Sarrazin: Biologie und Migrationsgeschichte auf Deppenniveau

In seinem Welt am Sonntag Interview zeigt Thilo Sarrazin dass er von zwei Dingen keine Ahnung hat: Migrationsgeschichte und Biologie.

Morgen werde ich mir das Buch von Thilo Sarrazin kaufen und später wahrscheinlich darüber schreiben. Das Marketing von Sarrazins Verlag wird  dann auch bei mir funktioniert haben. Aber bei der heutigen Lektüre von Sarrazins Interview in der Welt am Sonntag sind mir zwei Punkte aufgefallen, die so absoluter Unsinn  sind, dass ein wenig Allgemeinbildung sowie der  Biologie-Leistungskurs bei Herrn Kirchner ausreichen, um sie zu widerlegen.

„In meinem Buch rede ich zudem nicht von Türken oder Arabern, sondern von muslimischen Migranten. Diese integrieren sich überall in Europa deutlich schlechter als andere Gruppen von Migranten. Die Ursachen dafür sind nicht ethnisch, sondern liegen offenbar in der Kultur des Islam. Vergleichen Sie die Integrationserfolge von Pakistani und Indern in Großbritannien.“

Die Tatsache ist unbestritten, dass muslimische Migranten sich mit der Integration und dem beruflichen Erfolg schwerer tun als nichtmuslimische Migranten. Aber  den Grund dafür kann man nicht auf die  muslimische Kultur reduzieren. Ein Blick in die USA zeigt, dass es nicht am Islam allein liegen kann: Dort sind Muslime gut integriert und wirtschaftlich erfolgreich. Ein Grund, warum Muslime  in Europa einen beträchtlichen Anteil an der Unterschicht halten, liegt an der anhaltenden wirtschaftlichen Schwäche der Herkunftsländer. Es ist nicht so, dass alle Griechen, Italiener oder Spanier, die in den vergangenen Jahrzehnten ihr Glück in der Auswanderung suchten, in Nord- und Mitteleuropa erfolgreich waren. Viele scheiterten, kamen mit den  Sprachen oder den Mentalitäten nicht zurecht, genügten mit ihren Qualifikationen nicht den Anforderungen. Sie kehrten oftmals in ihrer Heimatländer zurück: Die hatten sich, auch Dank des EU-Beitritts, wirtschaftlich erholt und boten auch nicht gut Qualifizierten eine gewisse berufliche Perspektive. Zudem waren sie politisch stabil geworden: Spanien, Portugal  und Griechenland wurden in den 70er Jahren demokratisch.

Die Türkei war hingegen lange Zeit ein politisch instabiles Land. In Teilen herrschten und herrschen bürgerkriegsähnliche Zustände. Trotz ihres Wirtschaftswachstums ist die Türkei noch immer ein relativ armes Land. Vor allem für die, die hier gescheitert sind, gibt es keine Perspektive in der Türkei. Von der Muslim-These von Sarrazin bleibt also nicht viel übrig.

Kommen wir zu seiner nächsten Aussage:

„Bis vor wenigen Jahrzehnten spielte Einwanderung für den Genpool der europäischen Bevölkerung nur eine geringe Rolle und vollzog sich überdies sehr langsam. Drei Viertel der Ahnen der heutigen Iren und Briten waren bereits vor 7500 Jahren auf den Britischen Inseln. Es ist nämlich falsch, dass es Einwanderungsbewegungen des Ausmaßes, wie wir sie heute haben, schon immer in Europa gegeben hätte. Seit der Völkerwanderung gab es solche Verschiebungen nicht mehr.“

Erst einmal schimmert bei Sarrazin etwas durch, das wissenschaftlich nicht zu halten ist: Das ein stabiler und homogener Genpool etwas positives ist. Dem ist nicht so. Ein gesunder Genpool ist variantenreich und gemischt. Je mehr Mischung um so besser. Umso homogener ein Genpool ist, umso mehr steigt die Gefahr von Erbkrankheiten. Der Fachbegriff ist Inzuchtdepression.

Wenn Nicht-Biologen anfangen von Genen zu reden ist die Gefahr groß, dass biologische Erkenntnisse auf soziale Phänomen übertragen werden. Gemeinsames oder angeblich gemeinsames Erbgut wird zu einem konstituierenden Element erklärt.

Das ist, was den Menschen betrifft, Unfug:

In der Biologie wird die Art Homo sapiens heute weder in Rassen noch in Unterarten unterteilt. Molekularbiologische und genetische Forschungen haben seit den 1970er Jahren gezeigt, dass eine systematische Unterteilung der Menschen in Unterarten ihrer enormen Vielfalt und den fließenden Übergängen zwischen geographischen Populationen nicht gerecht wird. Zudem wurde herausgefunden, dass der Großteil genetischer Unterschiede beim Menschen innerhalb einer geographischen Population zu finden ist.

Der zitierte Wikipedia Artikel verweist auf einen Text des Harvard Zoologen R.C. Lewontin:

The every-day socially defined geographical races do identify groups of populations that are somewhat more closely similar to each other genetically. Most important from the standpoint of the biological meaning of these racial categories, however, most human genetic variation does not show such „race“ clustering. For the vast majority of human genetic variations, classical racial categories as defined by a combination of geography, skin color, nose and hair shape, an occasional blood type or selected microsatellites make no useful prediction of genetic differences. This failure of the clustering of local populations into biologically meaningful „races“ based on a few clear genetic differences is not confined to the human species. Zoologists long ago gave up the category of „race“ for dividing up groups of animal populations within a species, because so many of these races turned out to be based on only one or two genes so that two animals born in the same litter could belong to different „races.“

