Sauerland verklagt Blog-Xtranews

Unsere Freunde vom Duisburger Blog Xtranews sind von der Stadt Duisburg und ihrem Oberbürgermeister Adolf Sauerland verklagt worden. Sie sollen gegen das Urheberrrecht verstossen haben.

Xtranews hatte in den vergangenen Tagen die Anhänge zu dem von der Stadt Duisburg in Auftrag gegebenen Bericht der Düsseldorfer Anwaltskanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek veröffentlicht. Nun wurde den Xtranews-Machern eine Einstweilige Verfügung zugestellt. Sie sollen die Anhänge nicht mehr zugänglich machen. Den Anhängen waren Hintergründe zum Gutachten zu entnehmen – und nicht immer sahen die Stadt Duisburg und Sauerland gut dabei aus. Die Veröffentlichung dieser Anhänge – den Bericht selbst hatte die Stadt auf ihrer Internetseite bereitgestellt – soll nun gegen das Urheberrecht verstossen haben. Dafür gibt es aber in diesem Fall zumindest einen sehr guten Grund:  Das übergeordnete Interesse der Öffentlichkeit an der Aufklärung der Loveparade-Katastrophe.

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Sebastian
14 years ago

PR-Desaster kann man das ja nicht mehr nennen. Es ist schon ein wenig mehr. Und falls bisher niemand etwas von dem Gutachten wusste, weiß er das jetzt.

Sebastian Flyte
Sebastian Flyte
14 years ago

Geile Geschichte. Wie blöd muss man eigentlich sein in der Stadt Duisburg, in der Kanzlei und beim PR-Berater Steinkühler, der derzeit allen Medien Hintergrundgespräche mit Sauerland anbietet (und NICHT, wie behauptet wurde, f die Kanzlei primär berät).

Ich kann die Kollegen vom Blog nur unterstützen und sagen: durchhalten! Das wird ein lustiger Prozess, auf den sich sicherlich viele Kollegen stürzen werden. Das Image der Kanzlei wird daher vollkommen ruiniert…. von Sauerland und Steinkühler ganz zu schweigen. Aber das ist ja schon ruiniert.

trackback

[…] Sauerland verklagt Blog-Xtranews […]

Niloy
Niloy
14 years ago

naja man muß die Quellenhinweise beachten und mit Zitaten kennzeichnen.
Ob das eine Klage wert ist ist ’ne andere Frage. Das ist gängiges Presserecht
Um weitere Probleme zu vermeiden würd ich’s zumindest im Nachhinein tuen, mit dem Verweis dass die Inhalte nicht dem Eigennutz sondern der Aufklärung galten. Und einer Entschuldigung.

Recht und Gerechtigkeit sind schwierig in Übereinstimmung zu bringen…

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[…] Ruhrbarone weisen aber daraufhin, dass es rechtlich Erfolg haben könnte, dagegen vorzugehen: Sauerland verklagt Blog-Xtranews. Den Anhängen waren Hintergründe zum Gutachten zu entnehmen – und nicht immer sahen die Stadt […]

BesorgterBürger
BesorgterBürger
14 years ago

jetz is eh alles zu spät. Ruhrbarone berichtet, netzpolitik berichtet. in einer Stunde sind die Daten mehrfach auf wikileaks und co zu finden und werden nie mehr aus dem Internet verschwinden…

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[…] der Öffentlichkeit an der Aufklärung der Loveparade-Katastrophe. Mehr auf netzpolitik.org und ruhrbarone.de und xtranews.de Veröffentlicht von Toxo am Dienstag, 17. August 2010 um 17:26. Like it ? […]

Arnold Voß
Arnold Voß
14 years ago

Es ist schon irre. Da brüllt klein Adolf auf allen Kanälen nach Aufklärung, ja will selber an forderster Front dabei mitwirken……und verklagt dann jemand wegen Aufklärung. Wer solche Berater hat braucht keine Feinde mehr.

68er
68er
14 years ago

Das ist der PR-Supergau, in den sich die Stadt Duisburg bzw. Herr Sauerland von ihren „Beratern“ gerade manövrieren lassen.

Sebastian Flyte
Sebastian Flyte
14 years ago

@ BesorgterBürger: Ich kann nur hoffen, dass die Anhänge bald die Runde machen….

