Gasstreit begann im März 2005, als Russland die Bedingungen für Transittransporte von Erdgas über ukrainisches Territorium nach Westeuropa sowie den Preis, den die Ukraine für Erdgasimporte zahlen sollte, zugunsten marktorientierter Preispolitik neu festlegte. Weil die Ukraine sich weigerte, den neuen Bedingungen zuzustimmen und ein Vertrag für 2006 bis zuletzt ausblieb, stellte Russland am 1. Januar 2006 die Gasexporte in die Ukraine ein. Dies führte kurzzeitig zu Lieferengpässen in verschiedenen europäischen Staaten. Zahlreiche politische Beobachter gingen davon aus, dass Russland diese Schritte wegen der Annäherung der Ukraine an den Westen unternommen hatte. Als weiterer Grund wurde angegeben, die Popularität des Präsidenten und seiner Partei solle beim ukrainischen Volk vor den Wahlen im Frühling 2006 beeinträchtigt werden. Auch versuche Russland, sich der Kontrolle der ukrainischen Pipelines zu bemächtigen. Russland stellte fest, die Erhöhung der Gaspreise erfolge aus rein wirtschaftlichen und nicht aus politischen Gründen. Im Falle von Weißrussland, das russisches Erdgas zu einem Preis von nur 48 US-$ bezog, verwies Russland auf eine vollkommen andere Situation bei den Eigentumsverhältnissen am weißrussischen Leitungssystem und den dazugehörigen Grundstücken. Um einen extrem reduzierten Preis beizubehalten, übergab Weißrussland sein Leitungssystem unter die Kontrolle eines russisch geführten Konsortiums. Ein ähnliches Geschäft wurde von Gasprom auch der Ukraine angeboten, die Ukraine lehnte aber ab.“

„Im April 2007 löste Präsident Wiktor Juschtschenko das aus den Wahlen im März 2006 hervorgegangene ukrainische Parlament auf und setzte Neuwahlen für den 30. September 2007 an. Einige Tage vor dem Wahlgang hatte der russische Botschafter in Kiew, Wiktor Tschernomyrdin angekündigt, im Falle einer Wahl Julija Tymoschenkos zur Ministerpräsidentin würde der Gaspreis für die Ukraine deutlich steigen. Am 2. Oktober erklärte der staatliche russische Gaskonzern Gazprom, die Ukraine habe noch Schulden für geliefertes Gas zu begleichen und setzte ein Ultimatum bis Ende Oktober für die Schuldentilgung.“

WALTER Stach
WALTER Stach
10 Jahre zuvor

-11-Helmut,
ich hoffe, Du hast einige schöne Tage in Portugal verbracht.
Dann und wann brauchen wir alle den höchstmöglichen Abstand von unseren kleinen und großen Sorgen;auch von den von den Ruhrbaronen, von denen Du allerdings auch in Portugal nicht lassen konntest!!

Das Ukraine-Prolbem wird uns vermutlich „nicht weglaufen“, sondern noch lange Zeit beschäftigen. Vor einiger Zeit hast Du angesichts meiner Befürchtungen mir hier bei den Rurhbarone gesagt: „Es wird schon alles gut werden“ -oder so ähnlich. Hoffentlich behälst Du recht. Leider, so mein Eindruck, verschärft sich allerdings von Tag zu Tag die „bürgerkriegsähnliche Lage“ -oder ist es schon ein Bürgerkrieg?-. Und ich habe seit dem ersten Tage des sich zuspitzenden Konfliktes in der Ukraine, besser um die Ukraine, mit Blick auf die beiden wichtigsten Akteure USA und Russland, gesagt, daß sich an den meisten Bürgerkriegen immer auch Drittstaaten beteiligen, daß sich in der Folge ein solcher Krieg nicht auf das eigentliche Bürgerkriegsland begrenzen läßt, sondern mindestens eine ganze Region erfaßt und im schlimmsten Falle daraus ein weltweiter Konflikt entwickeln kann. Diese Sorge habe ich immer noch.