Juden, Bottroper, Iren, Katholiken, Autofahrer , Basken oder Speiseeisliebhaber lassen sich also nicht über gemeinsame oder unterschiedliche Gene definieren. Ein beliebiger Afrikaner kann mit einem weißen Europäer genetisch enger verwandt sein, als sein ebenfalls weißer Nachbar. Sarrazin, ausgestattet mit dem überholten Wissen eines Mittelstufenschülers der 60er Jahre, hat das nicht gelernt. Das er sich allerdings nicht die Mühe macht zumindest ein wenig zu recherchieren, ist angesichts der Brisanz des Themas nicht zu entschuldigen. Da hilft auch der Verweis auf sein Buch nicht, in dem alles genauer stehen soll- Die wenigsten, die sich seine Thesen zu eigen machen, werden es jemals lesen. Er hinterlässt trotzdem fahrlässig seine Spuren im gesamtgesellschaftlichen Diskurs. Ich glaube bei seiner Herangehensweise und der Art, wie er sich in Interviews äussert, nicht daran, dass es ihm um  Themen wie Integration und die Auswirkungen des demographischen Wandels geht. Die werden seit längerem ernsthaft und kontrovers diskutiert. Es geht Sarrazin zum einen darum in den Medien präsent zu sein. Und da hilft eine steile These  – wie Wolfgang Clement immer wieder belegt.    Zum anderen geht es im schlicht um Marketing für sein Buch. Koste es was es wolle.

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
61 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Thomas
14 Jahre zuvor

>Es geht Sarrazin zum einen darum in den Medien präsent zu sein. Und da hilft eine steile These – wie Wolfgang Clement immer wieder belegt.

Was das Clementbeispiel vor allem belegt, ist

– daß man nach dem Absondern von steilen Thesen ohne damit verbundenem Gehalt ziemlich schnell endgültig in der Versenkung verschwindet.

Um mal eine naturwissenschaftliche Paralelle – ähnlich bullshitty wie es Sarrazin tut – anzuziehen:

Dem liegt ja quasi das osmotische Gesetz zugrunde, daß selbst ein Ballon mit heißer Luft platzt, wenn er denn angestochen wird.

(-:

Peter Erik Hillenbach
14 Jahre zuvor

Schland ist bislang vom Phänomen des so genannten „Populisten“ verschont geblieben, wie man ihn aus Dänemark, den Niederlanden (es folgt jetzt nicht Helge Schneiders Benelux-Aufzählung), Frankreich, Ungarn und natürlich Österreich kennt. Möllemann selig hätte diese Rolle spielen können, Schill war auf dem Wege dahin. Gut, dass beide weg sind. Sarrazin ist bislang noch kein Parteiengründer, aber täte er dies, kann ich mir vorstellen, dass er großen Erfolg hätte. Den meisten Erfolg allerdings aus einem Falschverstehen heraus; der Mann ist nämlich kein Rechtspopulist. Das Welt-am-Sonntag-Interview (wie andere Interviews der jüngsten Zeit auch) finde ich nicht soo spannend, weil ich in vielen Punkten eh mit ihm einer Meinung bin, insbesondere, was das verdiente Schicksal schlecht erziehender Eltern angeht. Spannender finde ich Frank Schirrmachers Feuilleton-Aufmacher in der FAS von heute; mit Schirrmacher (und Laurin) bin ich der Meinung, dass einige von Sarrazins Thesen wissenschaftlich nicht haltbar sind. Bei weiteren Thesen verschweigt er (sagt Schirrmacher) Quellen, die ihm offenbar zu brisant waren, weil sie ihn eben doch in die rechtspopulistisch-biologistische Ecke gerückt hätten. Aber: Andere seiner Thesen sind zwar 100 Jahre alt, aber offenbar immer noch nicht final gelöst. Wenn sein Buch ab morgen auf Platz 1 der Sachbuchlisten stehen wird, erhoffe ich mir eine neue Diskussion über drängende Zukunftsfragen. Sarrazin hat zwar nicht immer recht, aber Anstöße geben, das kann er.

Werner Jurga
14 Jahre zuvor

Der Autor bezweifelt also, „ein stabiler und homogener Genpool etwas Positives ist“. Für einen echten Arier ein Schlag ins Kontor, einerseits. Andererseits: spätestens seit dem 30-jährigen Krieg ist der Deutsche an sich ja so etwas von durchrasst. So gesehen war Deutschland eigentlich schon vor seiner Gründung abgeschafft. Da konnte ja dann nur Ärger bei rauskommen.

Müller
Müller
14 Jahre zuvor

Vielleicht hilft es Sarazzins Aussagen objektiv zu bewerten. Ihm geht es nicht darum Türken, Migranten, Moslems aufgrund ihrer Gene als Teil des Integrationsproblem zu sehen. Sondern aufgrund der Kultur – ob man das jetzt für richtig hält oder nicht,als rassistisch würde ich das nicht sehen.

https://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/7637
Der Artikel zitiert eine Studie die dieser Aussage „Juden, Bottroper, Iren, Katholiken, Autofahrer , Basken oder Speiseeisliebhaber lassen sich also nicht über gemeinsame oder unterschiedliche Gene definieren“ in Bezug zu Juden widerspricht. Juden besitzen identische DNA Stücke.

Müller
Müller
14 Jahre zuvor

Natürlich sagt das ganze nichts über körperlichen Eigenschaften aus, aber das behauptet hier auch niemand. Allerdings zeigt es, dass es bei Juden genetische Übereinstimmungen gibt und Sarazzin mit seiner Äußerung im Welt Interview recht hat. Dasselbe gilt übrigens auch für Basken.

Nur hat das mit Rassismus rein gar nichts zu tun und genau in diese Ecke wird Sarazzin doch gestellt.

Andreas Lichte
14 Jahre zuvor

@ Müller

so so, genetische Unterschiede zwischen „Rassen“ und „Völkern“, die in der öffentlichen Debatte ins Feld geführt werden, haben nichts mit Rassismus zu tun. Ich habe da andere Erfahrungen gemacht, dazu ein Brief:

………………………………

an die

Janusz-Korczak-Bibliothek
Berlinerstr. 120/121
13187 Berlin

Berlin, 2.11.2007

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich möchte Sie vom rassistischen Inhalt des Buches „Rasse, Evolution und Verhalten“ von J. Philippe Rushton in Kenntnis setzen und Sie auffordern, das Buch aus der öffentlichen Ausleihe zu entfernen.