Nicht, dass es noch zu einem shitstorm auf die Kanzlei kommt… 🙂

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[…] Nach diversen Interviews trifft Adolf Sauerland (CDU), der Oberbürgermeister von Duisburg, erneut in die Öffentlichkeit – aber diesmal anders als gedacht. Er lässt das Duisburger Blog Xtranews abmahnen, welches die Dokumente zum Loveparade-Gutachten der Frau Dr. Jasper veröffentlicht hat, wie unter anderem die Ruhrbarone berichten: Sauerland verklagt Blog Xtranews. […]

Helmut Junge
Helmut Junge
14 years ago

Auf die Frage, warum er im Amt bleibe, hat er immer wieder gesagt, daß er genau deshalb im Amt bleiben müsse, weil er nur im Amt an die Dokumente herankommen kann, die er benötigt, um aufzuklären. Einen anderen Grund hat er meines Wissens nie genannt.
Der Grund ist ja jetzt wohl entfallen. Da müßte er doch jetzt zurücktreten. Oder?
Macht er natürlich nicht.
Aber dann wird er sicher bald wieder diese Frage beantworten müssen.
Da bin ich auf seine Antwort und auf die Reaktion des Interviewers gespannt.

Gabi Banfield
14 years ago

„Von der Stadt in Auftrag gegebenes Gutachten entlastet Sauerland“ ist fast so großartig wie „Steuerhinterzieher klärt den Steuerhinterziehungsfall“ oder „Dieb wird mit der Aufklärung des Diebstahls beauftragt“.

Die Gelder für all diese Gutachten und Prozesskosten sollten lieber direkt an die betroffen Familien und Opfer gezahlt werden, die sicherlich Jahre prozessieren werden müssen, um Entschädigung zu erhalten für Beerdigungskosten, Arbeitsausfälle und psychologische Kosten, um das Trauma aufzuarbeiten.

Mir sind meine Steuergelder zu schade für monatelange Prozesse der Verantwortlichen, die sich am Ende doch irgendwie schuldlos herauswinden werden.

GB

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[…] mit den alten Säcken! Dienstag, 17. August 2010 um 18:29 – futziwolf Zu dem Thema Sauerland verklagt Blog-Xtranews:Liebe alte Säcke lieber Herr Adolf: FÜR DIE ÖFFENTLICHKEIT BESTIMMT und NICHT FÜR DIE […]

trackback

[…] Lesen Sie mal! Hier. […]

Isarsurfer
Isarsurfer
14 years ago

Tja, offenbar hat sich Sauerland und die Kanzlei Heuking jetzt damit selbst ins Knie geschossen: Bei Sauerland ist das Aufklärer-Image endgültig weg (wenn es überhaupt jemals vorhanden war) und die Kanzlei, bisher eine mit renommiertem Namen, gerät immer mehr in die Defensive.
Wenn es stimmen sollte, was in der Juristen-Branche so getuschelt wird, dann ist der Auftrag für Heuking eine Katastrophe: Das Image wird in Mitleidenschaft gezogen, angeblich sollen auch Kunden sich schon abwenden – und innerhalb der Kanzlei tobt der Bär wegen des PR-Beraters. Viele Partner sind unglücklich darüber und wollen dies beim nächsten Partnertreffen zur Sprache bringen. Heuking droht ein gewaltiger Imageschaden, sagt mit ein befreundeter Heuking-Anwalt.

DJVBB
14 years ago

Wir wollen hier nur auf ein Netzfundstück hinweisen. Es enthält die gesperrten Dokumente und erlaubt so einen vollständigen Blick auf die Ereignisse:

https://rapidshare.com/files/413506712/Loveparade.zip.html

Wir werden doch wohl wieder einmal der Frau Streisand gedenken müssen. Verteilt es

ALi
ALi
14 years ago

Lesetip für Herrn Sauerland:

https://de.wikipedia.org/wiki/Streisand-Effekt

„Als Streisand-Effekt wird bezeichnet, wenn durch den Versuch, eine Information zu unterdrücken, genau das Gegenteil erreicht wird, nämlich die Information besonders bekannt gemacht wird. “

🙂

trackback

[…] ihre Anwaltskanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek das Blog Xtranews per  Einstweiliger Verfügung untersagt, die Anhänge des Heuking-Gutachtens zu veröffentlichen, sind sie schon wieder […]

Frank
Frank
14 years ago

Die Klage halte ich für unbegründet. Aus folgenden Gründen:

– Adolf S. und die Stadt haben kein Urheberrecht an einem bestellten Gutachten. Das haben nur die Verfasser des Werkes. Ein Hinweis auf die juristische Qualifikation dieser Anwältin…

– Die Berufung auf das UrhG ist zusätzlich missbräuchlich, weil der Zitierende keinen gewerblichen Zweck verfolgt sondern einen edukativen oder politischen. Der Fall erinnert an die Unterlassungsklage von Ceauşescu Junior gegen eine missliebige Theateraufführung, weil die „Marke“ Ceaucescu „missbraucht“ hatte…

Was das Gutachten auch an die Staatsanwaltschaft übergeben worden?