Auf die Caus Biden haben ich nur deshalb hingewiesen, weil sie ein weiterer Beleg dafür ist, wie scheinheilig „wir“, die USA, die EU in unserer Argumentation kontra Russland sind -Demokratie, Rechtsstaat,Menschenrechte,Schutz des Völkerrechtes, der Menschen in Ukraine wegen!!!!

Helmut Junge
Helmut Junge
10 Jahre zuvor

Walter, Höchsttemperatur an der Algarve war 33 Grad Celsius. Wie hier gelegentlich im Hochsommer. Aber ich habe die Temperatur von dort mitgebracht. Hier wird es diese Woche auch wärmer.
Ob es ein Krieg ist in der Ostukraine? Immerhin wird von beiden Seiten heftig von den Waffen Gebrauch gemacht. Und in solchen Fällen wird immer viel gelogen. Der von der OSZE eingesetzte Schlichter sagte heute, daß „er sich nicht imstande sieht, die Nichteinladung der Kalaschnikovträger zu kritisieren“. Wie soll da geschlichtet werden? Und zwischen wem? Ich gehe davon aus, daß es keine Wahlen am 25.Mai geben wird. Die militärische Auseinandersetzung wird, egal wie sie genannt wird, solange weitergehen, bis eine Seite aufgibt. Die Separatisten haben ein Waffenlager der Armee erobert und wie der Jazenjuk, oder der Übergangspräsident sagte 2000 Waffen erbeutet. Damit kann man einiges machen, und sie wollen in die Offensive gehen, wie sie sagen. Die wenigen Informationen über diesen militärischen Aspekt die ich in den Medien finden kann, lassen mich vermuten, daß es dort an den Stadträndern bald heftig knallen wird.
Ob es ein Flächenbrand werden kann? Altkanzler Helmut Schmidt meint daß die Gefahr, daß es dazu kommen kann, groß ist.
https://www.focus.de/politik/ausland/warnung-vor-drittem-weltkrieg-altkanzler-schmitt-kritisiert-eu-aussenpolitik-als-groessenwahnsinnig_id_3848473.html

Walter, es fehlen heute die „alten Männer“ in der Politik. Die sind von den Feministinnen, die jetzt selber mittlerweile alte Frauen sind, vor 20 Jahren vertrieben worden. Das wird sich bitter rächen, fürchte ich.

Arnold Voss
Arnold Voss
10 Jahre zuvor

Walter, wenn du schon die Causa Biden betonst, dann solltest du auch erwähnen, dass gerade in Hamburg ehemalige wichtige und jetzt pansionierte Sozialdemokraten erhebliche Zusatzverdienste in Russland einstecken. Nicht verwunderlich das Gerhard Schröder von dort Unterstützung bekommt.

Die in diesen Zusammenhang von Altkanzlers Schmidt ausgestellte These, dass es nie ein nationale Identität der Ukraine gegeben hat, erschreckt mich in diesem Zusammenhang am meisten. Sie ist schlicht falsch, und das könnte ein Mann wie Schmidt wissen.

Ich bin selber kein Nationalist, aber wenn man schon in diesen Katgorien denkt, dann ist Schmidts Einmischung einfach nur peinlich. Im übrigen können sich Nationen auch selber teilen, wie die Tschechoslowakei vorgeführt hat. Ohne Bürgerkrieg und ohne Blutvergießen und vor allem ohne die Einmischung von außen.