.

Das Buch wurde mir von einem führenden NPD-Funtionär empfohlen, der Inhalt ist entsprechend, Grobzusammenfassung:

Rushton führt die Misere Afrikas darauf zurück, dass Schwarze weniger intelligent als andere Menschen seien, Zitat S. 24:

„Bei einem Durchschnitts-IQ von 70 kann man von den Populationen Afrikas nicht erwarten, daß sie mit den wirtschaftlichen Wachstumsraten, die woanders in der Welt erreicht werden, gleichziehen können.“

Zitat, S. 27: „Eine Art, den niedrigen IQ zu interpretieren, ist der Bezug auf den Begriff des GEISTIGEN ALTERS. Bezogen auf ihr Benehmen und gesamtes Alter sind die Afrikaner nicht „retardiert“ in dem Sinne, in dem der Begriff in der klinischen Psychologie verwendet wird, sondern sie sind eher Kindern gleich [“child-like“]. Ein IQ von 70 entspricht einem mentalen Alter von 11,2 Jahren. (…) Elfjährige sind nicht retardiert. Sie können Autos fahren, Häuser bauen, auf den Feldern arbeiten, wenn sie richtig unterwiesen werden.“

„Wenn sie richtig unterwiesen werden“ …

Von wem? Rushton meint doch wohl von den Asiaten/Weißen mit weit überlegenem IQ (104, bzw. 100). Und zwar auf immer und ewig, da der niedrige schwarze IQ laut Rushton genetisch bedingt sei, also nicht durch Lernen, etc. korrigiert werden könne.

.

Die Überlebensstrategie der Schwarzen besteht laut Rushton in einer größeren Reproduktionsrate, anstelle einer besseren Vorsorge für die Nachkommenschaft bei Weißen und Asiaten.

usw., usf.

Ich habe noch nie solch einen üblen Rassismus in „wissenschaftlicher“ Aufmachung gelesen. Bitte entfernen Sie unverzüglich das Buch aus der öffentlichen Ausleihe und setzen Sie mich davon in Kenntnis.

.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Lichte

Frank (Frontmotor)
Frank (Frontmotor)
14 Jahre zuvor

Ein Banker veröffentlicht ein Buch über die ökonomischen Nutzen und Kosten von Einwanderern. Umgekehrt hätte es mehr Logik gehabt..

Frank (Frontmotor)
Frank (Frontmotor)
14 Jahre zuvor

PS:
@Stefan: Ich glaube, Du triffst mit dem überholten Schulwissen Sarrazins als Hauptbefund ins Schwarze.

Die Zeit scheint rückwärts zu laufen. Wir sind inzwischen wieder in den 50er Jahren angekommen.

Was Sarrazin auch übersieht:
Nach dem zweiten Weltkrieg gab es in Europa, und vor allem in und um Deutschland beispiellose Völkerwanderungen durch Flucht und Vertreibung. Wie kann man da behaupten, Einwanderung habe seit Jahrzehnten keine Rolle mehr gespielt?

Wenn Du sein Buch durch hast, kannst Du es bei amazon ja wieder verkaufen. Aber der Preis könnte schnell auf 0,01 EUR sinken, weil er bis dahin seine Funktionen verloren haben wird 😉

Wähler
Wähler
14 Jahre zuvor

Nun wie gut, das alle Leute die vor mir geschrieben haben, Sarrazin eigentlich nur als dumm und primitiv halten! Stellt sich die Frage, wenn der Lümmel nicht so aggressiv geschrieben hätte.. sein Buch überhaupt Beachtung gefunden hätte.. oder seine verachtenswerten Thesen generell Gehör und Einfluss verbreiten würden..?

„Zudem waren sie politisch stabil geworden: Spanien, Portugal und Griechenland wurden in den 70er Jahren demokratisch.“
Haha Geld regiert die Welt, das die Leute sich auch die Taschen voll machen wollten, wird auch ein Stefan Laurin nicht abstreiten…

Und noch was:
„Die Türkei war hingegen lange Zeit ein politisch instabiles Land.“
Dem Ausland gegen über nieeeee….. ehr im Gegenteil!!!

Ok. ich habe viel (mehr) geschrieben als sonst, aber ich habe wie Stefan, meiner Meinung nach auch keine Lösung was mit dem Sarrazin machen sollte….

Gruss

Malte
14 Jahre zuvor

Stefan „Ich glaube bei seiner Herangehensweise und der Art, wie er sich in Interviews äußert, nicht daran, dass es ihm um Themen wie Integration und die Auswirkungen des demographischen Wandels geht. Die werden seit längerem ernsthaft und kontrovers diskutiert“

Wo? Wo in unsrer Republik wird das „ernsthaft und lösungsorientiert“ Diskutiert?
Wäre es so, gäbe es dieses Buch nicht, und vielleicht auch das von Kirsten Heisig nicht, denn in vielen Bereichen sind sie ja wohl inhaltlich gleich, nur mit anderen Worten!

Ich mag die Art und Weise nicht, wie Sarrazin sich ausdrückt, aber abgesehen von dem Genetik-Gequatsche [das gehört da nicht hin] hat er doch Recht!

Schau nach England [EDL, BNP, ], USA [Tea-Party], Deutschland [pro-NRW, NPD, Autonome Nationalisten usw.] Holland [Wilders] Frankreich [FN, usw.] Bulgarien [Ataka] Dänemark [Dansk Folkeparti] Italien [Lega Nord,Forza Nuova usw.] usw. usw. usw.!

Würde die Politik hierzulande „ernsthaft“ über diese Themen debattieren, würde sie Ängste der Bürger hier ernst nehmen und aggressiver gegen bestimmte „Gruppen“ vorgehen, bräuchte es keinen Sarrazin, keine Heisig usw.!

Das Problem ist „hausgemacht“ und die Verursacher stecken seit Jahren den Kopf in den Sand!