Aber welch ein Sittengemälde der Schreibtischtäterschicht aus dem Ruhrpott..

Hella mit Sinnen
Hella mit Sinnen
14 years ago

@16
DIe RP schrieb heute “ Beratr drängten OB zum Rücktritt“
Vor Heuking & Co soll eine bekannte Essener Rechtsanwaltskanzlei eingeschaltet worden, die Sauerland immer wieder zu erklären versuchte ,das sehe nicht gut aus für ihn. (RP)
EIne Spekulation von mir, eine bekannte Essener Kanzlei ist die mit dem Pothoff-Pförtner (Kohl-Verteidiger).
Wenn nun Heuking & Co. diese Rolle übernahm kommt immer wieder meine Vermutung, dass da noch andere Dinge eine Rolle spielen, da diese Kanzlei bei fast allen großen Projekten in Duisburg mitmischt und wohl schon viel Geld verdient hat. Das Renommee von Frau Dr. Jasper hätte eigentlich auch der Stadt bekannt gewesen sein müssen (Mülheim ist nah). Deshalb verstehe ich überhaupt nicht, wieso diese für ein Gutachten überhaupt in Betracht kam.

Frank
Frank
14 years ago

Aus dem Urheberrechtsgesetz:
https://www.gesetze-im-internet.de/urhg/__50.html

§ 50 Berichterstattung über Tagesereignisse

Zur Berichterstattung über Tagesereignisse durch Funk oder durch ähnliche technische Mittel, in Zeitungen, Zeitschriften und in anderen Druckschriften oder sonstigen Datenträgern, die im Wesentlichen Tagesinteressen Rechnung tragen, sowie im Film, ist die Vervielfältigung, Verbreitung und öffentliche Wiedergabe von Werken, die im Verlauf dieser Ereignisse wahrnehmbar werden, in einem durch den Zweck gebotenen Umfang zulässig.

Emil Blume
14 years ago

Die Dokumente sind hier als gepackte Datei immer noch vorhanden:
https://zeig.in/sauerland

Hier gibt es einige einzelne Dateien:
https://zeig.in/dokumente-loveparade

trackback

[…] die Auskunft über die Fluchtwegssituation bei der Loveparade geben. Sowohl das Pottblog, die Ruhrbarone, Xtranews selbst und sogar Netzpolitik.org berichten über diesen aus meiner Sicht dämlichen […]

Bert
Bert
14 years ago
trackback

[…] mehrfach nachzulesen, hat OB Sauerland dem Blog xtranews verbieten lassen, die Anlagen zum Bericht einer Anwaltskanzlei […]

Frauke
Frauke
14 years ago

Hier alle 43 Dokumente einzeln als PDF
https://linksunten.indymedia.org/de/node/24275
Bitte weiterverbreiten

Und hier noch ein Spendenaufruf für XtraNews
https://bit.ly/cf8oge

Sascha Pallenberg
14 years ago

jawollja, es gibt auch inzwischen „prominente“ Unterstuetzer in Person von Jürgen Rohn, dem Admin der ueberaus unbekannten Seite „Info Radevormwald“.

https://www.info-radevormwald.de/

Dieser schafft es auf dem aehnlich unbekannten Presseportal „Presse Kostenlos“ doch wirklich mit so sensationellen Floskeln wie „das Internet ist kein rechtsfreier Raum“ um sich zu werfen:

https://www.presse-kostenlos.de/kommentar-und-kolumne/duisburg-blog-xtranews-verstoss-urheberrecht_18503.htm

was Juergen Rohn uebrigens unter freier Presse versteht, das zeigt er in der Personalunion als Chef und PR-Trommler seiner Firma „Massive Pharmadynamics“ (Junge, Junge, alleine wegen dieses Namens disqualifiziert er sich), denn die kostenlosen Presseportale dieses Landes spammt er heftigst mit seinen Mitteilungen zu:

https://www.premiumpresse.de/massive-pharmadynamics-will-den-pharma-aussendienst-entlasten-PR767839.html

Da hat wohl einer mal nen Baumschulen-Kurs fuer SEO besucht.

https://www.massive-pharmadynamics.de/

Die Duisburger Garage nimmt es uebrigens selber nicht ganz so genau mit dem Copyright. Jaja, WordPress nutzen und sich selber das Copyright fuers CMS und Template zuschreiben. Ich bin mir sicher, bei den zusammengesuchten Bildern auf der Seite sieht es aehnlich aus.