Helmut Junge
Helmut Junge
10 Jahre zuvor

Arnold, Sezessionen sind ein schwieriges Thema. Die Amerikaner sind nicht besonders zimperlich miteinander umgegangen, als das Thema bei ihnen selbst anstand. Es gibt für Sezessionsversuche oft heftige Strafen und eigentlich nur eine einzige Möglichkeit der Strafe zu entgehen. Und die lautet: Man muß den darauf folgenden Krieg gewinnen.
Was die Einmischungen von Außen betrifft, bin ich auch dafür, daß die aufhören. Nur ist mein Einfluß auf die Akteure gleich Null. Deiner auch. Wir können nur analysieren und Meinungen austauschen. Aber anders, als bei innenpolitischen Themen, glaube ich, daß unsere Debatten aus verschiedenen Gründen höchstens zu unserer Entlastung vor uns selbst, geführt werden.
Dennoch ein Link
https://de.wikipedia.org/wiki/Sezession

WALTER Stach
WALTER Stach
10 Jahre zuvor

-Arnold-
Ich habe die Causa Biden nur deshalb erwähnt, um an einem weiteren Beispiel die Scheinheiligkeit in der Argumentation der USA im Ukraine-Konflikt zu unterstreichen. Und diese „Scheinheiligkeit“ läßt sich nicht leugnen.

Es geht um Interessenpolitik der USA und um nichts anderes!

Das ist kein Werturteil. Das ist nur Beschreibung der Realität.

WALTER Stach
WALTER Stach
10 Jahre zuvor

-16-Helmut
„zu unserer Entlastung vor uns……“

Mag sein. Vielleicht auch Ausdruck unserer Ohnmacht, die wir empfinden als politisch interessierte und engagierte Menschen. Aber auch Ausdruck, jedenfalls bei mir, von Zorn angesichts der Scheinheiligkeit der Argumentation durch die USA (des Westens?-)-sh.17-.

Arnold Voss
Arnold Voss
10 Jahre zuvor

Habe gestern abend zufälligerweise eine Ukrainerin getroffen, die schon lange in Deutschland lebt, aber noch enge Verbindungen in die Ost-Ukraine hat. Auch da wollen, laut ihrer Einschätzung, die meisten weder einen Bürgerkrieg noch eine Einmischung von außen. Eine Eigenititative zur Sezession hat es dort ihres Wissen ebenfalls nie gegeben. Aber viele Menschen dort, ihre Familie eingeschlossen, fühlen sich dort nun mal mehr als Russen denn als Ukrainer. Für sie gilt das sogar bis heute. Deswegen aber das Land zu teilen hält sie für völlig falsch.

Helmut Junge
Helmut Junge
10 Jahre zuvor

Walter, was mich betrifft, kann ich sagen, daß mir bewußt ist, daß ich sowohl körperlich, als auch in meinem geistigem Weltbild hier in Deutschland und auch in der EU lebe. Das ist wichtig zu wissen, denn es gibt Menschen, die leben zwar körperlich hier, befinden sich in ihrer geistigen Welt in den USA, ohne das als Widerspruch zu empfinden. Von denen, die auch körperlich hier leben, geistig aber noch in der nicht mehr existierenden Sowjetunion, habe ich sowieso noch nie etwas erwartet. Aber es ist nun mal bestenfalls ein Traum zu glauben, daß man irgendwie ein bischen Amerikaner ist. Das kommt daher, weil wir zwar eine gute Partnerschaft entwickelt haben, aber das ist eine Beziehung die eher einer Verwandtschaft als einer Freundschaft gleicht. Das habe ich letztes Jahr gemerkt, als mich einer meiner vielen Verwandten, die dort habe, besucht hat.
Wir haben nur bedingt die gleichen Interessen. Im internationalen Handel kämpfen wir nämlich gegenseitig um jeden Großauftrag. Die Wirtschaftsinteressen sind aber bisher noch nicht so unterschiedlich, daß sie die gegenseitige Partnerschaft deutlich beeinträchtigen und die militärische Bündnispartnerschaft erst recht nicht. Aber es gibt zu viele, vor allem jüngere deutsche Zeitgenossen, die ich mittlerweile als naive US-Amerikaanhänger einschätze. Etwas weniger Blauäugigkeit würde so manchem gut tun.

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