Müller
Müller
14 Jahre zuvor

@ Laurin

Die politische Dimension in die Erkenntnisse bringen sie und andere in die Ergebnisse mit ein. Diese sind erstmal vollkommen unpolitisch, warum sollten Juden auch nicht gewisse identische Bestandteile der DNA in sich tragen ? Schließlich werden sie (in den meisten Fällen) Jude, weil ihre Mutter jüdisch ist. Ergo haben die meisten Juden gemeinsame Vorfahren und das schlägt sich natürlich auch in der DNA nieder. Ich persönlich kann an diesen Erkenntnissen nichts negatives erkennen.

Das alle Menschen zu 99,999% (?) eine identische DNA besitzen ist mir bewußt, allerdings unterscheiden sich Menschen auch – schließlich gibt es farbige, es gibt welche mit Runden und mit Schlitzaugen etc. Das ändert natürlich nichts daran, dass alle Menschen gleich sind, aber eben doch nicht zu 100% identisch.

Andreas Lichte
14 Jahre zuvor

@ Müller

„Die politische Dimension in die Erkenntnisse bringen sie und andere in die Ergebnisse mit ein.“

Unfug. Die politische Dimension ist von Anfang da. Sonst würden sich Merkel, Westerwelle und Koch nicht so deutlich von Sarrazin distanzieren.

Andreas Lichte
14 Jahre zuvor

@ Müller

„… es gibt welche mit Runden und mit Schlitzaugen …“

Das heisst „Epikanthus medialis“:

https://de.wikipedia.org/wiki/Epikanthus_medialis

im selben wikipedia-Artikel, Zitat: „daher die Ausdrücke „Schlitzauge“ – eine inzwischen als rassistisch empfundene Bezeichnung – und Mandelauge“

Müller
Müller
14 Jahre zuvor

@ Lichte

Mein Aussage betreffend der politischen Dimension hat sich auf diese Aussage von Laurin (Jede genetische Definition von Volk ist ein soziales und politisches Konstrukt) bezogen und nicht auf Sarazzins Thesen. Diese sind natürlich politisch.

Vielleicht sollten sie es mit der politischen correctness nicht so genau nehmen, wenn ich das Wort Schlitzaugen benutze, dann ist das rein technisch und nicht diskriminierend gemeint.

Andreas Lichte
14 Jahre zuvor

@ Müller

„Vielleicht sollten sie es mit der politischen correctness nicht so genau nehmen, wenn ich das Wort Schlitzaugen benutze, dann ist das rein technisch und nicht diskriminierend gemeint.“

Ich habe 新颖 Deutsch beigebracht. In einer Stunde ging es um das Thema „Schminken“. Schminken so wie „Augen“. Aber nicht „Schlitzaugen“.

Ich wusste, dass Sie mir mit „political correctness“ kommen. Wenn Sie meinen, dass Sie „rein technisch“ Ihre Mitmenschen herabsetzen können …

Wähler
Wähler
14 Jahre zuvor

Sarrazin hat eins erreicht, das nicht-verstehen, und genau das sieht man in den vorausgegangenen Kommentare… traurig aber Wahr… zum Glück liest das ja Niemand ( 15 Schlaumeier..) mehr…

Gruss

ch_we
ch_we
14 Jahre zuvor

Stefan hat recht. Jede genetische Definition von ‚Volk‘ ist eine soziale, wie überhaupt jede Definition von ‚Volk‘ eine soziale und politische ist und überhaupt jede Definition einer Gruppe eine soziale und politische ist – auch wenn sie biologisch ‚begründet‘ wird. In welchem Teil der DNA findet man denn die genetische Information über Religionszugehörigkeit?

Jens König
Jens König
14 Jahre zuvor

Zitat Person 1:
„Denn sowie erst einmal die Zeugung als solche eingeschränkt und die Zahl der Geburten vermindert wird, tritt an Stelle des natürlichen Kampfes um das Dasein, der nur den Allerstärksten und Gesündesten am Leben lässt, die selbstverständliche Sucht, auch das Schwächlichste, ja Krankhafteste um jeden Preis zu „retten”, womit der Keim zu einer Nachkommenschaft gelegt wird, die immer jämmerlicher werden muss, je länger diese Verhöhnung der Natur und ihres Willens anhält.
Das Ende aber wird sein, dass einem solchen Volke eines Tages das Dasein auf dieser Welt genommen werden wird…“

Zitate Person 2:
„Die Deutschen aber schaffen sich allmählich ab.“
„Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt (…)“
Es gibt „eine unterschiedliche Vermehrung von Bevölkerungsgruppen mit unterschiedlicher Intelligenz“
„Je niedriger die Schicht, umso höher die Geburtenrate.“
„Die Politik lässt „eine Veränderung unserer Kultur, unserer Zivilisation und unseres Volkscharakters zu, die wir gar nicht wünschen. (…)“
„Ich möchte, dass auch meine Urenkel noch in ‚Deutschland‘ leben können“

Dem Gewinner dieses kleinen Ratespiels gebe ich ein Bier aus. Bei mehreren richtigen Antworten entscheide ich frei nach Schnauze. Und hier die Preisfrage:
Welche Zitate sind von welcher Person?
Schreiben sie einfach die beiden Namen und die jeweils entsprechende Nr dahinter.
Und das Tolle ist: Ich verrate die Namen der Zitatespender.
Eine Person ist ADOLF HITLER und die andere Person ist THILO SARRAZIN.