Verstrickt
Verstrickt
14 years ago

Schön, Sauerland reitet sich immer tiefer hinein. Aber mir scheint, daß wir dabei sind, die Hinterleute aus den Augen zu verlieren. Asli Sevindim, Künstlerische Direktorin Ruhr.2010, Mitglied jenes Gremiums also, das Duisburg / Sauerland in die Pflicht nahm, sprach am Montag in der Aktuellen Stunde über ihr Opfer: „Da haben wir ihn gesehen, im Interview…“. Sieht da niemand einen Interessenkonflikt?

Jürgen Rohn
14 years ago

Da Sascha Pallenberg schwadroniert über dies und das zu meiner Person und meinem Unternehmen, aus meinem Artikel aber nur den Nebensatz zitiert „das Internet ist kein rechtsfreier Raum“, wobei er das als Floskel wertet, stelle ich im Zuge der Waffengleichheit meinen Artikel hier ein.

Mal schauen, ob Sie überhaupt andere Meinungen zulassen.

Die Stadt Duisburg hat laut WAZ den Blog Xtranews verklagt, weil dieser Dokumente über Organisation und Genehmigung der Loveparade ins Netz gestellt hatte

Das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Der Urheber bestimmt über das im Urheberrecht enthaltene Veröffentlichungsrecht, an welcher Stelle Werke bzw. Dokumente veröffentlicht werden. Wo kommen wir dahin, wenn z.B. jedermann in seinem Blog zwar gutmeinend aber komplett Artikel der WAZ veröffentlicht? Eine strafbewehrte Abmahnung auf Unterlassung verbunden mit der Androhung einer einstweiligen Verfügung wäre die Folge.

Man kann sich nicht auf der Nase rumtanzen lassen. Morddrohungen gegen den OB und seine Familie, Androhungen, man wolle Duisburger Kindergärten in die Luft sprengen, gezieltes Hetzen in Kommentarbereichen, wobei mancher Beitrag schon alleine ausreicht, gegen den Drittstörer, also u.a. die Medien, vorzugehen – irgendwann ist das Maß voll.

Niemand soll glauben, unter dem Deckmantel der Anonymität Menschen wie die Sau durchs Dorf zu hetzen. Jede Zeitung gibt die IP raus, wenn es für sie selbst eng wird. Dass man sich endlich wehrt, dazu wurde es nach meinem Dafürhalten allerhöchste Zeit. Der Mob ist keine moralische Instanz der Loveparade und beim Verfahren der Aufklärung über Ursachen, außer durch Hassgesänge, nicht beteiligt. Dokumente der Stadt Duisburg werden folglich in den Rat eingespeist oder in den Innenausschuss oder in andere rechtsstaatliche Quellen und nicht zum Allgemeingut erklärt.

Hintergrund

Zum Sündenbock will man den Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland machen für die Folgen der Loveparade. Ein externes Gutachten entlastet dagegen die Stadtverwaltung, keine folgenschweren Fehler beim Genehmigungsverfahren begangen zu haben. Durch Dritte seien Auflagen der Stadt nicht eingehalten worden. Aus Kreisen von FDP und SPD soll ein Abwahlverfahren gegen Sauerland angeregt werden. Die Ratsmitglieder der Grünen im Rat der Stadt Duisburg, Doris Janicki und Dieter Kantel, erklärten hingegen, sich nicht an der Hetzjagd auf Sauerland beteiligen zu wollen. Auch die CDU Fraktion im Rat der Stadt Duisburg steht geschlossen hinter Sauerland beim derzeitigen Sachstand.

Jürgen Rohn
14 years ago

>Das externe Gutachten ist kein unabhängiges. Es wurde von der Stadt bezahlt. Weniger Unabhängigkeit geht nicht.

Richtig. Das beinhaltet nicht, dass es falsch sein muss.

>Niemand macht Sauerland zum Sündenbock. Er soll nur die politische Verantwortung übernehmen.

