Duisburgs OB Adolf Sauerland hat am 30. April zum Arbeitnehmerempfang geladen. Die IG Metall verlangt, dass Sauerland sich dort nicht sehen lässt. Das ist richtig. Niemanden ist die Anwesenheit Sauerlands zuzumuten.
Neun Monate nach den 21. Toten der Loveparade ist die welt für Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland wieder schön: Er ist immer noch im Amt, die Staatsanwaltschaft ermittelt nicht gegen ihn un der hat sogar den Motorradführerschein gemacht. Das Desaster für Duisburg hatte für Sauerland keine Konsequenzen. Der korpulente Politiker hat den Skandal einfach ausgesessen. Seine Partei steht im Rat hinter ihm, dank der Grünen kam keine Mehrheit für ein Abwahlverfahren zusammen.
Für Sauerland ist längst wieder Alltag. Die Loveparade? Lange her. Dumm nur, dass sich noch ein paar Leute daran erinnern, dass Sauerland sich seiner Verantwortung an dem Desaster entzogen hat und nichts mehr auf dem Posten des OBs zu suchen hat. Zum Beispiel die IG Metall. Die will den Arbeitnehmerempfang der Stadt Duisburg am 30. April nur besuchen, wenn Sauerland nicht anwesend ist. Das ist eine klare und gute Haltung: Mit Sauerland in einem Raum zu sein, ist einem anständigen Menschen nicht zuzumuten.
Eigentlich eine klare Angelegenheit. Nicht in Duisburg, nicht in der CDU-NRW. Josef Laumann, der Fraktionsvorsitzender der CDU im NRW-Landtag, droht der IG Metall mit Austritt und sieht die Forderung, das Sauerland beim Arbeitnehmerempfang nicht anwesend ist als einen „Schlag ins Gesicht aller Demokraten.“
Josef Wörmann, CDU-Ratsherr und Verdi-Mitglied, sieht durch die Forderung der IG Metall die Neutralität der Gewerkschaften gefährdet. Dabei hat das nichts mit Sauerlands CDU-Mitgliedschaft zu tun. Sauerland ist einfach ein unanständiger Mensch und er wäre es mit jedem Parteibuch dieser Welt. Einfach nur eine Charaktermaske ohne jede Moral.
Nach der Loveparade drängte die Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel ebenso wie Bundespräsident Christian Wulff Sauerland zum Rücktritt. Er hat sich anders entschieden. Und nun sollte er auch die Konsequenzen tragen und jeden Tag im Amt für seine Erbärmlichkeit zahlen.
Will Sauerland auf dem Empfang anwesend sein, sollte er allein sein. Die Idee, der Gewerkschaften, den Empfang zu boykottieren wenn Sauerland dabei sein will, ist richtig.
Er hat sich zu einem Leben als Paria entschiedenn, nun soll er auch als Paria leben.
Sauerland muß weg, klar. Duisburg geht den Bach runter.
Aber die Ratsmehrheiten sind zur Zeit noch nicht geeignet, um eine Abwahl wahrscheinlich zu machen.
Dazu müßte es Stimmen aus der CDU-Fraktion geben.
Solange es aber der CDU in Duisburg nicht gelingt, sich der internen Diktatur durch das speziell in Duisburg grassierende Wahlnomadentum, mit dessen Hilfe bestimmte Kandidaten innerhalb der Partei durchgedrückt werden, zu entledigen, wird es von ihrer Seite auch keine neuen Überlegungen zu Sauerland geben.
Aber es gärt bereits in der Duisburger CDU.
https://www.derwesten.de/nachrichten/politik/Intrigen-in-der-Duisburger-CDU-id4545336.html
Zitat aus dem Artikel: „Mit Sauerland in einem Raum zu sein, ist einem anständigen Menschen nicht zuzumuten.“ Meiner Meinung nach ist OB Sauerland durch sein Verhalten eine Schande für alle Duisburger Bürgerinnen und Bürger. Und da sollten wir jede Veranstaltung meiden oder verlassen wo er auftritt oder anwesend ist. Das sind wir den Opfern der Loveparade schuldig.
#1 Helmut Junge: „…Aber die Ratsmehrheiten sind zur Zeit noch nicht geeignet, um eine Abwahl wahrscheinlich zu machen.
Dazu müßte es Stimmen aus der CDU-Fraktion geben…“
Tja, das alles spricht nicht für die CDU-Fraktion …
Die IG-Metall sollte sich lieber vor Laumann und andren Wichtigtuern hüten.
Allerdings ist noch schlimmer der Popanz von der Presse die einseitig die Menschen aufhetzen wollen. 🙁
Stefan, ich finde sonst vieles richtig, was du schreibst, und bin selbst auch ein Freund der klaren Sprache. Aber was du hier gemacht hast, ist menschenverachtend. Du kannst Sauerland nicht auf eine Stufe stellen mit Schwerstverbrechern. Dann dieses Wort „anständig“, das eigentlich nur Selbstgerechte im Mund führen. Ich kann nur sagen: Denk da noch mal drüber nach.
@Frank: Ich habe das Wort „anständig“ schon mit Bedacht gewählt. Denn was Sauerland fehlt ist Anstand. Nicht die politische Verantwortung nach der Loveparade zu übernehmen ist einfach nicht anständig. Ein schönes, altes Wort, das man schon mal benutzen darf und in diesem Zusammenhang auch gut passt.