Jens König
Jens König
14 Jahre zuvor

Oh Mann. Gerade einen Kommentar verfasst und auf „Absenden“ geklickt, da fällt es mir wie Schuppen von den Augen.
Es gab doch mal dieses Experiment: https://de.wikipedia.org/wiki/Milgram-Experiment
Ich habe den leisen Verdacht, dass Sarrazin etwas Ähnliches gerade durchführt, und zwar im grossen Stil.
In ein paar Wochen stellt er sich mit seinem Buch vor die Presse und sagt in etwa Folgendes:

„Ey Leute, für wie dämlich haltet ihr mich? Glaubt ihr wirklich, ein Mensch mit meiner Intelligenz würde so einen Schwachsinn ernst meinen? Aber das nur nebenbei. Ich wollte einfach mal sehen, wieviele heutzutage noch auf nationalsozialistischen Unfug, wenn man ihn nur gut genug und aalglatt vorträgt (nicht so banal und platt wie die Hirnis von der NPD), hereinfällt und applaudiert. Scheisse, ich hab mir den gröbsten Unsinn aus Hitlers „Mein Kampf“ rausgesucht und auf bundesrepublikanische Verhältnisse angepasst. Und ihr Volldeppen fandet das toll. Und habt gegröhlt „Hurra, endlich mal einer der es ausspricht“, genauso wie die Trottel in der Weimarer Zeit. Und irgendwann kommt ihr Wahnsinnigen wieder an, und wollt uns Sozialdemokraten zusammen mit Andersgläubigen in’s KZ stecken und die HartzIVer machen derweil Bundesarbeitsdienst. Verdammt, mir reicht’s, ich wandere aus.“

Ja, so ungefähr wird das sein. Wenn nicht, dann spende ich der Royal Air Force 50 Euro. Für’s erste jedenfalls.

Mohr
Mohr
14 Jahre zuvor

Die hier gegen Sarrazin vorgebrachten Argumente wirken etwas bemüht:

1.) Die Immigration in die USA war nur relativ weniger und oft reicheren Muslimen vergönnt. Dies lag zum größten Teil an der Topographie, am Reiseaufwand. Hätte der Autor bei Frau Müller in Erdkäs aufgepasst statt bei Herrn Kirchner in Biologie, wäre er dessen wohl gewahr, dass zwischen den Ballungszentren des Islam und Nordamerika ein recht großer Teich liegt. Es hätte auch ein kurzer Blick in die Standard-Immigrationsstudien der zwei entsprechenden US-Behörden genügt, um einen Unterschied zur soziostratalen Zugehörigkeit ausmachen zu können.

2.) Eine aristotelisch angehauchte Mesotesmitigierung lässt sich auch gegen das zweite „Widerlegen“ vorbringen, in bezug auf die Genpoolheterogenität. Natürlich ist ein zu homogener Genpool schädlich, Gleiches gilt aber (theoretisch) auch für einen zu mannigfaltigen.

3.) Auch die dritte Äußerung hier drüber ist so mit Sicherheit unzutreffend und von Unbedarftheit geprägt. Wie steht es etwa mit der (erwiesenermaßen) genetisch bedingten Laktoseintoleranz, die unter Chinesen und benachbarten asiatischen Bevölkerungsgruppen anzutreffen ist? Dass nicht von Rassen o.ä. gesprochen wird, ist – da hülfe der Geschichtsunterricht bei Herrn Kemper – primär der jüngeren Historie und der damit verbundenen Political Correctness geschuldet.

In der vorgebrachten Absolutheit ist dieser Kommentar somit schlichtweg unfundiert – und das sollte er nicht, wenn er andere für Ähnliches kritisiert.
Setzen, sechs. Ähnliches gilt für Sarrazin; im Prinzip ist die hier geübte Kritik ja gerechtfertigt – aber eben nicht so peinlich oberlehrerhaft.

(Übrigens schreibt man „abonniert“ mit nur einem „b“ hier unter der Kommentareingabemaske, von den ganzen Fehlern im Text selbst mal abgesehen.)

Viele Grüße im selben Oberlehrerton in den Bildungsgau NRW

trackback

[…] Sarrazin: Biologie und Migrationsgeschichte auf Deppenniveau (Ruhrbarone) – Die Ruhrbarone bewerten die kruden Äußerungen von Thilo Sarrazin. […]

Thorsten
14 Jahre zuvor

Ganz kurz gesagt: Ein Arschloch buhlt um Aufmerksamkeit.

Malte
14 Jahre zuvor

@Jens König: Wer, wann?

„Dem Ministerentwurf zufolge ist die Bundesrepublik schon „bis an die Grenzen der Aufnahmemöglichkeiten gegangen“. Warnte **** eben vor einer „durchmischten und durchrassten“ Gesellschaft, so hat ******* das Schreckbild eines multikulturellen oder gar multinationalen Gemeinwesens vor Augen: Eine weitere „Überschwemmung“ bedroht da die „Homogenität der Gesellschaft“. Folge: „Die gemeinsame deutsche Geschichte, Tradition, Sprache und Kultur verlören ihre einigende und prägende Kraft.“ Ziel ist deshalb „die Bewahrung des eigenen nationalen Charakters[…]

Oder:

[…]Da, wo die Umsiedlung in einen sprachlich und kulturell ganz fremden Raum stattfindet, wird der Vorgang problematisch. Sind es einzelne oder wenige, die diesen Schritt tun, so kann die Integration in die neue Umgebung gelingen – mag sie auch mindestens die beiden ersten Generationen besonders belasten. Handelt es sich um größere ethnische Gruppen, die sich im fremden Kulturkreis ansiedeln, so wird die Chance der Integration teils erschwert, teils auch bewußt abgelehnen[…]

Malte
14 Jahre zuvor

@Stefan: das Ganze ist aus den 70/80’ern!

Und, natürlich, Du hast recht. Aber, die Grundstimmung hierzulande empfinde zumindest ich als „Explosiv“

Links, rechts, da geht noch was!

ch_we
ch_we
14 Jahre zuvor

Bei der Debatte um Einwanderung existiert das gleiche Problem wie bei den meisten Debatten, die im Spiegel oder der Bild geführt werden. Nur den Schreihälsen hört man zu.