Politische Verantwortung übernimmt jeder Politiker durch Ausüben seines aktiven Mandats. Die Vorstellung, man könne politische Verantwortung als Einbahnstraße nur durch Rücktritt übernehmen, ist falsch.

>Wie werden hoffentlich sehen, ob die etwas abenteuerliche Argumentation von Heuking vor Gericht bestand haben wird.

Das ist Rechtspraxis.

>Und die Morddrohungen nutzt Sauerland zu PR zwecken. Hat es die überhaupt jemals gegeben? Waren sie ernst gemeint?

Sie beantworten es doch selbst. „Als ich bei Polizei und Staatsanwaltschaft nachfragte brauchte es Stunden, bis Ermittlungen in dieser Richtung bestätigt wurden.

Arnold Voss
Arnold Voss
14 years ago

Herr Rohn, der verklagte Blog hat weder gegen Sauerland gehetzt noch Morddrohungen ausgeprochen. Es ging um die Veröffentlichung von Dokumenten in einer für die Öffentlichkeit in jeder Weise wichtigen Angelegenheit. Das nennt man Aufklärung und diese geschah nicht mit Decknamen sondern mit Zivilcourage. Also lassen sie bitte selbst die Sau im Dorf.

Zur der von ihnen festgestellten Entlastung der Stadt von folgenschweren Fehlern durch ein „externes“ Gutachten Folgendes:

Es gab eine grundsätzliche Sicherheitsproblematik und die bestand im Wesentlichen in dem Tunnel der als Eingang/Ausgang zum Festplatz festgelegt war. Tunnel sind aber nun mal Panikproduzenten par excellence. Dadurch wird jeder Prozessfehler, der natürlich bei jedem Großevent passieren bzw. nicht grundsätzlich verhindert werden kann, sofern er in der Nähe oder im Tunnel selbst passiert, in einer unkontrollierbaren Weise beschleunigt.

Selbst bei den nicht gelogenen Erwartungsmengen der Besucher, erst recht aber wenn diese durch die Realität übetroffen worden wären, war der Tunnel auf jeden Fall der neuralgische Punkt des gesamten Sicherheitsproblematik und das wusste jeder der Verantwortlichen.

Diese strukturelle Sicherheitsproblem wäre nur durch einen anderen Ort mit einem anderen Zugang zu lösen gewesen und genau diese Entscheidung wurde trotz der bestehenden Bedenken offensichtlich nicht gefällt. Eine solche Ortsveränderung hätte nach der mir bekannten bestehenden Rechtslage aber nur der oberste Verwaltungschef der Stadt durchsetzen können, auf deren Gebiet die Loveparade stattfand.

Deswegen ist Sauerland nicht ein Entscheidungsträger unter vielen sondern eine zentrale Figur in genau dem Entscheidungsnetzwerk gewesen, dass das zentrale Sicherheitsproblem der Veranstaltung nicht gelöst und trotzdem die Veranstaltung genehmigt hat. Dass das alles nicht mit böser Absicht geschehen ist, ändert leider nichts an den fürchterlichen Folgen dieses Basisfehlers.

Mimi Müller
14 years ago

Herr Rohn, ich lese gerade, hier, im Presseecho:
https://www.presseecho.de/pressemitteilung/J%25FCrgen%2BRohn/
diese kleine Unterzeile, unter den Mitteilungen:
Autor, PR Agentur, Firma: Jürgen Rohn

Sagen Sie mir bitte, um jedem Mißverständnis vorzubeugen:
Schreiben Sie hier privat oder beruflich? Oder beides?

Sascha Pallenberg
14 years ago

Im Gegensatz zu Juergen Rohn schwadroniere ich keinesfalls, oder moechte er wirklich eine Linkliste von all den Seiten hier sehen, die er mit seinen „Kommentaren“ zuspammt?

Ich zitiere natuerlich eine Floskel, denn nichts mehr ist selbige. Dieser Quak mit den IP-Adressen, als wuerde sich irgendeiner der betroffenen Blogger auch nur ansatzweise in einem rechtsfreien Raum waehnen. Das ist feinste „von der Leyen“-Propaganda und sagt eher was ueber den Horizont des Verfassers aus, der auf seinen eigenen Online-Auftritten offenbar ueberhaupt keine Probleme damit hat, das Urheberrecht, auch wenn es sich hierbei um Open Source-Plattformen handelt, mal eben ganz kraeftig auszuhebeln. Mal Journalist (huestel, den entsprechenden Kommentar verlinke ich besser nicht, das wird sonst ganz bitter), dann Pharma-Referent und „Ich frickel mit eine Radevormwald-Uhren-App fuer meinen Desktop“-Entwickler zusammen.

