Übermorgen findet in Duisburg die Abwahl-Abstimmung um Oberbürgermeister Adolf Sauerland statt. Alles über die letzten Meter.
Auf den Sonntag kommt es an: Wenn dann 91.250 Bürger mit „Ja“ für die Abwahl von Duisburgs OB Adolf Sauerland stimmen, ist die Zeit des wohl unsäglichsten Oberbürgermeisters in der Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik vorbei. Die entscheidende Frage ist somit nicht, ob es eine Mehrheit gegen Sauerland gibt, davon kann man ausgehen, sondern ob das vergleichsweise hohe Quorum erreicht wird. Zum Vergleich: Bei der Kommunalwahl 2009 wurde Sauerland mit 88.000 Stimmen zum Oberbürgermeister gewählt.
Das Bündnis „Neuanfang für Duisburg“ wird auch morgen mobilisieren. Von 11.00 Uhr -13:00 Uhr während der Sendung des WDR5 Hallo- Ü-Wagen zum Thema „OB auf Abruf – Mehr Macht für die Bürger?“ am Kuhtor, ab 14.00 Uhr: bei einem Auftritt von Alt-OB Josef Krings wird von Theo Steegmann interviewt und nachfolgfenden Aktionen mit dem Zeichner Martin Tazl.
Doch so einig, wie das Abwahl-Bündnis sich nach aussen gibt, ist es nicht. Es ist zweifelhaft, ob es nach dem Wahlsonntag noch existiert – was aber auch nicht weiter wichtig ist, denn im Fall eines Erfolgs hätte es seine Schuldigkeit getan. Denn es gibt Streit im Bündnis, wie das WAZ-Rechercheblog aufgedeckt hat: Um eine anonyme Spende und eine Anzeige, die kaum mehr als Motiv des Abwahlbündnisses zu erkennen ist, sondern auf den ersten Blick als SPD-Anzeige durchgeht.
Man schleppt sich also über die letzten Meter in Duisburg. Am Sonntag um 18.00 Uhr ist Schluss. Dann wird ausgezählt. Um 19.30 Uhr schätzt der Wahlleiter, wird das Ergebnis verkündet. Nicht nur in Duisburg, sondern auch hier auf den Ruhrbaronen.
Es wäre ja auch ein Wunder ähnlich Christi Himmelfahrt gewesen, wäre alles völlig neutral gegangen. Irgendwer will immer seine eigenen Süppchen kochen und riskiert damit den Verlust von Neutralität.
Als interessierter Begleiter dieser Angelegenheit habe ich den Eindruck, dass der Schwung in dieser Sache in den letzten Wochen doch etwas verlorengegangen zu sein scheint. Die Sache zieht sich inzwischen ja auch wie Kaugummi. Hoffentlich täuscht mich mein Eindruck und die Motivation in Duisburg ist entgegen meinem Eindruck noch ungebrochen hoch, und die Leute trotzem am Sonntag den ‚Gewöhnungseffekten‘ beim Thema und auch dem zu erwartenden schlechten Wetter. Ich würde es mir wünschen!
Nun machen die Ruhrbarone also doch noch Werbung für eine Veranstaltung, in deren Programm einem als Erstes die „Bandbreite“ ins Auge spirngt (Königstraße). Schade, dass hier im Sinne des Ergebnisses völlig darauf verzichtet wurde, dass Abwahlbündnis auch mal kritisch unter die Lupe zu nehmen. Denn es sind doch viele dabei, die entweder auf den Toten ihr politisches Süppchen kochen, oder immer dabei sind, weil dem ganz linken, antisemitischen Duisburgsumpf entstammen.
@Klaus Hahnkämper: Die Bandbreite trat heute auf. Natürlich haben wir auf das Konzert nicht hingewiesen. Das die da aufgetreten sind fand ich widerwärtig, aber das ist Duisburg…
Abwahlbündnisse sind immer auf Zeit. Dass sich dabei nicht alle grün sein können, liegt auf der Hand. Dass dabei auch Leute mitmachen, die einem aus der jeweils eigenen Perspektive politisch nicht passen, ebenfalls. Ich bewundere die Leute, die es geschafft haben, den Laden bis heute zusammen zu halten und wünsche ihnen den verdienten Erfolg.
ich habe mich gewundert, dass es überhaupt zu so einem breiten Abwahlbündnis gekommen ist. Dass dieses Abwahlbündnis bis zum Tag der Wahl zusammenhält, kann man nur hoffen.
Schön, dass mich mein Eindruck getäuscht hat! Tolle Sache! Man kann doch etwas erreichen, wenn man sich mit anderen Gleichgesinnten zusammenschliesst. Danke Duisburger/innen, dass ihr mir das heute endlich mal wieder deutlich gemacht habt! 🙂