Das Problem bei der Einwanderung in Deutschland waren übrigens nicht „die falschen Anreize“. Die Anreize waren ja ganz klar definiert: ein Arbeitsplatz. Das Problem war halt, dass die niedrig qualifizierten Arbeitsplätze, in denen die erste Generation von Arbeitsmigranten (und über die reden wir ja, wenn wir überMigranten aus der Türkei reden) mittlerweile so nicht mehr existieren, während es das deutsche Schulwesen versäumt hat, sich auf bilingual aufgewachsene Kinder einzustellen, weil „die ja irgendwann wieder weg sind.“ Das war ein Irrtum, und da sind in der Vergangenheit reichlich Potentiale verschenkt worden, die sich jetzt in einer höheren Arbeitslosigkeit unter jungen Migranten niederschlagen.

ch_we
ch_we
14 Jahre zuvor

Stefan, auch zu den Hochzeiten der Arbeitsmigration gab es kein „Einwanderungskonzept“, sondern nur die vage Idee, dass die Arbeitsmigranten dann auch irgendwann wieder gehen.

Was mich aber mal wirklich interessieren würde: Hat Sarrazin einen Ghostwriter? Und wenn ja, wen?

Jenninger
Jenninger
14 Jahre zuvor

Ich mag das Gen-Gerede von Sarrazin überhaupt nicht. Die Aufregung darüber halte ich allerdings für deutlich übertrieben. Die Angesprochenen zumindest scheinen ein durchaus entspanntes Verhältnis zum Thema zu haben:

Müller
Müller
14 Jahre zuvor

@ CH-WE

„In welchem Teil der DNA findet man denn die genetische Information über Religionszugehörigkeit?“

Vielleicht ist es ihnen nicht bewusst, aber Juden sind keine Religionsgemeinschaft a la Christen oder Moslems, sondern aus ihrem eigenen Selbstverständnis ein Volk. Die Jüdische Religionszugehörigkeit wird über die Mutter vererbt. Konversion zum Judentum gibt es so gut wie nicht. Deshalb sind die meisten (natürlich nicht alle) Juden über Generationen hinweg miteinander verwand – und teilen deshalb auch bestimmte DNA Stücke.

Peter Erik Hillenbach
14 Jahre zuvor

@Müller #32: Was übrigens kommerziell durchaus ausgenutzt wird, siehe hier:
https://www.igenea.com/index.php?content=40&adwords=godede_s_jude&gclid=CJ_uy4OY4aMCFUQq3wod0hwgOw

ch_we
ch_we
14 Jahre zuvor

@Müller

Dann beantworten sie mir doch folgende Frage: „In welchem Teil der DNA befindet sich denn die Information über die Zugehörigkeit zu einer Gruppe, die sich nach ihrem Selbstverständnis als Volk definiert?“

Ich hätte dann auch noch weitere Fragen. Angenommen, nach seinem eigenen Selbstverständńis gehört jemand zum „Volk der niemals irrenden Blog-Kommentierer“, das ja bekanntlich besonders intelligent ist. Vererbt sich diese Zugehörigkeit dann auch? Und sind da die Gene der Mutter oder des Vaters ausschlaggebend? Und kann ich, der ja nicht dazu gehört, dazu konvertieren? Oder muss ich herausfinden, ob mein Vater oder meine Mutter „niemals irrende Blog-Kommentierer“ waren? Oder reicht die Geschichte meines Volkes eventuell zurück bis ins 19. Jahrhundert?

Vielleicht können Sie mich ja darüber aufklären.

Udo Pahl
14 Jahre zuvor

[zitat]…wenn Sarrazin formuliert, „dass wir als Volk an durchschnittlicher Intelligenz verlieren, wenn die intelligenteren Frauen weniger oder gar keine Kinder zur Welt bringen“.

Fakt ist, dass auch die Sarrazin’sche weibliche “Unterschicht”, nicht nur die Intelligenzler, also die Hartz IV-Empfänger, die Sklaven bei den Zeitarbeitsfirmen und das “gesamte andere Pack, welches mehr oder weniger zu faul zum Arbeiten ist” und die “ausländischen Schmarotzer”, die mehr nehmen als geben, wenige oder keine Kinder bekommen, bzw. sich die Abtreibungrate innerhalb des “Prekariats” drastisch erhöht hat! So vemeldete der WDR2 heute.

WARUM???

Weil sie Angst haben, Angst um ihren Arbeitsplatz und Angst vor den wirtschaftlichen Nachteilen für ihre eigenen an der Armutsgrenze lebenden Familien, wenn sie schwanger werden. Weil diese Frauen Angst haben, dass sie ge-schasst werden, weil sie dem Produktionsprozess während der Schwangerschaft nicht mehr zur Verfügung stehen.

Und die Politik “beklagt”, dass das rentenversicherungpflichtige Volk immer weniger wird und der Rentenpool nicht aufgefüllt wird.

Ist diesen Chaoten an der Spitze des Staates eigentlich nicht klar, dass sie selber diese Sarrazins gekreisst haben, dass sie, die einen Eid auf die Verfassung bei GOTT gesprochen haben, Schaden vom Deutschen Volk abzuwenden, dieses Volk nach Strich und Faden an der Nase herumführen? Wo schweben Merkel, Westerwelle, Brüderle (PROST!) und die anderen eigentlich???

Wenn dann solche “Häuseranzünder” wie der Mann mit dem ‘orientalischen’ Namen durch den BILD-”Mainstream” unterstützt wird, ist das noch einmal fataler.
Es kommt der Tag, spätestens dann, wenn ihn die Bundesbank feuert, wie das auch ‘das Merkel’ fordert, dass dieser Typ seine eigene Partei gründet.
Ich prognostiziere, dass nicht wenige der heute von ihm Verachteten den “rechten” Weg Sarrazins einschlagen.
Das Volk wird abgelenkt und die Politiker profitieren davon, um klammheimlich Ziele gegen das Volk durchzusetzen. Das beste Beispiel in jüngster Zeit war die Fussball-Weltmeisterschaft oder mensch erinnere sich, als der GAZprom-Schröder zum Holzmann wurde und das Volk an der Nase rumführte oder als er die Oderflut populistisch nutzte.