Wer so in den Wald ruft und sich online so oeffentlich gibt und vor allen Dingen versucht selbst zu produzieren, muss sich nicht wundern, wenn das Gehoelz ein wenig zurueck bruellt.

Uebrigens habe ich selbstverstaendlich den besagten Kommentar verlinkt, so wie sich das gehoert. Man verlinkt ebenso Quellen, wie man auch die Copyright Fussnote einer Entwicklervereinigung nicht durch die eigene austauscht. Beispiele dafuer habe ich ja Bereits mit den Seiten des Juergen Rohn gegeben 😉

trackback

[…] das nicht gefallen lassen. So berichten bis jetzt darüber Netzpolitik, Law Blog, Pottblog und Ruhrbarone.Weitere Artikel:Loveparade 2010 – Mein Bericht Techno lockt mich eigentlich nicht hinter dem […]

mimi müller
14 years ago

# Herr Pallenberg,

schicken Sie mir bidde mal die Linkliste ?

Jürgen Rohn
14 years ago

>Sagen Sie mir bitte, um jedem Mißverständnis vorzubeugen:
Schreiben Sie hier privat oder beruflich? Oder beides?

In Sachen Sauerland schreibe ich nur privat.

@Sascha Pallenberg

Ich habe mir Ihre Seite http://www.netbooknews.com angeschaut, da Sie der Experte sein möchten.

Ergebnis

52 Errors, 63 warning(s)

https://validator.w3.org/check?uri=http%3A%2F%2Fwww.netbooknews.com%2F&charset=%28detect+automatically%29&doctype=Inline&group=0

Haben Sie denn außer Polemik etwas zum Thema vorzubringen?

DJV Deutscher Journalisten Verband LV Brandenburg e.V.

Es gibt keine Urheberrechte für Behördendokumente. Das wurde schon in der Sache „markt intern“ und BMF Bundesministerium für Finanzen entschieden. Daher haben wir die Dokumente auch auf unserer Website als Backup angeboten und wir beraten xtranews auch in dieser Angelegenheit.

Herr Sauerland kann sich ja mit dem DJV anlegen. Wir garantieren ihm, dass jeder weitere Schritt die Dokumente aus dem Internet zu bekommen nur für noch mehr Verbreitung sorgen wird.

Der Vorstand
DJV Deutscher Journalisten-Verband LV Brandenburg

Jürgen Rohn
14 years ago

@ARNOLD VOSS

>Herr Rohn, der verklagte Blog hat weder gegen Sauerland gehetzt noch Morddrohungen ausgeprochen.

Stimmt! Das habe ich nicht behauptet.

@Der Vorstand
DJV Deutscher Journalisten-Verband LV Brandenburg

>Es gibt keine Urheberrechte für Behördendokumente.

Ach, Sie meinen, 3 Richter beim LG Köln haben keine Ahnung?

Ich habe mit der Zentrale des DJV in Berlin gesprochen. Die waren über Ihre Aktion nicht informiert.

Sascha Pallenberg
14 years ago

@Mimi Müller

https://person.yasni.de/juergen+rohn+8649

Da gibt es einen aktuellen Ueberblick des Kommentar und PR-Spams von Juergen Rohn.

Mein lieber Juergen, ich spreche dich jetzt einfach mal ein wenig direkter an, denn ansonsten bekommst du das einfach nicht auf die Kette.
Ich muss mich Gott sei Dank nicht ueber Uhren-Apps und Presseportal-Spam definieren. Ebenfalls lasse ich mich auch nicht oeffentlich ueber Urheberrecht und Gesetzgebung im Internet aus. Vor allen Dingen begehe ich keine Copyrights-Verletzungen, wie das mit deinen Seiten betreibst, in dem Du wissentlich die Namen der Organisationen entfernst, welche die von dir eingesetzte Software ermoeglicht haben.

Mir jetzt noch den W3C Validator um die Ohren zu hauen, aiaiai, das Niveau sinkt und die Stimmung steigt. Polemik ist das, was du via Kommentar rausgehauen hast und zwar von der billigsten Sorte. Dann aber auch noch so dreist zu sein und die Arbeit von anderen, als die eigene auszugeben, ja, das qualifiziert dich in der Tat ausfuehrlich ueber das Urheberrecht zu referieren.