Schon die Römer wussten: PANEM ET CIRCENSIS, und wenn solche Populisten wie Sarrazin (und Schill seinerzeit) das “rechte” Wort treffen, läuft ‘das Volk’ hinterher – wie 1933! Deswegen: Wehret den Anfängen – durch Aufklärung und die Wahrheit.
Die heutige Partei DIE LINKE war einmal angetreten dafür; sie hat ihr Ziel verfehlt und einiges unnachahmlich versiebt und verlottert. DIE LINKE ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass sie der Gesellschaft etwas nutzt. Und das nutzt Sarrazin & Co. (aus).

Und wenn Petra Pau heute ‚presseerklärt‘:
29.08.2010, Petra Pau
Kopfkrank oder Rassist und die Kassen klingeln
Zu den „Gen-Theorien“ von Thilo Sarrazin erklärt Petra Pau, Mitglied im Vorstand der Fraktion DIE LINKE und im Innenausschuss:

Sarrazin wird mit den Worten zitiert: „Alle Juden teilen ein bestimmtes Gen, Basken haben bestimmte Gene, die sie von anderen unterscheiden“.
Wenn Sarrazin das so gesagt hat, ist er entweder kopfkrank oder ein Rassist.
Die „Random House Deutsche Verlags-Anstalt“ wiederum lässt mit Sarrazins Ungeist bei der Bertelsmann-AG die Kassen klingeln. Ein Geschäft mit Hass.

…das kannst’e vergessen – wenn sie mehr nicht drauf hat!
…mein lieber Krokoschinsky!

Müller
Müller
14 Jahre zuvor

@ CH-We

Dann beantworten sie mir doch folgende Frage: “In welchem Teil der DNA befindet sich denn die Information über die Zugehörigkeit zu einer Gruppe, die sich nach ihrem Selbstverständnis als Volk definiert?”

Ihr Problem ist es, dass sie objektive unpolitische Fakten (hier: die meisten Juden besitzen aufgrund ihrer Abstammung identische Stücke DNA) politisieren. Natürlich gibt es kein „Juden Gen“, dass entscheidet ob jemand koscher lebt oder nicht. Allerdings haben diese Studien gezeigt, dass man jüdische Abstammung anhand identischer Stücke der DNA nachweisen kann.
Wenn sie das wissenschaftlich wiederlegen können – dann mal her mit den Fakten, aber offensichtlich können sie es nicht und bringen immer wieder die politische Dimension mit ins Spiel oder sinnlose Vergleiche.

ch_we
ch_we
14 Jahre zuvor

@Müller

Sie begehen einen sogenannten „Kategorienfehler“. Das Selbstverständnis einer Gruppe ist – wie auch die Definition einer Gruppe – keine biologische Kategorie, sondern eine soziale. Die Klassifizierung von Überschneidungen in der DNA als ‚jüdisch‘, ‚deutsch‘ oder ‚Blog-kommentierend‘ übrigens auch. Mal ganz davon abgesehen, dass auch ‚biologische‘ Kategorien immer wieder revidiert werden, wie das z.B. im Text oben beschrieben worden ist.

Aber ich will gerne dazulernen. Warum legen Sie nicht einfach ihre Quellen offen? Dann kann ich ja sehen, ob sie stichhaltig sind oder rassistische Hetze.

trackback

[…] “Flucht in den Biologismus” – Analyse des Thilo-Sarrazin-Buches: “Ein fataler Irrweg“.Biologie und Migrationsgeschichte auf Deppenniveau(2009) jeder satz ein volltreffer: Sarrazin-Interview im Original! Veröffentlicht von […]

Müller
Müller
14 Jahre zuvor

@ CH-We

https://www.igenea.com/docs/hagalil/hagalil.htm

https://www.netdoktor.de/News/Juden-Diaspora-hat-Spuren-i-1132937.html

https://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/7637/page/1

ich zitiere aus dem Hagalil Artikel:
„Sobald sich ein Volk, sei dies aus sozialen oder territorialen Gründen, abgrenzt, entwickeln sich genetische Merkmale, die für dieses Volk spezifisch sind. Als Beispiel kann man die Germanen nehmen, die zwar zur gleichen Zeit wie die Kelten lebten, aber sich mit diesen kaum vermischten, so dass beide Völker unterschiedliche DNA-Profile aufweisen und wir diese Unterschiede noch heute im unseren Genpool tragen. Da diese Mutationen von Generation zu Generation weitervererbt werden, kann die genetische Herkunft einer Person auch Jahrhunderte später noch untersucht werden.

Nach halachischem Recht ist jüdisch, wer von einer jüdischen Mutter geboren wurde oder zum Judentum konvertiert ist. Die enge Verbindung von Kultur, Tradition, Religion und Volkszugehörigkeit zeichnet das Judentum im Besonderen aus. Durch die sich wiederholenden Judenverfolgungen und –Verdrängungen entwickelte sich über die Jahrhunderte eine gewisse genetische Homogenität, die durch einen DNA-Test sichtbar wird. Aktuelle genetische Studien belegen, dass über 60-80% der Juden noch heute ein typisch jüdisches DNA-Profil aufweisen.

Es gibt bestimmte genetische Merkmale, die auf eine jüdische Herkunft hinweisen. Träger derselben oder ähnlicher genetischer Merkmale werden in Haplogruppen zusammengefasst. Die Zugehörigkeit zu bestimmten Haplogruppen kann auf eine jüdische Herkunft hinweisen. Ausserdem wird ein bestimmtes DNA-Profil „Cohen Modal-Haplotyp“ genannt, weil es vermehrt in der jüdischen Untergruppe der Cohanim vorkommt. Dieser Haplotyp weist deutlich auf eine jüdische Herkunft hin.“

Das Merkmal „Blog Kommentierend“ wird nicht über die Mutter vererbt, die identischen DNA Stücke bei Juden aber, da sich diese auf das Ursprungsvolk der Juden zurückverfolgen lässt und vererbt wird. Da die meisten Juden (wie gesagt es gibt nur sehr wenige Konvertiten) Juden sind, weil ihre Mütter Jüdin ist, besitzen sie dieses DNA Stück.

aus Netdoktor:
„Auch wenn die Vertreter des jüdischen Volkes über den ganzen Globus verstreut leben, tragen sie doch ihre gemeinsame Herkunft im Genom mit sich. Dies haben Forscher aus Israel und den USA nun durch eine umfassende Genomanalyse von Menschen aller Hauptgruppen der jüdischen Diaspora nachgewiesen. Juden aus den verschiedenen Weltregionen teilen demnach zahlreiche genetische Merkmale, durch die sie sich von anderen Bevölkerungsgruppen unterscheiden und die auf gemeinsame Urahnen zurückgehen.“

sie sind dran, übrigens bei den Basken ist das ähnlich, da diese auch eine genetische Homogenität besitzen.

Müller
Müller
14 Jahre zuvor

Ergänzung:

Hier ein entsprechender Artikel aus der Nature:
https://www.nature.com/nature/journal/v466/n7303/full/nature09103.html

ich bin schon gespannt, wie sie mich als Rassisten entlarven……

Malte
14 Jahre zuvor

Sarrazin ist heute Abend beim Beckmann, ARD! Nur zur Info!

Klaus
Klaus
14 Jahre zuvor

In Report Mainz, ARD, freut sich die NPD über Sarrazin:

https://www.swr.de/report/presse/-/id=1197424/nid=1197424/did=6830314/1e0mkro/index.html

„30.08.2010

NPD-Vorsitzender: „Sarrazin macht uns salonfähig“

Udo Voigt: Sarrazins Äußerungen erschweren Verurteilungen von NPD-Funktionären wegen Volksverhetzung. Berliner SPD-Abgeordnete werfen Parteispitze Versäumnisse bei Parteiausschlussverfahren vor.

Mainz – Der Vorsitzende der rechtsextremen NPD, Udo Voigt, sieht sich und andere Rechtsextreme durch die Thesen von Thilo Sarrazin bei künftigen Prozessen wegen Volksverhetzung geschützt. Gegenüber dem ARD-Politikmagazin REPORT MAINZ sagte NPD-Chef Udo Voigt: „Unsere Aussagen werden damit salonfähiger und es ist dann auch immer schwerer, Volksverhetzungsverurteilungen gegen NPD-Funktionäre anzustreben, wenn wir uns zur Ausländerpolitik äußern, wenn sich etablierte Politiker auch trauen, das zu äußern.“

Der Sozialdemokrat Thilo Sarrazin liege mit seinen Aussagen zur Einwanderungspolitik ganz auf NPD-Linie. Udo Voigt in REPORT MAINZ: „Herr Sarrazin hat klar zum Ausdruck gebracht, dass er nicht Fremder im eigenen Land werden will und hat damit die Politik der NPD seit 40 Jahren bestätigt und ich freue mich, dass er sich traut, das auszusprechen.“ Für den Fall, dass Sarrazin aus der SPD ausgeschlossen werde oder austrete, macht der NPD-Vorsitzende Voigt dem Bundesbank-Vorstand ein Angebot: „Es würde mich freuen, wenn er als Berater dem NPD-Parteivorstand zur Verfügung stünde oder gar als Ausländerrückführungs-Beauftragter der NPD fungiert.“ (…)“

Krokoschinsky
Krokoschinsky
14 Jahre zuvor

@ Müller + @ CH-We

Ich finde euren Dialog übel; denn euch geht es nur darum, euch auseinanderzusetzen, wer es besser weiss, und es ist einfach nicht von allgemeinem Interesse – macht jede weitere Auseinandersetzung mit dem eigentlichen Thema kaputt – SORRY!

trackback

[…] dazustellen, und Intelligenz auf Erbfaktoren zurückführt. Auch seine Anleihe an die “Inzuchtdepression” ist nicht hinnehmbar, weil schlicht falsch und – aus meiner […]

Müller
Müller
14 Jahre zuvor

@ Kroko

Mir gehts primär um den Beitrag von Herrn Laurin, der Sarrazin unterstellt mit seiner „Juden Gen“ Aussage Bilogie auf Deppennievau zu betreiben. Ich habe jetzt einige Quellen gepostet, die Sarrazin recht geben – damit ist zumindestens diese Aussage von Laurin nicht haltbar.

ch_we
ch_we
14 Jahre zuvor

Naja, die Debatte ist schon in diesem Zusammenhang wichtig, weil es darum geht, wie soziale Kategorien qua Genetik biologisiert werden sollen. Das ist der Kern von Sarrazins Argument.

Ich habe mir dann auch mal die Mühe gemacht und den Original-Artikel gelesen. Das Grundproblem bleibt aber das Gleiche. Eine soziale Kategorie (Jewishness) soll genetisch begründet werden.Müller zitiert ja oben, dass „jüdisch sein“ aber durch das hachitische Recht definiert wird, also eine Rechtskategorie ist. Die jüdischen Probanden der Studie mussten vier jüdische Großeltern aufweisen, damit sie von den Wissenschaftlern der Sample-Gruppe ‚Jewish‘ zugeordnet wurden.

So unpolitisch ist diese Forschung übrigens auch nicht. Es gibt in Israel und besonders in den Diaspora-Communities tatsächlich seit einiger Zeit eine Debatte darüber, inwiefern ein gemeinsamer Ursprung z.B. für die Solidarität mit der Politik von Israel wichtig ist, wie es ja auch in dem Artikel aus der Jüdischen Allgemeinen gleich zu Beginn angerissen wird.

Trotzdem vielen Dank für die interessanten Links.

ch_we
ch_we
14 Jahre zuvor

Zumal „Jewishness“ in der Studie nicht diejenigen Juden einschließt, die auch nur ein nicht-jüdisches Familienmitglied in der Generation der Großeltern haben, egal ob sie lt. hachitischem Recht Juden sind. Das ist eine ganz andere Grundlage und zeigt die prinzipielle soziale Konstruiertheit dieser Kategorien.

Werbung