Ich glaube das nennt man in der Tat heuchlerisch!

P.S. Juergen Rohn ist uebrigens ebenfalls selbsternannter Journalist:

https://www.presseecho.de/politik/PE12453329035477.htm

Hoffen wir mal nicht, dass er sich morgen zum Kanzler oder noch besser Kanzlerin ernennt! 😉

Jürgen Rohn
14 years ago

@Sascha Pallenberg

Sie haben die Frage beantwortet. Außer Polemik haben Sie nichts mehr zum Thema zu sagen. Schade. Mir erschließt es sich nicht, warum Sie die Abmahnung gegen XtraNews umfunktionieren wollen in einen „Jürgen Rohn ist der größte Arsch auf Erden“ Thread. Es erschließt sich mir nicht, was meine Software mit dem Thema zu tun hat. Ihre Aussagen über vorgebliche Copyright Verstöße sind falsch und an den Haaren herbeigezogen.

Ich sende ihre Meinung nach /dev/null.

Wenn in Sachen Sauerland bei einer tendenziösen Berichterstattung der Bürger überhaupt eine Chance haben will, zu einer anderen Darstellung zu kommen, kann er nur wahrgenommen werden über Portale, die bei Google News gelistet sind. Daher habe ich dort veröffentlicht und werde das auch in Zukunft so halten.

DJV Deutscher Journalisten Verband LV Brandenburg e.V.

Würde sich Herr Rohn etwas mehr mit Recherche statt mit Dreck werfen beschäftigen, so wäre ihm nicht entgangen, dass

1. Der DJV Deutscher Journalisten-Verband LV Brandenburg e.V. ein eigenständiger Landesverband ist und keine Zentrale in Berlin hat, sondern einen Dachverband. Letzterer hat sich in einer Pressemitteilung geäußert. Wir haben gehandelt.

2. Gerichte im einstweiligen Verfügungsverfahren regelmäßig fehlerhaft urteilen. Die Landgerichte in Hamburg und Berlin haben da genauso unrühmliche Berühmtheit (www.buskeismus.de) erlangt, wie auch das Kölner Gericht, welches eine Satire über Podolski per Verfügung gestoppt hat. Manchmal wollen auch Richter gefällig sein. Das Münchner LG hatte diese Verfügung vorher abgelehnt.

Wir stehen jedenfalls bereit diesen Rechtsstreit auszutragen. Sie müssen das hier nicht kommentieren, da es sicher ein höheres Gericht geben wird, welches die richtige Entscheidung trifft. Es geht hier nicht nur um Duisburg. Es geht um die Freiheit von Informationen und die Pressefreiheit.

Michael Kühnapfel
Michael Kühnapfel
14 years ago

Die Aussagen über die Rechte des Urhebers stimmen einfach nicht. Amtliche Werke genießen gerade keinen Urheberrechtsschutz – als wesentliches Merkmal der Pressefreiheit und des Informationsrechtes der Öffentlichkeit.

§ 5 Amtliche Werke
(1) Gesetze, Verordnungen, amtliche Erlasse und Bekanntmachungen sowie Entscheidungen und amtlich verfaßte Leitsätze zu Entscheidungen genießen keinen urheberrechtlichen Schutz.
(2) Das gleiche gilt für andere amtliche Werke, die im amtlichen Interesse zur allgemeinen Kenntnisnahme veröffentlicht worden sind, mit der Einschränkung, daß die Bestimmungen über Änderungsverbot und Quellenangabe in § 62 Abs. 1 bis 3 und § 63 Abs. 1 und 2 entsprechend anzuwenden sind.

Da die Anlagen zu einem veröffentlichten Gutachten gehören, dürfte auch hier er Urheberrechtsschutz nicht greifen.

Jürgen Rohn
14 years ago

>Würde sich Herr Rohn etwas mehr mit Recherche statt mit Dreck werfen beschäftigen, so wäre ihm nicht entgangen, dass..[….] Wir stehen jedenfalls bereit diesen Rechtsstreit auszutragen. Sie müssen das hier nicht kommentieren, da es sicher ein höheres Gericht geben wird, welches die richtige Entscheidung trifft. Es geht hier nicht nur um Duisburg. Es geht um die Freiheit von Informationen und die Pressefreiheit.

Falsch. Es geht um das Recht des Urhebers an seinem Werk. Des Weiteren, wenn in Behördenschriftstücken die Klarnamen verwendet werden, dann geht es auch um das Recht auf informationelle Selbstbestimmung.

Mit Dreck werfe ich nicht. Das überlasse ich gerne meinen Zeitgenossen, die nicht anders können.

Lieben Gruß

P.S.

Ich danke, dass ich an dieser Stelle meine Position darstellen durfte. Für mich ist die Sache hier ausgeschrieben.

DJV Deutscher Journalisten Verband LV Brandenburg e.V.

Es mag Ihnen ja um andere Dinge gehen. Die Verfügung bezieht sich nur auf das Urheberrecht und selbiges haben Behörden nicht. Da die reklamierten Urheberrechte der Behörde auch noch nie gehört haben, ist die Verfügung besonders fragwürdig. Herr Sauerland meint, dass er die Rechte an Briefen von Dritten für sich reklamieren könne. Das ist schlichtweg absurd.

Ohne Ansehen der tatsächlichen Urheberschaft wurden alle 43 Anlagen in die Klage einbezogen. Man muss sich hier auch fragen, ob das nicht eine Irreführung des Gerichts durch falsche Behauptungen ist.

Herr OB „Patex“ Sauerland verstrickt sich immer tiefer in Widersprüche.

GB
GB
14 years ago

Einige Fakten liegen doch relativ klar auf der Hand und der „Bürger“ braucht dazu wenig Meinungsbildung:

1. Zur Information:
Als Oberbürgermeister ist man der Chef einer Behörde und damit verantwortlich, was in dieser Behörde passiert. Wenn Herr Sauerland nun nicht gewußt haben will, ist das ebenso sträflich, als er hätte er es gewußt. Denn nichts zu wissen, wäre erbärmlich, wenn in seiner Stadt das weltgrößte Festival stattfindet und er von nichts was weiß. Wissen ist -wie in der Schule- auch immer eine Holschuld und als OB hat man nicht nur die Aufgabe, sondern die Pflicht, sich hier aktiv an der Planung und Vorbereitung einzubringen.

2. Zur Kommunikation:
Das Beispiel der Loveparade in Duisburg ist eine unglaublich verheerende Folge mangelnder Beherrschung von komplexen Prozessen. Vorher. Mittendrin. Danach. „Kommunikation ist die Antwort auf Komplexität“. Für solch ein Großevent braucht man eine Standleitung zu seinen Mitarbeitern und den Partnern. Von Transparenz und Authentizität hier mal ganz abgesehen…

3. Zur Verantwortung:
Die Verantwortlichen sind scheinbar alle nicht veranwortlich. Zumindest nicht dann, wenn es zu Problemen kommt. Keiner war es. Keiner hat Fehler gemacht. Schuld sind auf jeden Fall die andern: Erst die Gäste, dann die Partner, dann die Mitarbeiter.

4. Zum PR-Berater:
Den hätte er sich mal vorher ins Boot holen sollen. Was werden wohl die Eltern eines zertretenen Kindes denken, wenn der Herr Sauerland sich jetzt erst mal einen PR-Berater holen muß, um etwas zur Situation zu sagen???

Fraglich ist auch, wieso erst „Duisburg-Marketing“ privatisiert und ausgelagert wird, die aber dann nicht imstande sind und die Organisation dem Ordnungsamt der Stadt übergeben wird. Projektmanagement in der Stadtverwaltung…. hätte man hier mal auf PR- und Veranstaltungsprofis zurückgegriffen.

Und eine Frage stellt sich sicher auch jedem Bürger des Ruhrgebietes: Warum hat man nicht einfach mal auf die letzten beiden Lopas in der Region zurückgeschaut? Jeweils über eine Million Gäste. Wenn man die Akten der Stadt Duisburg liest, kommt man aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus. Man rechnet mit 100.000 hier und der ÖTV ist bereit für 150.000 etc. etc. – Was für ein Schwachsinn… Einfach mal 2 Jahre zurückschauen oder die zuständigen Organisatoren in den Nachbarstädten Dortmund und Essen fragen, wie sie es gewuppt haben…

Über den Image-Schaden für die Region ist dabei noch gar nicht gesprochen wurden. International haben wir uns auf provinzielles Niveau zurückgesetzt. Kulturhauptstadt 2010 – welch ein bitterer Nachgeschmack wird bleiben?

Und das alles angerichtet von hochbezahlten Verwaltungskräften? Und kein Ende in Sicht? Wann greift hier eigentlich mal die Landesregierung ein? Das ist ja ein Panoptikum der Sonderklasse.

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